Das Ergebnis in Hamburg ist nicht Überraschend
Hallo Henry,
das Ergebnis ist, wie die Überschrift sagt, nicht wirklich überraschend. Ich hätte durchaus mit einer höheren Ablehnungsquote gerechnet.
Dafür sehe es zwei Gründe:
1.) Das allgemeine Beharrungsvermögen
2.) Die tiefverankerte Vorstellung des selektiven Bildungssystem
1.) Jede allegemeine Neuerung wird von einer Mehrheit der Menschen erst mal mit Skepsis oder Ablehnung betrachtet.
Wenn die Änderungen eingeführt wurden, gewöhnen sich die Menschen dann über Jahrzehnte daran.
Ein großer Teil, der Wähler sind mit dem dreigliedrigen Schulsytem aufgewachsen.
2.) Seit Jahrzehnten gibt es im den Kampf um Schulreformen. Auf der einen Seite sind die Konservativen, die für Leistung stehen. Auf der anderen Seite linke Utopisten, die Kuschelpädagogik machen.
So wurde es zumindest bis PISA gepredigt. Das hat sich in den Köpfen festgesetzt.
Für die überwiegende Mehrheit der deutschsprachigen Bevölkerung ist klar, man muss Schüler in unterschiedliche Lerngruppen separieren/selektieren. Dann können die guten Schüler schneller lernen. Das ist auch irgendwie eingängig.
Die Fähigkeit der Grundschullehrer die Schüler in die richtige Schulform einzuteilen liegt gemäß einer Studie bei ca. 60%. Für einen Industrieprozeß wäre das inakkzeptabel.
Das selektive Bildungssystem (Ja, der Bregriff Selektion ist hier fachlich völlig korrekt) ist in einer anderen Hinsicht deutlich erfolgreicher. Es separiert die Schüler relativ erfolgreich nach gesellschaftlichen Schichten.
http://bibliothek.wzb.eu/pdf/2009/i09-503.pdf
Wenn ich also daran interessiert bin, dass mein Kind die besten beruflichen Chancen hat, dann muss ich auf das dreigliedrige Schulsystem beharren und dafür sorgen, dass mein Kind möglicht auf ein Gymnasium geht.
Gruß
Carlos