Hallo Ralf,
in der Tat scheint es um den Begriff „Wissen“ viel Verwirrung zu geben. Es war mir (in der Kürze der Zeit) nicht möglich, eine gute Definition des Begriffs zu finden.
Probst, Raub, und Romhardt schreiben in ihrem 1998 erschienen Werk „Wissen managen“:
„Wissen bezeichnet die Gesamtheit der Kenntnisse und Fähigkeiten, die Individuen zur Lösung von Problemen einsetzen. Diese umfaßt sowohl theoretische Erkenntnisse, als auch praktische Alltagsregeln und Handlungsanweisungen. Wissen stützt sich auf Daten und Informationen, ist im Gegensatz zu diesen aber immer an Personen gebunden.“
Nach einer auf Platon zurückgehenden Definition ist Wissen die Summe der als wahr gerechtfertigten Meinungen.
www.wissen.org meint:
„Wissen ist eine fliessende Mischung aus Fachkenntnissen, Erfahrungen, Können, Wertvorstellungen und Kontextinformationen. Entstehung und Anwendung von Wissen vollziehen sich durch Kopfarbeit. In Organisationen ist Wissen häufig nicht nur in Dokumenten und Speichern enthalten, sondern ist auch eingebettet in organisatorischen Routinen, Prozessen, Praktiken und Normen. Wissen ist mehr als Information.“
Auch bei W-W-W kam das schonmal vor:
/t/definition-von-wissensmanagement/358685/2
Also, ich hab dank dir was sazugelernt und korrigiere mein ursprüngliches Posting: Wissen ist nicht gleich Information. Finde ich persönlich zwar etwas, nunja, blöd, aber so sehen es wohl die meisten. Mithin hast du in diesem konkreten Fall Recht, denn das Wissen ist schwer meßbar, Mittelwerte über Völker, Kulturkreise oder die ganze Menschheit machen keinen Sinn und so ist es sicher falsch, von generellen „Mengen an Wissen“ zu sprechen.
Aber:
Im allgemeinen Sprachgebrauch werden die Begriffe Information und Wissen äußerst bedeutungsgleich verwendet. Es wird kein Unterschied mehr gemacht zwischen dem reinen Nachrichtenwert, der aus Daten gewonnen werden kann (Information), und der (informationsbasierten) Urteils- und Handlungskompetenz (Wissen).
Von daher glaube ich, daß im Alltag derartige Aussagen schon allgemein verstanden werden und mithin auch Sinn machen. So etwa wie die Aussage „Die Zeit vergeht schnell“ (was ja auch eigentlich totaler Quatsch ist, aber trotzdem im alltäglichen Sprachgebrauch eine brauchbare Information vermittelt).
Danke nochmal & Gruß
Jochen