Der Beitrag war ursprünglich bei „Psychologie“, wo er m.E. auch Sinn gemacht hatte. Ich vermute, es handelt sich um eine Verlegenheitshandlung (ich finde keinen besseren Namen). Der Müllwerfer steht im Dilemma zweier Alternativen, die ihm nicht angenehm sind und wählt spontan eine dritte. Die Erziehung verbietet ihm, etwas auf den Boden zu werfen, es ist jedoch auch kein Mülleimer in direkter Nähe. Auf der anderen Seite erscheint ihm unzumutbar, den klebrigen tropfenden Müll (es wird sich zu fast 100 Prozent um Kaffeebecher, Ice-Shakebecher, Pappteller und Verpackunsmaterial von der Dönerbude, Imbiss, McDonalds handeln) längere Zeit in der Hand zu tragen. Gerade in Gesellschaft ist das beim Laufen unchic und uncool, hinderlich beim Betreten irgendwelcher Geschäfte etc… In diesem Dilemma kommt etwas, was annähernd an einen Papierkorb erinnert, gerade recht. Eine verwandte Handlung ist vermutlich das zunächst mühselige Verpacken von Hundekacke in Beuteln, um sie dann doch ins Gebüsch zu werfen. Der Entschluss zum Wurf in den Fahrradkorb entsteht aber m E. spontaner.
Gruß
Rakete