Wird der Schulübertritt absichtlich verdorben?

Hi,

nur eine Antwort zum letzten Teil deines Postings (ich habe an anderer Stelle, im Elternbrett, viel zu einer ähnlichen Frage geschrieben):

Dürfen Lehrer die Proben eigentlich selbst erarbeiten, oder bekommen sie die Fragen, und vor allem die Fragestellung vorgegeben?

Der Lehrplan gibt mir für mein Fach vor, welche Inhalte die Schüler beherrschen müssen und welche Arbeitsformen sie beigebracht bekommen müssen. Die Art und weise, in der der Stoff den Schülern beigebracht wird, muss altersstufengerecht sein.
In einer Probe darf ich nur das erfragen, was ich beigebracht habe, und nur Aufgabentypen verwenden, die bekannt sind. Wenn ich zB ein Diktat schreiben lasse, müssen die Schüler im Unterricht schon mal ein Diktat geübt haben. Wissen wird in unbekanntem Zusammenhang abgefragt, soweit es der Stoff zuläßt. Fragen formuliert der Lehrer selber, er entwirft eine Musterlösung und richtet sich bei der Korrektur nach dieser. Eine Probe darf auch nciht wiederverwertet werden.
Der Lehrer darf die Probe selber erstellen, die meisten tun das auch - manchmal gibt es Arbeitsgruppen, wo mehrere Lehrer eines Faches einer Schule die Schulaufgaben eines Jahrgangs gemeinsam erstellen und parallel schreiben, das ist aber relativ selten. Bei Exen ist es aus organisatorischen Gründen unmöglich. Niemand kann dem Lehrer diese Arbeit wirklich abnehmen, da so viele Schulaufgaben pro Jahr geschrieben werden und jede, wie gesagt, nur einmal verwendet werden darf.

die Franzi

DAnn ist doch gut, auf die Realschue schafft sie es sicher, es ist nur wichtig dass du ihr halt und verständnis gibst, nciht noch mehr druck aufbaust

Hi

Kannst du mir bitte erklären wo der Vorteil sein soll, wenn das Kind nicht erst in der 5. sondern schon in der 4. Klasse (nach der es zu Akadmiker oder Harz IV Empfänger verurteilt wird) aus allen Wolken fällt?!

Wäre es nicht sinnvoller den Leistungsdruck stetig steigen zu lassen anstatt Klatschbumm von „heideidei“ auf „Frissoderstirb“ umzuschwenken? Ob Frissoderstirb jetzt ein Jahr früher oder später einsetzt macht doch keinen Unterschied und ist so auch nicht pädogigisch wertvoll!

lg
Kate

1 Like

Niemand kann dem Lehrer diese Arbeit wirklich

abnehmen, da so viele Schulaufgaben pro Jahr geschrieben
werden und jede, wie gesagt, nur einmal verwendet werden darf.

*schmunzel* Ich erinnere mich noch an meinen Biounterricht ; da habe ich die alten Schulaufgaben meines Bruders zur Hand genommen und hatte dadurch schon einen Großteil der Fragen, die dann auch tatsächlich drankamen…

Hallo Gargas,

Ich halte es für unseriös, dass ein solcher Fall an die Öffentlichkeit gezerrt wird.

Nunja. Als Einzelfall würde ich es nicht bezeichnen. Besonders im gymnasialen Bereich ist es nach meiner Erfahrung durchaus gängige Praxis, Vergleiche zwischen den Benotungen von Lehrkräften anzustellen. Wer über einen längeren Zeitraum nach unten oder oben ausschert, muss sich schon fragen lassen, ob seine Notengebung passend ist, das habe ich selbst erlebt.

Ich finde es grundsätzlich auch gar nicht verkehrt, sich über Leistungsbemessung Gedanken zu machen und diese im Interesse der Gleichbehandlung soweit als möglich abzusprechen. Problematisch wird es immer dann, wenn dem tatsächlichen Leistungsstand einer Klasse nicht Rechnung getragen werden darf, weil sich Kollegen sonst diskrimiert fühlen.

Schöne Grüße,
Jule

Hallo Kweenya.

ich denke, dass sehr viel mehr Schüler unserer Klasse den Anforderungen einer weiterführenden Schule gewachsen sind - und das nicht nur aus Sicht der Eltern.

Wer soll denn aus deiner Sicht die Entscheidung treffen? Soll sie überhaupt getroffen werden oder soll einfach jedes Kind aufs Gymnasium - oder die Realschule - gehen können, wenn die Eltern das wollen?

Ich bin ziemlich sicher, dass die meisten Lehrkräfte der vierten Klasse dir die Füße küssen würden, wenn sie von der Aufgabe entbunden würden, diese Entscheidungen treffen und vertreten zu müssen. Das meine ich nicht ironisch. Nur: Was kommt danach? Das nächste Ausleseverfahren beginnt nahtlos in der ersten Klasse der weiterführenden Schule. Da kann man den Lehrkräften dann wieder das selbe vorwerfen - halt mit einem Jahr Verzögerung. Wenn ein Gymnasium mit fünf oder sechs 5. Klassen beginnt und in der 8. Klasse noch drei übrig sind, wird dieser Prozess ziemlich deutlich.

Wenn aber schon Notenschlüssel geändert werden müssen, damit kein ganz so übler Schnitt rauskommt, find ich das schon ziemlich heftig…

Ich sehe das eher als Entgegenkommen gegenüber den Schülern. Der Notenschlüssel ist keine feste Größe, man entwickelt ihn z.B. bei der ersten Arbeit in diesem Fach in dieser Klasse. Er dient dem Zweck, die Bewertung transparent zu machen. Die Inhalte der Arbeit gestaltet der Lehrer selbst. Dabei ist es gar nicht immer so einfach einzuschätzen, welche Fragestellung den Kindern schwer fällt und welche leicht - er kennt ja alle Lösungen. Insgesamt versucht man, leichtere und schwierigere Fragestellungen zu mischen.

Merkt man nun beim Korrigieren, dass viele Kinder mit bestimmten Fragestellungen Schwierigkeiten hatten, hat man die Möglichkeit, das abzufedern und über eine Veränderung des Notenschlüssels zu besseren Noten zu kommen. Ich muss gestehen, dass ich daran nichts Schlechtes finden kann, eher im Gegenteil.

Können Lehrer denn die Proben selbst verfassen, oder bekommen sie diese aufs Wort vorgegeben, oder machen mehrere Lehrer diese miteinander?

Normalerweise machen Lehrer ihre Proben selbst. Das ist auch sinnvoll, denn nur der Lehrer weiß, was er in seinem Unterricht wie vermittelt hat und wählt die Aufgaben entsprechend angepasst. Jede Klasse hat ihr individuelles Lerntempo. Was denkst du, was passieren würde, wenn er seinen Kollegen aus der Parallelklasse die Aufgaben entwerfen lassen würde? Glaubst du, das wäre gerechter?

Noch spannender wäre eine staatlich vorgegebene Übertrittsprüfung. Ich traue mich wetten, dass dann die Zahl der Kinder, die an weiterführende Schulen kämen, drastisch sinken würde. Und dann könnte man sich überlegen, wer daran dann Schuld hätte. Die Lehrer, die nicht genügend gefordert haben, um die Prüfung zu schaffen? In welcher Jahrgangsstufe würde der Druck dann beginnen?

Schöne Grüße,
Jule

Hallo,

Niemand kann dem Lehrer diese Arbeit wirklich
abnehmen, da so viele Schulaufgaben pro Jahr geschrieben
werden und jede, wie gesagt, nur einmal verwendet werden darf.

*schmunzel*

Diese Anweisung gibt es zumindest in BY an der FOS/BOS tatsächlich.

Ich erinnere mich noch an meinen Biounterricht ;
da habe ich die alten Schulaufgaben meines Bruders zur Hand
genommen und hatte dadurch schon einen Großteil der Fragen,
die dann auch tatsächlich drankamen…

Deshalb habe ich früher meine Angabenblätter wieder mit eingesammelt. Mittlerweile habe ich die Fragen direkt auf dem Antwortbogen, die Schüler müssten also die Fragen per Hand abschreiben, was dem Durchschnittsschüler deutlich zu viel Aufwand ist :wink:

Gruß
Wawi

Hi,

natürlich ist es in manchen Fächern nicht möglich, sich jetzt tierisch neu zu formulieren. In Englisch und Deutsch ist es leicht, ich nehme einen anderen Text. In Biologie und Geschichte (und in gewissem sinne auch in Physik und Chemie) ist das schwer. Auf wie viel Arten und Weisen kann ich nach den Ursachen des Prager Frühling fragen? Wiederum reicht es in Physik, Chemie, Mathe und BWR, Namen und Zahlen zu ändern (nicht den Rechenweg), und schon sieht es für den durchschnittlichen Schüler völlig neu aus und erfordert eine neue Leistung. Aber man sollte als Lehrer halt immer sein Möglichstes tun - klar ist es relativ müßig, aber wenn man es nicht macht, dann macht man sich rechtlich angreifbar.

die Franzi
PS: wenn du die alten Schulaufgaben deines Bruders brauchtest, um dir die Fragen zu denken …

Hi,

ich kenne das nicht nur von der FOS / BOS, auch vom Gymnasium.

die Franzi

Hi Frani,

ich kenne das nicht nur von der FOS / BOS, auch vom Gymnasium.

der Verdacht lag für mich nahe, aber da kann ich net mitreden, da war ich noch nie :smile:

Grüßle
Wawi

Hallo, Kate,

Wäre es nicht sinnvoller den Leistungsdruck stetig steigen zu
lassen

Aber klar, das macht man ja auch. Jeder einigermaßen geschickte Pädagoge wird genau so verfahren. Nur wird die Steigerung der Anforderungen eben im 4. Schj. besonders deutlich. Und leider beginnen manche Eltern auch erst dann, sich überhaupt für das zu interessieren, was die Kinder in der Schule machen.

Ich habe zu oft erleben müssen, dass Kinder auf eine höhere Schule gezwungen wurden, nur um dann kläglich zu scheitern und mit entsprechenden Versagensgefühlen belastet zu sein. Andererseits kenne ich auch Fälle, wo „Spätzünder“ nach einer Zeit auf der Hauptschule plötzlich durchstarteten und erfolgreich auf Realschule oder Gymnasium wechselten.

Um es deutlich zu sagen: ich gehöre nicht zu den Befürwortern der „Frühen Auslese“. Würde mir eher eine durchgängige Schule wünschen, in der in kleinen Lerngruppen jedes Kind seinen Möglichkeiten entsprechend gefördert werden und zu einem leistungsentsprechenden Schulabschluss gebracht werden kann. Nur passt das eben nicht allen politischen Parteien ins Konzept.

Gruß
Eckard

2 Like

Deutsche Sonderlösung
Hallo Jule,

Das ist tatsächlich ein Problem. Es ist aber nicht dadurch
lösbar, dass in Zukunft alle Abitur machen.

Doch! Eine Trennung der Kinder nach der vierten oder sechsten Jahrgangsstufe gibt es weltweit nur in:
Deutschland,
Österreich,
Schweiz,
Luxemburg
und Nordirland

Die Selektion der Schüler im zarten Alter von 10/11 Jahren ist eine deutsche Sonderlösung und der Bevölkerung wurde 60 Jahre lang erzählt das müsste so sein.
Ich habe intelligente Menschen in einer Reisegruppe völlig schockiert und irritiert gesehen, als sie in einer Diskussion erfahren haben, dass das Abitur, bzw. das Äquivalent, in Israel der normale Schuleabschluß ist. Einen lebenslangen Glauben legt man halt nicht so schnell ab.

Gruß
Carlos

1 Like

der Lehrer zu sein… Denkt an eure Kinder und verlangt einen anderen Lehrer…

Grundschule
Es fängt doch heute schon an das man in der 1. Klasse Menschen neben einem sitzen hat der zum Teil kein Deutsch versteht.
Als ich eingeschult wurde hatte ich diese Fälle.
Lehrer
Die sind doch meistens überfordert und hassen ihren Beruf…
Klar sie haben angefangen zu studieren und wollten irgendwann der besste Lehrer der Welt sein…
Aber ich kenne das aus meiner gesammten Schulzeit so:
Es werden sich Lieblingsschüler rausgepickt die alles dürfen weil sie ja sooo toll sind.
Die Schülerer die zu viele Fragen stellen und evtl. fehler des Lehrers aufdecken weil sie zu hören werden schlecht behandelt.
Was ich am krassesten fand ist der Unterschied zwischen den Bundesländern.
Ich bin in hessen auf die Schule gegangen… und bin während meiner Ausbildung nach Baden Würtemberg gezogen.
In Baden Würtemberg herrscht ein anderes lernen.
Die Prüfung die ich dort ablegte war koplett anders wie die in Hessen.
Was in Hessen nicht mal mehr Prüfungsrelevant ist wird natürlich dort auf die Goldwaage gelegt.
Und die Lehrer sind in Baden Würtenberg unausstehlich…
Ich durfte mir anhören von denen sie würden ja als Lehrer kein Geld verdienen…
Schon seltsam ich finde ein Einkommen Netto von 3.400€ nicht gerade wenig…
Für viele Lehrer ist ihr Beruf wie für viele Männer das Auto eine Art Schwanzverlängerung.

Ich rede hier von meiner Erfahrung nicht von allen Lehrern… in 13 Jahren Schule hatte ich 2 Lehrer die absolut klasse waren.
2 die wirklich Interesse an dem Schüler an sich hatten.

Friedberg/Hessen Gesamtschule
dort hatten wir einen Bio und Chemielehrer der so fertig war das er anfing zu heulen und von Treibsand zu reden anfing.
Ich hatte eine Lehrerin die so von sich überzeugt war und mich verletzt (nach ihrem bekannten Sportunterricht) alleine in Sekretäriat hochlaufen ließ obwohl ich sie mehrmals gefragt hatte ob jemand mit geht… Nein ich wäre kern gesund ich stelle mich nur so an…
unterwegs ist mit mehrmals schwarz geworden und ich wurde vom Krankenwagen geholt…
Ich weiß nicht aber ich fand die Schule scheußlich.
Ich bin ein Mensch der sehr wissbegierig ist der sehr gerne lernt!
Aber mit den Lehrern und das waren min 30 Stück in meiner gesamten schulischen Laufbahn bin ich sehr unzufrieden… weil sie einfach mit den Kindern in ihre Tasche wirtschaften.
Ich sage nicht alle ich habe im Freundeskreis auch Lehrer(die ich als Mensch kenne…).
Aber ich glaube fest das nicht eine gesammte Klasse schlecht wird weil sie mit dem Stoff nicht klar kommen… ich glaube das ist der Lehrer dem es scheißegal ist ob die Kinder mangels qualifizierter Ausbildung durch Schule später mal Hartz 4 beantragen.

das alles was ich geschrieben habe klingt so unmenshclich aber es ist ja leider Gottes meistens so.
Ich kann bestimmt 30 solcher bespiele nennen, wo Schüler von Lehrern erpresst wurden… Wenn du mir morgen eine Schachtel Zigaretten mit bringen tust… gib ich es nicht an den Rektor weiter…
Wenn sich XY nicht benimmt machen wir einfach kein Unterricht… und ihr schreibt dann halt die Arbeit ohne zu wiederholen…
Fragen in der Arbeit die nie behandelt wurden… und wenn versammelte Klasse den Lehrer darauf aufmerksam gemacht hat… so ihr hättet ja mal in das Buch schauen können… 100 Seiten weiter vom eigentlichen Thema…
Also wenn das ein Vorbereiten ist den Schülern beizubringen das die Welt nicht rosa rot ist dann weiß ich auch nicht weiter…

Ja und viele Lehrer sagen dir natürlich auch das man zu dumm ist aufs Gym zu gehen. Lehrer die dich mal so nicht mögen.

Geh mit deinem Kind zur nachhilfe beschwere dich beim Rektor und zur Not wechsel die Schule.

Nochmals vielen Dank, für die z.T. wirklich hilfreichen Antworten. Aber wenn es so weitergeht, befürchte ich,dass die meisten Kinder der Klasse es „nicht mal“ auf die Realschule schaffen.
Es ist soo schade, was man hier mit den Kids anstellt!!

Vielen Dank

Grüsse

Saskia

Exakt.

Der Schuleintritt wird nicht verdorben
In Bayern gehen zwar statistisch gesehen die wenigsten Schüler aufs Gymnasium - dafür sind aber die tatsächlichen Leistungen der bayrischen Gymnasiasten die besten aller Gymnasiasten in Deutschland.

Das liegt daran, dass da nicht jeder aufs Gymnasium kommt, wie es einige Eltern gerne hätten.

Vor 50 Jahren gingen vielleicht 10-20 Prozent der Schüler auf ein Gymnasium - heute sind es über 40…

Sind innerhalb von 50 Jahren ein Viertel der Bevölkerung schlauer geworden?

Das Gymnasium hat seine Anforderungen so weit gesenkt, dass der eigentliche Gedanke nicht mehr funktioniert.

Und diese Niveausenkung zeigt sich problematischerweise auch an den Real- und Hauptschulen.

Denn wenn das Niveau der Realschule sich dem der Hauptschule annähert, dann gibt es nur noch hop oder top - wie bereits oben genannt.

Nur ist das Gymnasium nunmal als Schule der Hochbegabten gedacht.
Und warum gibt es dann, nur um mal Beispiele zu nennen, in meinem Jahrgang etwa 20 Leute, die in der Oberstufe damals abgesprungen sind bzw. mussten? Und warum haben etwa 30 von 77 Leuten einen Schnitt von schlechter als 3,0 gemacht?

Weil das System eben immer noch zu viele Schüler das Abitur anstreben lässt, die nicht geeignet sind - und das wollen die meisten Eltern nicht wahrhaben.

Aber es ist so.

Das System ist verdorben
Hallo!

In Bayern gehen zwar statistisch gesehen die wenigsten Schüler
aufs Gymnasium - dafür sind aber die tatsächlichen Leistungen
der bayrischen Gymnasiasten die besten aller Gymnasiasten in
Deutschland.

Das halte ich für ein Gerücht. Ich hätte dazu gern mal einen stichhaltigen Beweis. Ich habe mein Abitur nicht in Bayern gemacht, aber dort studiert und Praktika an Schulen (Gymnasien) gemacht. Es ließ sich bei weitem kein Unterschied zwischen bayerischen Abiturienten und denen feststellen, die in einem angeblich „leichteren“ Land ihr Abitur gemacht haben. Ich bin sogar versucht zu sagen: Im Gegenteil… Über den Tellerrand hatten dort leider nur wenige geschaut. Ich will das bayerische Gymnasium und das Abitur dort nicht leichter reden, als es ist. Schwerer als anderswo ist es aber mit Sicherheit auch nicht.

Vor 50 Jahren gingen vielleicht 10-20 Prozent der Schüler auf
ein Gymnasium - heute sind es über 40…

Nein, es sind nicht über 40. Du solltest mit realistischen Zahlen arbeiten.
Und überhaupt: Wer sagt denn, dass es richtig ist, dass nur 10-20 % der Schüler eines Jahrgangs aufs Gymnasium gehen?!

Sind innerhalb von 50 Jahren ein Viertel der Bevölkerung
schlauer geworden?

Kann es nicht auch sein, dass man in 50 Jahren ein bisschen was gelernt und ein paar zeitgemäße Änderungen im System vorgenommen hat?!

Das Gymnasium hat seine Anforderungen so weit gesenkt, dass
der eigentliche Gedanke nicht mehr funktioniert.

Was ist denn der „eigentliche Gedanke“?

Nur ist das Gymnasium nunmal als Schule der Hochbegabten
gedacht.

Das ist doch Unsinn! Weißt du überhaupt, was Hochbegabung ist? Dann wäre wohl sogar deine 10-20%-Diagnose viel zu hoch gegriffen.
Und genau hier liegt der Fehler im System! Eine Schule für Hochbegabte ist eine Schule für Hochbegabte. Ein Gymnasium ist eine allgemeinbildende Schule, die die allgemeine Hochschulreife als Ziel hat. Nicht mehr und nicht weniger. Das Gymnasium war ursprünglich als Schule der Eliten gedacht. Von diesem Gedanken sollten sich auch die letzten endlich dringend verabschieden. Allein schon deshalb, weil die Eliten gar nicht mehr genügend Kinder bekommen, um sich problemlos zu reproduzieren.
Wir können es uns gar nicht mehr lange leisten, eine so selektive Schulpolitik zu praktizieren. Ständig wird von den älteren Kollegen gejammert, wie weit das Niveau runter ist und wie wenig die Schüler heute können. Völliger Nonsens! Es kommt nicht darauf an, Lateinvokabeln in des Kindes Kopf zu hämmern oder sie brillante Gedichtinterpretationen schreiben zu lassen. Mit mir wurde all das gemacht und ein besserer Mensch ist aus mir nicht geworden. Dieser Formalismus verbaut den Blick auf das wesentliche. Und das wesentliche ist, jeden bestmöglich zu fördern. Und nur weil einer im Alter von 10 Jahren drei Rechtschreibfehler zu viel im Diktat hatte, ihm den Lebensweg zu erschweren?! Absolut abartig!

Aber es ist so.

Basta.

Frohes Fest!
Sonne

2 Like

Falscher Denkansatz
Hallo XXXX86,

Vor 50 Jahren gingen vielleicht 10-20 Prozent der Schüler auf
ein Gymnasium - heute sind es über 40…

Sind innerhalb von 50 Jahren ein Viertel der Bevölkerung
schlauer geworden?

Das Gymnasium hat seine Anforderungen so weit gesenkt, dass
der eigentliche Gedanke nicht mehr funktioniert.

Was ist der eigentliche Gedanke des Gymnasiums. Früher war es mal so gewesen, dass man eine relativ kleine Schicht der Bevölkerung als Akademiker brauchte, Ärzte, Juristen, Ingenieure, Geisteswissenschaftler, usw… Die Masse der bevölkerung waren ungelernte Arbeiter oder Angestellte. Da genügte die Volksschule.

Das war einmal. Nun steht dieses Land in Konkurrenz mit anderen Industrienationen. Und die Anforderungen an die Arbeitnehmer wachsen stetig.

http://www.sueddeutsche.de/jobkarriere/535/309471/text/
Zitat aus dem Link:
Der Anteil der Studienanfänger wie auch der Graduierten je Jahrgang wuchs in den meisten OECD-Ländern in den vergangen Jahren schneller als in der Bundesrepublik, und das von einem deutlich höheren Niveau. So stieg der Anteil der Hoch- und Fachhochschulabsolventen je Jahrgang in Deutschland von 2000 bis 2006 von 18 auf 21 Prozent, im OECD-Schnitt dagegen von 28 auf 37 Prozent.

Ich kenne das Geblubber, dass man Deutschland nicht mit anderen Nationen vergleichen kann, weil unsere Ausbildungen so gut sind, wie Studiengänge in andere Nationen.
Vor PISA waren auch Alle davon überzeugt, das deutsche Bildungssystem wäre eines der Besten der Welt ist.
Aber im globalen Wettbewerb sieht ein deutscher Energieelektroniker schlecht gegen einen französischen Elektroingenieur aus.

Die geistige Elite kann weiterhin geistige Elite in Elitestudiengänge bleiben. Aber die Unis und FHs dürfen kein Hort einer kleiner Elite bleiben,…
es sei denn, man ist ein fanatischer Anhänger des Kastenwesens, um den Preis, dass Deutschland wirtschaftlich, wissenschaftlich und sozial zurückfällt.

Gruß
Carlos

3 Like

Was machen wir mit 40% Akademikern?
Studierte Kellnerin oder wie ?
Hierbei hänge ich immer.

Kreative antworten gerne gesehen …

Gruss

1 Like