Hallo,
Ein Bezug zur Sexualität und ein geschlechtsspezifischer Blick sind per Definition kein Sexismus.
Sonst müssten wir uns alle die Augen ausstechen, um nicht sexistisch zu sein.
Gruß, Hans-Jürgen Schneider
Hallo,
Ein Bezug zur Sexualität und ein geschlechtsspezifischer Blick sind per Definition kein Sexismus.
Sonst müssten wir uns alle die Augen ausstechen, um nicht sexistisch zu sein.
Gruß, Hans-Jürgen Schneider
Bevor ich darauf antworte könnte, müssten wir den Begriff „Blick“ klären, den verstehen wir beide nämlich garantiert nicht gleich.
Gruß
F.
Ja, a) ist bereits Interpretation, habe ich auch anfangs selbst eingeräumt. Eine Text ist ohne Interpretation halt nicht zu haben.
Eine Verrenkung ist es m.E. nicht, weil der Zusammenhang Blume-Frau ja nun in der Kunstgeschichte ein sehr etablierter, bekannter Zusammenhang ist, in den ein Künstler sein Werk halt nun mal unweigerlich stellt, wenn er diesen Zusammenhang (ungebrochen) verwendet.
Vgl. https://www.amazon.de/Die-Blumen-Frauen-Blumensymbolik-Jahrhunderten/dp/3938045612
Oder anders gesagt: Sexismus wäre, die Blume zu pflücken.
Hmm, nö.
Die Blume zu pflücken wäre entweder Sex (wenn einvernehmlich) oder sexueller Übergriff/Vergewaltigung (wenn nicht einvernehmlich). Auf beides lässt sich Sexismus nicht reduzieren.
Ist nicht verständlich, dass eine bestimmte Traditionslinie unserer Kultur, die immer wieder Frauen zum schönen Ornament des öffentlichen Raums bzw. zum Objekt des männlichen Betrachters im öffentlichen Raum macht (in dem Punkt ist es egal ob schmähend oder bewundernd) statt zum im öffentlichen Raum handelnden Subjekt, für eine sexistische Traditionslinie gehalten werden kann?
Ich finde, das ist leicht verständlich.
Gruß
F.
Zum Rumschleimpotential der Hochschulleitung
In Berlin wird harmlose Lyrik übermalt, weil sie angeblich sexistisch ist. Und demnächst wird Bob Dylan der Literaturnobelpreis aberkannt, weil sein Song „Blowin' in the Wind“ missverstanden werden könnte?
Eine Pressemeldung der Hochschule formuliert die beschlossene Übermalung wegen weltanschaulicher Wehwehchen in einem PR-Salto ins Positive um: „Alice Salomon Hochschule Berlin entscheidet sich für die Kunst auf ihrer Südfassade“ – ab Herbst 2018 soll ein Gedicht der Poetikpreisträgerin Barbara Köhler auf der Gebäudeseite gezeigt werden. Das Jämmerliche an der Entscheidung ist, dass das Gedicht, obwohl eigentlich so gedacht, auch nicht einfach gelöscht wird. Es wird verzwergt. Kleingedruckst. Zur Fußnote seiner selbst degradiert. „Einem Wunsch des Künstlers entsprechend“ (der energisch protestiert) wird es auf einer Tafel in Spanisch, Deutsch und Englisch unterhalb des Nachfolgewerkes auf der Fassade angebracht und soll „an den Poetik-Preisträger, sein Werk und die Debatte darum erinnern“.
Auch auf Hochschulen frönt man alternativen Fakten.
Noch skandalöser ist ja, dass dieser altväterlich-chauvinistische Autor ausgerechnet dieses schändliche Machwerk der Lyrikerin Helene Fischer als Ersatz vorschlägt:
Wenn die Sonne versinkt / Und dann an der Strandbar die Party beginnt / Braucht man Worte doch nicht / Denn ich weiß, Du siehst denselben Himmel wie ich / Sterne in der Sommernacht leuchten auf dem Meer / Te quiero – te quiero - te quiero (oh oh) / Ein Kuss ist in allen Sprachen gleich / Auf diese Art sag ich dir / Te quiero – te quiero - te quiero (oh oh)
Ausgerechnet die lobotomisierte Helene Fischer, die sich mit ihrer verinnerlichten Misogynie auf die Seite aller jener Übergreifer und Vergewaltiger zwischen Saudi-Arabien und Schweden stellt, die noch immer nicht begriffen haben, rechtzeitig vorher, immer wieder zwischendrin und noch Jahre danach ein klares, explizites Wort des Einverständnisses vor dem K*** einzuholen?
Gruß
A.
In dieser weiter gefaßten Bedeutung gewinnt meine Argumentation noch an Stringenz.
Vielleicht solltest Du Dir die Definition von „Sexismus“ noch mal anschauen.
Dieses Abgleiten ins Metaphysische, nur um zu „beweisen“, dass der Bewunderer eine Frau diese demütigt, ist Zeichen einer letzlich absurden Argumentation. Reine Sophisterei.
Much ado about nothing? Dazu ist mir meine Zeit zu kostbar.
Gruß, Hans-Jürgen Schneider
Nicht nur ein JA, sondern ein notariell beglaubigtes. Das wird man wohl doch noch mindestens verlangen dürfen.
Gruß
M.
Much ado about nothing? Dazu ist mir meine Zeit zu kostbar.
Na, eben.
Darum hab ich im Konjuktiv gesprochen: man könnte, doch man müsste, wenn man wollte.
Gruß
F.
Wunsch und Wirklichkeit
Man müßte doch, man sollte mal,
zum Beispiel durch den Sitzungssaal,
ganz pudelnackt, wie Gott uns schuf,
hindurchzieh’n und dann mit dem Ruf
Jetzt ist’s uns gleich! Jetzt ist’s egal!
Man sollte doch, man müßte mal . . .
Man sollte mal, man müßte jetzt,
ist erst das Schamgefühl verletzt,
dann könnt’ man doch, ich mein’, es wär’
schön, wenn man schriee Weiber her!
sonst sind wir unglaublich vergrätzt!
Man müßte mal, man sollte jetzt . . .
Man müßte doch, man sollte gleich,
und, wenn sie dann so pfirsichweich,
so ganz erwartend vor uns steh’n,
dann brüll’n Laßt ihr euch wieder geh’n?
Tut Buße! Dirnen! Auf die Knie!
Man müßte mal - und tut’s doch nie . . .
Robert Gerhardt
wie langweilig.