Wohnkabine legal auf PKW montieren?

Hallo,
Pickups mit Wohnkabine gibt es schon lange - wie würde es aber aussehen wenn man sich so ein Ding auf einen normalen PKW montieren will?

Es müßte natürlich eine Spezialanfertigung der Marke Eigenbau sein.
Der ungefähre Plan wäre dieser: Man nehme einen Mercedes w140 (S-Klasse der 90er) und baue einen Fahrradträger an die Anhängerkupplung. Auf diesen kommt eine Platte. Dies ist der tiefste Punkt der Wohnkabine und der einzige Platz mit Stehhöhe. Der Rest der Wohnkabine hat natürlich keine enorme Höhe. Auf dem Dach soll das ganze nur rund 50 cm hoch sein damit man dort schlafen kann. Evtl. baut man die Heckklappe aus um die Wohnkabine dort auch noch verankern zu können. Ansonsten soll der Innenraum des Autos erhalten bleiben. Die Zuladung von 650 kg dürfte auch reichen, vor allem wenn man die Kabine aus Alu bzw. Holz zimmert.

Gibt es rechtliche oder praktische Bedenken?

Gruß und Dank
Desperado

Definitiv!!!

Zum ersten Punkt:

Eine Anhängerkupplung hat in der Regel nur eine Stützlast von 75 bis 100 kg. Diese wird dadurch sicherlich schon überschritten.
Des Weiteren ist ein Fahrradträger zugelassen um damit Fahrräder zu transportieren. Eigentlich zu nichts anderem.
Daher wäre es hier schon ein Problem bei einer Fahrzeugprüfung.

Des Weiteren brauchst du natürlich eine Abnahme dafür.
Die kann durch eine ABE erfolgen oder durch einen Eintrag im Fahrzeugschein beim Kraftfahrbundesamt / Tüv (und was da sonst noch zugehört).
Dazu sind natürlich bestimmte Dinge erforderlich die einzuhalten sind.

Demnach wäre hier der erste Schritt sich die Informationen zu beschaffen, was beim Bau einzuhalten ist. Evtl. Rücksprache mit dem TÜV halten.
Danach kann man mit entsprechenden Konstruktionsentwürfen das ganze noch einmal durchsprechen und im Anschluss bauen und prüfen lassen.

Das ist mit Sicherheit keine einfache Aufgabe. Und vor Allem auch sicherlich sehr kostspielig.
Ob sich das dann am Ende wirklich lohnt?

(Die Liste der Dinge die zu beachten / einzutragen sind ist bestimmt noch länger als man selber denkt)

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Interessant. Die Passagiere wiegen nichts? Die Stützlast welcher Anhängerkupplung beträgt 650kg? Was darf man bei einer S-Klasse auf das Dach packen?

Dass man dafür eine Zulassung braucht weißt du doch selber. Und dass der Tüv dir das windige Gebilde mit Sicherheit nicht bescheinigt ist dir auch klar. Ist grad Karneval?

Danke schonmal, die Sache mit dem Fahrradträger könnte bei sehr genauen Prüfern schon knifflig werden. Das muss aber auch gar nicht unbedingt sein. Notfalls geht der Aufbau eben nur bis zum Kofferraum und der Kofferraumboden bildet die Standfläche. Die Konstruktion muss dann eben ein wenig höher sein.

Die Dachlast beträgt 100 kg. Wenn man eine Alukonstruktion auf den Gepäckträger baut dürfte das passen. Während der Fahrt befindet sich ja niemand in der Kabine und ich hab noch nie davon gehört, dass die Polizei ein stehendes Auto auf Überschreitung der Dachlast kontrolliert hat - vor allem wenn die Dachlast nicht mehr überschritten ist sobald die schlafenden Insassen ausgestiegen sind.

Ob es sich lohnt? Würde es sich mehr lohnen extra ein Wohnmobil zu kaufen und dieses bis auf ein paar Wochen im Jahr nur herumstehen zu lassen? Klar wäre das dann auch größer und komfortabler (und evtl. auch billiger) aber dann hätte ich ja nichts zum basteln…

Verstehe ich richtig, dass das ganze auch noch abnehmbar gebaut werden soll?
Oha… Dann müsste man ja auch noch die komplette Befestigung überdenken, die man nicht einfach Verschrauben kann.

Außerdem geht es hier ja nicht nur um die Kontrollen der Polizei, sondern auch die Fähigkeit des Fahrzeugs.
Bei einer Dachlast von 100 kg kann man darin doch nicht mehr schlafen.
Bei einer selbst gebauten konstruktion würde ich mal Tippen kommst du mit allem drum und dran nicht unter 150 kg. Mit 2 Personen „normalen“ Gewichts, kommst du somit auf Rund 300 kg Dachlast.
Ob sich da nicht auf Dauer etwas biegt und das Fahrzeug kaputt geht?

Ich würde den Spieß dann eher drehen. Ein kleiner Bulli, im inneren ausgebaut mit allem was man braucht. Dies lässt sich dan auch ggf. heraus nehmen und bringt keine weiteren Probleme. Dafür könnte der alte Mercedes weichen.

Das dürfte am Ende komfortabler, sicherer, günstiger werden.

… bau dir halt das Ding und lass dich kostenpflichtig vom TÜV belehren.

Ganz bestimmt. Geht dann ähnlich gut wie der Abriss von Häusern.

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Und noch eins. Was sagt das Fahrwerk zu so einem Klotz oben drauf?
Seitenwindempfindlichkeit, Fahrstabilität, Kurvenverhalten?
Viel Spass bei der Abnahme.

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Hallo!

Hast Du schon mal unter dem Stichwort „Dachzelt“ geschaut ?

Du willst es doch abbaubar haben, also das wäre dann das was Du suchst. Und so etwas gibt es seit Trabi-Zeiten, vielfach erprobt. Und für viele PKW-Typen. Mag sein, sie sind etwas aus der Mode gekommen.

Und da hat man mit Dachlasten wenig Probleme, schließlich ist das für 2 Personen gedacht. Und der Aufbau geht recht schnell.

MfG
duck313

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Moin zusammen,

genau, ein Dachzelt wollte ich auch gerade vorschlagen. Wobei ich nicht glaube, dass die aus der Mode gekommen sind. Eher im Gegenteil.

Und basteln kannst Du dann immer noch am Auto, nämlich am Innenausbau. Von dem kannst Du dann evtl. auch das ganze Jahr über profitieren (Kühlschrank, Stromversorgung, Kochmöglichkeit etc.) Du bist doch ständig unterwegs.

Was die Dachlast betrifft: Da interessiert nur, wie schwer der Aufbau bei der Fahrt ist. Dass durch das Gewicht von den Personen, die bei stehendem Auto auf dem Dach sind (in welcher Behausung auch immer), die Dachlast locker überschritten wird, ist ja z.B. beim Dachzelt auch so. Einem Auto schadet das aber nicht. Bei einem Überschlag darf das Dach ja auch nicht weit eingedrückt werden, wenn das Gewicht vom Auto auf die Säulen lastet.

Es gibt in Deutschland genügend Leute, die sich Fahrzeuge auf allen möglichen Art und Weisen selber wohnlich umbaut haben. Da solltest Du in speziellen Foren sicherlich genügend Infos im Netz finden.
www.Dachzeltnomaden.com ist da z.B. eine Anlaufstelle.

Beste Grüße
Guido

Moin, das ist einfach Quatsch. Die Dachlast bezieht sich auf Lasten auf dem Dach + Fahren. Es gibt verschiedene Dinge wie z.B. auch Dachzelte für mind. 2 Personen, die dann bewohnt deutlich über die 100 kg kommen und daran ist noch kein Auto zusammengebrochen - oder verbogen. Die Dachzelte sind allerdings beim Fahren nicht aufgebaut und schon gar nicht bewohnt.
Grüße

Moin,
Es gibt durchaus auch PKWs, die zum WoMo umgebaut wurden, nicht nur die Briten haben da viele Ideen (gehabt - meist bis in die 80er, 90er) … -> siehe z.B. hier https://www.deviantart.com/theoldhorse2/art/morris-marina-camper-327578312
Romahome machte Camper aus dem Peugeot 205 ! (Heute gibt es den kleinen Citroen Berlingo auch immer noch als Minicamper.)
Es gibt die Toppola Wohnkabine, allerdings nur für Schräghecklimousinen (Saab z.B.) http://www.skandix.de/de/aktuell/die-toppola-macht-aus-dem-saab-ein-kleines-wohnmobil/1076/
Und einige andere Beispiele,also es geht, ist nicht nur Schwachsinn, wie das Feedback sich hier so manchmal anhört, aber das alltagstauglichste ist ein großes Dachzeĺt zum Aufklappen (seitlich), da drunter (dem aufgeklappten Teil) ist dann Platz zum im Trockenen oder Schatten sitzen und beim Fahren ist das Auto nur 25 cm höher oder so…
Grüße ynot,
der nicht nur einmal mit einem lustigen Stapel auf dem Dach unterwegs war, gut festgezurrt und sicher befestigt unter den Augen der staundenden Grünen (die heute blau sind :joy:) nicht beanstandbar, weil zusammen um die 100 kg

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Man könnte ein Wohnmobil für die paar Wochen im Jahr auch mieten/leihen …

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So etwas ist vernünftig gemacht gar kein Problem und völlig legal.
Ein Schrägheck Auto ist dafür sehr gut geeignet, aber auch mit Stufenheckmodellen geht das.
Gesehen habe ich so etwas vor vielen Jahren des öfteren mit einem Opel Monza und einem MantaCC auf Modellfliegertreffen.
Aber, es gab auch noch jede Menge anderer Versionen.
Der Aufbau darf allerdings nicht fest verbunden werden damit er als Ladung gilt.
Wer er sich ohne Werkzeug demontieren läßt, ist das schon mal die halbe Miete.
Vorne lag so etwas normalerweise auf einem Dachgepäckträger auf, und hinten auf dem Kofferraumboden.
Höher als 4m darf es nicht werden, und breiter als 2,50m auch nicht. Auch die Rückleuchten und Kennzeichen dürfen durch die Ladung nicht verdeckt werden oder eben eine zusätzliche bauartgeprüfte Einheit hinten montieren. Die Aufbauten waren natürlich selbstgemacht und bestanden aus Styropor mit Glasfaserbeschichtung.
Sie waren extrem leicht.(~50kg?)
Der Aufbau auf dem Monza sah sogar richtig gut aus.
Haben würde ich so etwas heute nicht mehr wollen, ein Kleintransporter ist da doch um einiges sinnvoller.

Danke allen für die Beiträge.
Ein Dachzelt ist mir dann doch zu wenig, ich will zumindest eine Möglichkeit haben im Auto zu stehen um z.B. zu kochen. Klo, Dusche, Spüle und ein Gasofen wären natürlich auch ein brauchbarer Luxus. Einen Kühlschrank hatte das Auto sogar als Originalextra hinter der Mittelarmlehne der Rückbank verbaut - gebraucht hab ich ihn aber nie.

Gruß
Desperado

Hallo Desperado,

wenn ich mich richtig erinnere hat der W140 ein Dach aus Aluminium und ist werkseitig nicht für den Dachtranport ausgelegt. Aber ich lasse mich gerne belehren.

Dietrich

Vielleicht ein besser geeignetes Fahrzeug waehlen, und selber … bauen und IM Auto wohnen
Beispiele

bitte Achslast der hinteren Achse beachten, die gesamte Zuladung darf wohl kaum auf die hintere Achse allein

Aha, also Dach abscheidend, oder wie soll man sich das vorstellen. wie Hoch soll das Auto denn werden. Schon mal die Verlagerung des Schwerpunktes gedacht, dafür ist das Fahrwerk gar nicht ausgelegt. schließlich ist das Auto dann mal gut 2,70 m hoch wenn du innen Platz zum stehen haben möchtest.

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Ich nehme an, Du meinst „abschneiden“? Aber egal, ich glaube, er denkt sich das so, wie ja hier auch erwähnt wurde: http://www.skandix.de/de/aktuell/die-toppola-macht-aus-dem-saab-ein-kleines-wohnmobil/1076/ (Link von weiter oben geklaut). Quasi die Heckklappe wegmachen und den Kofferraumboden als „Standfläche“ nutzen. Wie hoch das dann wirklich wird hängt natürlich auch von der eigenen Körpergröße ab :wink:

Aber schlimm schwer muss das nicht werden. Die „schweren“ Sachen (Kühlschrank, Herd, was-auch-immer) werden ja vermutlich dann „im Kofferraum“ bzw. auf der Rücksitzbank (umgelegt? ausgebaut?) stehen. Das sollte dem Schwerpunkt nix böseres tun als ein „voller Kofferraum“. Und wenn man die gesamte Konstruktion nicht aus massiv Stahl baut sondern sehr auf Gewicht achtet, könnte das klappen. Das einzige prinzipielle Problem, das ich sehe wäre die Seitenwindempfindlichkeit, das müsste man sicherlich vorab klären, was da a) Auto und b) die Konstruktion abkann.

Von Bauartbedingten Einschränkungen (Dachlast? Demontierbarkeit Heckklappe? Gesamtzuladung? etc.) habe ich keine Ahnung, eventuell müsste man da mal gucken, ob das beim gewünschten Modell auch möglich ist. Ich denke, die Jungs in dem Link haben das nicht ohne Grund mit genau diesem Auto gemacht - und genauso wird es Gründe geben, dass diese Idee nicht großflächig Schule gemacht hat.

Aber wie spricht Konfuzius so schön? Alle sagten, „das geht nicht“. Und dann kam einer, der wusste das nicht und hat’s einfach gemacht.

Allerdings würde ich da folgendes tun:

  • Kontakt zu anderen „Umbauern“ aufnehmen
  • gleich zu Beginn den TÜV involvieren
  • versuchen, Unterstützung vom Hersteller zu bekommen (das wird vermutlich mühsam, in dem Riesen-Konzern einen Ansprechpartner zu finden, der bereit ist, bei so einer Idee zu unterstützen)

Dann lass das Ding einfach im Bereich des Kofferraums unten offen.