Wohltätige Atheisten

Rückfrage
Hallo!

Bill Gates, Warren Buffett, Brad Pitt und Bob Geldof

Ist es tatsächlich bekannt, dass die vier Herren Atheisten sind?

Zumindest bei Bill Gates mag ich kaum glauben, dass der etwas aus purer Menschlichkeit tut ohne einen eigenen Vorteil davon zu haben. Aber das sind meine eigenen persönlichen Vorurteile gegen ihn :wink:

Danke jedenfalls erstmal für die Namen. Das geht natürlich in eine ganz andere Richtung als ich zunächst gedacht hatte, aber warum nicht?

Michael

Ich habe Ihnen meine Sicht des Themas als Gläubiger als Antwort gesendet. Was fällt Ihnen ein, meine Antwort so zu bewerten? Denken Sie erst einmal in Ruhe darüber nach, ob Ihnen alle Dimensionen Ihrer eigenen Fragestellung bzw. des möglichen Antwortraumes klar sind.

Christian

Hinzu kommt, dass er mit seiner
„Wohltätigkeit“ für gefährdete Juden billige Arbeitskräfte
erwarb.

Das war bestimmt am Anfang auch eine Motivation, die Leute erstmal anzustellen. Am Ende kostete ihn die Rettung der Juden jedoch sein gesamtes Vermögen. Man kann also schon davon ausgehen, dass er die Juden nicht aus eigennützigen Motiven gerettet hat.

Schwieriger zu beantworten ist die Frage, ob er tatsächlich ein Atheist war.

Michael

Sorry, es lag mir fern, hier irgendjemanden zu verletzen, vor allem nicht Deine religiösen Gefühle.

Natürlich ist Nächstenliebe ein ganz wichtiger Teil der christlichen Lehre, wenn nicht sogar ihr wichtigster. Ein Mensch kann aber auch dann seinen nächsten lieben, wenn er ansonsten nicht der christlichen Botschaft folgt oder wenn er sie gar nicht kennt. Auch wenn ich sonst nicht mit Bibeltexten argumentiere: Dies ist der Inhalt des Gleichnisses vom barmherzigen Samariter. Dein Posting klang so, als wolltest Du dem Atheisten absprechen, wohltätig sein zu können.

Man kann Dein erstes Posting auch anders verstehen: Wenn Du damit ausdrücken wolltest, dass ein Mensch, der Nächstenliebe praktiziert, unabhängig von seinem Glauben in der Nachfolge Jesu steht, dann passt meine Antwort natürlich nicht. Wenn Du es so gemeint hattest, dann hatte ich Dich missverstanden. Entschuldigung dafür.

Gruß, Michael

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Hallo Michael,

ich kann Sie beruhigen, ich bin in meinen religiösen Gefühlen nicht gekränkt.

Es ist einfach eine ganz andere Art der Antwort, die ich da versucht habe. Es ist so, wie Sie schon sagten: man muß nicht die Bibel als Lehrbuch anerkennen, um dennoch in seinen Taten Gottes Wille zu folgen.

Und da Jesus Christus uns die Nächstenliebe beigebracht hat, ist sie eine Handlungsoption für Jedermann - auch für Atheisten.

Grüße,
Chrizz

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‚Schwätzen‘ uns die Ohren voll!

Irgendwie ist der andere Thread, den ich eröffnet habe in
einer Sackgasse gelandet.

was nicht wirklich verwunderlich ist. Auch nicht, daß diese
Sackgasse den Weg frei machte für eine Unmenge undurchdachten
affektgeladenen antreligiösen Geschwätzes.

Was lernen wir daraus? Dass einer, der sich „Metapher“ nennt, derjenige ist, der „undurchdachtes affektgeladenes antireligiöses Geschwätz“ von durchdachten, affektfreien, religiösen sowie angeblich vernünftigeren Argumenten unterscheiden darf, als höchster Richter der Inquisition?

Ein bestaunenswerter Anspruch!

Identität hat ganz gewiss immer mit emotionalen Gefühlen zu tun und nicht nur mit „Affekten“, sofern man diesen allgemeinen Begriff evolutionär kategorisiert, was aber keinen interessiert, der gegen den Machtanspruch der Religionen als einzige und absolute „Wahrheit“ argumentiert, genau deswegen, weil er seine Identität nicht mit einer Religionsdogmatik verbinden will. Im Sinne der Aufklärung ist das aber eine höhere Vernunft der Evolution und nicht das Gegenteil, wie du es interpretierst!

Der demokratische Staat hat den Monopolanspruch auf die Moral durch seine Juristen effektiver geregelt als die Religionen. Wir brauchen also für eine vernünftige Gesellschaft nicht die Macht der Religionen, wie einst bei Moses und allen seinen religiösen Nachfolgern. Im Übrigen, was den intoleranten, unakzeptablen Vorwurf des „Geschwätzes“ betrifft: Unzählige Menschen haben das „Geschwätz“ der Religionen seit Jahrtausenden erdulden „müssen“, oft unter der akuten Bedrohung für ihr leibliches Leben. Deshalb ist es mehr als nur erlaubt, sich nicht nur rational, sondern vielmehr auch emotional durch ein vernünftigeres Selbstbewusstsein und Selbstgefühl vom „Geschwätz“ der Religionen zu distanzieren.

Was wissen denn die Religionen wirklich in ihren jahrtausendelangen dogmatischen Behauptungen von „Gott“, außer bloßen Wunschprojektionen? Nichts, was sich vernünftig, das heißt wissenschaftlich belegen ließe! Trotzdem „schwätzen“ die Religionen uns pausenlos immer noch die Ohren voll!

CJW

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Hallo Chrizz!,

Es ist einfach eine ganz andere Art der Antwort, die ich da
versucht habe. Es ist so, wie Sie schon sagten: man muß nicht
die Bibel als Lehrbuch anerkennen, um dennoch in seinen Taten
Gottes Wille zu folgen.

Und da Jesus Christus uns die Nächstenliebe beigebracht hat,
ist sie eine Handlungsoption für Jedermann - auch für
Atheisten.

Ich bin der gleichen Meinung. Atehisten, die die Werte Jesu - auch ohne Bezug auf Jesus - zum Leitbild ihres Handels machen, sind gute Christen. Ich gehe sogar soweit, weil der Glaube an Gott logischer Weise nicht eine sich zwingend aus unserem irdischen Leben ergebende Erkenntnis ist, ist das zweite Gebot das entscheidente (denn das erste erschließt sich eben nicht zwingend). Unter Berücksichtigung der individuellen Lebensumstände (kein Mensch kann die abschließend bei anderen Menschen beurteilen) kann somit auch ein Atheist ein guter Christ sein.

Meinungen, die die Hilfsbereitschaft der Atheisten immer als unabhängig vom Christentum hervorheben wollen, gehen ins Leere. Nicht weil das nicht so sein könnte, sondern weil es schlicht nicht beweisbar ist. Zum einen ist der Einfluss christlicher Werte von der heutigen Lebensweise unsere Gesellschaft nicht mehr zu trennen (ja - trotz aller Verfehlungen der Menschen im Namen des Christentums) und zum anderen ist keineswegs gesagt, dass Gottes Botschaft sich in Kulturkreisen, die das Christentum nicht (gut) kennen, ganz anders zeigt (und wirkt)(und vielleicht nicht nur dort, sondern auch hier Mitten unter uns - zum Beispiel auch bei Atheisten). Das alles weiß keiner.

Und die endlose Betonung, wie egoistisch „gutes Tun“ letztlich ist, erinnert an die Analyse eines Verdurstenden, der Wasser braucht. Letztlich sind seine Schmerzen und Begehren doch nur Nervenreaktionen, die im Übrigen spätestens mit dem Tod ihre Erledigung finden. Hoch lebe der Relativist!

Es gibt nichts Gutes außer man tut es… Das endlose Totreden guten Handelns durch hervorheben der vermeintlich egoistischen Motivation bereichern sicher ungemein und fördern unser aller Wohlergehen…

Grüße,
Chrizz

Schönen Gruß von

ikarusfly

Hinzu kommt, dass er mit seiner
„Wohltätigkeit“ für gefährdete Juden billige Arbeitskräfte
erwarb.

Das war bestimmt am Anfang auch eine Motivation, die Leute
erstmal anzustellen. Am Ende kostete ihn die Rettung der Juden
jedoch sein gesamtes Vermögen. Man kann also schon davon
ausgehen, dass er die Juden nicht aus eigennützigen Motiven
gerettet hat.

Was für ein Argument! Zuerst handelt der Unternehmer Oskar Schindler also angeblich nur „eigennützig“, um danach, als er sein ganzes Vermögen verloren hat, plötzlich „uneigennützig“ zu sein, im Sinne des Dogmas der christlichen Nächstenliebe, an das die Gläubigen so gerne glauben? Vielleicht hat er ja nicht richtig rechnen können, dass er sein Vermögen verlor und vielleicht hat er auch eine Menge falscher unternehmerischer Entscheidungen getroffen? Wer will das wissen? Oder es war ihm einfach angesischts des Todes seiner Mitmenschen nicht das Wichtigste, effektiver Unternehmer sein zu wollen, schließlich gibt es ja auch noch andere und durchaus höhere Motivationen als nur das bloße Unternehmertum. Dies dann aber als Beweis des Altruismus zu deuten ist hochspekulativ.

CJW

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Hallo Michael,

Naja, es gibt Menschen, von denen wir nur vermuten, dass es
Atheisten waren,

Machen wir es mal im Ausschlussverfahren:

  • Jemand, der seinen Verwandten, Freunden und Geliebten hilft,
    tut das vielleicht aus Liebe, ab…

Artgenosse = Mitmensch

Du hast Dich mit Deinen Fragestellungen irgendwie verrannt und noch
mehr mit den Einlassungen, welche versuchen dies alles zu retten.
Lass es einfach, Du kannst besser.
Gruß VIKTOR

Hallo!

Worauf stützt Du Deine Zweifel? Meines Wissens hat Schindler sein Vermögen nicht durch unternehmerische Fehlentscheidungen verloren, sondern durch die Versorgung von Arbeitskräften, die er gar nicht brauchte, durch Bestechungsgelder, usw. So etwas lässt sich historisch sicherlich belegen. Von „wer will das wissen?“ kann keine Rede sein.

Und wenn schon: Was bezweckst Du damit?

Michael

Hallo Michael,

in jedem Falle haben Sie viel losgetreten. Und so kontrovers und manchmal scheinbar unpassend formuliert die Meinungen sind, so interessant können die Erkenntnisgewinne sein.

So, was ist jetzt mit den liebenden Atheisten? Die Frage war schon schwierig genug. Vor allem, wenn man nicht weiß, ob z.B. Bill Gates wirklich in Nächstenliebe gehandelt hat oder handelt.

Das grundlegende Motiv für eine Tat - also auch für ein Zeugnis der Nächstenliebe - ist prinzipiell schwierig analysierbar. Sicher ist nur, daß jede Tat den Regeln der Nutzenvorstellung des Handelnden folgt. Das bedeutet, daß jemand, der eine Tat der Nächstenliebe vollbringt, eine persönliche Nutzenvorstellung hat. Woher hat er die? Wenn es wirkliche Nächstenliebe ist (Sie unterscheiden da sehr kritisch), dann stellt sich die Frage, woher die Nutzenvorstellungen kommen, wenn nicht aus einem unbestimmten Gefühl, wie unser Leben und unsere Gesellschaft zu sein hat.

Die Christen und andere Religionen nehmen für sich in Anspruch, daß diese Wertewahrnehmung von Gott kommt. Und für alle Anderen gilt: wenn diese Wertvorstellung nicht von Gott kommt, woher käme sie dann? Das Unvermögen, diese Frage zu beantworten, führt geradewegs zu Gott. Aus diesem Grunde stellt sich mir die Frage, ob es wirklich Atheisten geben kann.

Atheisten sind nicht Menschen, die wissen, daß es Gott nicht gibt. Atheisten sind Menschen, die nicht glauben, daß es Gott gibt. Welche Gründe sie auch immer dafür haben, es sei ihnen unbenommen. Rational können sie es jedenfalls nicht begründen, da sie an jemanden nicht glauben wollen, dessen Namen sie sehr wohl kennen.

Viele Grüße,
Christian

Strichlistendiskussion - owT
… aber es geht ja um Atheisten.

Hi

Das grundlegende Motiv für eine Tat - also auch für ein
Zeugnis der Nächstenliebe - ist prinzipiell schwierig
analysierbar.

Ja.

Sicher ist nur, daß jede Tat den Regeln der
Nutzenvorstellung des Handelnden folgt.

Man könnte das erst so lassen.
Was aber nicht unbedingt bewusst sein muss wie wir das genau wissen und experimentell nachweisen können noch weit unter der Primaten.
Es sind offensichtlich angeborene Strukturen vorhanden.

Das bedeutet, daß
jemand, der eine Tat der Nächstenliebe vollbringt, eine
persönliche Nutzenvorstellung hat. Woher hat er die? Wenn es
wirkliche Nächstenliebe ist (Sie unterscheiden da sehr
kritisch), dann stellt sich die Frage, woher die
Nutzenvorstellungen kommen, wenn nicht aus einem unbestimmten
Gefühl, wie unser Leben und unsere Gesellschaft zu sein hat.

Ja, die sind die angeborenen Strukturen.
Wir stellen fest das wir wie du treffend sagst ein Gefühl haben.
Und damit ist die Frage schon zwingend was ist das und woher ist das?
Wofür das ist das ahnen wir schon.

Die Christen und andere Religionen nehmen für sich in
Anspruch, daß diese Wertewahrnehmung von Gott kommt.

Weil die nicht imstande waren Nachforschen.

Und für
alle Anderen gilt: wenn diese Wertvorstellung nicht von Gott
kommt, woher käme sie dann?

Genau. Deshalb ging man an die Arbeit.

Das Unvermögen, diese Frage zu beantworten,

Hast du.

führt geradewegs zu Gott.

Dich.

Aus diesem Grunde
stellt sich mir die Frage, ob es wirklich Atheisten geben
kann.

Natürlich und keine Frage bzw, wenn schon, dann der Logik.

Atheisten sind nicht Menschen, die wissen, daß es Gott nicht
gibt.

Dann kennst du sie nicht.

Atheisten sind Menschen, die nicht glauben, daß es Gott
gibt.

Die Atheisten glauben nichts.

Welche Gründe sie auch immer dafür haben, es sei ihnen
unbenommen.

Sehr einsichtsvoll. Aber die können dir das auch sagen, Fragen kostet ja nichts.

Rational können sie es jedenfalls nicht begründen,

Und das nimmst du woher, wieder so ein Gefühl was du nicht erst untersuchst hast obwohl dich daran nichts hindert?
Weisst du das oder glaubst du das?

da sie an jemanden nicht glauben wollen, dessen Namen sie sehr
wohl kennen.

Wie soll ich den Satz deuten? Ein Name soll jetzt als Beweis dienen?
Weinachstman und Osterhase&Co haben auch Nahmen folglich existieren sie?

Die Galuben nichts. Und wollen auch an nichts Glauben.
Die wollen wissen.
Die können wohl vermuten, annähmen, denken, voraussetzen,und wünschen und hoffen usw.
Und sagen manchmal fälschlicherweise, dass sie das Glauben.
Aber das ist nicht das was der Gläubiger unter diesem Begriff versteht. Das ist ein Missverständnis.
Daher habe ich das Wort aus meinem Repertoire getilgt.

Gruß

Balázs

Woher willst du als Außenstehende je wirklich wissen, 1) ob
das alles Atheisten sind, 2) welches ihre „wahren“ Motive zu
ihren Handlungen waren??

Die wahren Motive kann ein Außenstehender auch nicht bei denen kennen, die sich Christen nennen.

=^…^=

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Hallo Michael,

Ist es tatsächlich bekannt, dass die vier Herren Atheisten
sind?

ja. Inwischen bin ich auch noch über eine (sehr umfangreiche!) Liste berühmter Atheisten gestolpert: http://en.wikipedia.org/wiki/List_of_atheists

Ich habe nicht nachgeschaut, ob er auf der Liste ist, und er ist auch nicht wirklich berühmt, aber der Lieblingsschauspieler meiner Tochter, Misha Collins, welcher von sich sagt, er sei zum Teil Atheist und zum Teil Agnostiker, hat nicht nur mit persönlichem Einsatz Spenden gesammelt (er ist Hunderte von Meilen durch die Landschaft getrabt und seine Unterstützer haben dann pro gelaufener Meile einen vorher festgelegten Betrag gespendet), sondern war auch selbst mehrere Wochen bei einem Hilfseinsatz in Haiti tätig.

Beste Grüße

=^…^=

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Hallo,

ich finde, diese Frage stellt sich zumindest so gar nicht:

  1. wenn ein Atheist von sich sagt (unabhängig von deiner Frage, weil in deiner Frage geht es ja um die Nachprüfbarkeit), er handele aus Nächstenliebe, dann wird ihm zunächst einmal unternehmerisches Denken, der schlussendliche Vorteil für sich selbst unterstellt, oder es heißt: achja, wenn er Nächstenliebe zeigt, glaubt er ja doch an Gott, er weiß es nur noch nicht.

Wenn ein Christ von sich behauptet, er würde aus Nächstenliebe handeln, dann heißt es zunächst: ja, das tut er auch auf Grund seiner Religion.

Für mich passt das entweder nicht zusammen oder ist sowas von intolerant, dass das schon nicht mehr religiös sein kann (sorry, could not resist!).

  1. Christliche Werte…
    Man kann die Frage auch deshalb nicht beantworten, weil sie viel zu einseitig gestellt ist.
    Gibt es keine Muslime, Hindus, Buddhisten…, die ihre Nächsten lieben oder irgendwas völlig UNeigennützig tun?

  2. Es gibt eine Menge Promis/ bekannte Persönlichkeiten, die bestimmt Uneigennützigkeit gezeigt haben oder zeigen. Die anderen helfen, ohne an sich selbst zu denken. Vielleicht handeln manche davon aus Steuer-Spargründen - egal. Sie könnten auch versuche, das Geld auf die Caymans zu schaffen.
    Das Ergebnis zählt doch, oder?
    Ich finde es im Übrigen weit verwerflicher, wenn es Nächstenliebe unter dem Deckmäntelchen der Religion gibt. Ich denke da besonders an einen Bericht über Mutter Teresa, den ich letztens gesehen habe.
    Da ist es mir weit lieber, wenn zum Beispiel Oscar Schindler „nur“ deshalb geholfen haben sollte, damit er billige Arbeitskräfte hat.

Nur: wenn ich über Menschen lese, dass sie sich durch ihre Hilfe/ ihren Einsatz für irgendwas eingesetzt haben, dann schaue ich persönlich nicht danach, ob sie Christ, Buddhist, Moslem, Atheist, Schwarzer, Weißer oder sonstwas sind.
Ich könnte mir auch vorstellen, dass man das bei vielen gar nicht nachlesen kann, denn schließlich ist die Religion auch etwas persönliches.

Also nach diesem Artikelbaum müsste dann meiner Meinung nach zumindest EIN Artikelbaum her, der sich mit der „uneigennützigen“ Nächstenliebe der christen beschäftigt.

Gruß

Hallo!

ich finde, diese Frage stellt sich zumindest so gar nicht:

mir schon :wink:

  1. wenn ein Atheist von sich sagt (unabhängig von deiner
    Frage, weil in deiner Frage geht es ja um die
    Nachprüfbarkeit), er handele aus Nächstenliebe, dann wird ihm
    zunächst einmal unternehmerisches Denken, der schlussendliche
    Vorteil für sich selbst unterstellt, oder es heißt: achja,
    wenn er Nächstenliebe zeigt, glaubt er ja doch an Gott, er
    weiß es nur noch nicht.

Was man ihm unterstellt, ist mir erst einmal Wurst. Ich habe nach Beispielen gefragt, und ich bin zunächst für jedes Beispiel dankbar.

Die einzige (bei gefühlt 537 Antworten), die tatsächlich Willens und in der Lage war, ein paar Namen zu nennen, war KamikazeKatze. Stattdessen wird an der Fragestellung rumgenörgelt oder mir unterstellt, ich würde versuchen irgendeine christliche Botschaft mit diesem Thread zu vermitteln.

  1. Christliche Werte…
    Man kann die Frage auch deshalb nicht beantworten, weil sie
    viel zu einseitig gestellt ist.
    Gibt es keine Muslime, Hindus, Buddhisten…, die ihre
    Nächsten lieben oder irgendwas völlig UNeigennützig tun?

Meine Fragestellung ging doch nur nach Atheisten. Wieso siehst Du hier eine Eingrenzung auf christliche Werte? Der Begriff „Nächstenliebe“ stammt vielleicht aus dem Christentum, aber das Phänomen Nächstenliebe ist natürlich nicht auf diese Religion beschränkt.

  1. Es gibt eine Menge Promis/ bekannte Persönlichkeiten, die
    bestimmt Uneigennützigkeit gezeigt haben oder zeigen. Die
    anderen helfen, ohne an sich selbst zu denken.

Na wunderbar! Dann her mit ihren Namen!

Ich finde es im Übrigen weit verwerflicher, wenn es
Nächstenliebe unter dem Deckmäntelchen der Religion gibt.

Du hast bestimmt nicht das gemeint, was Du gesagt hast. Das würde ja bedeuten, dass Menschen versuchen ihre Nächstenliebe hinter der Religion zu verstecken. Was Du vermutlich meinst, ist genau das Gegenteil, nämlich dass Menschen uneigennützige Hilfe vortäuschen und in Wirklichkeit missionieren. Klar, da bin ich auch dagegen, aber ich würde das nicht „Nächstenliebe“ nennen.

Da ist es mir weit lieber, wenn zum Beispiel Oscar Schindler
„nur“ deshalb geholfen haben sollte, damit er billige
Arbeitskräfte hat.

Der Effekt für die Arbeiter kann der gleiche sein: Sie werden von ihm gerettet, egal welche Ziele er verfolgt. Nichtsdestotrotz würde man das eine Nächstenliebe nennen (oder meinetwegen Altruismus) und das andere Profitstreben. (Im Übrigen: Wenn es ihm nur um billige Arbeitskräfte ging, verstehe ich nicht, warum er dafür sein Leben aufs Spiel setzte).

Nur: wenn ich über Menschen lese, dass sie sich durch ihre
Hilfe/ ihren Einsatz für irgendwas eingesetzt haben, dann
schaue ich persönlich nicht danach, ob sie Christ, Buddhist,
Moslem, Atheist, Schwarzer, Weißer oder sonstwas sind.

Da hast Du sicher recht. Ich will auch keineswegs die Hilfsbereitschaft eines Menschen danach werten, welche Glaubensrichtung er vertritt. Mir geht es vielmehr um Folgendes:

Jeder Mensch hat Vorurteile. Ein religiöser Mensch glaubt vielleicht, dass man nur durch den Glauben zu echter Nächstenliebe gelangen kann. Vielleicht glaubt er sogar, dass andere Angehörige seiner Religion prinzipiell wohltätiger sind als Andersgläubige oder Atheisten. Ein Atheist glaubt vielleicht, dass dies falsch sei und dass alle Menschen gleich wohltätig seien, egal welcher Geisteshaltung sie angehören. Oder er ist noch radikaler und er vermutet, dass alle, die einer Religion folgen, völlig irregeleitet sind, und dass nur ein humanistischer Atheismus einen zu einem guten Menschen macht.

Da würde mich einfach interessieren, wer da Recht hat.

Wenn ich nur nach Meinungen frage, kommen wir nicht weiter. Wenn nun der fromme Mensch mit seinen Vorurteilen recht hat, dass man nur durch den Glauben ein guter Mensch werde, dann dürfte man relativ wenige Atheisten finden, die wirklich uneigennützig Positives leisten.

Kamikazekatze hat ein paar Namen genannt, aber ansonsten blieb es merkwürdig still aus der Ecke der Atheisten, die doch sonst so laut schreien, wenn es darum geht, Vorurteile der religiösen Menschen zu kritisieren.

Man ist fast geneigt zu glauben, dass es tatsächlich sehr wenige uneigennützig Gutes tuende Atheisten gibt. Wenn das stimmen würde, würde das bedeuten, dass die Religion einen Menschen durchaus zu altruistischem Verhalten bewegen kann.

Also nach diesem Artikelbaum müsste dann meiner Meinung nach
zumindest EIN Artikelbaum her, der sich mit der
„uneigennützigen“ Nächstenliebe der christen beschäftigt.

Sowas ähnliches gab es schon, und zwar direkt hier drunter. Ich habe da nur nach den Geistlichen (d. h. Pfarrern) gefragt. Das liegt an der Vorgeschichte des Threads. Jedenfalls kann man bei Pfarrern davon ausgehen, dass sie mehrheitlich an die Religion glauben, die sie vertreten. Nun habe ich die Erfahrung gemacht, dass die meisten Pfarrer, die ich kennengelernt habe, ihr Handeln mehr nach moralischen Gesichtspunkten festlegen als dies andere Menschen gemeinhin tun. Danach habe ich ganz naiv gefragt. Was dabei raus kam, war in etwa folgendes:

Ich: „Stimmt es, dass Pfarrer ihr Handeln eher nach moralischen Gesichtspunkten festlegen als der Durchschnitt der Bevölkerung?“

Atheisten: „Nein, das stimmt nicht.“

Ich: „Aber man kann doch davon ausgehen, dass ein Mensch, der beruflich einen bestimmten Wertekatalog vertreten möchte, auch hinter diesem Wertekatalog steht.“

Atheisten: „Nein, das kann man nicht.“

Ich: „Warum nicht?“

Atheisten: „Weil man das nicht kann.“

Ich: „Das überzeugt mich nicht.“

Atheisten: „Man kann Dich mit guten Argumenten gar nicht überzeugen, weil Du eh eine vorgefertigte Meinung hattest.“

Dann habe ich mir gedacht: Hier komme ich nicht weiter. Also drehen wir den Spieß um: Was gibt es denn so an uneigennützigem, wohltätigen Verhalten auf Seiten der Atheisten? Alle, die meiner These so beharrlich widersprochen haben, müssten ja in der Lage sein, mir leicht Gegenbeispiele zu bringen. Stattdessen geht es so weiter wie gehabt:

Ich: „Welche Beispiele von wohltätigen Atheisten kennt Ihr?“

Atheisten: „So kann man die Frage nicht stellen.“

… usw. … usf.

Vermutlich halten mich die meisten, die mir hier so vehement widersprechen, für einen christlichen Fundamentalisten. Sehr viel weiter könnte man von der Wahrheit gar nicht entfernt sein. Aber in ihrer eigenen Welt gefangen, sind unsere Forumsatheisten nicht in der Lage, über den Tellerrand zu schauen und zu akzeptieren, dass es auch aufrichtige Christen gibt und ihnen mit Respekt zu begegnen.

KamikazeKatze nehme ich davon ausdrücklich aus.

Michael

Hallo,

Atheisten sind nicht Menschen, die wissen, daß es Gott nicht
gibt. Atheisten sind Menschen, die nicht glauben, daß es Gott
gibt.

So wie andere glauben, dasse s ihn gibt.

Welche Gründe sie auch immer dafür haben, es sei ihnen
unbenommen.

Vielen Dank!

Rational können sie es jedenfalls nicht begründen,

Das lustige am Glauben, egal woran ist ja, das man ihn nicht rational begründen kann. Sonst wäre es ja keiner. Wissen ist mit Glauben grundsätzlich unvereinbar.

da sie an jemanden nicht glauben wollen, dessen Namen sie sehr
wohl kennen.

Ich glaube auch nicht an Wolpertinger, obwohl ich sogar schon welche gesehen habe.

Gruß
T.

Fidel Castro hat in Kuba das leistungsfähigste Gesundheitssystem ganz Lateinamerikas aufgebaut und schickt die kubanischen Ärzte kostenlos in der ganzen Welt, vor allem der dritten Welt, rum.

Wenn es irgendwo große Katastrophen gibt, sind es die kubanischen Ärzte die fast immer vor Ort antrifft…

Atheisten sind nicht Menschen, die wissen, daß es Gott nicht
gibt. Atheisten sind Menschen, die nicht glauben, daß es Gott
gibt. Welche Gründe sie auch immer dafür haben, es sei ihnen
unbenommen. Rational können sie es jedenfalls nicht begründen,
da sie an jemanden nicht glauben wollen, dessen Namen sie sehr
wohl kennen.

Umgekehrt wird ein Schuh draus. Atheisten glauben nicht an Gott, weil es in der Welt in der sie leben keinerlei Hinweise auf die Existenz von so etwas, wie einem Gott gibt. Das Universum benimmt sich genau so, wie es in Abwesenheit eines Gottes zu erwarten wäre (hab vergessen von wem das stammt, ist jedenfalls nicht von mir). Atheisten weigern sich einfach an etwas zu glauben, dessen Existenz mit der physikalischen Welt unvereinbar ist und für dessen Existenz es keinerlei Indizien oder Hinweise gibt. Nicht an Gott zu glauben ist also nach jeder anlegbaren Definition eines ganz sicher: Rational.

Es ist der Glaube an Gott, der sich nicht rational begründen läßt.