Mal eine andere Frage: Glaubst du, da draussen sind ca. 5
Millionen Menschen, die alle keinen Bock auf Arbeit haben?
Hier machst du einen großen Fehler: arbeitslos heißt nicht
Sozialhilfeempfänger.
Diesen Zusammenhang hab ich mit der Frage nicht geschlossen, sondern sie unabhängig vom Thema in den Raum gestellt. Hab ich wohl nicht deutlich genug gemacht, sorry.
Und ich habe auch nicht gesagt, daß man
leicht Arbeit bekommt. Ich habe nur gesagt, daß jeder die
Pflicht hat sich selbst zu helfen und daß es keinen anspruch
darauf gibt mit der Sozialhilfe auskömmlich zu leben, wie
jemand der in Arbeit ist.
Was bitte bedeutet „auskömmlich“? Ich mein, theoretisch reicht zum reinen Überleben Wasser, Brot und vielleicht noch ein preiswertes Nahrungsergänzungsprodukt aus Vitaminenpillen.
Übrigens: Mit der Aussage „du hast keine Ahnung“ bzw. „es hat
keinen Zweck zu argumentieren“ kann man sich natürlich leicht
aus einer unbequemen Situation/Diskussion stehlen.
Nicht dass ich das vorhatte. Ich wollte dir (und mir auch ein bisschen, eingeräumt) nur die unbequemen und lästigen Detailfragen ersparen, wo ich auch ehrlich gesagt nicht wüsste, wo anfangen … vielleicht bei den Durchführungsverordnungen der einzelnen Länder, Städte und Gemeinden? Oder vielleicht die Detailfragen von was du „alles andere“ nennst? Und mit all dem wüsstest du immer noch nicht, was das in der Umsetzung für jeden Einzelnen bedeutet. „Keine Ahnung“ kann ich nicht wirklich bei dir oder jemand anders kritisieren, ist auch garnicht meine Absicht. Vielleicht zweifelst du meine Qualifikation an und das ich weiss, wovon ich rede? Gut, ich bin gelernte Sozialarbeiterin und es ist meine Kundschaft, über die du hier so locker flockig behauptest, sie lebten in Saus & Braus. (überspitzt formuliert, eingeräumt) Die Sinnfrage stellt sich mir da, wo ich nicht den Eindruck habe, dass die Erörterung von Detailfragen deinen Blick auf diese Menschen verändern kann. Wenn du zum Beispiel (Ich beziehe mich jetzt auf deine Antwort auf Dilarah) Einzelfälle zu einem Politikum stilisierst [„die haben sogar Handy, finden sogar Wege Auto zu fahren“ - sinngemäß] … käme dir ähnliches auch bei vereinzelten „Betuppereien“ bei Einkommenssteuererklärungen in den Sinn? - die im übrigen (weil Volkssport) eine ungleich höheren Mindereinnahme anrichtet, als die jährlichen Ausgaben an Sozialhilfe. Will sagen, deine Bausch&Bogen-Argumentation eignen sich gut für Stammtischreden; populistisches Parolen, die keine Grundlage in den sozialen und politischen Realitäten haben.
Anstatt zu sagen es gibt nur 286 für einen haushaltsvorstand,
könntest du ja auch mal rechnen, wieviel man zum Leben
tatsächlich braucht, wenn man angemessen der Lebenssituation
haushaltet. (Ich empfehle übrigens hierbei das nette Buch
„Aldi-Dente“)
Es gibt nur diese rund 286 Euro für den Haushaltsvorstand. Du kannst es ganz einfach selber herausfinden, was dir (als angenommener Alleinstehender Haushaltsvorstand) zum Leben fehlt, wenn du damit auskommen musst. Nimm diese Summe, ziehe deine monatlichen Strom und Telefonkosten ab, nimm das nette Buch und guck mal, wie weit du damit kommst. Und vergiss nicht dir ganz doll vorzustellen, du hast wirklich nicht mehr. Ich hoffe, du bist Nichtraucher.
gruss
winkel
Voy