Wollte auch gerade fragen, wie ihr Wolf Biermanns Auftritt fandet

Muttis Liebling
Biermann und seine Förderer Lammert und Merkel (anscheinend nicht mehr viel übrig geblieben vom einstmals überzeugten Kommunisten Biermann *ggg*)
http://www.sueddeutsche.de/politik/wolf-biermann-im-…

Meine Meinung zum Auftritt? Oberpeinlich für Lammert.

http://www.wer-weiss-was.de/inlandspolitik/gauck-zur…

MG

Hallo,

Eine deutliche, grundsätzliche Distanzierung kann ich an der
DIE LINKE nicht wahrnehmen.

Nun. Eine grundsätzliche Distanzierung ist wohl auch nicht
notwendig oder sinnvoll. Denk erstmal zuende, was das sein
soll eine „grundsätzliche Distanzierung“.

Tja, evtl. einmal eine Trennung von solchen extremistischen Typen wie der KPF und eine klare Absage an´jeden „Systemwechsel“ in Richtung „Sozialismus ala Diktatur des Proletariats“.

Hier einmal das die Anlage zum thüringischen Protokoll der Sondierungsge…. Da steht sehr genau - und keineswegs unspezifisch - drinnen, warum die DDR ein Unrechtsstaat war.

Allerdings wird aus Rücksicht auf Teile der eigenen Wählerschaft wieder relativiert und kleingeredet. Auch hier. Und bei denen ist es ohnehin Credo.

vdmaster

Aber du bringst es eigentlich auf den Punkt.

Der „Kardinalfehler“ in der Öffentlichkeit besteht darin, dass man sich nicht komplett neu gebildet hat - eine reine Formsache. Denn das „SED-Vermögen“ wurde nahezu komplett enteignet.

Meines Wissens wurden nur 2 oder 3 Objekte behalten, die nachweislich schon vor der SED Eigentum der KPD waren. Muss man auch nicht mögen, aber es ist halt eine Mär, dass sich die Linke aus dem unrechtmäßig erworbenen SED-Vermögen finanzieren würde oder jemals hätte.

Ich kann nachvollziehen, und würde auch zustimmen, dass es nicht das Schlaueste war, die Partei direkt aus der SED zu gründen. Aber 25 Jahre später fänd ich es besser, man würde sich auf Inhalte konzentrieren - und nach wie vor sind SED und NSDAP wohl doch noch ein gewaltiger Unterschied.

Wie gesagt: Die ganze Diskussion krankt daran, dass der Begriff „Unrechtsstaat“ undefiniert und unspezifisch ist. Das Gegenteil von Rechtsstaat ist nicht Unrechtsstaat. Das ist einer der Gründe warum, sich viele gegen diesen Begriff stemmen.

Ich persönlich finde es allerdings albern, dass ein Wort so Gegenstand des Anstoßes werden kann. Niemand wird ernsthaft das Unrecht bestreiten, dass in der DDR in vielen Lebensbereichen geherrscht hat.

Es ist nur ein Wort und die Linke die immer wieder darauf drängt, dass man nach 25 Jahren endlich mehr auf Inhalte schauen sollte, sollte sich gleichzeitig nicht so an diesem einen Wort aufhängen.

Moin,

Natürlich hatte er keinerlei Recht, gewählte
Volksvertreter anzugreifen und zu beleidigen.

Vertrittst du diese Position auch wenn gegen, sagen wir mal,
den gewählten Volksvertreter W. Putin gewettert wird oder mal
wieder geschmacklose Witze über Merkel oder die Intelligenz
und Integrität in Abrede stellende Bemerkungen über andere
gewählte Volksvertreter dir fern stehender Parteien fallen?

Das ganze hat doch mit Parteizugehörigkeit nichts zu tun.

Gewählte Volksvertreter sind keine besonders geadelte Spezies
und müssen sich im Gegenteil im Grunde qua Amt Angriffe und
Beleidigungen gefallen lassen.

Aber nicht, wenn man Gast im Bundestag ist, und dort einzig und allein singen soll.

Allerdings fand ich Biermanns „Vorwort“ ganz formal eines
Wortkünstlers wenig angemessen.

Ein Wortkünstler ist der nun nie gewesen.

Gruß

TET

Tach,

Mit Fug und Recht kann die Linke als eine Ostpartei mit
schwächlichem Westanhängsel bezeichnet werden.

Genau so ist es. Und darüberhinaus als eine Partei mit
Diktatur-Tradition.

Hängst du die eigentlich auch der CDU und der FDP an, die ja durchaus ihren Blockflötenkollegen auch nicht die Tür gewiesen haben?

TET

Hi

Hängst du die eigentlich auch der CDU und der FDP an, die ja
durchaus ihren Blockflötenkollegen auch nicht die Tür gewiesen
haben?

Die interessieren mich nicht - ich wähle seit Jahrzehnten Bündnis 90/die Grünen

Aber du bringst es eigentlich auf den Punkt.

Der „Kardinalfehler“ in der Öffentlichkeit besteht darin, dass
man sich nicht komplett neu gebildet hat - eine reine
Formsache.

Nun ja, eher eine Sache der inneren Überzeugung und der Haltung.
Es wäre ja ein Leichtes gewesen, eine neue Linke zu gründen, die nichts mit der SED zu tun hat. Es gab ja da genug Interessenten - vielleicht sogar mich. Aber man stand eben doch irgendwie und großenteils auf den Grundfesten der SED, sonst hätte man sich das ja nicht angetan.

Moin,

Hängst du die eigentlich auch der CDU und der FDP an, die ja
durchaus ihren Blockflötenkollegen auch nicht die Tür gewiesen
haben?

Die interessieren mich nicht - ich wähle seit Jahrzehnten
Bündnis 90/die Grünen

Also haben deiner Meinung nach auch CDu und FDP eine „Diktatur-Tradition“, es ist dir nur egal?

Hm. Wenn du dir die Geschichte der SED-PDS anschaust, dann haben die ganz zu Beginn alle Hardliner und politischen Funktionäre aus der Partei gedrängt.

Was damals wohl der Gedanke war ist eher ein: „Wir müssen uns ändern, wir müssen uns reformieren und mit bestimmten Altlasten geht das nicht“. Man hatte das vielleicht weiter treiben sollen.

Hallo,

Wie gesagt: Die ganze Diskussion krankt daran, dass der
Begriff „Unrechtsstaat“ undefiniert und unspezifisch ist. Das
Gegenteil von Rechtsstaat ist nicht Unrechtsstaat. Das ist
einer der Gründe warum, sich viele gegen diesen Begriff
stemmen.

Aus dem Protokoll:
„Weil durch unfreie Wahlen bereits die strukturelle demokratische Legitimation staatlichen Handelns fehlte, weil jedes Recht und jede Gerechtigkeit in der DDR ein Ende haben konnte, wenn einer der kleinen oder großen Mächtigen es so wollte, weil jedes Recht und Gerechtigkeit für diejenigen verloren waren, die sich nicht systemkonform verhielten, war die DDR in der Konsequenz ein Unrechtsstaat. Daraus erwächst besondere Verantwortung.“

Der Staat war ein Unrechtsstaat, weil er eine Diktatur war. Eine von der schlechten Sorte, nicht eine gute. Dem Staat fehlte es an der Legitimation durch seine Bürger, deren Willen er nicht berücksichtigte. Konkret genug.

Ich persönlich finde es allerdings albern, dass ein Wort so
Gegenstand des Anstoßes werden kann. Niemand wird ernsthaft
das Unrecht bestreiten, dass in der DDR in vielen
Lebensbereichen geherrscht hat.

Wow, genau die Relativierung, die jetzt in Teilen der Linken einsetzt. Der Apfel war von innen her faul, da der Staat von wenigen Nichtlegitimierten (Oligarchie) gelenkt wurde.

Es ist nur ein Wort und die Linke die immer wieder darauf
drängt, dass man nach 25 Jahren endlich mehr auf Inhalte
schauen sollte, sollte sich gleichzeitig nicht so an diesem
einen Wort aufhängen.

Weswegen sie einen klaren Schnitt mit der Vergangenheit machen muss.

Ich sehe hier (den Extremisten der KPF ist eh nicht zu helfen) bei den „Relativierern“ die gleichen Reflexhandlungen wie bspw. bei den ehemaligen Soldaten der Wehrmacht, die es aus „Ehrengründen“ auch nicht hinnehmen wollten, dass die Wehrmacht auch eine verbrecherische Organisation war und nicht nur eine Armee.

Die SED war dies ebenso. Damit ergeht es jedem ehemaligen Mitglied der SED wie einem ehemaligen Wehrmachtssoldaten. Selbst dann, wenn er selbst gar nichts ehrenrühriges getan hat. Dies „Verwobenheit“ zu akzeptieren ist nicht einfach, aber heilsam.

Nun ist Die Linke nicht sonderlich daran interessiert, Teile ihrer Wähler vor den Kopf zu schlagen. Wes Brot ich ess, des Lied ich sing. Bevor die sich an andere Parteien wenden, laviert die Parteiführung eben rum und verliert sich in Dialektik und Textexegese, um nicht klar Stellung beziehen zu müssen.

Angesichts der hauchdünnen Mehrheit von einer schöden Stimme in Thüringen für rot-rot-grün würde ich keinen Cent auf Ramelow wetten. Da sind schon andere in ähnlichen Situation gescheitert.

vdmaster

Natürlich kann man gegen Politiker schimpfen.
Allerdings nicht, wenn man im Bundestag eingeladen ist.

Dann vor allem nicht einseitig gegen eine bestimmte Partei.

Moin

Also haben deiner Meinung nach auch CDu und FDP eine
„Diktatur-Tradition“, es ist dir nur egal?

Nein. Insbesondere die FDP hatte ja mal eine starke linksliberale Seite, mit der man ernsthafte und ehrenhafte Politik betreiben konnte. Das ist halt lange her.
Nein, eine Diktatur-Tradition kann man weder CDU noch FDP unterstellen.

(anscheinend

nicht mehr viel übrig geblieben vom einstmals überzeugten
Kommunisten Biermann *ggg*)

Die wahren Kommunisten haben sich schon 1968 und in den 70er Jahren vor der SED geekelt.

Hi!

Der „Kardinalfehler“ in der Öffentlichkeit besteht darin, dass
man sich nicht komplett neu gebildet hat - eine reine
Formsache.

Verzeihung, aber das ist Unsinn! Ganz Ausversehen ist die PDS aus der verbrecherischen SED entstanden?
Du verharmlost und verbiegst hier Geschichte! Die PDS/ heute Linke ist mit voller Absicht aus der SED entstanden und hat auch nur darum von Anfang an so viele Stimmen bekommen! Als neu gegründete Partei ohne Basis wäre sie doch sofort in der Versenkung verschwunden wie das neue Forum!
Nein, wer damals PDS wählte, wählte es aus Angst vor dem neuen, in der Sehnsucht nach so manchem Alten, natürlich jetzt mit modernem Badezimmer und Westauto! Mögen die Wähler und auch die Politiker der Linken heute ein relativ breites Spektrum bilden, die ewig Gestrigen der DDR, die Verlierer der Einheit bilden gewiss noch einen nicht unwichtigen Anteil!
Karl

Meines Wissens wurden nur 2 oder 3 Objekte behalten, die
nachweislich schon vor der SED Eigentum der KPD waren. Muss
man auch nicht mögen, aber es ist halt eine Mär, dass sich die
Linke aus dem unrechtmäßig erworbenen SED-Vermögen finanzieren
würde oder jemals hätte.

Ich kann nachvollziehen, und würde auch zustimmen, dass es
nicht das Schlaueste war, die Partei direkt aus der SED zu
gründen. Aber 25 Jahre später fänd ich es besser, man würde
sich auf Inhalte konzentrieren - und nach wie vor sind SED und
NSDAP wohl doch noch ein gewaltiger Unterschied.

Moin,

Nein. Insbesondere die FDP hatte ja mal eine starke
linksliberale Seite, mit der man ernsthafte und ehrenhafte
Politik betreiben konnte. Das ist halt lange her.
Nein, eine Diktatur-Tradition kann man weder CDU noch FDP
unterstellen.

Warum ergibt sich denn aus den komplett aufegnommenen Blockflöten nicht auch eine Diktatur-Tradition? Bei der Linken resultiert sie ja auch nur aus ehemaligen SED-Mitgliedern?

Hallo,

es könnte damit zusammenhängen, dass die Blockparteien nur eine Alibifunktion hatten, die die Diktatur der SED formal verschleiern sollte.

http://www.welt.de/politik/article2812500/Die-Wahrhe…
http://de.wikipedia.org/wiki/Christlich-Demokratisch…

Schuldfrei sind sie deswegen nicht.

vdmaster

Falscher Ansatz
Servus

Warum ergibt sich denn aus den komplett aufegnommenen
Blockflöten nicht auch eine Diktatur-Tradition? Bei der Linken
resultiert sie ja auch nur aus ehemaligen SED-Mitgliedern?

Nein, ich spreche nicht von den ehemaligen Mitgliedern, sondern von der Basis, der Struktur, dem Vermächtnis der Partei an sich.
Selbst wenn kein einziges Mitglied der alten NSDAP mehr leben würde, würde man wohl kaum eine -wie auch immer geartete- Weiterführung der NSDAP tolerieren.
Gruß,
Branden

Alleine seine Komposition fand ich schon verbesserungswürdig

Geschmackssache.

von seinem verbalen Ausläufen vorm Singen ganz zu schweigen.
Hätte er die Kritik nicht direkt in ein Lied packen
können?..der Herr Liedermacher. Das hab ich wirklich nicht
verstanden.

Das war keine Wünsch-Dir-.Was-Sendung, mein Guter. Hätte, hätte, Fahrradkette. Dem einen gefällts, dem anderen nicht.
Gruß,
Branden

Moin,

Nein, ich spreche nicht von den ehemaligen Mitgliedern,
sondern von der Basis, der Struktur, dem Vermächtnis der
Partei an sich.

Könntest du mal konkretisieren, was das bedeuten soll und inwiefern sich daraus eine Diktatur-Tradition ergibt?

Selbst wenn kein einziges Mitglied der alten NSDAP mehr leben
würde, würde man wohl kaum eine -wie auch immer geartete-
Weiterführung der NSDAP tolerieren.

Zum Einen vergleichst du hier Äpfel mit Birnen, zum Anderen gab es bei der NSDAP nicht eine Position die erhaltenswert und grundgesetzkonform gewesen wäre. Eine Neugründung hat der Haufen ja versucht.

Gruß

TET