Woher kommt der Name Hexenland am Niederrhein?

wer kann mir sagen warum die Region am Niederrhein rund um Issum etc auch Hexenland heißt? Wo kommt der Name her? Das hat doch sicher einen altertümlichen Hintergrund,oder?
Es gibt dort Hotels, Schwimmbäder, Taxiunternehmen, die alle den Namen Hexenland verwenden.

Und weiß jemand wo genau diese Gebiet sich erstreckt?

Hallo,

ich habe die Fragen an den Kreis Wesel weiter gegeben und hoffe auf eine schnelle Antwort, die ich dir dann schicke.

Bis dahin alles Gute.

MfG, G. Drüten

Hallo!
Sehr interessante Frage und hier findest Du die Antwort:

http://www.vom-hexenland.de/index.php?option=com_con…

Wusste ich aber auch nicht…

Lg Kerstin

Hi,

kann ich dir leider nicht sagen… (weil ich es nicht weiß :wink:)

Grüße aus Kempen,

Ron

Hallo,

meine Recherchen unter tatkräftiger Hilfe des Kreises Wesel (Pressesprecher Gerhard Patzelt) haben folgendes ergeben:

"Sevelen - das schöne, stille Hexenland. Hexenland Sevelen? Inquisition -
Folter - Teufelsspuk? Nein, es gibt keinen Hinweis darauf, im Gegenteil.
Nach den geschichtlich erwiesenen Prozessen des Hexenwahns, an deren
Beseitigung namhafte Theologen aus dem Niederrheingebiet teilgenommen
haben, erhielten „hexen“ und „verhexen“ eine ulkhafte Bedeutung. Denn wer
zuviel ins Glas geschaut hatte, der war „verhext“. Das konnte leicht
geschehen in einem Ort, in dem schon 1860 über 27 Brauereien, 68
Branntweinbrennereien und 29 öffentliche Schankwirtschaften gezählt wurden.

Daneben ist die Töpferei zu erwähnen, die Sevelen zum „Töpferdorf“ gemacht
hat. Noch heute sind Sevelener Töpferarbeiten in vielen Museen des
Niederrheins zu besichtigen.

Seit etwa 1440 ist Sevelen nachweisbar. Ehemals stark mit der Geschichte
der Vogtei Geldern verbunden, wurde es 1614 eine selbständige
Kirchengemeinde, die in dem darauf folgenden Jahrhundert ungeheure
Kriegsleiden auf sich nehmen musste, so dass Sevelen im Jahre 1801 eine
Schuldenlast von über 100.000 französischen Franken aufwies." …

"Der Dahlenhof, wurde 1936 von Heinrich und Gertrud Leurs gekauft. Er liegt
direkt an der Grenze zwischen den Ortschaften Sevelen und Nieukerk. Dort
stand im 18. und 19. Jahrhundert längs einer Buchenhecke ein kleines
Zöllnerhäuschen mit einem Schlagbaum. Wer nun die Gemeindegrenze übertreten
wollte, musste einen „Hexen“, d.h. einen Trinken. So bekam Sevelen den
Beinamen „Hexenland“. Heute noch gilt der Spruch „ Wän et Hexe nie well
liere, mott an Dahlen Hecke ömkiere“. Dieser Spruch heißt übersetzt: „Wer
das Trinken nicht möchte lernen, muss an Dahlens Hecken umkehren“.

Der Archivar der Stadt Issum wusste zum Begriff „Hexenland“ Folgendes zu berichten:

Der Begriff Hexenland wird ausschließlich auf den Ortsteil Sevelen bezogen.
Der Name hat keinen Bezug zu ev. hier stattgefundenen Hexenprozessen,
sondern verweist auf die Inschrift eines Wegebalkens, die gelautet haben
soll: „Wän et Hexe nie well liere, mott an Dahlen Hecke ömkiere“ [also: Wer
das Trinken nicht möchte lernen, muss an Dahlens Hecken umkehren].
Aus dem Internet stammt der folgende erklärende Hinweis: „Der Dahlenhof
[…] liegt direkt an der Grenze zwischen den Ortschaften Sevelen und
Nieukerk. Dort stand im 18. und 19. Jahrhundert längs einer Buchenhecke ein
kleines Zöllnerhäuschen mit einem Schlagbaum. Wer nun die Gemeindegrenze
übertreten wollte, musste einen „Hexen“, d.h. einen Trinken.“ Der
Zusammenhang zwischen Hexen und Trinken wird dadurch erklärt, " wer zuviel
ins Glas geschaut hatte, der war verhext“. Dass nun gerade Sevelen ein Ort gewesen sein soll, an dem es überdurchschnittlich viele Brauereien gegeben hat und man in Folge dessen besonders leicht Gefahr lief, „verhext“ zu werden, entspricht nach Aussage des Archivars der Gemeinde jedoch nicht der Realität.

Ich hoffe nicht, mit diesen Darstellungen den schönen Niederrhein allzu entzaubert haben.

MfG,

Gerd Drüten

Diese Schwimmbäder / Taxiunternehmen usw. gibt es in Issum und auf der HP von Issum kann man auch folgende Info finden:

Sevelen - das schöne, stille Hexenland. Hexenland Sevelen? Inquisition - Folter - Teufelsspuk? Nein, es gibt keinen Hinweis darauf, im Gegenteil. Nach den geschichtlich erwiesenen Prozessen des Hexenwahns, an deren Beseitigung namhafte Theologen aus dem Niederrheingebiet teilgenommen haben, erhielten „hexen“ und „verhexen“ eine ulkhafte Bedeutung. Denn wer zuviel ins Glas geschaut hatte, der war „verhext“. Das konnte leicht geschehen in einem Ort, in dem schon 1860 über 27 Brauereien, 68 Branntweinbrennereien und 29 öffentliche Schankwirtschaften gezählt wurden.

Es handelt sich also nur um Sevelen.