Hallo!
Ich kann mich lebhaft an Zeiten erinnern, als man sich nach Äußerung von als links eingeordneter Meinung anhören musste, von Moskau gesteuert zu sein.
Die Priorisierung bestimmter Lesarten und Versuche der Beeinflussung von Medien gehören ausnahmslos überall zum politischen Tagesgeschäft. Die Methoden unterscheiden sich, aber nicht das Bestreben als solches.
Mediale Beeinflussung, auch gerne Desinformation sowohl der eigenen Bevölkerung als auch der des vermeintlichen/ausgeguckten Gegners ist ein überall akribisch gepflegter Klassiker der Auseinandersetzung. Du musst nur genau zuhören und hinsehen, um täglich Beispiele zu finden. Da zählt ein Sprecher im öff.-rechtl. Fernsehen irgendwelche Parteien auf, was sich dann häufig so anhört: "CDU, CSU, SPD, Grüne, Linke, FDP, rechtpopulistische AfD … " So wird dem Publikum die Wertung untergejubelt.
Solches Treiben beobachte ich, seit ich politisch denken kann, mittlerweile ein halbes Jahrhundert. Bei mir begann das Misstrauen, als Medien unisono verkündeten, die Amerikaner würden in Saigon unsere Freiheit verteidigen. Das war übrigens auch die an Schulen verbreitete Lesart. Die Kuba-Krise und ihre angebliche Bewältigung durch Kennedy hatte ich noch nicht bewusst mitbekommen, aber die Ereignisse, jedenfalls eine Hälfte, wurden jahrelang durch die Presse gezogen. Früher erwähnte aber niemand Zusammenhänge. Es ging um die damals noch geringe Reichweite von Raketen, die man deshalb möglichst nahe an den Gegner brachte. So wurde nicht erwähnt, dass der Stationierung russischer Raketen auf Kuba die Stationierung amerikanischer Raketen in der Türkei voraus ging. Die Lösung des Problems bestand nicht etwa, wie in hiesigen Medien dargestellt, in irgend einem entschlossenen Tun Kennedys, sondern darin, dass die Amis ihre Raketen aus der Türkei und die Russen ihr Zeug auf Kuba abbauten.
Der medial-ideologische Mist durchzieht das Geschehen seit Ende des Weltkriegs bis heute. Nach dem Ende der Sowjetunion geschah Bemerkenswertes. Der Mist wurde stinkender als je zuvor und verfehlte seine Wirkung nicht, was man spätestens seit der Eskalation auf der Krim und der rotierenden Stationierung von Nato-Soldaten in Osteuropa beobachten kann. Die eine Seite berichtet von Besetzung der Krim, verschweigt aber die Vorgeschichte mit Ausdehnung der Nato nach Osten und dem Versuch, erst Georgien ins Bündnis zu bekommen und in der Ukraine ein politisch genehmes Regime zu installieren und das Land unter Nato-Einfluss zu bringen. Ja, ja, schon klar, der freie Wille der Völker … Blödsinn!
Seit vergangenem Jahr gibt es heftigen Zuwanderungsdruck nach Europa aus Irak, Syrien, Libyen. Amerikaner trieben und treiben in Nahost und im Mittelmeerraum Regime-Change, sind dort militärisch engagiert, haben aber weder im Irak noch in Syrien etwas zu suchen, sind Invasoren und Europa schweigt, trägt nur die Lasten und lässt einen Keil in den Kontinent zwischen EU und Russland treiben.
Seit nunmehr 70 Jahren lassen die Großmächte keine Gelegenheit zum Sticheln und Stänkern aus, vermeiden die direkte Konfrontation, bedienen sich dafür nützlicher Idioten. Europäer, insbesondere Deutsche, lassen sich besonders gerne als nützliche Idioten einspannen. Das Gebiet zwischen Oder und Rhein war als Schauplatz eines begrenzten nuklearen Schlagabtauschs vorgesehen. DDRler waren dumm genug, sich als Waffenbrüder der einen Seite und die Westler als Verbündete der anderen Seite sich gegenseitig für fremde Machtansprüche zu schlachten, alle Lebensgrundlagen zu zerstören und die Leute, für die man unbedingt krepieren wollte, für Freunde zu halten.
Menschen können unvorstellbar blöde und erkenntnisresistent sein. Wir machen immer noch mit, obwohl wir andere Sorgen haben sollten, als in Europa militärische Bedrohungen zu provozieren.
Ja klar. Und die deutschen Hooligans werden von Frau Merkel geführt, die französischen Gewalttäter von Herrn Hollande und die Schwachmaten von der Insel sind Marionetten von Herrn Cameron …
Gruß
Wolfgang