Wird die rechte Szene von Putin gesteuert?

Hallo,

so langsam habe ich den Verdacht, dass die rechte Szene in Deutschland und in ganz Europa durch Infiltration von Hetzern in sozialen Medien und Internet von Putin gesteuert wird. Dass Putin in Russland selber ganze Firmen mit angestellten Profis unterhält, die die öffentliche Meinung in Russland steuern, ist ja schon lange bekannt. Aber auch die russischen Hooligans in Frankreich werden von Putin gesteuert, und sie gehorchen den Befehlen aus Moskau aufs Wort, wie man jetzt in Frankreich deutlich sieht.

Gibt es Belege für so eine Behauptung?

Ganz so blöd wird sich Putin nicht anstellen. Ich würde sagen, der greift das gezielt auf und stachelt es noch ein bißchen an. Vorangig zielt das aber nach innen. Da kann er sagen, schaut mal, bei den anderen ist es noch viel schlimmer, die haben gar nichts im Griff, während bei uns alles supi und der Tod mit 63 viel schöner als mit 78 ist. Letztlich nichts anderes als er zu Sowjetzeiten gelernt hat. Da war auch immer alles ganz toll, wobei in der DDR bis zum Schluss alles noch ein bißchen toller war. Das hat ihn möglicherweise zusätzlich beeinflusst.

Die medien hetze gegen Puitn ist unertraglich.!

Wer baut hier scheisse? Erdogan.Merkel, EU, Nato usw.

Stimmt, „die NATO“ ist schon wieder in ein Nachbarland eingefallen und hat sich ein Teil des Landes einverleibt. Und Erdogan wird in den Medien permanent über den Klee gelobt.

Entschuldige bitte, aber eine Behauptung die Du aufstellst „nachplapperst“, solltest auch Du belegen können!

Umgekehrt könnte man nämlich auch behaupten, Du wärst ein bezahlter Agitator der „Maas-Kahane-Task-Force“, dessen Job es ist, hier gegen Putin zu hetzen…

Glückauf!

Diesen Eindruck habe ich nicht.

Es mag bezahlte Putin-Trolle geben, aber meiner Erfahrung nach, wird das in den sozialen Medien eher als Totschlag-Argument genutzt um Kritik an der Putin-Berichterstattung zu diskreditieren.

Was Frankreich angeht finde ich deine Ausführungen allerdings absurd. Du behauptest, dass die Gewalttätigkeiten der russischen Hooligans und das Ausbleiben derselben auf Putins Befehl erfolgten. Jetzt lege doch mal schlüssig dar, auf welche Weise Putin von den ursprünglichen Gewaltexzessen profitieren konnte.

Meiner Erfahrung nach ist ‚cui bono‘ nach wie vor die Frage, die am ehesten zum Ziel führt und man muss nicht durch wilde Verschwörungen erklären, was sich auch gut durch Dummheit erklären lässt.

Es ist zumindest bemerkenswert, wenn der Vizepräsident des russischen Parlaments folgende Worte zu den Ausschreitungen findet:
„Ich kann nichts Schlimmes an kämpfenden Fans finden. Im Gegenteil, gut gemacht Jungs. Weiter so!“

Da darf es also nicht verwundern, wenn sowohl die russischen Hooligans, als auch westliche Medien den Eindruck bekommen, dass die russische Führung diese Aktionen gut heißt.

Ich könnte dich jetzt fragen, auf welche Weise Putin von der gewaltsamen Annexion der Krim profitierte. Die Antwort wäre die Gleiche: Innenpolitisches Kapital. Dass der Westen der Feind ist, hört man in russischen Medien eh schon täglich. Da machen sich Bilder, auf denen einfache Bürger den Kampf zum Feind tragen, doch super.

Lg,
Penegrin

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Soweit ich das den Medien entnehmen konnte erfolgte die Annexion der Krim weitgehend gewaltfrei. Davon mal ganz abgesehen war die Annexion der Krim wohl kaum von innenpolitischen Interessen als ziemlich klar von aussenpolitischen/militärpolitischen Interessen geprägt - und für den Westen strategisch völlig nachvollziehbar. Die Frage nach dem cui bono ist da ziemlich leicht zu beantworten.

Wie man aus den Gewalttätigen Ausschreitungen des Mobs in Marseille positives innenpolitisches Kapital schlagen können soll dürfte deutlich schwerer zu erklären sein. Dein Kommentar erfüllt mich insofern mit Sorge, als dass er zeigt, wie weit die Propaganda schon gekommen ist. Die bei weitem meisten Russen sind nämlich ganz normale Menschen, die prügelnde Hooligans für genau so inakzeptable Idioten halten, wie es die meisten Menschen hierzulande tun. Die Annahme, dass man aus der Gewalt innenpolitisches Kapital schlagen wollte, wird schon dadurch ad absurdum geführt, dass die Gewalt sowohl vom Kreml als auch vom russischen Fussballverband scharf verurteilt wurde.

Und ja, der Vizepräsident des russischen Parlaments ist ein Idiot und hätte mal besser seine dumme Klappe gehalten. Aber „Den Eindruck gewinnen, dass die Führung das gutheißt“ ist etwas ganz anderes als die Gewaltexsesse auf Befehl der Führung durchzuführen.

Hallo!

Ich kann mich lebhaft an Zeiten erinnern, als man sich nach Äußerung von als links eingeordneter Meinung anhören musste, von Moskau gesteuert zu sein.

Die Priorisierung bestimmter Lesarten und Versuche der Beeinflussung von Medien gehören ausnahmslos überall zum politischen Tagesgeschäft. Die Methoden unterscheiden sich, aber nicht das Bestreben als solches.

Mediale Beeinflussung, auch gerne Desinformation sowohl der eigenen Bevölkerung als auch der des vermeintlichen/ausgeguckten Gegners ist ein überall akribisch gepflegter Klassiker der Auseinandersetzung. Du musst nur genau zuhören und hinsehen, um täglich Beispiele zu finden. Da zählt ein Sprecher im öff.-rechtl. Fernsehen irgendwelche Parteien auf, was sich dann häufig so anhört: "CDU, CSU, SPD, Grüne, Linke, FDP, rechtpopulistische AfD … " So wird dem Publikum die Wertung untergejubelt.

Solches Treiben beobachte ich, seit ich politisch denken kann, mittlerweile ein halbes Jahrhundert. Bei mir begann das Misstrauen, als Medien unisono verkündeten, die Amerikaner würden in Saigon unsere Freiheit verteidigen. Das war übrigens auch die an Schulen verbreitete Lesart. Die Kuba-Krise und ihre angebliche Bewältigung durch Kennedy hatte ich noch nicht bewusst mitbekommen, aber die Ereignisse, jedenfalls eine Hälfte, wurden jahrelang durch die Presse gezogen. Früher erwähnte aber niemand Zusammenhänge. Es ging um die damals noch geringe Reichweite von Raketen, die man deshalb möglichst nahe an den Gegner brachte. So wurde nicht erwähnt, dass der Stationierung russischer Raketen auf Kuba die Stationierung amerikanischer Raketen in der Türkei voraus ging. Die Lösung des Problems bestand nicht etwa, wie in hiesigen Medien dargestellt, in irgend einem entschlossenen Tun Kennedys, sondern darin, dass die Amis ihre Raketen aus der Türkei und die Russen ihr Zeug auf Kuba abbauten.

Der medial-ideologische Mist durchzieht das Geschehen seit Ende des Weltkriegs bis heute. Nach dem Ende der Sowjetunion geschah Bemerkenswertes. Der Mist wurde stinkender als je zuvor und verfehlte seine Wirkung nicht, was man spätestens seit der Eskalation auf der Krim und der rotierenden Stationierung von Nato-Soldaten in Osteuropa beobachten kann. Die eine Seite berichtet von Besetzung der Krim, verschweigt aber die Vorgeschichte mit Ausdehnung der Nato nach Osten und dem Versuch, erst Georgien ins Bündnis zu bekommen und in der Ukraine ein politisch genehmes Regime zu installieren und das Land unter Nato-Einfluss zu bringen. Ja, ja, schon klar, der freie Wille der Völker … Blödsinn!

Seit vergangenem Jahr gibt es heftigen Zuwanderungsdruck nach Europa aus Irak, Syrien, Libyen. Amerikaner trieben und treiben in Nahost und im Mittelmeerraum Regime-Change, sind dort militärisch engagiert, haben aber weder im Irak noch in Syrien etwas zu suchen, sind Invasoren und Europa schweigt, trägt nur die Lasten und lässt einen Keil in den Kontinent zwischen EU und Russland treiben.

Seit nunmehr 70 Jahren lassen die Großmächte keine Gelegenheit zum Sticheln und Stänkern aus, vermeiden die direkte Konfrontation, bedienen sich dafür nützlicher Idioten. Europäer, insbesondere Deutsche, lassen sich besonders gerne als nützliche Idioten einspannen. Das Gebiet zwischen Oder und Rhein war als Schauplatz eines begrenzten nuklearen Schlagabtauschs vorgesehen. DDRler waren dumm genug, sich als Waffenbrüder der einen Seite und die Westler als Verbündete der anderen Seite sich gegenseitig für fremde Machtansprüche zu schlachten, alle Lebensgrundlagen zu zerstören und die Leute, für die man unbedingt krepieren wollte, für Freunde zu halten.

Menschen können unvorstellbar blöde und erkenntnisresistent sein. Wir machen immer noch mit, obwohl wir andere Sorgen haben sollten, als in Europa militärische Bedrohungen zu provozieren.

Ja klar. Und die deutschen Hooligans werden von Frau Merkel geführt, die französischen Gewalttäter von Herrn Hollande und die Schwachmaten von der Insel sind Marionetten von Herrn Cameron …

Gruß
Wolfgang

Möglicherweise spielst du unter anderem auf diesen Fall an:



Eine 13jährige Russlanddeutsche sei angeblich von Flüchtlingen vergewaltigt worden. Es war in dem Zusammenhang von „südländischen“ Personen die Rede gewesen. Es handelte sich allerdings um keine Flüchtlinge, keine Entführung und keine Vergewaltigung. Tatsächlich lag wohl eine Straftat wegen sexuellen Missbrauchs (wegen des Alters) vor. Es gab russischen Medien-Tamtam und wohl auch diplomatische Konsultationen. Russische Demonstranten versammelten sich zu Protestdemos, die den Eindruck einer von Moskau inszenierten Aktion machten. Eine Kooperation mit dt. Rechtsextremen will ich da nicht ausschließen.

Die Bild-Zeitung schreibt

„► Wie eng arbeiteten russischer Staat und deutsche Rechtsextreme bei der Geschichte zusammen?
BILD-Recherchen zeigen eine enge Verflechtung zwischen russischer staatlicher und deutscher rechtsextremer Berichterstattung.“
Anschließend gibt es ein paar Fakten, die m.E. jedoch kein Beweis für eine Zusammenarbeit erbringen.
Trotzdem mag sie vorliegen.

Gruß
rakete

Ach, es war eh „weitgehend gewaltfrei“? Na dann…
Wenn ich in ein souveränes Land mit Soldaten einmarschiere ist das mitnichten ‚gewaltfrei‘. Da muss nicht erst ein Schuss fallen oder Menschen sterben.
Und wenn du ernsthaft der Meinung bist, dass sich die „aussenpolitische/militärpolitische“ Situation Russlands seit der Annexion verbessert hat, sollten wir ein eigenes Thema aufmachen…

Wie man aus den Gewalttätigen Ausschreitungen des Mobs in Marseille positives innenpolitisches Kapital schlagen können soll dürfte deutlich schwerer zu erklären sein.

Findest du? Russland macht gerade schwierige Zeiten durch, sowohl politisch als auch wirtschaftlich. Der Versuch, solche Probleme zu kaschieren, indem man die Bevölkerung gegen eine Bedrohung von außen einschwört, ist so alt wie die Menschheit selber.

In russischen Medien klang das ganze dann beispielsweise so:
“Two hundred and fifty Russian fans repulsed an attack by several thousand English and forced them to flee,” state news service Vesti reported. “English fans started the fight by attacking our fans, but 250 Russians from different corners of our country did not flinch and repulsed the attack of the heavily drunken islanders.”

Zu Deutsch:
„250 russische Fans wehrten einen Angriff durch mehrere tausen Engländer ab und schlugen sie in die Flucht. Die englischen Fans haben mit dem Kampf begonnen, aber die 250 Russen, die aus den unterschiedlichsten Ecken des Landes stammen, zögerten nicht und wehrten den Angriff der schwer alkoholisierten Inselbewohner ab.“

Die russischen Hooligans werden also nicht nur als Opfer dargestellt, sondern sie schlagen auch noch einen weit überlegenen Feind in die Flucht. Unterstrichen wird auch, dass die Russen natürlich aus ‚allen Ecken des Landes‘ kommen. Also mir fällt es wirklich nicht schwer zu erkennen, wie hier innenpolitisches Kapital geschlagen wird.

Die bei weitem meisten Russen sind nämlich ganz normale Menschen, die prügelnde Hooligans für genau so inakzeptable Idioten halten, wie es die meisten Menschen hierzulande tun. Die Annahme, dass man aus der Gewalt innenpolitisches Kapital schlagen wollte, wird schon dadurch ad absurdum geführt, dass die Gewalt sowohl vom Kreml als auch vom russischen Fussballverband scharf verurteilt wurde.

Du meinst aber nicht etwa Kreml-Sprecher Dmitri Peskow, der sagte „Wir können unseren Fans nur dazu raten, nicht auf irgendwelche Provokationen zu reagieren.“
Nennst du das eine ‚scharfe Verurteilung‘?

Oder Russlands Sportminister Vitaly Mutko, der zuerst behauptete es hätte gar keine Ausschreitungen gegeben, dass also gelogen wurde um Russland zu schaden?
Aber die Engländer haben ja gemeine Lieder über Putin gesungen, somit wäre das auch geklärt…

Zumindest die Front National erhält Geld von einer russischen Bank. Was natürlich nicht automatisch bedeutet, dass die Partei dadurch gesteuert wird. Allerdings ist der russlandfreundliche Ton der FN schon auffällig.

Lg,
Penegrin

Hallo!

Ist so, mag so sein, ist aber auch egal. Aus westlichen Ländern erhalten Gruppierungen finanzielle Hilfen, die gegen Russland stänkern, auch mit dem Ziel, ein genehm erscheinendes Regime zu installieren. Solche Spielchen weitgehend abseits öffentlicher Kontrolle sind ein Teil des seit Ende des 2. Wk andauernden Machtpokers. Der andere Teil besteht darin, medial zu vermitteln, dass die Vasallen des jeweiligen Zahlers die Unterstützungen für gut und gerechtfertigt halten, wobei die Zahler und Empfänger der anderen Seite natürlich die Bösen sind. Ein weiterer Teil besteht aus Verbalinjurien, hierzulande vorzugsweise Putinfreunde und Antiamerikaner, früher Vaterlandsverräter und Nestbeschmutzer.

Gruß
Wolfgang

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Es ist ein gewaltiger Unterschied, ob ich eine ‚Gruppierung‘ finanziere, die dann in meinem Sinne Stimmung für/gegen etwas macht, oder ob das eine Partei ist, die die eine oder andere staatstragende Funktion ausübt.
Und nur damit wir uns nicht falsch verstehen: Ich fände es genauso befremdlich, wenn eine Partei Geld von einer Bank erhält, die dem Weißen Haus, Downing Street oder Élysée-Palast nahe steht. Hier muss man sich schon die Frage gefallen lassen, wie weit es dann noch mit der politischen Unabhängigkeit her ist.

Wie würde es dir denn gefallen, gäbe es in Deutschland eine Türkenpartei mit finanzieller Unterstützung aus Ankara?

Lg,
Penegrin

Hallo!

Was muss passieren, dass solche Märchen nicht mehr erzählt werden?
Seit etlichen Jahren war vielen Politikern und Nato-Strategen bewusst - auch mir war es schon 20 Jahre vorher klar - dass es in Georgien oder der Ukraine über kurz oder lang zum ernsthaften Krach kommen würde. Als medial ausführlich angekündigter Regime-Change in der Ukraine stattfand, konnte/musste jeder wissen, dass der Nato- Griff zum Schwarzen Meer und zum russischen Militärstützpunkt schief gehen musste.

Natürlich geriet die mediale Darstellung hierzulande etwas anders. Der böse Putin besetzt die Ukraine. Erstaunlicherweise wurde und wird der Sachverhalt von Teilen des Publikums ohne Blick auf die Vorgeschichte geschluckt und nachgeplappert.

Das Ganze war ein Krach mit Ansage lange vorher mit etlichen Nutznießern. Stetig enger werdende wirtschaftliche Verflechtungen der EU mit Russland lagen nicht im amerikanischen Machtinteresse. Außerdem musste ein großer Industriezweig seit Ende der 80er üblen Aderlass hinnehmen, weil durch das Abhandenkommen des Feindbilds der schlimmstmögliche Fall eingetreten war, der für die Rüstungsindustrie und für Zeitgenossen, die nichts anderes als Militär können, lange Zeit als undenkbar galt. Die Konjunktur für Panzer & Co. brach empfindlich ein. Also musste Knatsch mit Bedrohungsszenario her.

Nun in Osteuropa stationierte Nato-Soldaten sind gegen die Absprache. Der Ausweg, die Kontingente rotieren zu lassen, ändert daran nichts, ist jedenfalls keine vertrauensbildende Maßnahme und ein diplomatisches Desaster. Es wird höchste Zeit, dass wir allen Militär-Hohlköpfen und ähnlich gestrickten Idioten Einhalt gebieten. Wir brauchen innerhalb Europas gute Handelsbeziehungen, aber keine Bedrohungsszenarien.

Russland und die EU können aus guten Wirtschaftsbeziehungen hohen Nutzen ziehen, mit militärischer Bedrohung aber nur Schaden verursachen. Das weiß man ganz sicher auch in Russland. Amerikaner sehen das anders. Sie sind weit weg, können stänkern, ohne selbst betroffen zu sein. Deshalb sind sie diesbezüglich, insbesondere militärisch keine geeigneten Partner für Europa. Bitte nicht missverstehen: Amis sind nicht die Bösen, sie haben nur andere Interessen.

Gruß
Wolfgang

Deins war auch sehr unterhaltsam, hat aber (wie es bei Märchen eben so ist) kaum mit der Realität zu tun.

Aber wie gesagt, wenn wir über die Krim reden wollen, schlage ich einen eigenen Thread vor.

lg,

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Naja, eine gewisse Entschlossenheit wird schon auch eine Rolle gespielt haben. Stell Dir mal vor, jemand sagt immer zu nur Dudu, macht aber nichts.

War ja nun nicht von der Hand zu weisen ist. Dafür ist ja auch nicht notwendig, dass einem das bewusst ist. Und auch damals wurden auch schon rechte Kräfte aufgebaut um sagen zu können, wie schlimm es doch ist.

Erzähl mal. Es gibt bereits eine rotierende Stationierung von Nato-Soldaten in osteuropäischen NATO-Mitgliedsländern? Wie lange ist die Besetzung der Krim mit rosa Wattebällchen und die anschließende Annexion her? Welchen Umfang soll die rotierende Truppe haben? Gibt es Infos zu den russischen Truppen, die bereits jetzt auf der anderen Seite stehen? Die haben sicher schon wieder die gleiche Angst, wie während des Kalten Krieges. Damals mussten ja bekanntlich 85% der Truppen ständig anwesend sein, weil der bitterböse Klassenfeind ja jederzeit loschlagen konnte. Blöd, dass der z.B. am Wochende und an Feiertagen zu Hause saß. Da wäre ich heute auch noch schlecht gelaunt, wenn ich dafür in der schicken Kaserne hätte sitzen müssen.

Ach komm, das weißt Du doch nicht erst seit der Besetzung der Krim. Der Beitritt der osteuropäischen Mitgliedsstaaten verstößt auch gegen keine völkerechtlichen Verträge/Vereinbarung usw. Die Besetzung der Krim hingegen schon. Da fallen mir auf Anhieb zwei ein. Vielleicht sind es auch mehr.

Stimmt. In Osteuropa kann man es eigentlich gar nicht erwarten, wieder von den Russen befreit zu werden. Das war damlas so schön. Und wie schlimm war es, als die wieder nach Hause fuhren nach über 40 Jahren. Das möchten die alle wieder haben. Aber die NATO hat diese Staaten hinterrücks überfallen und besetzt. Achnee. Besetzen will sie die ja erst noch. Mit bis zu 4.000 Soldaten. Also jedenfalls ist das erstmal geplant. Wenn man sich geeinigt hat, wer, wieviel und ob wirklich und so. Ganz schön aggressiv so nach 12 bzw. 17 Jahren. So provozierend, dass Putin schon mal verlauten lässt, dass die für Russland keine Gefahr darstellen und ihn das nicht erschrecke.

Quatsch, der dauert schon viel länger an.

Eben. Viel besser war es, als man im Irak, Syrien und Libyen noch selber dafür sorgte, dass die Flüchtlinge nicht nach Europa kamen. Gut, die Methoden waren nicht die feinsten. Aber da nicht darüber berichtet wurde, war es nicht so schlimm. Als es dann bewusst wurde, dass man auch durch Unterlassen irgendwie doch schuldig sein kann, fühlte sich so mancher motiviert das jahrelange Wegsehen und Nichthelfenwollen durch gezielte Teddybärwürfe zu kompensieren.

Also die Amis haben Putin dazu veranlasst, die Krim zu besetzen. Das Kalkül dabei war, dass sich die ehemals von den Sowjets besetzten Länder, ob ihrer Erfahrungen ganz dolle vor den Russen fürchten? Achnee. So kann es nicht sein. Es waren ja ausschließlich positive Erfahrungen. Das hätte also nicht funktioniert.

Wenn ich es richtig in Erinnerung habe, hatten die damals keine Wahl. Das Land war doch besetzt, teilweise annektiert und der Rest in Zonen aufgeteilt. Nicht mal eine eigene Regierung hatten die.

Neenee. Da stand schon Gewalt dahinter. Oder glaubst Du auch an das Märchen vom antifaschistischen Schutzwall? Da könnte ich mich jedesmal beömmeln, wenn ich den Aufbau der Sperranlagen sehe. In der DDR war diese Waffenbrüderschaft eine reine PR-Aktion und nichts wovon dort jemand überzeugt war.

Es ist eben einfach schwierig, die Besetzung und Annexion der Krim nicht als Bedrohung wahrzunehmen. Aber im Grunde hast Du recht. Damit droht Putin gar nicht. Er hat es einfach gemacht. Ich weiß nicht, ob es besser gewesen wäre, wenn er vorher den vertraglich vereinbarten Gewaltverzicht aufgekündigt hätte. Im Grunde eher nicht, würde ich sagen.
Und er fühlt sich ja auch gar nicht bedroht. Also welche militärischen Provokationen siehst Du, die der größte Putin aller Zeiten nicht sieht?

Grüße

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Es gibt eine recht neue (vom 6. Juni) Analsye des bpb zum Thema Die Wirkung der Staatsmedien Russlands in Deutschland. Hier wird schön gezeigt, wie russische Staatsmedien gezielt die europäische (bes. deutschsprachige) Rechte unterstützt.

Lg,
Penegrin

Screenshot-Pene, hast du überhaupt verstanden, über was es im Artikel geht? Der TE hat die unbewiesene Andeutung aufgestellt, Russland bzw. Putin würden „die rechte Szene steuern“. Dein Artikel geht lediglich auf den Umstand ein, dass gewisse russische Medien, die bei uns höchstens als Spartensender zu betrachten sind, teilweise positiv über rechtsoppositionelle Kräfte in Westeuropa berichten. Das ist etwas vollkommen anderes, denn zwischen Lenkung und Einflussnahme auf der einen Seite und passiver Unterstützung besteht ein Unterschied.

Für dich etwas einfache rausgedrückt: FN, AfD und Co. handeln in eigener Überzeugung, jedoch findet diese Überzeugung bei Putin teilweise Zuspruch.

Die „Analyse“ der bpb ist darüber hinaus wenig überzeugend. In deutschen Staatsmedien wurde und wird zum Beispiel meist offen positiv über die Merkel’sche Flüchtlingspolitik berichtet. Unangenehme Fakten werden oftmals ausgeblendet (siehe Köln). Stattdessen werden zweifelhafte Aussagen, wie etwa, dass wir einen Fachkräftemangel hätten und diese Leute bräuchten, zum Teil als Tatsache dargestellt.

Angesichts dessen ist die Kritik an den russischen Medien zweifelhaft. Vor allem geht sie von der Prämisse aus, dass sich die Leute so einfach beeinflussen lassen. Doch in der heutigen Zeit weiß zumindest der etwas schlauere Medienkonsument, dass er sich immer sein eigenes Bild machen sollte. Es gibt zahlreiche Blogs, in denen man auf interessante Tatsachenberichte hingewiesen wird. Ein Beispiel: Viele haben gerade den interessanten Bericht von Boris Palmer gelesen (siehe unten). Man merkt: Die Russen könnten gar nicht so viel erfinden, wie die Wahrheit über die gescheiterte Willkomenskultur hergibt.

Aber nun zu Palmer, der ja bekanntlich bei den Grünen ist:

Die Hausmeister widersprechen: „Die haben sich vorgestellt, sie bekommen hier sofort ein Haus und alles läuft von selbst. Die Erwartungshaltung ist maßlos. Dankbarkeit gibt es nicht. Und wir hatten vor 20 Jahren nichts von der Unterstützung, die es heute gibt.“ Letzte Nacht habe es wegen Streitereien wieder eine Polizeieinsatzes bedurft, um zwei war der Mitarbeiter im Bett, um sieben Uhr wieder in der Halle. Am Ende ist man sich einig, dass es beides gibt, Dankbarkeit und Undankbarkeit, nur über die Verteilung gehen die Meinungen auseinander.

Währenddessen haben sich die Frauen und Männer wieder strikt getrennt zu je einer Gruppe zusammen gefunden. Es fällt mir ungeheuer schwer, mir vorzustellen, wie wir diese Menschen in unsere Gesellschaft, unser Bildungssystem unseren Arbeitsmarkt integrieren sollen. Wenn das gelingen soll, dann ist das eine Riesenanstrengung über ein Jahrzehnt und überhaupt nur denkbar, wenn die Zahl weiterer Neuankömmlinge begrenzt bleibt.

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Was ich auch mit keinem Wort behauptet wird. Den Gedanken, Putin würde hier tatsächlich etwas direkt steuern können, finde ich ziemlich abwegig. Eine gewisse Einflussnahme durch staatliche Medien Russlands, die das kaum ohne Putins Sanktus machen würden, ist aber nicht abzustreiten.

Na das schockiert mich jetzt aber :wink: