Wissend (im) Glauben

Auch wenn Religionswissenschaft ein Paradox an sich sein
könnte.

Ja, deshalb ist es auch völlig daneben, wenn Atheisten und
u.a. hier
versuchen philosophische (Glaubens-) Lehren einzubringen
welche sich
gegen einen Gottesglauben richten.In Religion ist Glaube
„gesetzt“.

Ja, aber wie gesagt ist das hier das Religionswissenschaftsbrett und nicht das Religionsbrett. Zu meinen, Atheisten wären daneben, wenn sie sich in Diskussionen einbringen die sich auf Religion(swissenschaft) beziehen, impliziert, Atheisten hätten garnicht das Recht mitzureden. Das erscheint mir als ein Versuch von Zensur Andersdenkender und es verletzt meine religiösen Gefühle.

Übrigens möchte ich mal mit dem Vorurteil aufräumen, Atheisten würden sich gegen einen Gottesglauben richten. Der Begriff Atheist sagt nur aus, dass bei Jemanden kein Glaube an einen Gott vorhanden ist; wie ein Atheist zum Glauben Anderer steht, lässt sich nicht allgemein definieren. Man muss also nicht immer gleich davon ausgehen, Atheisten seien böse Menschen die Babys fressen und Religion verbieten lassen wollen.

Und zum Thema Beleidigungen: Es ist für Diskussionen nicht hilfreich, wenn man sich immer gleich beleidigt fühlt und nach der Moderationspolizei ruf, wenn der leiseste Ansatz von Kritik zu erahnen ist.

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Hallo,

Hallo Mike,

Schon Dein erste Fehler … :o)

Glaube, Wissen, Mündigkeit?
Du hast vielleicht ein Auto…

auweia

Was spricht gegen Autos? Gut - schnell müssen sie schon sein.

Mal wieder ein unerträglicher Nebel-Schmarrn von Dir.

Für die einen ist es ein „Nebel-Schmarrn“ für die anderen ein Gleichnis das die zugrunde liegenden Prinzipien + Mechanismen zur besseren Verständlichkeit auf eine Alltagssituation überträgt.

Mündigkeit ist mit Verantwortung verbunden, auch im profanen
Leben.
Hier, entsprechend der Fragestellung, in der Botschaft Jesu
und
entsprechenden Darlegungen der Autoren des NT dazu zeigt sich
Mündigkeit darin, daß nicht mehr das „Gesetz“ für mich
entscheidet
was recht ist,sondern ich selbst, mit meinem Ge wissen.

Ganz genau. Nicht mehr blind der Werkstatt vertrauen - selber denken.
Denn die Botschaft Jesu - welche das „alte Gesetz“ zwar aufheben will - wird ja wiederum zu einem Gesetz wenn es nicht kritisch hinterfragt wird, wenn nicht eine eigene Meinung darüber erlangt wird.

Dein"Auto" gehört in die Schrottpresse.

Und diese, Deine Meinung lässt sich ja dann - wenn wir alle etwas mehr über Autos wissen - besser einordnen.
Wir sind dann mündiger geworden und müssen nicht mehr alles blind glauben was uns jemand erzählt, der von sich meint er verstünde etwas von der Sache.

Grüße
K.

Hallo Maria,

Ab wann darf man sich mündiger Christ nennen? Mündig in dem Sinn, dass man weiß was man glaubt.

Deine Definition von „mündig“ ist etwas eigenwillig - ich würde das einen „informierten Christen“ nennen. Aber gut, es ist klar, was Du meinst. Das Problem sehe ich hier weniger darin „dass man weiß, was man glaubt“ - das Problem liegt eher darin, zu wissen, was einen Christen eigentlich definiert und ob das, wovon man weiß, dass man es glaubt, überhaupt noch unter ‚christlicher Glaube‘ zu subsumieren ist.

Dieses Problem stößt mir als (atheistischem) Buddhisten recht häufig im interreligiösen Dialog mit Christen (Christen jedenfalls ihrem Selbstverständnis nach) auf. Manchmal bekomme ich dann den Eindruck, über ihren ‚Glauben‘ besser Bescheid zu wissen als sie selbst. Das ist dann der Punkt, wo ich es notwendig finde, die Diskussion erst einmal auszusetzen um die Diskussionsgrundlage zu klären. Fur mich ist christlicher Glaube auf kleinstem gemeinsamem Nenner im Nicaenum definiert, dem Glaubensbekenntnis, das von nahezu allen christlichen Kirchen als verbindlich anerkannt wird. Meistens stellt sich dann heraus, dass wir gar nicht über christlichen Glauben in diesem Sinn diskutiert haben, sondern über eine häufig eher vage persönliche Religiosität, die Elemente des Christentums als Versatzstücke (was jetzt durchaus nicht abwertend gemeint ist) enthält.

Eine solche Feststellung ist wichtig - es macht einen großen Unterschied, ob man über eine Religion als ‚fait social‘ (Durkheim) spricht oder sich über individuelle, ‚private‘ Spiritualität austauscht. Ich benutze hier bewusst den Begriff ‚Spiritualität‘ und nicht ‚Religiosität‘, um zu verdeutlichen, dass hier die Dimension eines ‚fait social‘ eben nicht vorhanden ist. Das macht solche Diskussionen nicht notwendig uninteressant - in einem religionswissenschaftlichen Forum sind sie allerdings in aller Regel offtopic.

Vielleicht wird hier auch der Grund meines leichten Unbehagens mit Deiner Verwendung des Begriffs „mündig“ verständlich. Jemand, der nach Selbstverständnis Christ ist, aber doch Ansichten vertritt bzw. Dinge glaubt oder nicht glaubt, die im Widerspruch zum nicaenischen Glaubensbekenntnis stehen, mag ja durchaus mündig in Hinblick auf seine private Spiritualität sein insofern es sich um autonom angeeignete Ansichten und Glaubensüberzeugungen handelt. Ein „informierter Christ“ ist es nach meinen Erfahrungen häufig nicht - dazu fehlt dann die Kenntnis und die Auseinandersetzung mit dem, was die Kirchen als soziale Organisationen von Christen als christliche Lehre tradieren.

Man kann natürlich nun in Bezug auf die Definition von ‚Christ‘ die Frage stellen, ob ein entsprechendes Selbstverständnis nicht ein hinreichendes Kriterium ist. Das Problem dabei ist natürlich, dass es sich dabei nicht um ein objektives Kriterium handelt. Abgesehen davon liegt hier natürlich auch ein logischer Regress vor.

Um auf Deine Ausgangsfrage zurück zu kommen: als mündiger (in dem von Dir definierten Sinn) oder informierter Christ darf man sich mit Recht bezeichnen, wenn man sich zunächst einmal dazu bekennt - und zwar im Sinne des Glaubensbekenntnisses einer christlichen Kirche. Unverzichtbarer Zusatz: man sollte sich dann selbstverständlich zu diesen Glaubenssätzen auch seine Gedanken gemacht und sie bewusst für sich angenommen haben. Wie man sie dann für sich auslegt und interpretiert, ist eine Frage der persönlichen Auseinandersetzung damit - hier kann man mE dann auch mit größerer Berechtigung von ‚Mündigkeit‘ sprechen. Hilfreich ist es sicher auch, wenn man in den Konfessionskatechismus der jeweiligen Kirche, der man angehört, nicht das letzte Mal vor dem Initiationsritus (Erstkommunion, Konfirmation o.ä.) hineingeschaut hat. Den praktischen Aspekt der Umsetzung der religiösen Lehre in ein praktisches, alltägliches Verhalten, lasse ich hier bewusst beiseite. Gerade hier - wie Menschen ganz konkret handeln sollen - lassen die christlichen Kirchen in ihrer Lehrverkündigung ihren Angehörigen größeren individuellen Interpretationsspielraum als bei dem, was sie glauben sollen. Zumindest ist das mein persönlicher Eindruck.

Ich möchte nicht schließen, ohne auf den angesprochenen Aspekt des „Expertentums“ etwas einzugehen. Tatsächlich sind echte Experten hier im Forum dünn gesät. Wenn man als Kriterium dafür eine akademische religionswissenschaftliche Ausbildung ansetzen will (in einem religionswissenschaftlichen Forum sicher nicht ganz unbillig) sogar äußerst dünn. Aber ich glaube, so hoch muss (und kann) man den Anspruch hier gar nicht setzen. Nur wäre es schon wünschenswert, dass man zu dem Thema, zu dem man sich hier als ‚Experte‘ äußert, nicht nur eine Meinung, sondern auch fundiertes Wissen hat - das ja durchaus auch autodidaktisch erworben sein kann.

Als Buddhist bzw. (man möge mir die Unbescheidenheit nachsehen) Experte für Buddhismus umfasst mein persönliches Interessengebiet insbesondere Fragen religiöser Inkulturation und da liegt auch meine Motivation für den interreligiösen Dialog mit Christen, Juden und Muslimen. In diesem Zusammenhang habe ich mir auch einige Kenntnisse in Bezug auf die Wechselbeziehung dieser Religionen zu ihrem gesellschaftlichen und politischen Umfeld angeeignet und zu Fragestellungen, die dies berühren, äußere ich mich hier auch gelegentlich - abseits meines eigentlichen Spezialgebietes. Zu theologischen Fragen hingegen halte ich mich bedeckt - dazu kann ich mich zumeist nicht qualifiziert äußern. Um nochmals unbescheiden zu sein - ich denke, den Experten erkennt man am besten an einer gewissen Selbstbescheidung. Daran, dass er nur dann etwas sagt, wenn er etwas zu sagen hat. Und daran, dass es ihm um den Diskussiongegenstand geht und nicht darum, diesen als Vehikel für Missionierung oder (was hier häufiger das Problem ist) für antireligiöse Ressentiments zu instrumentalisieren.

Freundliche Grüße,
Ralf

Hallo.

Es ist nur so, dass wir eine reale Welt haben in der wir reale
Dinge untersuchen und nachweisen können. Alles was ausserhalb
dieser realen Welt liegt, ist nicht untersuch- und
nachweisbar.

Mh, das schrenkt die reale Welt doch massiv ein. Oder schon
einmal gedacht, dass du für das schreiben dieses Textes
zahlreiche Techniken einstetzt welche alle keinem realen Ding
entsprechen, beziehungsweise damit sie Technik wurden, erst in
die reale Welt gebracht werden musste?

Nein, das schränkt die reale Welt nicht ein, es setzt nur die realen Grenzen für die reale Welt.
Was meinst du mit Techniken die keinem realen Ding entsprechen?

Wenn also Jemand an einen Gott oder andere übernatürliche
Dinge glaubt, dann kann er das nicht tun auf einer
Wissensgrundlage.

Sicherlich kann er dieses auch aufgrund einer Wissensgrundlage
und genau dieses ist dann eben ja auch Gegenstand der
Religionswissenschaften, wie Ralf ausführte.

Nein. Man kann nicht wissen ob es einen Gott gibt, da Gott nicht wissenschaftlich nachweisbar oder widerlegbar ist. Man spricht schließlich nicht umsonst vom „Glauben“. Und Religionswissenschaft untersucht auch nicht ob es einen Gott gibt oder nicht. Denn wie gesagt, kann sich jede Wissenschaft nur mit dem befassen, was in der realen Welt existiert.

Dann stellt sich die Frage in wie weit
dieser Glaube vernünftig ist und wo allgemein die „akzeptablen
Grenzen“ für den Glauben liegen. Kann man an alles Mögliche
glauben an das man glauben will? Ist es noch vernünftig im
Sinne von gesellschaftlich akzeptabel, wenn man z.B. an
Dämonen glaubt? Wenn Jemand behauptet, es würden rosa
Einhörner existieren, macht er sich dann nicht lächerlich?

Was hat dieses noch mit dem Beitrag von Rolf zu tun bzw. dem
Anspruch von Religionswissenschaften?

Mir ging es da um Glaube und Mündigkeit im Sinne von Vernunft.

Glaube ist etwas Persönliches und es geht auch niemanden etwas
an ob und was Jemand glaubt und ob es ihm irgendwie hilft.

Auf einmal? Wie dem auch sei, unsere Persönlickeit ist sehr
wohl Gegenstand verschiedener wissenschaftlicher Diszeplinen
und da die Auswirkungen von Religionen auf unser aller Leben
kaum zu leugnen sind, ist es doch nur vernunftig und
angemessen, dieses eben auch zu untersuchen.

Wieso auf einmal?
Natürlich kann man versuchen zu untersuchen wieso Jemand glaubt; zum Beispiel mit der Subdisziplin der Religionspsychologie. Die Auswirkung von Religion auf Kultur und Gesellschaft ist das Thema von Religionssoziologie, Religionsethnologie und Religionsgeschichte.
Das sind alles Themen die man wissenschaftlich untersuchen kann.

Problematisch wird es (auch im Hinblick auf Mündigkeit) wenn
von einer Wahrheit gesprochen wird. Wenn die Existenz eines
Gottes als Gewissheit postuliert wird und daraus Konsequenzen
für Alle abgeleitet werden (wie z.B. ein gesetzliches
Tanzverbot an manchen christlichen Feiertagen auch für
Nichtchristen), wenn Respekt für Religionen und religiöse
Gefühle gesetzlich vorgeschrieben wird (Blasphemieparagraph),
wenn sich Moralvorstellungen einer bestimmten Religion als
Grundlage für die Gesetzgebung aufdrängen (Kriminalisierung
von Homosexualität), dann sehe ich nicht mehr viel Raum für
Mündigkeit im Sinne von „vernunftvollem“ Umgang mit dem
Glauben an etwas das es wahrscheilich garnicht gibt.

Aber genau darauf basiert Demokratie, dass eben wir alle
apriori mündige Bürger sind, wenn wir ein bestimmtes Alter
erreichen.

Ansonsten kann man neben obigen negativen Beispielen, welche
in Deutschland keinerlei Mehrheiten finden (würden), auch
positive Beispiele dem gegenüberstellen.

Was meinst du mit keinerlei Mehrheiten?
Es spielt auch keine Rolle ob Einflüsse von Religion negativ oder positiv sind. Religion und Staat sollten aus gutem Grund voneinander getrennt sein. In Deutschland ist das aber zu meinem Bedauern nicht der Fall.

Aber ich glaube das ist jetzt schon wieder offtopic.

Hallo Eli,

Und ja, letztlich richtest du dich mit deinem Schreibe auch an die
Moderation hier,

Wie kommst du dazu mir das zu unterstellen? Das war in keinem
Fall gemeint! Was du dir immer zusammenreimst.

Wenn es um deine Erfahrungen hier im Forum geht und du diese
kritisch siehst, dann richtet sich dieses sicherlich auch an
die Moderation.

Nein, nochmals! Die Moderation hatte ich nicht im Sinn. Ende zu diesem Thema.

Aber an sich hast du Recht, wenn man sich auf das Forum hier
einlässt, fällt es zumindest mir nicht leicht, immer höfflich
und respektvoll zu bleiben. Dafür entschuldige ich mich.

Ebenso eingeschränkt mein Dank für deine Entschuldigung. Denn durch diese Einstellung hast du mich gleich vorweg in eine Schublade gesteckt. Schade wenn man als relativ neues Mitglied hier gleich so behandelt wird, von jemandem, der derart lautstark Respekt einfordert.

Gruß
Maria

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Hallo Klaus,

Hallo Mike,

Schon Dein erste Fehler … :o)

entschuldige bitte. Meine Dispute mit Mike richten sich gegen
ähnliche „Abeichungen“ von der Zielführung zu Erkenntnis, da war
ich wohl nicht ganz da.

Glaube, Wissen, Mündigkeit?
Du hast vielleicht ein Auto…

auweia

Was spricht gegen Autos? Gut - schnell müssen sie schon sein.

Ist wohl nur Geschwätz, in diesem Zusammenhang.Es wird nicht besser.

Mal wieder ein unerträglicher Nebel-Schmarrn von Dir.

Für die einen ist es ein „Nebel-Schmarrn“ für die anderen ein
Gleichnis …zur besseren Verständlichkeit

Hier wohl kaum. Mein „Mal wieder“ möchte ich hier aber zurücknehmen
weil Du nicht damit gemeint warst - auch wenn es zutreffen sollte.

Mündigkeit ist mit Verantwortung verbunden, auch im profanen
Leben.

Ganz genau. Nicht mehr blind der Werkstatt vertrauen - selber
denken.

Nein, Du verwechselst Glauben (Vertrauen, passiv) mit Verantwortung
(aktiv)

Denn die Botschaft Jesu - welche das „alte Gesetz“ zwar
aufheben will - wird ja wiederum zu einem Gesetz wenn es nicht
kritisch hinterfragt…

Nein, sie ist kein „Gesetz“.Sie ist auch kaum hinterfragbar.
Sie (der Kern, das eine „Gebot“) ist eigentlich eine Erkenntnis,
welcher sich kein redlich denkender Mensch entziehen kann, ob er
nun nur (ath.)humanistisch eingestellt ist oder auch eine
transzendente Komponente des SEINs über den biologischen Tod hinaus
mit einbezieht, er also auch sein „Heil“ davon abhängig sieht, wie
er der ihm übertragenen Verantwortung gerecht worden ist.
Der Mensch muß nur zu dieser Erkenntnis JA sagen, nicht nur als
Verpflichtung für andere (wie dies meist gehandhabt wird !!!)
sondern für sich selbst - und das ist schwer (der „schmale Weg“)
(s.auch das Gleichnis Jesu mit den Talenten)
Gruß VIKTOR

Hallo Viktor,

vielen Dank für diese Antwort.

Ich gehe mal davon aus, daß Du der „Mündigkeit“ im Glauben
einen
Wert für Dich zumißt den anzustreben sich für Dich lohnt.

Das wäre mein Ansatz gewesen, also ja, korrekt.

Du bringst hier „Wissen“ und „Glauben“ zusammen, was i.R.nicht
miteinander korreliert.

Das finde ich schade, denn genau daran dürfte es meines Erachtens nicht scheitern.

Klar, Du meinst, daß die Glaubeninhalte und die „Fakten“,
welche
den Glauben begründen über welche man ausreichend (oder viel
?)
Bescheid wissen sollte - je mehr desto besser ?

Ja, das meinte ich, also auch das ist korrekt.

Hier stellt sich tatsächlich die Frage, welches „Wissen“ ist
hier
für einen Christen unabdingbar, um diesen Glauben überhaupt
(für sich) begründen zu können ?
Das impliziert auch die Frage, welches Wissen brauch ich
nicht, bzw.
ist nicht relevant um „Mündigkeit“ zu begründen.

Genau das sehe ich anders, wenn ich zu wenig weiß bin ich nicht mündig. (vorbehaltlich, bitte weiter lesen)

Deine weiteren Ausführung die zur folgenden Conclusio führen

Mündigkeit des Christen ist nicht eine Sache des
„Wissens“ sondern des Ge-Wissens"

Geben mir dann doch zu denken, Mündigkeit korrelliert auch außerhalb der Religion nicht unbedingt mit Wissen im Sinne von Bildung, die vielen Menschen bekannterweise auch heute noch vorenthalten wird. Mündigkeit ist keine Frage der Bildung. Also kann dies gut auch für Religion gelten.

Denk mal über dies alles nach.

Habe ich, hat mir was gegeben, vielen Dank nochmals.

Gruß VIKTOR

Gruß Maria

Auch wenn Religionswissenschaft ein Paradox an sich sein
könnte.

Ja, deshalb ist es auch völlig daneben, wenn Atheisten und
u.a. hier
versuchen philosophische (Glaubens-) Lehren einzubringen
welche sich
gegen einen Gottesglauben richten.In Religion ist Glaube
„gesetzt“.

Ja, aber wie gesagt ist das hier das
Religionswissenschaftsbrett und nicht das Religionsbrett. Zu
meinen, Atheisten wären daneben, wenn sie sich in Diskussionen
einbringen die sich auf Religion(swissenschaft) beziehen,

wenn sie es denn täten.In der Regel lästern sie hier gegen das
was sie nicht glauben (können und auch nicht müssen).
Und das ist voll daneben. Religion impliziert Glauben und wer
Glauben (Gott !, wie auch immer) a priori ablehnt hat hier im Brett
keine Diskussionsbasis, das ist nun mal so.
Für „Gott“ ja oder nein ist das Philo-Brett angebracht.

impliziert, Atheisten hätten garnicht das Recht mitzureden.
Das erscheint mir als ein Versuch von Zensur Andersdenkender
und es verletzt meine religiösen Gefühle.

Sie haben nicht das Recht, mitzuhetzen.

Übrigens möchte ich mal mit dem Vorurteil aufräumen, Atheisten
würden sich gegen einen Gottesglauben richten.

Müßten sie nicht,tun es hier aber, nicht nur so, aus Versehen,
sondern angekündigt und für Glaubende oft beleidigend.

Babys fressen und Religion verbieten lassen wollen.

So willst Du also unredlich diskutieren in dem Du Schwachsinn
präsentierst und dann eventuell noch „Beleidigung“ reklamierst,
wenn man diesen auch so bezeichnet.
(ach ja, dies war ja Dein wissenschaftlicher Beitrag, hab ich nicht gleich erkannt)

Und zum Thema Beleidigungen: Es ist für Diskussionen nicht
hilfreich, wenn man sich immer gleich beleidigt fühlt und nach
der Moderationspolizei ruf, wenn der leiseste Ansatz von
Kritik zu erahnen ist.

Sprichst Du hier mit mir ?

Hallo.

Mh, das schrenkt die reale Welt doch massiv ein. Oder schon
einmal gedacht, dass du für das schreiben dieses Textes
zahlreiche Techniken einstetzt welche alle keinem realen Ding
entsprechen, beziehungsweise damit sie Technik wurden, erst in
die reale Welt gebracht werden musste?

Nein, das schränkt die reale Welt nicht ein, es setzt nur die
realen Grenzen für die reale Welt.

Und genau dieser Grenzziehung sehe ich als einschränkend ein.

Was meinst du mit Techniken die keinem realen Ding
entsprechen?

Alle Techniken welche wir heutzutage gebrauchen. Nimm nur dieses Forum. Alle hier verwendeten Techniken existierten so in der realen Welt früher nicht. Woher kämen diese, wenn wir alle deine obige Beschreibung der realen Welt korrekt wäre?

Wenn also Jemand an einen Gott oder andere übernatürliche
Dinge glaubt, dann kann er das nicht tun auf einer
Wissensgrundlage.

Sicherlich kann er dieses auch aufgrund einer Wissensgrundlage
und genau dieses ist dann eben ja auch Gegenstand der
Religionswissenschaften, wie Ralf ausführte.

Nein. Man kann nicht wissen ob es einen Gott gibt, da Gott
nicht wissenschaftlich nachweisbar oder widerlegbar ist.

Wenn du dieses meinst, dann solltest du dieses auch so schreiben und nicht allgemein von einer Wissensgrundlage schreiben, diese kann nämlich ohne solche Glaubenssätze auskommen.

Yeshayahu Leibowitz vertrat bezogen auf das Judentum einmal die Ansicht, dass die Frage der Existenz G’ttes sich hier gar nicht stellt.

Man
spricht schließlich nicht umsonst vom „Glauben“.

Religionen sind weit mehr als nur Glaubenssätze und manche Religionen kommen sogar ohne diese aus.

Und
Religionswissenschaft untersucht auch nicht ob es einen Gott
gibt oder nicht.

Eben, habe ich auch nirgends behauptet. Sie untersuchen die Wissensgrundlagen der Religionen :wink:

Denn wie gesagt, kann sich jede Wissenschaft
nur mit dem befassen, was in der realen Welt existiert.

Und das ist wie gesagt schlicht falsch. Oben hatten wir es schon über Technik und auch Wissenschaft findet seine Theorien und Ideen eben gerade nicht in de realen Welt. Sie sind darin enthalten, aber eben erst einmal verborgen. In dem Sinne von dir eben nicht real.

Glaube ist etwas Persönliches und es geht auch niemanden etwas
an ob und was Jemand glaubt und ob es ihm irgendwie hilft.

Auf einmal? Wie dem auch sei, unsere Persönlickeit ist sehr
wohl Gegenstand verschiedener wissenschaftlicher Diszeplinen
und da die Auswirkungen von Religionen auf unser aller Leben
kaum zu leugnen sind, ist es doch nur vernunftig und
angemessen, dieses eben auch zu untersuchen.

Wieso auf einmal?

Weil damit Glaube nicht mehr kritisierbar ist und gar nicht zur Diskussion steht. Ich teile diese Sicht nicht, war aber doch verwundert, dieses nun von dir hier zu lesen.

Das sind alles Themen die man wissenschaftlich untersuchen
kann.

Na, also, nun doch.

Ansonsten kann man neben obigen negativen Beispielen, welche
in Deutschland keinerlei Mehrheiten finden (würden), auch
positive Beispiele dem gegenüberstellen.

Was meinst du mit keinerlei Mehrheiten?

Wo sind hierzulande ernsthafte Bestrebungen für Verbote von Blasphemie?

Es spielt auch keine Rolle ob Einflüsse von Religion negativ
oder positiv sind. Religion und Staat sollten aus gutem Grund
voneinander getrennt sein.

Unsinn. Kirche und Staat müssen getrennt sein, Religion und Staat kann nur in einer Diktatur getrennt werden, weil dieses alleine Ginge, in dem alle Menschen in diesem Staat keinerlei Religion mehr angehören würde.

In Deutschland ist das aber zu
meinem Bedauern nicht der Fall.

Sicherlich ist dieses bis auf ganz wenige Grenzfälle der Fall. Allerdings wird hier eben auch von Trennung von Staat und Kirche gesprochen und eben keine Trennung von Staat und Religion gefordert, wie bei dir.

Und glücklicherweise ist dieses auch nicht der Fall.

Gruss,
Eli

Hallo Maria,
es freut mich daß Du meine Darlegungen nachvollziehen konntest.
Deshalb auch zu folgendem noch ergänzend.

Du bringst hier „Wissen“ und „Glauben“ zusammen, was i.R.nicht
miteinander korreliert.

Das finde ich schade, denn genau daran dürfte es meines
Erachtens nicht scheitern.

Hast Du da Ansätze ? (s.auch unten PS)
Es ist natürlich der „Wunsch“ des Glaubenden, daß sein Glauben
auch ein bisschen „Gewißheit“ bereit hält, weniger Zweifel offen
läßt. Ich denke da kann nicht „geholfen werden“.
Anders ist - Glaube muß nicht unvernüftig sein.
So ist der Glaube an die „Wahrheit“ der Botschaft Jesu eben kein
Glauben im engen Sinne mehr, weil er nachvollziehbar und erfahrbar
ist.Diese"Wahrheit"ist -nur für alle welche sich an diesem Begriff
hier stoßen - daß die Erkenntnis der (höheren) Gerechtigkeit des
Liebesgebotes und seine Umsetzung,für diese Welt das „Heil“
bringen würde, und den Gläubigen, welche das transzendente SEIN
einbeziehen, auch das Heil für dieses SEIN bewirkt.
(vielleicht ein bisschen „vermauschelt“ -ich denke aber Du weißt was
gemeint ist)

Hier stellt sich tatsächlich die Frage, welches „Wissen“ ist
hier
für einen Christen unabdingbar, um diesen Glauben überhaupt
(für sich) begründen zu können ?
Das impliziert auch die Frage, welches Wissen brauch ich
nicht, bzw.
ist nicht relevant um „Mündigkeit“ zu begründen.

Genau das sehe ich anders, wenn ich zu wenig weiß bin ich
nicht mündig. (vorbehaltlich, bitte weiter lesen)

Ausreichend zu wissen ist geboten, überflüssiges verwirrt,
vernebelt - meist.

Deine weiteren Ausführung die zur folgenden Conclusio führen

Mündigkeit des Christen ist nicht eine Sache des
„Wissens“ sondern des Ge-Wissens"

Geben mir dann doch zu denken, Mündigkeit korrelliert auch
außerhalb der Religion nicht unbedingt mit Wissen im Sinne von
Bildung, die vielen Menschen bekannterweise auch heute noch
vorenthalten wird. Mündigkeit ist keine Frage der Bildung.
Also kann dies gut auch für Religion gelten.

So ist es, und für Jesus allemal.
Mündigkeit impliziert auch die Fähigkeit zur Verantwortung.
Andere Worte, ähnlicher Inhalt wie oben.

Gruß VIKTOR
PS
Glaube an Gott ist natürlich auch nicht unvernünftig, aber eben
nicht mit irgendeinem „Wissen“ begründbar, auch wenn es den
Begriff „Glaubensgewissheit“ gibt -aber dies wäre ein anderes Thema.

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Hallo Maria,

ich weiß nicht recht, ob ich mit meiner Antwort überhaupt das treffe, worum es dir geht. Es sind einfach meine persönlichen Gedanken über Glauben, Mündigkeit und Wissen etc., die teilweise auch noch eher unausgegoren sind.

Erstmal möchte ich darauf eingehen, dass die Kirche(n) scheinbar ganz konkret vorgeben, was geglaubt werden muss, um „dazuzugehören“. Ich halte das für einen Irrtum, sowohl vieler Gläubiger, als auch der meisten Kirchenverantwortlichen. Religiöse Sprache ist m. E. eigentlich immer Bildersprache. Manche bestehen darauf, dass man das wörtlich nehmen müsse um „richtig“ zu glauben. Inzwischen wird vieles nicht mehr wörtlich genommen, auch von offizieller Seite. Ich nehme mal klassischerweise das Thema Schöpfungsbericht. Bevor es wissenschaftliche Erkenntnisse über unsere Erde gab, gab es natürlich keinen Grund, daran zu zweifeln, dass die Welt genau auf diese Art entstanden ist. Trotzdem, oder gerade deswegen, denke ich, dass den Menschen auch klar war, dass es dabei nicht (in erster Linie) um eine sachliche Darstellung der Entstehung der Welt geht, sondern eher um die Gewissheit, dass die Welt von Gott erschaffen, also gut ist. Es geht weniger um eine Beschreibung der Wirklichkeit, sondern viel mehr um eine Bewertung der Wirklichkeit. Viele Menschen, sowohl Gläubige, als auch Ungläubige, lesen religiöse Texte hauptsächlich auf der Ebene „Beschreibung der Wirklichkeit“. Ich hab blöderweise grad das Gefühl, dass ich noch viel mehr dazu schreiben müsste, um klar zu machen, worum es mir geht. Das würde aber wohl zu weit vom Thema wegführen.

Ich denke, vielleicht sollten wir über die verschiedenen Bedeutungen des Wortes „Wissen“ nachdenken. Bei Religion kann man erstmal im herkömmlichen Sinn einiges wissen. Man kann wissen, was in der Bibel, im Glaubensbekenntnis, in Dogmen und Lehraussagen etc. steht. Zu wissen, was da steht, reicht aber m. E. nicht, für einen mündigen Glauben. Die Frage ist doch, wie versteht man das, was da steht? Die Ansichten, wie dieses oder jenes zu verstehen ist, gehen meist ziemlich weit auseinander und verändern sich auch oft. Am schlimmsten finde ich diejnigen (Gläubige und Ungläube), die meinen, so ein Text sei ganz klar und eindeutig und ließe keinen Zweifel darüber, was damit gemeint ist.

Beim obigen Beispiel Schöpfungsbericht, wären das diejenigen, die keinen Sinn darin sehen, wenn das nicht wörtlich so passiert ist. Solche Gläubigen, halten dann trotz aller wissenschaftlicher Erkenntnis daran fest, dass es so war und die Wissenschaft sich irrt (Kreationisten). Und solche Ungläubigen verwerfen diese Geschichte dann, weil sie ja nicht den Tatsachen entspricht, also bestenfalls ein Irrtum, schlimmstenfalls Lüge ist.

Beim Schöpfungsbericht sind sich ja die meisten Christen mittlerweile einig, dass sie einen anderen Sinn hat, als in einer naturwissenschaftlichen Art und Weise, die Entstehung der Welt zu erklären. Das gegensätzliche Beispiel ist die Auferstehung Jesu. Da meinen zwar auch die einen zu wissen, dass es genau so passiert sein muss. Ein Mensch war tot und plötzlich doch wieder lebendig und wenn das nicht stimmen sollte, wäre der ganze Glaube sinnlos. Andere sind der Meinung, der Glaube ist sinnlos, weil das eben nicht stimmen kann.

Dass es auch noch andere Möglichkeiten gibt, das zu verstehen, ohne dass man seinen naturwissenschaftlichen Verstand verbiegen muss, und ohne dass man diese Texte als Märchen, Erfindung o. ä. abtun muss, wird kaum berücksichtigt. Wer das aber tut, gewinnt ein anderes „Wissen“, als „was steht in der Bibel, was sagen die Dogmen“. Dieses Wissen ist vergleichbar mit der Gewissheit, dass man geliebt wird, (von seinem Partner, seinen Eltern…). Das ist aber auch ein Wissen, mit dem man schlecht anderen etwas vorschreiben kann, weil es nicht so ohne weiteres objektivierbar ist. Man kann damit nur schwer allgemeingültige Regeln aufstellen und ich denke, das ist der Grund, warum sich so viele Menschen schwer damit tun. Aber genau das ist in meinen Augen Mündigkeit im Glauben.

Gruß
M.

Hallo Maria,

Ab wann darf man sich mündiger Christ nennen? Mündig in dem
Sinn, dass man weiß was man glaubt.

Aber es wird immer wieder der Eindruck erweckt zum Glauben dürfe bzw. auch könne sich nur jemand kompetent äußern, der mindestens 2 Doktortitel …

Der (aktuelle) Stand der Wissenschaft unterscheidet sich vom „gesunden Menschenverstand“ zuweilen. Bei rein wissenschaftlichen Fragen ist Wissen nützlich.

… was weiß denn im Gegensatz zu einem derart Wissenden der einfache Gläubige dann tatsächlich über seine Religion?

Spielt das eine Rolle für Transzendente Fragen? Ein Paartherapeuth wird zuhause die gleichen Probleme haben wie ein Normalsterblicher.

Aber diese Bildung zählt nicht, um zu jenen gerechnet zu
werden, die über den Glauben bescheid wissen?

Das kommt auf die Frage an. Meistens ja. Über einen Glauben bescheid wissen hat doch aber nichts mit dem Glauben selber zu tun! Ich muss nicht Jesus glauben um über ihn zu promovieren.

Meine Frage lautet nach wie vor: Wie mündig ist ein
normalsterblicher Glaubender?

Seit Popper geht es doch mehr um nütlich oder weniger nützlich. Und bei Transzendenten Fragen ist ein nützlich schwierig.

Der normalsterbliche Gläubige weiß gar
nicht was er glaubt, und kann es mangels Bildungsniveau,
Sprachkenntnissen etc. etc. auch gar nicht erfahren.

Naja, genau genommen sind Glaubensregeln (Vorurteile, Traditionen) ja dafür da, das richtige zu tun ohne alle Erfahrung (bzw. Gedanken) selbst machen zu müssen. Es geht nicht ohne. Wer will der kann und sollte, aber er muss nicht. Und das will beschränkt sich ohnehin nur auf wenige Gebiete des Lebens.

Gruß
achim

Ich versteh deine Allegorie auch nicht so richtig.
Steht das Auto oder die Reparatur für den Glauben oder das Auto für die Bibel? Ist der Mechaniker Jesus oder ein Schriftgelehrter? Was ist wenn das Auto einen Motorschaden hat, kann mir dann nur Jesus helfen?

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Was meinst du mit keinerlei Mehrheiten?
Es spielt auch keine Rolle ob Einflüsse von Religion negativ
oder positiv sind. Religion und Staat sollten aus gutem Grund
voneinander getrennt sein. In Deutschland ist das aber zu
meinem Bedauern nicht der Fall.

Aber ich glaube das ist jetzt schon wieder offtopic.

Nein, das war allgemein und auf den Ursprungspost bezogen.
Es ist nunmal so, dass sich manchmal Leute auch in anderen Brettern beleidigt fühlen und demenstprechend in ihren Posts reagieren. Ich finde man muss sich auch mal was gefallen lassen können um dann zu versuchen selbst sachlich zu bleiben.

Nein, das schränkt die reale Welt nicht ein, es setzt nur die
realen Grenzen für die reale Welt.

Und genau dieser Grenzziehung sehe ich als einschränkend ein.

Du kannst die reale Welt aber nicht um etwas erweitern das nicht Teil der realen Welt ist.

Was meinst du mit Techniken die keinem realen Ding
entsprechen?

Alle Techniken welche wir heutzutage gebrauchen. Nimm nur
dieses Forum. Alle hier verwendeten Techniken existierten so
in der realen Welt früher nicht. Woher kämen diese, wenn wir
alle deine obige Beschreibung der realen Welt korrekt wäre?

Da hast du was missverstanden. Alle Erfindungen, auch diejenigen noch in der Zukunft gemacht werden, haben als Grundlage Dinge und Erkenntnisse die in der realen Welt existieren.
Oder ich habe mich falsch ausgedrückt. Wissenschaft kann sich nur mit dem befassen was in der realen Welt existiert oder möglich ist. Mit „realer Welt“ meine ich die materielle Welt.

Wenn also Jemand an einen Gott oder andere übernatürliche
Dinge glaubt, dann kann er das nicht tun auf einer
Wissensgrundlage.

Sicherlich kann er dieses auch aufgrund einer Wissensgrundlage
und genau dieses ist dann eben ja auch Gegenstand der
Religionswissenschaften, wie Ralf ausführte.

Nein. Man kann nicht wissen ob es einen Gott gibt, da Gott
nicht wissenschaftlich nachweisbar oder widerlegbar ist.

Wenn du dieses meinst, dann solltest du dieses auch so
schreiben und nicht allgemein von einer Wissensgrundlage
schreiben, diese kann nämlich ohne solche Glaubenssätze
auskommen.

Ähm… doch. Die Wissensgrundlage bezüglich der Existenz eines Gottes. Was ist daran allgemein, wenn ich schreibe, dass man nicht an Gott aufgrund einer Wissensgrundlage glauben kann? Man kann nicht wissen ob es einen Gott gibt, daher fehlt auch die Grundlage. Es gibt keinen Grund an einen Gott zu glauben, ausser man will es unbedingt.

Yeshayahu Leibowitz vertrat bezogen auf das Judentum einmal
die Ansicht, dass die Frage der Existenz G’ttes sich hier gar
nicht stellt.

Das ist eine Ansicht eines Einzelnen die wohl nicht von Vielen geteilt wird.

Man

Denn wie gesagt, kann sich jede Wissenschaft
nur mit dem befassen, was in der realen Welt existiert.

Und das ist wie gesagt schlicht falsch. Oben hatten wir es
schon über Technik und auch Wissenschaft findet seine Theorien
und Ideen eben gerade nicht in de realen Welt. Sie sind darin
enthalten, aber eben erst einmal verborgen. In dem Sinne von
dir eben nicht real.

Ja klar. Aber die neuen Ideen beziehen sich auf das was in der realen Welt existiert, auch wenn man das vorher noch nicht kannte. Man kannte ja früher auch keine Neutronen, aber sie waren trotzdem vorhanden.

Glaube ist etwas Persönliches und es geht auch niemanden etwas
an ob und was Jemand glaubt und ob es ihm irgendwie hilft.

Auf einmal? Wie dem auch sei, unsere Persönlickeit ist sehr
wohl Gegenstand verschiedener wissenschaftlicher Diszeplinen
und da die Auswirkungen von Religionen auf unser aller Leben
kaum zu leugnen sind, ist es doch nur vernunftig und
angemessen, dieses eben auch zu untersuchen.

Wieso auf einmal?

Weil damit Glaube nicht mehr kritisierbar ist und gar nicht
zur Diskussion steht. Ich teile diese Sicht nicht, war aber
doch verwundert, dieses nun von dir hier zu lesen.

Dein privater Glaube ist kein Gegenstand einer Wissenschaft; ausser du erklärst dich dazu bereit mit einem Wissenschaftler zusammen zu arbeiten falls der daran Interesse haben sollte.
Oder wenn ich dich nach deinem persönlichen Glauben frage, bist du ja nicht verpflichtet mir darüber etwas zu berichten.

Das sind alles Themen die man wissenschaftlich untersuchen
kann.

Na, also, nun doch.

Wie nun doch?

Ansonsten kann man neben obigen negativen Beispielen, welche
in Deutschland keinerlei Mehrheiten finden (würden), auch
positive Beispiele dem gegenüberstellen.

Was meinst du mit keinerlei Mehrheiten?

Wo sind hierzulande ernsthafte Bestrebungen für Verbote von
Blasphemie?

In Deutschland gibt es den sogenannten Blasphemieparagraphen:

§ 166 Beschimpfung von Bekenntnissen, Religionsgesellschaften und Weltanschauungsvereinigungen
(1) Wer öffentlich oder durch Verbreiten von Schriften (§ 11 Abs. 3) den Inhalt des religiösen oder weltanschaulichen Bekenntnisses anderer in einer Weise beschimpft, die geeignet ist, den öffentlichen Frieden zu stören, wird mit Freiheitsstrafe bis zu drei Jahren oder mit Geldstrafe bestraft.
(2) Ebenso wird bestraft, wer öffentlich oder durch Verbreiten von Schriften (§ 11 Abs. 3) eine im Inland bestehende Kirche oder andere Religionsgesellschaft oder Weltanschauungsvereinigung, ihre Einrichtungen oder Gebräuche in einer Weise beschimpft, die geeignet ist, den öffentlichen Frieden zu stören.

Zwar wird hier nicht mehr wie früher das direkte Beleidigen Gottes unter Strafe gestellt, aber dieser Gesetzestext ist schwammig genug um für zahlreiche Anzeigen zu sorgen.
Frau von der Leyen (auch Zensursula genannt) ist in der Hinsicht recht fleissig und beantragt regelmäßig Bücher zu verbieten (zum Glück mit sehr geringem Erfolg).

Dass es ansonsten keine ernsthaften Bestrebungen für weiterreichenderes Verbot von Blasphemie gibt, ist dem Recht auf Meinungsfreiheit und künsterlicher Freiheit zu verdanken.

Ganz interessant und auch unterhaltsam ist diese Dokumentation:
http://www.youtube.com/playlist?list=PL3B19F83A5FFEFBB0

Es spielt auch keine Rolle ob Einflüsse von Religion negativ
oder positiv sind. Religion und Staat sollten aus gutem Grund
voneinander getrennt sein.

Unsinn. Kirche und Staat müssen getrennt sein, Religion und
Staat kann nur in einer Diktatur getrennt werden, weil dieses
alleine Ginge, in dem alle Menschen in diesem Staat keinerlei
Religion mehr angehören würde.

Ich glaube du hast dich verschrieben.
Ich meine mit Staat die Regierung mit ihren Gewalten, und mit Religion die kirchlichen Institutionen und deren Vertreter die Gesetzgebung beeinflussen wollen.
Trennung von Staat und Religion bedeutet nicht, dass die Bürger (die selbstverständlich auch Teil des Staates sind) kein Recht auf Religionsausübung mehr haben sollen. Es bedeutet nur, dass es nicht mehr so sein soll wie im Mittelalter, als die Kirchen Staatsgewalt hatten.

In Deutschland ist das aber zu
meinem Bedauern nicht der Fall.

Sicherlich ist dieses bis auf ganz wenige Grenzfälle der Fall.
Allerdings wird hier eben auch von Trennung von Staat und
Kirche gesprochen und eben keine Trennung von Staat und
Religion gefordert, wie bei dir.

http://de.wikipedia.org/wiki/S%C3%A4kularismus

Und glücklicherweise ist dieses auch nicht der Fall.

Du nennst das einen glücklichen Umstand, aber nur weil du zufällig der Religion angehörst der man allgemein eine Prägung unserer Kultur zuschreibt. Was wäre wenn du in einem Land leben würdest, in dem die Sharia gilt?

Problematisch wird es (auch im Hinblick auf Mündigkeit) wenn
von einer Wahrheit gesprochen wird. Wenn die Existenz eines
Gottes als Gewissheit postuliert wird und daraus Konsequenzen
für Alle abgeleitet werden (wie z.B. ein gesetzliches
Tanzverbot an manchen christlichen Feiertagen auch für
Nichtchristen), wenn Respekt für Religionen und religiöse
Gefühle gesetzlich vorgeschrieben wird (Blasphemieparagraph),
wenn sich Moralvorstellungen einer bestimmten Religion als
Grundlage für die Gesetzgebung aufdrängen (Kriminalisierung
von Homosexualität), dann sehe ich nicht mehr viel Raum für
Mündigkeit im Sinne von „vernunftvollem“ Umgang mit dem
Glauben an etwas das es wahrscheilich garnicht gibt.

Da ziehst Du jetzt aber genau die falschen Paragraphen heran: Das gesetzliche Tanzvebot an manchen christlichen Feiertagen stammt noch aus einer Ueit, als die übergrpße Mehrheitz der Bevölkertun nicht nur einer Kirche angehörte, sondern sich der Religion auch noch mehr oder minder verpflichtet fühlte. Das hat sich geändert; es wird also irgendwann möglichserweise dieser Paragraph fallen.
Aber was hat das mizt dem Glauben zu tun oder der Mündigkeit? Das ist ein staatliches Gesetz, und dass der Gesetzgeber sich den Interessen der Kirchen gebeugt hat, ist verständlich. Er beugt sich in seinen Vorschriften und Gesetzen vielen Pressure Groups, aber nur die Kirchen sind offenbar pfui und Igitt.

Der „Blasphemieparagraph“, stellt ausdrücklich nicht die Blasphemie oder Gotteslästerung unter Strafe, sondern nur die Störung des öffentlichen Friedens. Und der gilt für Christen wie für Moslems oder jede andere anerkannte Religionsgemeinschaft im Lande.

Hast Du mitbekommen, dass Homosexualität seit 1976 oder so nicht mehr strafbar ist?
Warum schlägst Du eigentlich - genau wie die konservativen Christen - immer noch die alten Schlachten, während die Gegner ihre Rüstungen längst eingepackt haben?

Das ist nämlich ein Teil der Mündigkeit eines Christen: Dass er begreift, wo er Unrecht hatte.

Gruß - Rolf

Da ziehst Du jetzt aber genau die falschen Paragraphen heran:
Das gesetzliche Tanzvebot an manchen christlichen Feiertagen
stammt noch aus einer Ueit, als die übergrpße Mehrheitz der
Bevölkertun nicht nur einer Kirche angehörte, sondern sich der
Religion auch noch mehr oder minder verpflichtet fühlte. Das
hat sich geändert; es wird also irgendwann möglichserweise
dieser Paragraph fallen.

Du redest von einer Urzeit in der dieses Gesetz erlassen wurde und von der Zukunft in der „irgendwann möglichweise dieser Paragraph fallen gelassen wird“.
Ich rede von der Gegenwart in der dieses Gesetzt gilt.

Der „Blasphemieparagraph“, stellt ausdrücklich nicht die
Blasphemie oder Gotteslästerung unter Strafe, sondern nur die
Störung des öffentlichen Friedens. Und der gilt für Christen
wie für Moslems oder jede andere anerkannte
Religionsgemeinschaft im Lande.

Es steht auch unter Strafe religiöse Gefühle zu verletzen.
Und wieso heißt es „Blasphemieparagraph“ wenn es angeblich nur um die Wahrung des öffentlichen Friedens geht?

Hast Du mitbekommen, dass Homosexualität seit 1976 oder so
nicht mehr strafbar ist?
Warum schlägst Du eigentlich - genau wie die konservativen
Christen - immer noch die alten Schlachten, während die Gegner
ihre Rüstungen längst eingepackt haben?

Die aktuelle Haltung der katholischen Kirche zur Homosexualität ist dir bekannt?

Das ist nämlich ein Teil der Mündigkeit eines Christen: Dass
er begreift, wo er Unrecht hatte.

Die aktuelle Haltung der katholischen Kirche zur Homosexualität ist dir bekannt?

Für mich ist das Fazit aus deiner Antwort: Der Glaube des
Einzelnen kann mündig sein, ohne an Hintergrundwissen gebunden
zu sein.

So war das nicht ganz gemeint: Jemand kann mündig sein, Auskunft über den eigenen Glauben zu geben. Dazu muß er nur etwas glauben und sich dessen bewußt sein. Aber das bedeutet noch nicht, daß dieser Glaube auch sinnvoll fundiert wäre.

Das Problem,

dass viele Inhalte die von offizieller Seite
vertreten werden, gar nicht mehr darin vorkommen, auch nicht
hinterfragt werden können, weil hier auch Wissen fehlt (nicht
nur historisches).

würde ich auch so sehen.

Die Ursache dafür sehe ich allerdings schon vor dem fehlenden Wissen. Die Leute früher haben vielleicht mehr Bibelstellen auswendig gekonnt als wir, aber wirklich größeres Wissen hatten sie wohl auch nicht. Es ist eher die Lebensform heute, bei der zum Einen Individualität für viele deutlich wichtiger ist als früher - und damit das Interesse an „offiziellen Meinungen“ sinkt. Und es ist zum Anderen die allgemein verbreitete Einstellung, „Ich bin mein eigener Experte“ - was auch dazu führt, daß man sich nicht mehr so sehr fragt, wie Andere die Dinge sehen oder ob Andere vielleicht doch mehr Ahnung haben als man selber.

Gruß, Martinus

Der „Blasphemieparagraph“, stellt ausdrücklich nicht die
Blasphemie oder Gotteslästerung unter Strafe, sondern nur die
Störung des öffentlichen Friedens. Und der gilt für Christen
wie für Moslems oder jede andere anerkannte
Religionsgemeinschaft im Lande.

Es steht auch unter Strafe religiöse Gefühle zu verletzen.
Und wieso heißt es „Blasphemieparagraph“ wenn es angeblich nur
um die Wahrung des öffentlichen Friedens geht?

Was hältst Du eigentlich davon, die Paragraphen mal zu lesen, auf die Du Dich beziehst?

§ 166 Beschimpfung von Bekenntnissen, Religionsgesellschaften und Weltanschauungsvereinigungen
(1) Wer öffentlich oder durch Verbreiten von Schriften (§ 11 Abs. 3) den Inhalt des religiösen oder weltanschaulichen Bekenntnisses anderer in einer Weise beschimpft, die geeignet ist, den öffentlichen Frieden zu stören, wird mit Freiheitsstrafe bis zu drei Jahren oder mit Geldstrafe bestraft.
(2) Ebenso wird bestraft, wer öffentlich oder durch Verbreiten von Schriften (§ 11 Abs. 3) eine im Inland bestehende Kirche oder andere Religionsgesellschaft oder Weltanschauungsvereinigung, ihre Einrichtungen oder Gebräuche in einer Weise beschimpft, die geeignet ist, den öffentlichen Frieden zu stören.

Sonst müsste ich annehmen, dass Du Dich auf reines Hörensagen berufst und hier nur Deinen Vorurteilen einen kleinen Ausritt gönnst.

Hast Du mitbekommen, dass Homosexualität seit 1976 oder so
nicht mehr strafbar ist?
Warum schlägst Du eigentlich - genau wie die konservativen
Christen - immer noch die alten Schlachten, während die Gegner
ihre Rüstungen längst eingepackt haben?

Die aktuelle Haltung der katholischen Kirche zur
Homosexualität ist dir bekannt?

Du sprachst aber von Gesetzen, die angeblich alle, auch die Nichtgläubigen, unter die Knute des Klerus zwingen.
Die Haltung der katholischen Kirche ist - zum Glück sind die 50er Jahre vorbei! - aber für die Gesetze nicht mehr maßgebend.

Also, wie wir Engländer sagen: What shalls it?

Lass Dir doch bitte mal was Neues einfallen.

Gruß - Rolf

1 Like

Hallo,

Ich versteh deine Allegorie auch nicht so richtig.

Schon klar :o)

Was ist wenn das Auto einen Motorschaden
hat, kann mir dann nur Jesus helfen?

Nur in Südamerika - und auch nur dann wenn er einen Taxi-Schein hat.

Grüße
K.