Servus,
Falls Du es noch nicht mitbekommen hast: Die UdSSR ist nicht
mehr existent.
Ich habe das schon mitbekommen. Ich bezog mich hier auf Aussagen einiger pro-russischer Demonstranten im Fernsehen, die wörtlich von einer „Rückkehr in die Sowjetunion“ sprachen.
Wobei der nun geforderte „Anschluss an Russland“ (http://www.tagesschau.de/ausland/krim210.html) ja noch einen Schritt weiterginge…
Deine „Millionen“ decken sich nicht mit
http://de.wikipedia.org/wiki/Krimtataren#Deutsche_Be…
Gut, dann „Hundertausende“:
1921 bis 1922: es verhungern ca. 30.000 - 40.000 Tote
Ab 1927: 150.000 Tote
Nach 1944 nochmals 189.000 Menschen deportiert
Also ca. eine halbe Million. Macht es das nun weniger schlimm?
Der hohe Anteil an Russen auf der Krim hat seinen Ursprung
eher in der Annektion durch Katharina II. 1936 betrug der
Anteil der Russen auf der Krim bereits 44% (vgl. den gleichen
Wiki-Artikel).
Ja, weil Stalin zuvor schon 50% der Tartaren umgebracht hatte (vgl. den von Dir zitierten Wiki-Artikel). Vorher war der Anteil der Tartaren bei rund 350.000 (also ca. genauso viele wie Russen).
War ja klar, dass früher oder später der Hitlervergleich
kommen würde. Gähn!!!
Ja, ja, das Totschlagargument „Godwin’s law“.
Allerdings stimmt doch erstaunlich vieles überein, findest Du nicht?
Am 19. November 1937 richtete der Führer der Sudetendeutschen Partei, Konrad Henlein, erstmals ein schriftliches Ersuchen an Hitler, die deutsche Bevölkerung in der Tschechoslowakei bei der Verfolgung ihres Ziels eines verstärkten Minderheitenschutzes zu unterstützen, nachdem mehrere Versuche, eine entsprechende Gesetzesvorlage in die Prager Nationalversammlung einzubringen, gescheitert waren.
Der am 27. Februar 2014 neugewählte Regierungschef der Krim Sergej Axjonow ruft nach Unterstützung durch Russland. „Aus Verantwortung für das Leben und die Sicherheit der Bürger bitte ich den russischen Präsidenten Wladimir Putin um Hilfe bei der Sicherung von Frieden und Ruhe auf dem Gebiet der Krim“, sagt Sergej Axjonow in einer im russischen Fernsehen ausgestrahlten Botschaft.
Moskau lasse ein entsprechendes Ersuchen nicht unbeantwortet, sagt ein Kreml-Mitarbeiter der Nachrichtenagentur Interfax.
Am 1. März 2014 schickt Ex-Präsident Janukowitsch einen Brief an Putin:
So forderte Janukowitsch von Russland einen Militärschlag gegen sein Land und bat Putin, für Recht und Ordnung in der Ukraine zu sorgen.
Das Land versinke in Chaos und Anarchie. Die Ukraine leide unter der Gewalt, die vom Westen ausgehe. Tschurkin zitierte im UN-Sicherheitsrat aus dem übersetzten Brief und sprach hinterher mit Journalisten darüber. „Die Leute werden aus politischen und sprachlichen Gründen verfolgt“, hieß es in dem Schreiben.
http://www.rp-online.de/politik/ausland/viktor-januk…
Am 20. Februar 1938 ging Hitler in einer Reichstagsrede auf das Problem der außerhalb des Reiches lebenden Deutschen ein, zu denen er Österreicher und Sudetendeutsche zählte, und sicherte ihnen Unterstützung bei der Durchsetzung ihres Selbstbestimmungsrechts zu.
- März 2014: Der Föderationsrat Russlands hat einer Bitte von Präsident und Oberbefehlshaber Wladimir Putin entsprochen und einen Militäreinsatz auf der ukrainischen Halbinsel Krim genehmigt.
http://de.ria.ru/security_and_military/20140301/2679…
Am 24. April stellte Henlein das Karlsbader Programm auf. Dieses beinhaltete acht Punkte, unter anderem Gleichberechtigung, Autonomie und Wiedergutmachung der seit 1918 erlittenen Benachteiligungen.
02.03.2014: Das Referendum über den Status der Krim wird vorgezogen, teilt die Regionalregierung mit. Die Bewohner sollen nun am 30. März über die Souveränität der Halbinsel abstimmen. Bisher war der 25. Mai als Termin angesetzt.
http://ria.ru/world/20140301/997663501.html
06.03.2014: Die neue Krim-Lokalregierung ist für einen Anschluss an Russland.
http://www.nzz.ch/aktuell/international/auslandnachr…
http://www.tagesschau.de/ausland/krim210.html
Rede Hitlers zum Abschluss des Reichsparteitages vom 12. September: In einer äußerst aggressiven Rede bezeichnete er die Ziele der Prager Regierung als verbrecherisch und verurteilte die leichtfertige Kriegsbereitschaft seiner Gegner.
04.03.2014 Putins Fernsehauftritt, davon ein paar Aussagen (die klar zu widerlegen sind):
- Russische Stellungen werden bedroht
- Die Übergangsregierung steht unter dem Einfluss von Extremisten oder Terroristen
-Die neue ukrainische Regierung ist illegitim, Janukowitsch bleibt der rechtmäßige Präsident
- Es besteht eine humanitäre Notlage, Hunderttausende Flüchtlinge aus der Ukraine bitten in Russland um Asyl
1938 & 2014
Einmarsch der Besatzungstruppen unter dem Jubel der Menschen.
http://www.dw.de/rossija-rossija-rufe-auf-der-krim/a…
http://www.wissen.de/oktober-1938-hitler-marschiert-…
Beantworte doch Du einmal die Frage, was denn das Parlament in
Kiew geritten hatte, sofort nach dem „Umsturz“ die
Autonomierechte der Krim beschneiden zu wollen?
Natürlich war das kompletter Unsinn und eine klare Provokation an die russiche Minderheit. Eine geübte Regierung würde sich nicht von den paar Swoboda-Faschisten so beeinflussen lassen. Aber es handelt sich nun einmal um eine instabile Lage und eine unerfahrene Übergangsregierung.
Dennoch muss man auch anerkennen, dass die Gesetztesänderung gestoppt wurde (und zwar bevor die Russen anfingen die Krim zu besetzen).
Jenseits der russischen Medien gibt es jedenfalls keine glaubwürdigen Berichte über Drohungen gegen Russen. Das Sprachengesetz wurde nicht unterzeichnet. Ethnische Russen und Russischsprachige haben Petitionen verfasst, wonach ihre Gemeinden nicht bedroht wurden. Seit der Machtübernahme ist es in Kiew ruhig. Es gab keine höhere Verbrechensrate, keine Plünderungen und keine Vergeltungsaktionen gegen politische Gegner. Auch Religionsführer in der Ukraine sagen, es habe keine Angriffe auf Kirchen und Synagogen im Süden und Osten der Ukraine gegeben. Sogar der russisch-orthodoxe Patriarch in Moskau unterstützt die neue Regierung in Kiew.
Putins Eingreifen bestätigt doch nur die Vorurteile und Ressentiments gegen die Russen und nimmt de facto eine Spaltung der Ukraine billigend in Kauf.
Nö, gar nicht. Autos werden gestoppt und durchsucht (mit
welcher Legitimation?), ukrainische Soldaten in ihren Kasernen
quasi in Geiselhaft genommen, andere Soldaten, Polizisten und
Amtsträger mit vorgehaltener Waffer daran gehindert ihre
Arbeitsplätze aufzusuchen, russische Einheiten besetzen
Raketen-Abwehrstellungen auf der Krim und übernehmen die
Kontrolle über Kraftwerke, zusätzlich russiche Kriegschiffe
wurden ins schwarze Meer verlegt…alles sehr friedlich.
Rückverlegung. Die waren nämlich aus dem Schwarzen Meer via
Bosporus ins Mittelmeer und kommen jetzt zurück. Oder woher
kamen sie ursprünglich? Aus Wladiwostok?
Klar, „Rückverlegung“, gerade jetzt. Alles nur harmloser Zufall, wie die Interkontinental-Raketentests oder Manöver-Übungen…etc.
Gruß,
Sax