Wird man die Schiffe festsetzen können?

In letzter Zeit haben einige Hilfsschiffe im Mittelmeer von sich reden gemacht, die im Mittelmeer Flüchtlinge aufgenommen hatten und keinen Hafen fanden. Mittlerweile sind die Migranten wohl alle an Land. Die Frage ist aber: Werden die Schiffe wieder auslaufen und wird sich das ganze wiederholen? Seehofer hat da - aus meiner Sicht zurecht - interveniert:

Seehofer äußerte sich schließlich am Mittwochvormittag und stellte Bedingungen für eine mögliche Aufnahme. Eine Voraussetzung sei, dass das Schiff festgesetzt werde, sagte er am Rande einer Sitzung des Innenausschusses des Bundestages. „Wir müssen verhindern, dass es zu einem Präzedenzfall wird.“ Das habe er auch Außenminister Heiko Maas (SPD) gesagt, der sich nun um die Details kümmern werde. Zwischen Libyen und Südeuropa dürfe es keinen „Shuttle“ geben, sagte Seehofer. Nach Angaben von Mitgliedern des Innenausschusses sagte Seehofer außerdem in der nicht-öffentlichen Ausschusssitzung, die deutsche Crew müsse zur Rechenschaft gezogen werden.

Die Verantwortlichen der Hilfsschiffe weigern sich beharrlich, die Migranten wieder zurück in einen Hafen an der afrikanischen Küste zu bringen. Wird man es daher erfolgreich verhindern können, dass sie wieder auslaufen?

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Die Verantwortlichen Helfer der Schlepper werden vermutlich nicht zur Rechenschaft gezogen.
Übel ist auch, dass sich Rot-Grün regierte Länder anbieten, die Migranten aufzunehmen. Wie immer bei rot-grün auf Kosten anderer Bundesländer. Der Länderfinanzausgleich sollte unbedingt um Großzügigkeiten gekürzt werden, für die die Geberländer nichts ausgeben.

Hi.

Nein, man wird diese Konsorten nicht dingfest machen können. Wer soll das denn auch machen?.
Du schreibst von einem Präzedenzfall. Genau dieser sollte statuiert werden, indem kein Land dem Schiff die Erlaubnis erteilt einen Hafen anzulaufen. Malta ist hier leider wieder eingeknickt. Wäre das nicht der Fall gewesen, bliebe keine andere Möglichkeit, als wieder Afrika anzulaufen.

Da ist dann A. Merkel unterwegs, um eine europäische Lösung herzuzaubern. Gleichzeitig aber bieten sich sofort gewisse Bundesländer an, die Flüchtlinge aufzunehmen. Ist das die europäische Lösung? Sicher nicht.
H. Seehofer sprach heute von Humanität und Ordnung. Genau das sollte umgesetzt werden.

Es kann doch nur eine sinnvolle Lösung geben: Grenzsicherung und Auffangzentren außerhalb Europas. Dann wären Sealine et. überflüssig.

Es handelt sich dabei nicht um „Helfer der Schlepper“, sondern um Menschen die unter großem persönlichen Einsatz Menschenleben retten. Ja, auch Flüchtlinge sind Menschen, ganz egal, welche entmenschlichenden Bezeichnungen man für sie und und die Mitarbeiter von Rettungsorganisationen benutzt.

Nenne bitte ein, zwei andere beispiele. Und erläutere, inwiefern die aufgenommenen Flüchtlinge in anderen Bundesländern Kosten verursachen sollen. Sie werden ja kaum freiwillig nach Sachsen oder Thüringen gehen.

Ernsthaft? Soll das dann auch für die Bundesländer gelten, die ihre menschenfeindlichen Rechtsextremen nicht in den Griff bekommen oder sich sonst in einer Weise verhalten, die anderen Bundesländern nicht zusagt?

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Die Alternative wäre eine humanitäre Katastrophe an Bord gewesen.

Zur Erinnerung: Bei den Flüchtlingen handelt es sich um Menschen wie du und ich.

Die Menschen nach Libyen zurückzubringen, kann gar keine Alternative sein.

Sechs Menschen, darunter drei Babys, kamen in ein Krankenhaus auf der Mittelmeerinsel. (…) Mission-Lifeline-Sprecher Axel Steier erzählte bei der Ankunft der Migranten in Valletta, viele seien in Libyen gefoltert worden. Ein zweijähriges Kind sei alleine auf dem Schiff gewesen, sagte er der Deutschen Presse-Agentur.

Und Tunesien weigert sich, Rettungsschiffe einlaufen zu lassen und Flüchtlinge aufzunehmen. Wie sollte das also dort erzwungen werden? Mit Kanonenschiffen?

Abgesehen davon, dass mir noch keiner der besorgten Flüchtlingsfeinde schlüssig erklären konnte, warum genau es besser sein soll, Flüchtlinge in irgendeinem Lager in Weitwegistan einzupferchen (nein, billiger als die Versorgung in Europa ist das nicht, zumal dann nicht, wenn den Menschen hier Arbeitsmöglichkeiten geboten werden), sind das nur leere Worte. Die Sache hat nämlich einen großen Haken: Solche Auffangzentren gibt es bislang nicht, noch nicht einmal im Ansatz - und solange es sie nicht gibt, ist es unabdingbar, dass Menschen, die im Mittelmeer in Lebensgefahr sind, gerettet werden.

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Welcher Hafen in Nordafrika ist denn sicher und bereit, die Schiffe einlaufen zu lassen und die Flüchtlinge aufzunehmen?

Hinweis: Libyen ist weit entfernt davon, sicher zu sein. Und Tunesien ist nicht zur Aufnahme bereit.

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Dir ist aber bewusst , dass die meisten Flüchtlinge im Mittelmeer nicht von NGOs, sondern von kommerziellen Fischereischiffen und von nationalen Seenotrettung gerettet werden? In der gleichen Zeit, wie dieses Schiff auf seine Odyssee geschickt würde, hat die italienische Seenotrettung 1200 Flüchtlinge in Sizilien an Land gebracht.

Grüße Siboniwe

Lektüreempfehlung: Weniger Tote auf dem Meer bedeuten mehr Tote in der Wüste. Was es heißt, afrikanische Länder zu Türstehern der Migration zu machen: Wer gefasst wird, muss zurück. Deshalb wählen die Menschen noch gefährlichere Routen.

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Mal zum Verständnis: Diese Leute begeben sich ganz bewußt in Seenot - klar hat jeder einzelne davon sicherlich einen guten Grund. Aber es ist schon etwas seltsam wenn man es als humanitäre Pflicht ansieht Leute aus einer Situation zu retten in welche sich diese wissend und mit Kalkül gebracht haben.

Das wäre vergleichbar mit jemanden der als Nichtschwimmer in ein tiefes Gewässer springt weil er damit rechnet, dass ihn ein am Ufer stehender rettet und er dadurch noch andere Vorteile erhält.

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Was genau ist daran seltsam?

Kein Bademeister wird deinen beispielhaften Nichtschwimmer erst fragen, warum er am Ertrinken ist - er wird ihn selbstverständlich erst einmal retten.

Und soweit ich weiß, werden sich auch bei Wintersportlern, die sich sehenden Auges mit ihren Skiern in Gefahr gebracht haben - und das sogar nur aus Jux und Tollerei -, keine Ärzte weigern, die gebrochenen Beine zu behandeln

Was deine Vermutung bezüglich „anderer Vorteile“ angeht, empfehle ich den oben verlinkten Artikel. Außer natürlich, wenn du ihn schon gelesen hast und der Ansicht bist, dass es verwerflich ist, wenn Menschen einfach nur überleben wollen.

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Ach, das weißt du sehr genau, kannst nur nicht damit umgehen. Ist doch ganz einfach: Die Menschen werden vor Ort registriert und können ihren Asylantrag stellen. Dieser wird dann bearbeitet. Wird positiv entschieden, kann der Betreffende sicher nach Europa einreisen. Wird negativ entschieden, bleibt er eben wo der Pfeffer wächst. Zumindest der Irrsinn mit den Abschiebungen wäre dann vom Tisch. So einfach ist das.

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Angenommen, man errichtet tatsächlich diese tollen Auffanglager, glaubst du, dass alle Flüchtlinge sich dann dort melden würden? Die meisten würden doch auf dem gleichen Wege wie jetzt versuchen, Europa zu erreichen. Dieser Vorschlag ist vermutlich nur heiße Luft.

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Wenn du dir jetzt hinter den Nichtschwimmern, die ins Wasser springen, einen großen Hund vorstellst, merkst du, dass es sehr sinnvoll sein kann, ins Wasser zu springen. Als Deutscher, der wie eine Made im Speck lebt ist dir das natürlich sehr fern, klar!

Wobei man differenzieren müsste: Hinter einigen steht ein Hund, der im Begriff ist, sie zu beißen, bei anderen ist unsicher aber gut möglich, dass der Hund beißt. Wieder andere werden zwar nicht von einem Hund bedroht, springen aber von einem kargen Sandplatz ab, der kaum Möglichkeiten zum Überleben bietet.

Ich bin zwar auch dafür, den Flüchtlingszustrom zu begrenzen, kann aber (fast) jeden einzelnen gut verstehen, der versucht, Europa zu erreichen.

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Ja schlimm! Wir Deutschen werden alle verhungern, wenn noch weitere Flüchtlinge aufgenommen werden. Die Lage ist ja jetzt schon prekär. Die Bierbäuche werden immer dünner, und die Speckbeine der übergewichtigen Kinder werden sich auch nicht mehr lange halten können.

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Der Sportler der sich in Gefahr begibt bezahlt aber für seine Behandlung (bzw. seine Versicherung) - die Rettung des Flüchtlings bezahle ich mit meinen Steuergeldern - und im Anschluß finanziere ich von einem Großteil der Flüchtlinge noch das gesamte restliche Leben sowie das Leben von deren Nachkommen…

Natürlich sind die Flüchtlinge selbst nicht daran schuld, die haben die Gesetze in Europa nicht gemacht. Die Flüchtlinge kann ich sehr gut verstehen. Wenn ich in Somalia, Swaziland oder Syrien ein viel besseres Leben hätte würde ich heute noch die Koffer packen und mit einem kleinen Boot illegal das Mittelmeer überqueren - denn in Anbetracht der enormen Anzahl der Migranten die gesund und munter angekommen sind ist die Zahl der Ertrunkenen eher klein.

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Ich kann die Flüchtlinge auch gut verstehen, deshalb schrieb ich auch:

Aber ich verstehe nicht wieso man alle ins Land lassen muss. Wenn man auf der Straße einen armen Obdachlosen sieht nimmt man diesen ja auch nicht mit nach Hause und läßt ihn lebenslänglich bei sich wohnen sondern gibt ihm evtl. etwas zu essen oder eine Decke.

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Kommt darauf an wie man die rechtlichen Rahmenbedingungen festlegt. Wenn alle die illegal nach Europa einreisen automatisch in diese Auffangzentren außerhalb Europas abgeschoben werden wird sich nach einer Weile herumsprechen dass es keinen Sinn macht direkt nach Europa zu reisen.

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Habs gelesen - aber dass die Umstände in Afrika und vielen anderen Teilen der Welt für viele Menschen nicht gut sind ist ja nichts neues.

Wenn jemand einen Zaun mit Stacheldraht um sein Grundstück zieht und sich dann mehr Einbrecher daran verletzen ist das zwar tragisch weil die meisten Einbrecher bestimmt arm sind aber trotzdem kein Grund den Zaun zu verteufeln weil es eben jedem davor klar ist, dass sie etwas illegales machen.

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Das ist eine Frage der Anzahl: Wenn die Grenzen komplett geöffnet werden würden würde sich die Bevölkerung in Deutschland schnell verzehnfachen. Sozialleistungen für die ganzen Massen könnte sich der Staat nicht lange leisten, d.h. Deutschland wäre voll mit Flüchtlingen die beim ersten Winter wegen Mangel an Wohnraum erfrieren.

Wahrscheinlich würde es aber gar nicht dazu kommen weil es davor einen Bürgerkrieg geben würde.

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Auf dem Schiff waren unbegleitete Kleinkinder.

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