Nein, das schränkt die reale Welt nicht ein, es setzt nur die
realen Grenzen für die reale Welt.
Und genau dieser Grenzziehung sehe ich als einschränkend ein.
Du kannst die reale Welt aber nicht um etwas erweitern das nicht Teil der realen Welt ist.
Was meinst du mit Techniken die keinem realen Ding
entsprechen?
Alle Techniken welche wir heutzutage gebrauchen. Nimm nur
dieses Forum. Alle hier verwendeten Techniken existierten so
in der realen Welt früher nicht. Woher kämen diese, wenn wir
alle deine obige Beschreibung der realen Welt korrekt wäre?
Da hast du was missverstanden. Alle Erfindungen, auch diejenigen noch in der Zukunft gemacht werden, haben als Grundlage Dinge und Erkenntnisse die in der realen Welt existieren.
Oder ich habe mich falsch ausgedrückt. Wissenschaft kann sich nur mit dem befassen was in der realen Welt existiert oder möglich ist. Mit „realer Welt“ meine ich die materielle Welt.
Wenn also Jemand an einen Gott oder andere übernatürliche
Dinge glaubt, dann kann er das nicht tun auf einer
Wissensgrundlage.
Sicherlich kann er dieses auch aufgrund einer Wissensgrundlage
und genau dieses ist dann eben ja auch Gegenstand der
Religionswissenschaften, wie Ralf ausführte.
Nein. Man kann nicht wissen ob es einen Gott gibt, da Gott
nicht wissenschaftlich nachweisbar oder widerlegbar ist.
Wenn du dieses meinst, dann solltest du dieses auch so
schreiben und nicht allgemein von einer Wissensgrundlage
schreiben, diese kann nämlich ohne solche Glaubenssätze
auskommen.
Ähm… doch. Die Wissensgrundlage bezüglich der Existenz eines Gottes. Was ist daran allgemein, wenn ich schreibe, dass man nicht an Gott aufgrund einer Wissensgrundlage glauben kann? Man kann nicht wissen ob es einen Gott gibt, daher fehlt auch die Grundlage. Es gibt keinen Grund an einen Gott zu glauben, ausser man will es unbedingt.
Yeshayahu Leibowitz vertrat bezogen auf das Judentum einmal
die Ansicht, dass die Frage der Existenz G’ttes sich hier gar
nicht stellt.
Das ist eine Ansicht eines Einzelnen die wohl nicht von Vielen geteilt wird.
Man
Denn wie gesagt, kann sich jede Wissenschaft
nur mit dem befassen, was in der realen Welt existiert.
Und das ist wie gesagt schlicht falsch. Oben hatten wir es
schon über Technik und auch Wissenschaft findet seine Theorien
und Ideen eben gerade nicht in de realen Welt. Sie sind darin
enthalten, aber eben erst einmal verborgen. In dem Sinne von
dir eben nicht real.
Ja klar. Aber die neuen Ideen beziehen sich auf das was in der realen Welt existiert, auch wenn man das vorher noch nicht kannte. Man kannte ja früher auch keine Neutronen, aber sie waren trotzdem vorhanden.
Glaube ist etwas Persönliches und es geht auch niemanden etwas
an ob und was Jemand glaubt und ob es ihm irgendwie hilft.
Auf einmal? Wie dem auch sei, unsere Persönlickeit ist sehr
wohl Gegenstand verschiedener wissenschaftlicher Diszeplinen
und da die Auswirkungen von Religionen auf unser aller Leben
kaum zu leugnen sind, ist es doch nur vernunftig und
angemessen, dieses eben auch zu untersuchen.
Wieso auf einmal?
Weil damit Glaube nicht mehr kritisierbar ist und gar nicht
zur Diskussion steht. Ich teile diese Sicht nicht, war aber
doch verwundert, dieses nun von dir hier zu lesen.
Dein privater Glaube ist kein Gegenstand einer Wissenschaft; ausser du erklärst dich dazu bereit mit einem Wissenschaftler zusammen zu arbeiten falls der daran Interesse haben sollte.
Oder wenn ich dich nach deinem persönlichen Glauben frage, bist du ja nicht verpflichtet mir darüber etwas zu berichten.
Das sind alles Themen die man wissenschaftlich untersuchen
kann.
Na, also, nun doch.
Wie nun doch?
Ansonsten kann man neben obigen negativen Beispielen, welche
in Deutschland keinerlei Mehrheiten finden (würden), auch
positive Beispiele dem gegenüberstellen.
Was meinst du mit keinerlei Mehrheiten?
Wo sind hierzulande ernsthafte Bestrebungen für Verbote von
Blasphemie?
In Deutschland gibt es den sogenannten Blasphemieparagraphen:
§ 166 Beschimpfung von Bekenntnissen, Religionsgesellschaften und Weltanschauungsvereinigungen
(1) Wer öffentlich oder durch Verbreiten von Schriften (§ 11 Abs. 3) den Inhalt des religiösen oder weltanschaulichen Bekenntnisses anderer in einer Weise beschimpft, die geeignet ist, den öffentlichen Frieden zu stören, wird mit Freiheitsstrafe bis zu drei Jahren oder mit Geldstrafe bestraft.
(2) Ebenso wird bestraft, wer öffentlich oder durch Verbreiten von Schriften (§ 11 Abs. 3) eine im Inland bestehende Kirche oder andere Religionsgesellschaft oder Weltanschauungsvereinigung, ihre Einrichtungen oder Gebräuche in einer Weise beschimpft, die geeignet ist, den öffentlichen Frieden zu stören.
Zwar wird hier nicht mehr wie früher das direkte Beleidigen Gottes unter Strafe gestellt, aber dieser Gesetzestext ist schwammig genug um für zahlreiche Anzeigen zu sorgen.
Frau von der Leyen (auch Zensursula genannt) ist in der Hinsicht recht fleissig und beantragt regelmäßig Bücher zu verbieten (zum Glück mit sehr geringem Erfolg).
Dass es ansonsten keine ernsthaften Bestrebungen für weiterreichenderes Verbot von Blasphemie gibt, ist dem Recht auf Meinungsfreiheit und künsterlicher Freiheit zu verdanken.
Ganz interessant und auch unterhaltsam ist diese Dokumentation:
http://www.youtube.com/playlist?list=PL3B19F83A5FFEFBB0
Es spielt auch keine Rolle ob Einflüsse von Religion negativ
oder positiv sind. Religion und Staat sollten aus gutem Grund
voneinander getrennt sein.
Unsinn. Kirche und Staat müssen getrennt sein, Religion und
Staat kann nur in einer Diktatur getrennt werden, weil dieses
alleine Ginge, in dem alle Menschen in diesem Staat keinerlei
Religion mehr angehören würde.
Ich glaube du hast dich verschrieben.
Ich meine mit Staat die Regierung mit ihren Gewalten, und mit Religion die kirchlichen Institutionen und deren Vertreter die Gesetzgebung beeinflussen wollen.
Trennung von Staat und Religion bedeutet nicht, dass die Bürger (die selbstverständlich auch Teil des Staates sind) kein Recht auf Religionsausübung mehr haben sollen. Es bedeutet nur, dass es nicht mehr so sein soll wie im Mittelalter, als die Kirchen Staatsgewalt hatten.
In Deutschland ist das aber zu
meinem Bedauern nicht der Fall.
Sicherlich ist dieses bis auf ganz wenige Grenzfälle der Fall.
Allerdings wird hier eben auch von Trennung von Staat und
Kirche gesprochen und eben keine Trennung von Staat und
Religion gefordert, wie bei dir.
http://de.wikipedia.org/wiki/S%C3%A4kularismus
Und glücklicherweise ist dieses auch nicht der Fall.
Du nennst das einen glücklichen Umstand, aber nur weil du zufällig der Religion angehörst der man allgemein eine Prägung unserer Kultur zuschreibt. Was wäre wenn du in einem Land leben würdest, in dem die Sharia gilt?