Worum geht es eigentlich bei der Krim Krise?

Hallo!

Es gibt keinen Zweifel daran, dass das Amtsenthebungsverfahren
nicht rechtmäßig war, das wird selbst in deutschen Medien so
kommuniziert.

Das Procedere war wohl nicht verfassungsgemäß. Vergessen wir aber auch nicht, dass J. selbst anschliessend floh und sogar in seiner Heimatprovinz und seiner eigenen Partei als Paria gehandelt wurde.

Ohne Anspruch auf Richtigkeit: http://grundrechteforum.de/229915
( Die dortige Forenaktivität zum Thema ist etwas weniger vorschnell als hier)

Ob eine Art Suspendierung (und damit vorläufige Entmachtung) bis zum Ende eines Amtsenthebungsverfahren hingegen auch möglich gewesen wäre, geht hieraus nicht hervor.

Gruß
vdmaster

Dann waren die Schüsse, die dort gefallen sind, sicherlich nur
Mißverständnisse.

Welche Schüsse meinst Du denn genau?

http://www.news.at/a/krim-krise-warnschuesse-auf-ukr…

Hi,

Die Westlichen Medien haben ihre Propaganda gut
umgesetzt

meinst du dass eigentlich ernst, wenn du einen Artikel mit so einer Unterstellung beginnst und danach x Zeilen an unbelegten Behauptungen lieferst, die so auch direkt aus Putins Propagandamaschine stammen könnten?
Die Welt ist sicher nicht schwarz/weiß und weder sitzen im Westen nur die Guten, noch im Osten nur die Bösen, aber deine Vorstellung der Lage lässt sich wirklich nur noch mit naiv beschreiben.

Gruß

rantanplan

Tach!

Letztendlich geht´s darum, dass die Ukraine, samt der Krim,
sich der EU anschliessen will.

Ich will hier mal unterstellen, dass Du ausdrücken wolltest, dass einige Ukrainer (evtl. die Mehrheit) die Ukraine (incl. der Krim) in die EU bringen möchten. Nicht aber, dass die Mehrheit der Bewohner der Krim ebenfalls einen Anschluss an die EU wünscht. Oder irre ich mich in der Interpretation Deiner Worte?

Das hätte zur Folge, dass Russland komplett vom Westen
eingeschlossen wäre

Eine doch recht seltsame Auffassung von Geographie. Wo bleibt denn da China, Japan, die Volksrepublik Mongolei, Afghanistan, Kasachstan, die Türkei, Und noch so einige -stans und meniens, die ich jetzt nicht im einzelnen aufführen möchte. Ach, das nördl. Polargebiet wird auch vom Westen beherrscht?

Dass die UKR für die Planung eines Raktenschildes gar nicht benötigt wird, ist Dir klar?
Wobei ich diesen Schild durchaus als den Versuch ansehe, die strategischen Militärkapazitäten auch Russlands zu beschneiden.

Gruß
vdmaster

Servus,

Aus Sicht der russischstämmigen Ukrainer waren ihre Rechte
durchaus akut bedroht.

Nun das sehe ich anders. Sicher, es war ziemlich ungeschickt von der Übergangsregierung dieses umstrittene Sprachengesetz noch vor Neuwahlen auf die Strecke zu bringen, aber eine „Bedrohung der Rechte“ sieht für mich nun doch anders aus.

http://www.faz.net/aktuell/politik/ausland/krim-kris…

Außerdem vermute ich, dass man auch ohne diesen Gesetzgebungsversuch in Russland einen Anlass zum eingreifen gefunden hätte. So schnell wie alles ablief, war das schon lange im Voraus geplant (von wegen nur „Milizen“ die nicht unter der Kontrolle Russlands stehen).

Gruß,
Sax

Das Verhältnis ist dort genauso, wenn ein bayerischer Polizist
nach Hamburg käme und ein Wohnviertel gegen Linken-Radikale
vor Zerstörung schützen würde.

Oder ein dänischer Polizist nach Kiel, um die Interessen der
dänischen Mindertheit zu schützen, nachdem der abgesetzte
Ministerpräsident Schleswig-Holsteins das Land verlassen hat.

„Kriminelle Geschäftsleute versuchen nun offenbar, diese Situation zu nutzen, um die Kontrolle auch über deutsche Unternehmen zu bekommen, teilte die deutsche Außenhandelskammer (AHK) in Kiew dem „Tagesspiegel“ mit.“
Quelle: T-Online

Wenn das bisher nur noch die Mitarbeiter verhindern konnten, scheint die Übergangsregierung ja damit überfordert zu sein, Recht und Ordnung durchzusetzen.

Wenn das bisher nur noch die Mitarbeiter verhindern konnten,
scheint die Übergangsregierung ja damit überfordert zu sein,
Recht und Ordnung durchzusetzen.

Der Osten der Ukraine ist russlandfreundlich. Wer da was versucht hat zu okkupieren, ist in Zeiten, in der Soldaten in nicht gekennzechneten Uniformen ganze Landstriche besetzen, ein bißchen schwer einzuschätzen. So oder so kann man das auch als Argument dafür betrachten, daß die deutsche Armee flugs die fraglichen Landstriche besetzt. Schließlich geht es ja um den Schutz von guten Ausländern und noch besseren wirtschaftlichen (oder anderen) Interessen vor bösen, einheimischen Menschen.

Hallo Sim On 2,

dein Alter schützt Dich nicht davor, dass Du dich fragen lassen musst, auf welche Quellen Du dich stützt.

Ich stütze mich hauptsächlich auf RTL-Nachrichten. Danach versuchte der inzwischen abgesetzte Ministerpräsident Janukowitsch den von ihm selbst zuverantworteten Bankrott der Ukraine durch die Anbindung an die EU bzw. Russland abzuwenden.

Seine Entscheidung, sich Russland zuzuwenden mobilisierte die oppositionellen Ukrainer. Die verlangten zunächst nicht mehr, als eine politische Kursänderung in Form einer stärkeren Anbindung an die EU (d.h. das eine tun, das andere nicht lassen). Janukowitsch verwehrte der Oppostion den Respekt und das das Recht sich politisch zu engagieren (lebendige Demokratie). Die Opposition fühlte sich in ihrem Ansehen als Teil der Ukraine teils gekränkt, teils verletzt und spitzte ihre Forderungen zu. Machtbeteiiligung , wurde gefordert. Der Forderung verlieh die Opposition durch öffentliches Auftreten auf dem Maidan (öffentlicher Platz) öffentliches Gehör. Der Druck Janukowitschs und der Druck der Opposition verstärkten sich wechselseitig. Die Versuche Janukowitschs, die Opposition zu diskreditieren (Vorwurf Gewalttäter und Faschisten) und zu schwächen folgten die lautstarken Forderungen der Opposition, dass Janukowitsch selbst zurücktreten sollte (Rücktritt). Aus dem sich zuspitzenden Gezanke mit einer vielzahl von Toten sowie der sich immer weiter zunehmenden Unzufriedenheit politischer Freunde auch aus dem eigenen Lager verlor Janukowitsch zunehmend an Boden bis Janukowitsch außer Landes floh und Putin darum bat, ihm zu helfen, die verlorene politische Macht mit militärischen Mitteln wieder zurückzugewinnen und so „die öffentliche Ordnung“ wieder herzustellen. Ist das „in Ordnung“?!

Neben dem, dass Janukowitsch sein Land finanziell ruinierte, hat Janukowitsch die Bevölkerung entzweite und sucht jetzt nach Helfershelfern, um seine Macht wieder zu festigen - mit allen Mitteln.

Putin hat sich von Janukowitsch in den Strudel der Machtkämpfe hineinziehen lassen. Ich bin sprachlos über so viel Dummheit. Die russische Bevölkerung ist zu keinem Zeitpunkt ernsthaft in der Gefahr, von den Ukrainern gedemütigt zu werden. Das dies nicht geschieht bürgt die EU. Selbst die Ukrainer verstehen sich als Teil der slowakischen Völkergemeinschaft. Warum tritt Putin dem Janukowitsch nicht einfach in den Hintern?

Aktueller Stand ist: Am 30.03.14 sollen die Russen in diesen Teilen darüber abstimmen ob sie weiterhin der Ukraine angeschlossen sein wollen oder Russland.

Gruß mki

Selbst die Ukrainer verstehen
sich als Teil der slowakischen Völkergemeinschaft.

Mit Sicherheit nicht.

Wenn das bisher nur noch die Mitarbeiter verhindern konnten,
scheint die Übergangsregierung ja damit überfordert zu sein,
Recht und Ordnung durchzusetzen.

Der Osten der Ukraine ist russlandfreundlich. Wer da was
versucht hat zu okkupieren, ist in Zeiten, in der Soldaten in
nicht gekennzechneten Uniformen ganze Landstriche besetzen,
ein bißchen schwer einzuschätzen.

Die Firmen sollen sich südwestlich von Kiew bzw. 120km westlich davon befinden.
Das würde ich nicht gerade als Osten der Ukraine bezeichnen.

So oder so kann man das auch
als Argument dafür betrachten, daß die deutsche Armee flugs
die fraglichen Landstriche besetzt. Schließlich geht es ja um
den Schutz von guten Ausländern und noch besseren
wirtschaftlichen (oder anderen) Interessen vor bösen,
einheimischen Menschen.

Man könnte ja einem Hilferuf der Übergangsregierung folgen.
Außerdem ist es ja nicht so, dass sich selbst demokratische westeuropäische Regierungen bisher immer nur legaler Mittel bedient hätten, um ihre Bürger oder deren Interessen im Ausland zu schützen.

BTW: Schön reisserisch, diese Qualitätsüberschrift
„Warschüsse auf ukrainische Soldaten“ und im Text sind es „Salven in die Luft“.

Wie weit muss ein Schuss an einem ukrainischen Soldaten vorbei gehen, um ihn als Warnschuss auf ihn zu bezeichnen?

MG

„Warschüsse auf ukrainische Soldaten“ und im Text sind es
„Salven in die Luft“.

Wie weit muss ein Schuss an einem ukrainischen Soldaten vorbei
gehen, um ihn als Warnschuss auf ihn zu bezeichnen?

Wenn Du es normal findest, daß ausländische Streitkräfte (oder solche, ohne Abzeichen, bei denen man natürlich keinen blassen Dunst hat, woher sie kommen und in welchem Auftrag sie handeln) Schüsse auf fremdem Territorium abgeben, dann ist das halt so. Ich persönlich finde das irgendwie ein bißchen eigenartig, aber es mag sein, daß das Völkerrecht und ich da etwas antiquierte Standpunkte vertreten.

Wot? Diese Aktionen der sog „Selbstverteidigungskräfte“ finde ich alles andere als normal und legitim.
Ging mir aber gar nicht darum, wie man unschwer feststellen kann, wenn man meinen Betrag liest.
Zur Sicherheit hab ich Dir den Betreff nochmal zur Verfügung gestellt.

Auf die Berichte der gestrigen Nachrichten konnte ich leider ad hoc nicht verlinken. Ich kann Dir aber versichern, daß die ohne reißerische Überschriften auskamen.

Moin auch,

Russland hat Verträge mit der Ukraine, welche es russischen
Truppen erlauben Stützpunkte auf ukrainischem Gebiet zu
betreiben. Stichwort Schwarzmeerflotte.

Jepp. Die Ukraine hat aber nie gesagt, dass sie diese Verträge nicht mehr einzuhalten gedenkt.

Und natürlich geht es Russland etwas an, wenn ein langjähriger
Verbündeter sich durch einen Staatsstreich in einen Gegner zu
verwandeln droht. Insbesondere, wenn der rechtmäßige Präsident
offiziell um militärische Hilfe ersucht.

Also ob J. noch rechtmäßiger Präsi, darüber lässt sich trefflich streiten. Aber wenn sich ein bisher befreundeter Staat durch einen coup d’etat in einen Gegner verwandelt, gibt das Wladimir immer noch nicht das Recht, dort einzumarschieren!

Es gibt keinen Zweifel daran, dass das Amtsenthebungsverfahren
nicht rechtmäßig war, das wird selbst in deutschen Medien so
kommuniziert.

Ah, na dann. In dem Fall ist die Krim natürlich rechtsfreies Gebiet und kann von jedweder Armee mal eben besetzt werden. Ich gebe das mal an unsere Verteidigungsministerin weiter.

Insofern finde ich, dass du es dir ein bisserl einfach machst.
Das mit dem Schutz der russischen Bevölkerung rechtfertigt
sicherlich noch kein Eingreifen. Obwohl die Tatsache, dass
eine der ersten Amtshandlungen der Übergangsregierung ein
Gesetz zur Unterdrückung der russischen Minderheit war, schon
Bände spricht.

Was genau dieses Gesetz aussagt solltest du nochmal nachlesen. Der Zeitpunkt der Verabschiedung war allerdings selten dämlich gewählt. Und der einzige, der es sich einfach macht ist ist Wladimir „Chuck Norris“ Putin, der sich die Welt einfach so zurecht redet, dass er amchen kann was ihm gerade einfällt.

Ralph

Hier sind die Quellen:https://www.freitag.de/autoren/hans-springstein/5-mi…

https://www.youtube.com/watch?v=jKIMRbzn80U

http://kulturstudio.wordpress.com/2014/02/21/usa-und…

http://deutsche-wirtschafts-nachrichten.de/2013/12/0…

http://www.sueddeutsche.de/politik/proteste-in-der-u…

https://www.facebook.com/photo.php?v=494238244019285

Ich gebe zu manche Quellen sind ein bisschen zweifelhaft,aber es wird in mehreren Texten davon gesprochen,dass Demonstranten bezahlt werden.

Hallo TET,

Also wäre es auch in Ordnung, wenn die Türkei eine Division
nach Neukölln schickt, weil da ja so viele Einwohner
türkischstämmig sind? Schon mal was von territorialer
Integrität gehört?

TET

Überlege mal, was Russen und was Ukrainer sind erstmals. Es sind nicht die Türken und Deutschen.

Du als Deutscher was hast du mit Türken zu tun, die in Deutschland nur 70 Jahre leben?

Weißt du wer die Ukrainer und wer die Russen sind? Ist ein Mensch aus Sachsen die Bayern als Freund oder Fremder? Die Ukrainer und Russen haben eine über 1000 jährige gemeinsame Geschichte.

Vor allem in Krim sind 60 % Russen und die anderen Menschen überwiegend sind nicht russland feindlich.

Deine Beispiel hier war einfach unangemessen.

Schöne Grüße
Alex

Hallo Sax,

will. Man sollte auch nicht vergessen, dass bei dieser
„Pressekonferenz“ nur ausgewählte, russische Journalisten ihre
(vorgefertigten?) Fragen vortragen durften auf die „Zar“ Putin
dann mehr oder weniger freundlich zu Antworten gedenkt.

Das ist überall so. Wenn du zur Pressekonferenz bei der Frau Merkel bist, werden auch die Fragen gestellt, die vorher von Frau Merkel auch bestätigt wurden. So einfach fragen kann man da auch nicht.
Bei dieser Putins Konferenz wurden aber trotzdem genau die richtigen Fragen gestellt, die ich z.B. auch stellen würde. Wie er genau drauf antwortete, sei dahin gestellt.

Iss klar. Was scheren Putin internationale Verträge oder die
Integrität eines Landes. Nur weil 60% der Bevölkerung
Russisch-stämmig sind und daher ein Teil hiervon (sicherlich
nicht alle) sich wieder heim ins Reich - pardon - heim in die
Sowjetunion wünschen, muss das noch lange nicht für den Rest
der Bevölkerung, insbesondere Krim-Tartaren, gelten.

Keiner will zu Russland. Bitte keine Desinformation verbreiten. Krim will autonom bleiben, aber nicht ein Gebiet von Russland werden.
Und eine Frage: ab wieviel Prozent sollte man auf Volk hören? Wenn z.B. 60 % der Bevölkerung sich etwas wünschen. Sollte man auf sie als Regierung hören oder nicht? Wann gilt für die die Planke? 70 %? 82 %? Ab wann kann ein Volk demokratisch etwas bestimmen?

Man sollte hierbei übrigens auch nicht vergessen, dass die 60%
Mehrheit von Russen vor allem Stalins „Umsiedelungspolitik“ zu
verdanken ist, bei der Millionen von Krim-Tartaren deportiert
und ermordet wurden, und die Russen auf der Krim erst später
intensiv angesiedelt wurden, um die dortigen
Mehrheitsverhältnisse den Wünschen der Sowjetunion anzupassen.

Das kann gut möglich sein. Was können dafür die Menschen, die Stalin nicht mal gesehen haben? Es sind nun mal die Russen, viele mit russischer Staatsangehörigkeit, die in Krim geboren wurden.

Ich habe jedenfalls noch solche Bilder im Kopf und Frage mich,
wo da der große Unterschied ist…
http://www.welt.de/kultur/history/zweiter-weltkrieg/…

Hier gebe ich dir Recht. Man sieht die parallelen und ich hoffe, es werden keine größere mehr werden.

Tja, Politik ist so einfach: Menschen, die für ihre Freiheit
und Unabhängigkeit von Russland demonstrieren sind Radikale,
Faschisten und Gewaltverbrecher.
Menschen, die für den Anschluss an Russland demonstrieren,
sind brave Bürger, die sich nur Sicherheit wünschen.

Hast du gesehen, was die mit Kiew gemacht haben? Und wie sieht es in Krim aus? Gibt es dort Auseinandersetzungen? Gibt es dort zerstörte Gebäuden? Gibt es dort Unruhen?

Und was für eine Unabhängigkeit von Russland? Seit wann ist Janukowitsch auf einmal pro-russisch? Auf einmal seit Dezember, wo er das Abkommen mit EU nicht unterschreiben wollte. Vorher war er in allen Münden und Ohren sehr westlich. So schnell ändert sich die Meinung von europäischen Bürgern :wink:))

Wer hat denn auf die Demonstranten am Maidan gezielt mit
Scharfschützen schießen lassen (Und komme mir bitte nicht mit
der russischen Propaganda die Aufständler hätten deutsche
Söldner dafür bezahlt auf sich selbst schießen zu lassen, wer
so etwas glaubt hat wirklich jeglichen Sinn für die Realität
verloren).

Hier will ich keine Wertung abgeben. Sage aber, dass heute in „Vremya“ (Hauptnachrichten auf dem russischen Ersten) ausführlich darüber berichtet haben, wer und wie schießen konnten. Vor allem mit Grafiken und ballistischen Auswertung , belegt mit Videos, wo man die Richtung der Kugeln erahnen kann usw.
Bin gespannt ob darüber in deutschen Medien berichtet wird. Bzw. ob man genauso so akribisch darüber berichten wird. Oder eher nach dem Motto: für uns steht schon fest. Die Deutschen sollen keine weiteren Details zur Ermittlung erfahren.

Fragt sich für wen…

Für das einfache Bevölkerung in Krim. Für die Omas und Opas, die Angst haben, dass sowas wie in Kiew auch mal in Krim passieren würde. Für die einfachen Familien mit Kindern, für die Jugendlichen

Nö, gar nicht. Autos werden gestoppt und durchsucht (mit
welcher Legitimation?), ukrainische Soldaten in ihren Kasernen
quasi in Geiselhaft genommen, andere Soldaten, Polizisten und
Amtsträger mit vorgehaltener Waffer daran gehindert ihre
Arbeitsplätze aufzusuchen, russische Einheiten besetzen
Raketen-Abwehrstellungen auf der Krim und übernehmen die
Kontrolle über Kraftwerke, zusätzlich russiche Kriegschiffe
wurden ins schwarze Meer verlegt…alles sehr friedlich.

Das klingt alles sehr wild, wenn man das als Deutscher betrachtet. Ich als Halbrusse-Halbdeutscher sehe das eher viel lockerer aus. Und das sehen die Menschen und die Soldaten dort genauso.

Gleichzeitig wird mit Sergej Aksjonow ein politischer
Hinterbänkler und bislang Chef einer Splitterpartei (Partei
Russische Einheit) mit lediglich drei Sitzen im Parlament als
neuer Krim-Chef installiert.

Und Kiew wird eine neue Regierung gewählt trotz der Verhandlung und des Vertrages, der mit Steinmeier und anderen Außenministern unterschireben wurde. Auch Klitschko und Co. hat den unterschrieben. Und? Laut dem Vertrag (DER VON ALLEN SEITEN AKZEPTIERT UND UNTERSCHRIEBEN WURDE) war Janukowitsch der legitime Präsident. Und wer hat da in Kiew auf einmal anderes gesehen bzw. warum wurde Janukowitsch trotz dieser Verhandlungen gestürzt? Hast Du Dich schon mal gefragt?

Was würde wohl die Welt sagen, wenn z.B. Österreich mehr als
10.000 Soldaten nach Südtirol schicken würde um die ca. 60%
deutschsprachige Bevölkerung vor der Politik Belusconis „zu
schützen“, den dortigen Vertreter der Partei „Freies Bündnis
für Tirol“, die bei den letzten Wahlen 7,2% geholt haben (mehr
als Aksjonow) als Chef eines unabhängigen Tirols installieren
und ein Unabhängikeitsreferendum fordern würde?

Wenn in Rom neben Vatikan 1000 Radikale (ohne zu wissen was sie wollen) die Regierung stürzen würden und neue einsetzen (die noch frisch ist und gar keine Kontrolle über diese Radikale hat). Wenn in Rom in der Stadtmitte Gebäude brennen würden, mit Molotov-Cocktails Polizisten beworfen wurden (die nun mal nichts dafür haben, dass sie für die Ordnung Sorgen müssen). Wenn aus Rom harte Töne von Radikalen kommen und sagen: wir werden auch die Regierungen in Südtirol stürzen und dort aufräumen. Wenn die ersten Radikale tatsächlich in Südtirol eintreffen würden, Denkmäler versuchen zu schädigen, Gebäude zu stürmen. Wenn die Bevölkerung eingeschüchtert ist, von den Bildern aus Rom und wollen, dass sowas nicht bei denen in ihren Städten passiert. Was sollte man da machen? EU interessiert die Ukraine sowieso nicht. Ich wohne in Deutschland und weiß ziemlich gut (das kann mir keiner was sagen), dass die Mehrheit von Deutschland nicht mal wusste oder weiß, was die Ukraine ist.
Wenn man Günther Jauchs Sendung in ARD an diesem Sonntag gesehen hat, wo er gesagt hat: wir wissen nicht mal wie nah die Ukraine ist. Mallorca und Athen sind weiter von uns als die Ukraine. Und dabei zeigt er die Karte, wo die Ukraine, Deutschland und Russalnd eingezeichnet sind. Wobei auf einmal gehört laut dieser Karte Kasachstan zu Russland. D.h. die Grenzen von Russland verlaufen freilig über Kasachstan. Ist das ein Fehler? Glaube ich nicht. Es zeigt einfach wie die Deutsche auch in ARD recherchieren oder mit diesem Thema umgehen. Da musste ich echt lächeln.

Die ganzen Beispiele mit Türken, Österreichern, Deutschen geben nicht mal annährend oder nur eine Seite der Medaille wieder.
Russen und Ostukrainer sind nun mal sehr sehr eng miteinander verbunden. Das kann man als echter Deutscher nicht verstehen.

Viele Grüße
Alex

Hallo C.

Dann waren die Schüsse, die dort gefallen sind, sicherlich nur
Mißverständnisse. Aber generell ist es interessant zu lesen,
wie viele junge Leute heute wieder die Sprüche aus dem kalten
Krieg für bare Münze nehmen und sich damit so richtig schön
verladen lassen. Ein bißchen beneide ich Euch ja um die
Sorglosigkeit.

Über die Schüsse vermag ich nicht zu wissen. Es ist schwieriger bestimmt als man denkt das ganze.

Als Mensch, dessen Jugend vom kalten Krieg geprägt war und der
schon recht frühzeitig lernte, daß mit Freiheit und Schutz oft
Besetzung und Unterdrückung gemeint sind, sehe ich die Sache
etwas weniger entspannt. Die Zeiten haben sich eben nicht
grundsätzlich geändert. Für Putin, der ja nun auch schon die
russische Verfassung das ein oder andere mal beugte, um seine
Macht zu erhalten, existiert die Sowjetunion im Sinne einer
Machtsphäre Russlands weiter und die Unabhängigkeit von
Staaten im sowjetischen Kerngebiet wird nur so lange und
insofern geduldet, wie sie Russland freundlich gesonnen sind.
Schlagen sie einen eigenen oder gar pro-westlichen Kurs ein,
sehen wir Verhaltensweisen, wie man sie noch aus den 50er,
60er, 70er und 80er Jahren in Erinnerung hat. Fehlt diese
Erinnerung (bzw. versagt in der Hinsicht der
Geschictsunterricht), kann man die aktuellen Vorgänge und
Verlautbarungen (offensichtlich) gar nicht richtig
einschätzen.

Ich kann deine Argumentation nachvollziehen. Ich hoffe, dass es sich nicht weiter verschlimmert wegen der Russen in Krim. Ich bin selber ehrlich gesagt zweigespalten. Ich kann leider die Situation nur beurteilen, die jetzt da ist. Also die jetztige Sitauaton in Krim finde ich nicht schlimm. Wie es sich weiter entwickelt, weiß ich nicht. Es kann gut möglich sein, dass sie sich auf einmal verschlimmert oder doch verbessert.

Interessant ist weiterhin, wie es Putin & Konsorten es
gelingt, Begriffe aus der Welt des westlichen
Demokratieverständnisses zu entlehnen und für seine Zwecke zu
mißbrauchen. So hat mich der Spruch mit dem Schutz der
Menschenrechte der Russen auf der Krim (insbesondere des
Rechts auf Leben) buchstäblich zum Lachen gebracht.
Insbesondere (aber nicht nur), weil Putin die Menschenrechte
ansonsten - selbst für einen osteuropäischen Politiker -
überdurchschnittlich gleichgültig sind.

Was genau stört den Westen bzw. kann leider irgendwie nicht drauf angehen. Aber so 100-prozentig sauber war und ist das Vorgehen natürlich nicht. Es gibt eh nie schwarz und weiß.

Oder ein dänischer Polizist nach Kiel, um die Interessen der
dänischen Mindertheit zu schützen, nachdem der abgesetzte
Ministerpräsident Schleswig-Holsteins das Land verlassen hat.

Wenn in Lübeck Straßen brennen und die Radikalen schreien: wir werden auch in Kiel mal „aufräumen“ und fahren schon dahin. Dabei wohnen in Kiel 60 % Dänen und sind eingeschüchtert von den Entwicklung in Lübeck und Flensburg, wo dasselbe passiert. Und bieten dänische Polizei um Präsenz. Ist es dann schimm?

Und doch gehört die Krim zur Ukraine und nicht zu Russland.

Das stimmt. Nur sehen da die Menschen leider keinen anderen Unterstützer. Steinmeier mit EU haben versagt, die Verträge, die er mit Janukowitsch und Klitschko unterschrieben haben, wurden von Radikalen nicht geachtet. An wen soll man sich dann wenden?

Viele Grüße
Alex

Hallo!

Iss klar. Was scheren Putin internationale Verträge oder die
Integrität eines Landes. Nur weil 60% der Bevölkerung
Russisch-stämmig sind und daher ein Teil hiervon (sicherlich
nicht alle) sich wieder heim ins Reich - pardon - heim in die
Sowjetunion wünschen, muss das noch lange nicht für den Rest
der Bevölkerung, insbesondere Krim-Tartaren, gelten.

Falls Du es noch nicht mitbekommen hast: Die UdSSR ist nicht mehr existent.

Man sollte hierbei übrigens auch nicht vergessen, dass die 60%
Mehrheit von Russen vor allem Stalins „Umsiedelungspolitik“ zu
verdanken ist, bei der Millionen von Krim-Tartaren deportiert
und ermordet wurden, und die Russen auf der Krim erst später
intensiv angesiedelt wurden, um die dortigen
Mehrheitsverhältnisse den Wünschen der Sowjetunion anzupassen.

Deine „Millionen“ decken sich nicht mit http://de.wikipedia.org/wiki/Krimtataren#Deutsche_Be…
Der hohe Anteil an Russen auf der Krim hat seinen Ursprung eher in der Annektion durch Katharina II. 1936 betrug der Anteil der Russen auf der Krim bereits 44% (vgl. den gleichen Wiki-Artikel).

War ja klar, dass früher oder später der Hitlervergleich kommen würde. Gähn!!!

Beantworte doch Du einmal die Frage, was denn das Parlament in Kiew geritten hatte, sofort nach dem „Umsturz“ die Autonomierechte der Krim beschneiden zu wollen?
http://www.faz.net/aktuell/politik/ausland/krim-kris…
(Russisch war seinerzeit beim Zusammenbruch der UdSSR und den Autonomieverhandlungen mit der Krim als zweite Amtssprache verbindlich festgelegt worden)

Nö, gar nicht. Autos werden gestoppt und durchsucht (mit
welcher Legitimation?), ukrainische Soldaten in ihren Kasernen
quasi in Geiselhaft genommen, andere Soldaten, Polizisten und
Amtsträger mit vorgehaltener Waffer daran gehindert ihre
Arbeitsplätze aufzusuchen, russische Einheiten besetzen
Raketen-Abwehrstellungen auf der Krim und übernehmen die
Kontrolle über Kraftwerke, zusätzlich russiche Kriegschiffe
wurden ins schwarze Meer verlegt…alles sehr friedlich.

Rückverlegung. Die waren nämlich aus dem Schwarzen Meer via Bosporus ins Mittelmeer und kommen jetzt zurück. Oder woher kamen sie ursprünglich? Aus Wladiwostok?

Gruß
vdmaster