Moin!
das halte ich fuer etwas weit hergeholt. In der Praxis und
wenn man halbwegs regelkonform unterwegs ist, merkt man den
Vorteil eines Wagens, der auch Mal mehr als 130 schafft
hoechstens beim Tanken, es sei denn, man ist Nachts um 2
unterwegs.
Das ist ein irgendwie nach wie vor stark verbreitetes
Ammenmärchen.
Dass im berufsverkehr 250 Km/h im vergleich zu 210 Km/h nicht
viel bringen, unterschreibe ich noch.
Dass aber 180 Km/h zu 130 Km/h keinen Vorteil hätten, ist
Unsinn.
Ich will jetzt von mir (und den Strecken die ich so fahre…)
nicht unbedingt verallgemeinern, nur die Erfahrung
wiedergeben. Ich fahre eine Kiste, die 180 Spitze
kontrollierbar (also ohne das Gefuehl, abzuheben…) schafft.
…womit Du mittlerweile zu einer Minderheit gehörst.
Kontrollierbare 180 schafft man mittlerweile auch mit einem Fiat Punto.
Bewege ich mich von Bremen richtung Sueden (A1), sind die
ersten rund 120km eh auf 120 beschraenkt. Danach gibt es immer
wieder unbeschraenkte Abschnitte. Wenn ich da nun 180 statt
130 fahre, gewinne ich so gut wie gar Nichts, denn
- immer wieder muss man bremsen, weil doch Verkehr ist
Das kommt vor, allerdings ist das nicht die Regel.
Alltags kann man auf vielen deutschen Autobahnen auch länger 160 - 180 fahren.
Natürlich muss man immer mal vom Gas gehen, um andere überholen zu lassen. Aber mehr als 120 ist eben doch drin, ohne eine Materialschlacht zu betreiben.
Ich bin viel mit den 210-220 unterwegs, die mein Auto erreichen kann. Offenbar scheint man die von mir meist frequentierten A8, A9, A96, A95 und A7 immer extra für mich freizuräumen… ,-)
- ich werde schneller muede und muss oefter/laenger Pause
machen
Das liegt dann meist an einem unbequemen Fahrzeug.
Sogar mit einem normalen Golf kann man heute wunderbar auch sehr lange Strecken mit 180 Km/h fahren, ohne sich dabei total fertig zu machen.
Hinzu kommt der Übungseffekt. Je mehr man fährt, desto länger kann man schnell fahren, ohne zu ermüden.
Mit meinem Auto (aktuell ein Ford S-Max) kann ich wunderbar von München nach Hamburg fahren und dann noch 8h arbeiten. Ich bin es eben gewohnt und der Wagen ist entsprechend komfortabel ausgerüstet (v.a. die Ford-Sitzbelüftung ist ausgesprochen empfehlenswert. Sie war der Hauptgrund für den wechsel von VW zu Ford).
Noch schöner wäre ein Mercedes E, aber das kann ich mittlerweile vor meinen meist mittelständischen Kunden nicht mehr vertreten.
- habe dafuer ca. 20% Mehrverbrauch und bin auf Gesamtstrecke
gesehen (z.B. Bremen-Saarbruecken) ganze 20 Minuten schneller,
aber viel gestresster angekommen
Das mag sein. Diese linken bundesländer im Norden mit ihren Dauerlimits nerven schon gewaltig. Wählt Euch vernünftige Landesregierungen, dann fliesst der Verkehr auch wieder…
Von München nach Frankfurt hole ich durch zügige Fahrweise eine Stunde heraus.
Hin und zurück sind das 2h, die ich dann abends früher zu Hause bin.
Es soll Leute geben, die für die Strecke M - HH 8h kalkulieren. ich fahre die Strecke in 4 - 5h. Wohlgemerkt ohne Drängeln oder massive Geschwindigkeitsübertretungen.
Meine Erfahrung nach kann man im halbwegs dichten Verkehr eben
keine 180 Fahren, zumindest nicht fuer lange.
Ein 1.3 Diesel mit 70 PS würde bei mir jedoch alle 12 Monate
ausgetauscht werden müssen. Dauervollgas, minimaler Hubraum,
hohe Drehzahlen und Beladung vertragen sich halt nicht.
Ich fahre ein Mittelklasseauto mit 140 PS 2.0 Diesel. Das
funktioniert für mich bei aktuell hochgerechnet um die 90.000
Km p.a. gut. Der Spritverbrauch liegt bei 6-7 L.
Wie Du richtig sagst, braucht man fuer den richtigen Zweck das
richtige Werkzeug. Aber ernsthaft: wieviele Privatfahrzeuge in
Deutschland werden 90tkm/a bewegt?
Sehr wenige. Allerdings wusste ich nicht, dass wir hier nur über Privatautos diskutieren.
Würde ich z.B. 100 Km einen Weg pro Tag pendeln müssen (ca. 50.000 Km p.a. inkl. Urlaubs- und Privatfahrten), würde ich dies auch nicht mit einem Kleinwagen machen.
Meine Sicherheit, stressfreie(re)s Fahren und die Zeitersparnis wären mir ein größeres Auto wert.
Die meiste Zeit gurken die
schoenen Autos im Stadtverkehr herum, bei sagen wir Mal
15tkm/a wenn’s hochkommt.
Ich habe keine Infos zum durchschnittlichen deutschen Fahrprofil. Allerdings vermute ich, dass bei einer durschnittlichen Jahresfahrleistung von 13.000 Km (s. Destatis) in Deutschland eher ein gemischtes Fahrprofil mit Stadt, Land und Autobahn vorherrschend ist. Es wohnen ja nicht alle Deutschen in größeren Städten. Immer mehr Menschen ziehen in die Speckgürtel wegen der Wohnungspreise.
Sinn macht es, ein Fahrzeug nach dem Einsatzzweck auszuwählen.
Ein großer SUV für 100.000 Km im jahr ist schon grenzwertig.
Ein VW Up allerdings auch.
Korrekt.
Es gab in Deutschland schon immer eine signifikante Anzahl
Menschen, die nicht rechnen können. Das würde eine Änderung
des Steuersystems für die individuelle Mobilität auch nicht
ändern.
Wann am Ende des Geldes noch viel Monat ueber ist, vielleicht
doch.
Die Frage ist, was wirtschaftlicher ist: ein vordergründig sparsamer Hubraumkrüppel, der einem Pendler auf Dauer hohe Werkstattkosten beschert, oder eine vernünftige Kalkulation mit einem haltbaren Fahrzeug.
Einem Freund, der nun für seinen neuen Job 200 km am Tag pendelt, habe ich einen guten gebrauchten Audi A6 1.8T (ca. 150 PS) vom Rentner mit 75.000 Km empfohlen. Ein vergleichsweise großes Auto, das aber qualitativ derart hochwertig ist, dass man bei neuen Autos lange suchen muss, um so etwas überhaupt noch zu finden und dabei kostenmäßig relativ niedrig liegt. Ausserdem komfortabel und sicher.
Kaufpreis: 9.000 Eur inkl. großer Inspektion. Super-Verbauch bei vernünftiger Fahrweise: 7-8L. Mit 195er Reifen und einigermassen günstigen Ersatzteilen zudem auch wartungs- und verschliessmäßig vernünftig.
Ein neuer VW Polo o.ä. mit der elementaren Komfortausrüstung und so etwas wie einem Motor, so dass man auf der Autobahn ordentlich fahren und auf der Landstraße auch mal überholen kann, kostet mindestens 20.000 Eur. Für die 11.000 Eur Differenz kann ich lange warten, bis der Polo mit seinem Wertverlust und vielleicht 2 L weniger Verbrauch punkten kann. Dabei ist man dann sehr viel weniger bequem unterwegs und kommt entsprechend gestresst im Job / daheim an. In der wegen der Garantie meist nötigen Vertrags-Werkstatt ist die Wartung dann auch nicht (viel) günstiger als bei o.g. Audi.
Ein anderes Beispiel: vor einigen Jahren fuhr ich einen Volvo XC 90 Benziner. Das ist ein SUV, ähnlich einem BMW X5. Das Ding brauchte 13 - 20 L / 100 Km Benzin. Allerdings war das Auto damals mit Euro4 schon vergleichsweise sauber und wurde wenig gefahren. Die 7 Sitze haben wir oft genutzt, konnten also auf ein zweites Fahrzeug verzichten und die Fixkosten waren (relativ) niedrig. Für mich damals also durchaus eine gute Alternative, an der ich zudem sehr viel freude hatte.
Somit halte ich persönlich mich mit Pauschalverurteilungen bzgl. der Fahrzeugwahl anderer zurück. Einzig die Käufer eines Porsche 911 mit Automatikgetriebe werde ich wohl nie verstehen…
Gruß,
M.