Woelki, 1,1 Millionen Spielschulden für

Es geht um die bestimmungsgemäße Verwendung von Mitteln aus einem Sondervermögen des Bistums, die in der Presse falsch dargestellt worden ist, um den Eindruck zu erwecken, es stünden weniger Gelder für Mißbrauchsopfer zur Verfügung, weil der BB-Fonds nicht ausschließlich für diese verwendet wird. Das ist falsch, und wofür der BB-Fonds eingerichtet worden ist, habe ich Dir geschrieben. Du kannst es glauben oder bleiben lassen.

Das Übrige ist Gekläffe.

Schöne Grüße

MM

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Es ist einer, der das Ding in die Welt gesetzt hat, und viele, die von ihm abpinseln, weil das alles ja rationell und effizient ablaufen muss.

In deutlichem Kontrast hierzu die Süddeutsche, die trotz beklagenswerten Niedergangs an dieser Stelle wieder beinahe zu ihrer alten Form aufgelaufen ist. Wie genau die Frankfurter Allgemeine da berichtet, habe ich nicht geprüft - von dieser würde ich auch eine einigermaßen seriöse Berichterstattung erwarten, obwohl ich Standpunkte und Meinungen von dort nicht teile.

Letztlich auch egal, wer genau hier ordentlichen Journalismus betreibt. Das, was am Anfang dieses Threads stand, ist jedenfalls keiner.

Schöne Grüße

MM

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Ich bin im Vorstand eines Fördervereins der hiesigen Grundschule. Neben dem, was von einem Förderverein im allgemeinen erwartet wird, haben wir (wie wahrscheinlich auch die meisten anderen Fördervereine) die Möglichkeit, Schülern bzw. deren Eltern mit geringem Einkommen/Vermögen z.B. die Teilnahme an Klassenfahrten zu ermöglichen, indem wir den Elternbeitrag ganz oder teilweise übernehmen. Davon wissen dann - neben den unmittelbar Betroffenen und uns - nur Schul- und die Klassenleitung

Übertragen wir diesen Vorgang auf den Fall des spielsüchtigen Pfarrers:
Warum kann der Junge auf Klassenfahrt, wenn die Mutter regelmäßig bei der Tafel steht? Warum steht die eigentlich bei der Tafel, wenn die genug Geld für die Klassenfahrt hat? Oder hat die das alles vom Sozialamt bezahlen lassen? Toll, wir mussten die Klassenfahrten alle selber zahlen und konnten deswegen nur zwei Wochen an die Riviera. Usw. usf.

Die Öffentlichkeit muss nicht immer alles wissen und sie weiß nicht immer alles. Natürlich kann man darüber spekulieren, wie alles abgelaufen ist, aber das ist aufgrund höchstwahrscheinlich unvollständiger Informationen wenig zielführend.

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Wie kann man so etwas mit dem Fall eines spielsüchtigen, nicht schlecht bezahlten Priesters, der sich durch eigenes Fehlverhalten in diese aussichtslose Situation gebracht hat, vergleichen? Der Vergleich hinkt nicht mal, so schlecht ist er.

Datenschutz mußte schon für vieles herhalten.
Hier greift das aber nicht. Niemand will den Namen oder die Adresse dieses Priesters wissen. Es geht hier darum, dass eventuell aus Mitteln die für andere Zwecke gedacht waren, ein Kirchenfunktionär, der nicht schlecht bezahlt ist, alimentiert wird.
Wenn der Priester aus seinen Mitteln diese Schuld an die Kirche zurückzahlen muss, hätte die Kirche sicher nicht gezögert in ihrer Pressemitteilung darauf hinzuweisen. Schließlich wäre das ja der einzige positive Punkt in dieser Angelegenheit.
Andernfalls sollte die Kirche die Verantwortung für ihr schlechtes Imagemanagement bei sich und ihrer Presseabteilung suchen, nicht bei der Öffentlichkeit.

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Der Vergleich ist ganz hervorragend; er verdeutlicht, auf welch dämlichen Interpretationen man kommen kann, wenn man nur einen kleinen Teil der Wahrheit kennt, aber meint, den Sachverhalt abschließend beurteilen oder zumindest darüber sattelfest fabulieren zu können.

Das ist Deine Sicht der Dinge.

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Wenn die Kirche glaubt bestimmte Dinge verschweigen zu müssen, dann muss sie eben damit leben, dass Schlussfolgerungen aufgrund ihres vorherigen Verhaltens bei verschiedenen anderen Gelegenheiten, gezogen werden (dass z.B. noch wesentlich schlimmere Vorgänger ans Licht kommen könnten).

Ich erinnere nur an den „Luxus Bischof“ und wie lange es dauerte bis wirklich Konsequenzen gezogen wurden.

Wenn die Kirche sich wie eine Geheimgesellschaft verhalten will, bitte schön. Aber dann bitte nicht wundern, wenn andere da nicht mitspielen wollen.

Ich jedenfalls kann mir keinen vernünftigen Grund für eine Geheimhaltung vorstellen, wenn alles mit rechten Dingen zugegangen ist.

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Eine solche Aussage kann eigentlich nur jemanden treffen, der im Besitz der vollen Wahrheit ist und deshalb weiß wie die Wahrheit aussieht. Gehörst du dazu?

Ich fabuliere genauso wie Du, nur für die andere Seite.

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Ich mir schon: es geht niemanden etwas an, was zwischen Kirche und betroffener Person vereinbart wurde.

Leider muss man inzwischen wirklich davon ausgehen, dass die Öffentlichkeit wild über Dinge spekuliert, die sie nichts angehen. Daran ändern aber auch weitere Informationen nichts, weil entweder weiter spekuliert oder das Gesagte nicht geglaubt wird. Also kann man auch einfach das veröffentlichen, auf das man sich beschränken will.

Ich weiß jedenfalls oft genug Dinge, über die die Öffentlichkeit nicht alles weiß und kann daher recht gut beurteilen, wie groß die Differenz zwischen Realität und öffentlicher Berichterstattung bzw. Meinung in diesen Fällen ist. Das erlaubt eine durchaus qualifizierte Abschätzung, wie groß diese Differenz bei anderen Vorgängen ist.

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Gestatte dass ich lächle.

Eine Behauptung, die Du nicht beweisen kannst, soll beweisen, dass das, was Du meinst und schreibst, Hand und Fuß hat. Ich betone ausdrücklich in DIESEM Fall, weil ich Deine anderen Kommentare in aller Regel zu schätzen weiß. Aber hier hast Du Dich in meinen Augen total verrannt.

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Für jemanden, der vor kurzem noch erfreut äußerte, wie schön es sei, mal abweichende Meinungen haben können, ohne sich gleich die Köpfe einzuschlagen, bist Du bemerkenswert aggressiv - nicht zuletzt angesichts des Umstandes, dass ich nicht einmal eine andere Meinung habe als Du, sondern Dich lediglich darauf hinwies, dass Deine Meinung

wahrscheinlich auf einer unvollständigen Kenntnis der Tatsachen beruht.

Im übrigen bin ich ein erklärter Gegner der Kirche - sowohl was ihre Strukturen als auch ihren Umgang mit Fehlern ihrer Mitarbeiter sowie ihre gesamte Konzeption, ihre Ziele und ihre selbst- und fremddefinierten Aufgaben angeht. Dies nur für den Fall, dass Dein nächster taktischer Zug der Vorwurf der Parteilichkeit sein sollte.

Erkläre mir doch noch bitte, wo ich im Laufe unserer Unterhaltung dir gegenüber aggressiv war.

In solchen Sachen bin ich kein Taktiker. Deshalb habe ich hier in der Unterhaltung, schon bevor du überhaupt eingegriffen hast, klargestellt wie meine Stellung zur Kirche ist.

Dafür, dass jeder Haushalt in Deutschland p. a. über 200 Euro für sein Zwangsabo für den öffentlich rechtlichen Rundfunk bezahlt, könnte man schon ein wenig Rechercheaufwand erwarten.

Du, der Du nicht zimperlich in der Wahl Deiner Worte bist:

[quote=„C_Punkt, post:25, topic:9499522“]
Der Vergleich ist ganz hervorragend; er verdeutlicht, auf welch dämlichen Interpretationen man kommen kann, wenn man nur einen kleinen Teil der Wahrheit kennt, aber meint, den Sachverhalt abschließend beurteilen oder zumindest darüber sattelfest fabulieren zu können.
Nennst diesen Satz agressiv

Da sieht man mal wie sich Wahrnehmungenn verschieben können.
ramses90

Nein, tue ich nicht. Deine Behauptung ergibt schon rein sprachlogisch keinen Sinn.

Kann ich noch mit einer Antwort auf meine Frage rechnen oder soll ich Deine Behauptung unter nicht verifizierbar ablegen?

Und genau dies stimmt nicht, zeigt aber dafür um so deutlicher, wie hier bewusst manipulativ berichtet worden ist. Ich bin alles andere als ein Freund von Herrn Woelki, aber das ändert nun einmal nichts daran, dass auch er eine objektive Berichterstattung verdient. Dieser Fond ist für Fälle eingerichtet worden, in denen mit Einsatz finanzieller Mittel Schäden ersetzt werden sollen, die das Bistum in Misskredit bringen können, auch wenn es dafür nicht unmittelbar rechtlich verantwortlich ist. Und hier handelt es sich um genau so einen Fall! Insoweit kann von einem „vergriffen hat“ überhaupt keine Rede sein.

Und wir reden hier auch nicht von einer direkten Unterstützung des Priesters, sondern vom Ersatz der durch ihn eingegangenen Verbindlichkeiten gegenüber seinen Gläubigern. Wer dies im Einzelfall ist, wird im Artikel nicht gesagt, und ich habe aktuell auch weder Zeit noch Lust, hierzu zu recherchieren. Ich tippe aber mal darauf, dass wir hier nicht von irgendwelchen schmierigen Hinterhof-Buchmachern sprechen, sondern sich da jemand ggf. Geld von Gemeindemitgliedern, aus Spendensammlungen, Nachlässen, … (Priester haben oft erstaunliches Organisationsgeschick im „locker machen von Geldern“) eingesetzt hat. Und da finde ich es keineswegs eine himmelschreiende Ungerechtigkeit, wenn das Bistum dann Oma Elsbeth die ihr abgeschwatzten € 50.000,-- erstattet und auch die von den Gemeindemitgliedern über Jahre für einen neuen Jugendraum gesammelten Kröten ersetzt. Und auch, wenn es über lokale Banken und Sparkassen läuft, hängen da gerne mal Existenzen von kleinen Filialleitern und Sachbearbeitern dran, deren Kopf man so ggf. noch retten kann, nachdem sie sich ggf. unter Vorspiegelung falscher Tatsachen haben von einem Geistlichen einlullen lassen.

Und BTW: Mit recht gutem Einblick in kirchliche Strukturen mehrerer Konfessionen über die Jahre: Man hat und nutzt auch Mittel und Wege des Disziplinarrechts um in geeigneter Form auf entsprechende Fehltritte zu reagieren. Aber genau wie im öffentlichen Dienst handelt es sich hier um interne Angelegenheiten, die nichts in der Öffentlichkeit zu suchen haben. Es ist aber oft nicht sonderlich schwer, bei persönlichem Interesse, Leute wieder ausfindig zu machen. Und dann findet man die z.B. im Archiv eines sehr einsam gelegenen Klosters wieder. Nicht wenige Betroffene brechen dann auch von sich aus komplett mit der Kirche und sind dann ganz aus dem System Kirche verschwunden. Da hat Kirche dann keinen Einfluss mehr.

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Nur falls Du es nicht wusstest: n-tv, dessen Beitrag hier in der Ausgangsfrage zitiert wurde, gehört nicht zum öffentlich-rechtlichen Rundfunk!

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In diesem Fall „glaubt“ sie nicht, sondern muss sich schlicht und ergreifend an Recht und Gesetz halten. Disziplinarrecht und alles, was hieraus folgt, hat nichts mit öffentlichen Prangern zu tun! Auch sollte man im Blick behalten, dass hier Dritte betroffen sein könnten, die auch einen Anspruch darauf haben, nicht gegen ihren Willen durch den Kakao der Medien gezogen zu werden. Das Geld wird kaum zum Ausgleich von Schulden bei irgendeinem Hinterhof-Buchmacher gezahlt worden sein, wie ich in einer anderen Antwort schon schrieb. Da mag es Leute geben, die sich von dem Mann haben ausnutzen lassen, denen dies hochnotpeinlich sein könnte, und die jetzt ggf. einfach nur froh sind, dass die Spargroschen wieder den Weg zurück finden.

Disziplinarrecht ist kein Standgericht! Es mag für Leute ohne juristischen Hintergrund schwer verständlich sein, aber es braucht Zeit Dinge jenseits Bildzeitungs-Niveau so zu ermitteln und zu dokumentieren, dass man damit dann auch eine Sache zum gewünschten Abschluss bringen kann/sich nicht frühzeitig verrennt und damit nur zusätzlichen Schaden anrichtet.

Sie verhält sich da nicht anders als Behörden oder vernünftige Privatunternehmen. Man beachtet Dinge wie Unschuldsvermutung, Datenschutz, Imageschäden, … Das gelingt mal besser, mal schlechter, aber sorry, dies tatsächlich richtig einzuschätzen braucht mehr als ein „gesundes Volksempfinden“.

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DAS war mein Ausgangspunk und nur dafür schreibe ich hier.

Es geht mir also nicht darum jemanden an den Pranger zu stellen oder disziplinarrechtliche Dinge in Frage zu stellen.
Mich interessiert weder der Name noch die Adresse noch eine sonstige Identifikation des fraglichen Priesters.
Es geht mir auch nicht darum, ob man berechtigt war, das Geld aus diesem Fond zu nehmen (vermutlich schon).
Ich würde einfach nur gerne einen Satz der katholischen Kirche lesen, etwa in dieser Art:

Die Kirche hat den entstandenen Schaden ausgeglichen, der Schädiger hat sich verpflichtet, der Kirche die Summe aus seinem Arbeitseinkommen zurückzuzahlen.

Was ist daran Pranger? Wie können hier Dritte durch den Kakao der Medien gezogen werden? Wie könnte dieser Satz Menschen peinlich sein, die sich von dem Priester haben ausnutzen lassen? Weder die Unschuldsvermutung noch den Datenschutz sehe ich damit verletzt und welche Imageschäden an wem sollten daraus entstehen?

Es geht hier nicht um gesundes Volksempfinden oder, wie von anderer Seite geschrieben wurde, um „dämliche Interpretationen“. So ein Hinweis der Kirche hätte im Gegenteil derartige Diskussionen gar nicht erst aufkommen lassen.

Oder sehe ich da etwas falsch?