Die Frage war, was uns, also der Menschheit, die Wissenschaft
nützt.
Und da behaupte ich, Nichts, oder wenigstens nicht viel.
Ich halte diese Behauptung für falsch.
Und weiterhin, dass der Mensch, insgesamt gesehen, nicht viel
von der Wissenschaft profitiert.
Auch das halte ich für falsch.
Weiterhin, dass der Mensch ein soziales Wesen ist und sich
also nicht einfach auf eine „Insel“ zurück ziehen kann,
wenigstens nicht bei durchschnittlichem Geisteszustand. Sofern
er in unserer Kultur aufgewachsen ist. Was ich, anhand einer,
leider nicht vorhandene, hübschen Nachbarin illustriere.Weiterhin, dass so genannte primitive Kulturen, eventuell
glücklicher sind, bzw. waren, als wir moderne Menschen
heutzutage.
Du sagst es selbst: eventuell, also möglicherweise.
Ich sage: möglicherweise aber auch nicht oder es besteht gar kein Unterschied.
Ich habe nie in Frage gestellt, dass wir neugierig sind und
eventuell forschen müssen, um unsere Neugier zu befriedigen,
ich sage nur, dass es „unterm Strich“ nichts einbringt.
Es hat dir doch etwas eingebracht, oder etwa nicht?
Mir auch.
Im Übrigen müsste man mal die sogenannten positiven
Errungenschaften den negativen gegenüber stellen, aber lassen
wir das.
Das könnte man machen. Man sollte dann aber die gleiche „Rechnung“ auch für deine Buschmänner aufmachen.
Man kann „die Wissenschaft“ gar nicht verhindern. Sie ist im
Menschen angelegt, u.a. durch seine Neugier.Das war nicht die Frage.
Es war aber eine richtige und nicht vernachlässigbare Anmerkung.
Das was Einstein beschreibt, gab es ja
schon immer. Auch ohne Theorie.Wenn es etwas gibt, von dem wir nichts wissen (also wie in
diesem Fall keine Theorie haben), können wir es auch nicht
nutzen. Wir nutzen aber diese Theorie, was sich in den
genannten Produkten niederschlägt.Du weißt, dass das Unsinn ist.
Das ist es nicht.
Weder James Watt, noch Werner von Siemens, noch Graham Bell,
noch Thomas Edison usw. usf. brauchten Einstein. Das einzige,
was Einsteins Theorien ermöglicht, bzw. nahe gelegt haben, war
die Atombombe.
Da solltest du deine Kenntnisse vielleicht doch mal ein wenig auffrischen.
Doch, das kann man. Aber es funktioniert umgekehrt: es wird
etwas vermisst, sagen wir, eine Möglichkeit, Stimmnachrichten
elektrisch zu übertragen. Wenn es diese Möglichkeit nicht
gibt, macht man sich auf die Suche, sie zu realisieren.
In diesem Fall wurde man fündig und das Telefon war geboren.Das Telefon war, wie fast alle Erfindungen, eine
Weiterentwicklung aus zuvor gewonnenen Erkenntnissen.
Von mir aus. Ich denke aber, du hast mein Beispiel schon verstanden.
Ich vermisse z.B. die Möglichkeit zur Teleportation und da bin
ich sicher nicht allein, glaubst du, dass da irgendwer
ernsthaft danach forscht.
Nach heutigen Erkenntnissen deutet nichts darauf hin, dass so etwas jemals realisiert werden könnte. Im Gegenteil gibt es Berechnungen bez. der Gesamtzahl an Atomen in einem z.B. menschlichen Körper, die so groß ist, dass die Möglichkeit, diese zu „scannen“, den Körper auseinander zu nehmen, die Bestandteile zu „senden“, um sie dann am Zielort wieder zusammen zu setzen, weder mit heutigen Mitteln, noch mit realistisch denkbaren zukünftigen Mitteln möglich sein könnte.
Ich habe dann meine Eltern gefragt, die
mir anhand eines Lexikons die Kontinentaldrift näher gebracht
haben, die dieses „Puzzle“ erklärt.Und? Was hat es dir gebracht, außer der Anerkennung, dass du
ein aufgeweckter Junge bist?
Das war mir doch nicht wichtig. Du hast es nicht verstanden. Es hat mir eine Erkenntnis gebracht. Mir ist „ein Licht aufgegangen“.
Ein tolles Gefühl war das. Ich habe dadurch Wissen errungen.
Übrigens wird die
Kontinentaldrift jeden Tag neu entdeckt, von tausenden von
Jungs, die eine Weltkarte besitzen.
Wegener war sicher nicht der Erste. Er hat nur laut gefragt,
als die Zeit reif war.
Ich merke schon, du hast wirklich nichts verstanden. Schade.
Aber letztlich auch egal.
Wenn ich keine Fragen habe, brauche ich keine Antworten, bin
also zufrieden.Wer keine Fragen hat, ist tot.
Sicher, die Frage ist nur, welche Fragen.
Nein, darauf kommt es nicht weiter an.
Den Rest der Zeit haben sie gelebt, geliebt, gefaulenzt.
Glücklich.Bei welcher Lebenserwartung? Mit welchen Krankheiten?
Misstraue der Idylle.Aha, jetzt kommt die Medizin. Hab schon darauf gewartet.
Soso…
Lebensglück errechnet sich aus Lebensjahren mal Zufriedenheit.
Für dich vielleicht. Andere mögen das durchaus anders sehen.
Wenn rundum alle sterben, dann muss ich es eben auch. Keine
Medizin kann den Tod verhindern. Sie kann noch nicht mal einen
schmerzfreien Tod garantieren. Was nützt es der Menschheit,
insgesamt gesehen, wenn Herr Meier aus x durch eine
Nierenverpflanzung 20 Jahre länger lebt, wenn dafür Herr
Müller aus Z sterben musste?
Frag Herrn Meier.
Wobei ich der Medizin gewisse Verdienste nicht aberkennen
möchte. Ist mir aber viel zu wenig.
Ach nee. Du stellst dich hier hin, lehnst Wissenschaft ab und meckerst dann, dass die Medizin nicht genug Fortschritte macht?
Das ist wirklich lustig.
Und wie kommt es, dass andere „Buschmänner“ Fragen gestellt
haben, losgewandert oder in See gestochen sind? Dass sie sich
Gedanken über den Lauf der Gestirne gemacht haben und diesen
mit z.B. der Zeit der Nilüberschwemmung verknüpft haben?Wie das kommt, ist schon geklärt, was es gebracht hat, naja,
darüber könnte man diskutieren. Insgesamt gesehen nicht viel.
Blut, Schweiß und Tränen wohl hauptsächlich.
Hm, dass diese Menschen dadurch überleben konnten, ist dabei nebensächlich?
Du hast schon sehr seltsame Ansichten.
Die von dir genannten vorgeblich glücklichen Buschmänner haben
möglicherweise alles, was sie zum (Über-)Leben brauchen,
reichlich vor ihrer Haustür und müssen sich weiter nicht
anstrengen.
Andere wiederum leben nicht in einem solchen „Paradies“ und
müssen für ihr Überleben kämpfen, Überlebensstrategien
entwickeln usw.Wenn es die Wissenschaften nicht gäbe, gäbe es auch keine
Anderen.
Wie bitte?
Diese anderen sind Menschen, die schon früher eben nicht in vom Klima begünstigten Regionen lebten, denen also nicht das Essen in den Schoß fiel. Wissenschaft hat sich vermutlich dort und damals entwickelt, sie war aber nicht von Anfang an da.
Du verwechselst Ursache mit Wirkung. Wenn es keine
Autos gäbe, gäbe es keine Menschen, die sich täglich vier
Stunden auf der Autobahn abquälen, um irgendwo in der Fremde
ihren Lebensunterhalt zu verdienen.
Sag mal, willst du mich hier jetzt verar…?
So gesehen bist du eher der von dir genannte Buschmann: es ist
alles vorhanden, du leidest keine materielle Not, bist
medizinisch gut versorgt und bist durch all das träge
geworden, ohne Antrieb, ohne Neugier und höchstens mal an der
einen oder anderen sexuellen Eskapade interessiert.Jau, sehr! Woher kennst du mich so gut?
Alte Männer sind halt so. Das weiß doch nun wirklich jeder.
Das ist alles nicht böse gemeint, aber für mich wäre das
nichts. Selbst als Rentner nicht, was bei mir allerdings noch
etwas dauert, bis ich dahin komme.Was glaubst du eigentlich, weshalb ich hier schreibe und mich
mit jungen, unwissenden Leuten auf Diskussionen einlasse?
Keine Ahnung. Eine wirkliche Diskussion habe ich hier noch nicht erlebt. Auch mit dir eigentlich nicht, wie sich mittlerweile herausgestellt hat.
Ist aber dann doch eher nebensächlich und wir können das hier gern beenden, ok?
Gruß TL