Wozu Artenschutz insb. Tierschutz?

Die höherentwickelten Säugetiere die heute leben (z.B. Delphine, aber auch Menschen), leben weil sie besser an die Umwelt angepasst waren als ihre Vorfahren und ähnliche Rassen, die in den Jahrtausenden der Vergangenheit ausgestorben sind.

Daher tut sich bei mir die Frage auf: Wozu eigentlich Artenschutz?
Wenn z.B. das Säugetier Elefant in Afrika wegen dem Säugetier Mensch ausstirbt, dann ist der Elefant nicht genug an seine (vom Säugetier Mensch beherrschte) Umwelt angepasst. (Bakterien und Ameisen z.B. sind da schon wesentlich besser angepasst - auch Ratten).

Wenn die Art von Elefanten, wie wir sie jetzt kennen ausstirbt ist das im Grunde kein Poblem - denn die gewaltigen Dinosaurier sind auch ausgestorben und die Welt und das ganze Ökosystem funktioniert auch gut ohne sie.
Andererseits wäre es möglich, dass eine kleine Population von Elefanten es schafft sich gegen die Menschen zu behaupten. Diese wären dann optimal an die gegenwärtige, vom Säugetier Mensch dominierte Umwelt, angepasst.

Durch Artenschutz blockieren Menschen also in gewisser Weise diese Weiterentwicklung.

Ich suche eine logische Antwort darauf. Bisher habe ich von Leuten nur gehört, dass der Mensch durch Urwaldrodung, durch Wilderer und Umweltverschmutzung die Welt der Tiere mutwillig zerstört - und das nicht in Ordnung wäre.
Das Säugetier Mensch ist nunmal das Ergebnis eines evolutionären Prozesses. Wie kann der evolutionäre Prozess etwas hervorbringen, dass den evolutionären Prozess stoppt? (Sprich: Wie kann der Prozess der natürlichen Selektion Säugetiere hervorbringen, die diesen Prozess blockieren?)

Und wenn er das kann, wieso akzeptieren wir das nicht einfach. Stattdessen gilt es in unserer Gesellschaft als verwerflich sich nicht für den Artenschutz einzusetzen.
Müssten wir das nicht einfach hinnehmen als der evolutionäre Lauf der Dinge? So wie die Welt durch Zufall entstanden ist, könnte sie durch Zufall auch wieder kollabieren. Was wäre daran problematisch?

Andere unlogische Argumente für den Artenschutz, die ich gehört habe sind: z.B. dass die Artenvielfalt wichtig sei (die ja durch das Aussterben der Elefanten und das aufkommen neuer - evtl. noch komplexerer Arten - doch erhalten bleiben würde). Oder, dass Elephanten wunderbare Tiere seien, die allein aus ästhetischen Gründen erhalten werden sollten - wobei Ästhetik wiederum nur subjektive Geschmackssache ist und für mich kein logisches Argument…

Was denkt ihr dazu?

lg,
brainy

Wozu Rechtssystem ?

Der Stärkere setzt sich durch, der Schwächere verschwindet, so ist es von der Natur vorgesehen.
Wozu also Mörder und andere Verbrecher bestrafen ?
Durch Gesetze blockieren Menschen also in gewisser Weise die Weiterentwicklung zu stärkeren Menschen…

mfg
Christof

Hallo,

ein Nachbar versuchte mir die Tage zu erklären, dass es halt Natur sei, wenn die ansässigen Amseln samt ihrer gerade flüggen Brut von den ebenfalls ansässigen Katzen weggefressen werden.

Ich versuchte dem Nachbarn zu erklären, dass auf dem Gebiet unseres Stadtteils normalerweise eine, unter verdammt guten Bedingungen vielleicht auch zwei Wildkatzen existieren könnten, wenn es hier überhaupt keinen Einfluss durch den Menschen gäbe. Durch dichte Stadtrandbebauung mit vielen Wenigfamilienhäusern und Gärten haben wir aber bestimmt 300 Freigängerkatzen auf dem Areal wohnen, wenn nicht mehr.

Er hat mich nicht verstanden.

LG Barbara

Wieso …
… habe ich bei Deutschen immer das Gefühl ihre einzige Bildung über die biologische Evolutionstheorie stammt aus ein und demselben Nazi-Propagandafilm.

Der Stärkere setzt sich durch, der Schwächere verschwindet, so

  • der schlauere
  • der unauffälligere
  • der mit der größeren Ausdauer
  • der mit dem breiteren Nahrungsspektrum

Durch Gesetze blockieren Menschen also in gewisser Weise die
Weiterentwicklung zu stärkeren Menschen…

Der übliche naturalistische Fehlschluss.

Bloß weil etwas so ist, muss es nicht gut sein.

Gruß

Stefan

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Da ist warscheinlich was wahres drann, wenn auch bei den Menschen einfach nur das recht des Stärkeren herschen würde, gäbe es jetzt warscheinlich wesentlich weniger Menschen. Mehr Mord und Totschlag = weniger Befölkerungswachstum, weniger Überbefölkerung, Hunger, Umweltzerstörung.
Aber der Eigentliche Grund für den Umweltschutz bzw. Artenschutz ist einfach Menschlicher Egoismus. Wir sind auf funktionierende Ökosystheme angewiesen. Ob Pandabären, Koalabären oder Eelfanten Heute aussterben oder in zehn Millionen Jahren ist im Prinzip egal - aber wenn innerhalb kurzer Zeit hunderttausende von Tier und Pflanzenarten aussterben wird es auch ganz schnell für den Menschen Eng, dann sind wir auch vom Aussterben bedroht. Deshalb sollten wir versuchen die Umweltzerstörung zu bremsen (ganz verhindern können wir es sowieso nicht)

2 Like

Erstens: Artenschutz ist für mich etwas ganz anderes als Tierschutz. Der Artenschutz kümmert sich darum, dass Arten nicht aussterben. Der Tierschutz versucht die individuellen Tiere vor dem Sterben oder Leid zu bewahren. Bei Arten mit nur wenigen Exemplaren stimmen die Ziele überein, ansonsten nicht.

Z.B. würden Tierschützer aufheulen und mit den Zähnen knirschen, wenn jemand auf die Idee käme, irgendwo alle Hunde, Ziegen und Schweine auszurotten. Auf den Galapagos-Inseln versucht man aber genau das und zwar im Sinne des Artenschutzes.

In vielen Bereichen ist der Artenschutz notwendig, um eine genetische Vielfalt zu erhalten. Klassisches Beispiel dafür ist der Anbau von Nutzpflanzen aller Art. Je mehr Apfelsorten es gibt, desto eher können neue Arten gezüchtet werden, weil die unterschiedlichsten genetischen Anlagen da sind. Wenn sich die ganze Obstbauwelt darauf einigt, nur noch Gala und Granny Smith zu züchten, dann stehen wir bald schön blöd da, wenn sich die Umweltbedingungen ändern bzw. braucht man jede Menge Zusatztechnik, um diese zwei Sorten in Gebieten, für die sie eigentlich nicht geeignet sind, doch noch anbauen zu können. Bei Reis und Mais droht die Entwicklung übrigens sehr stark in diese Richtung zu gehen.

Zweitens kommt dazu, was Peluche schrieb: Der Mensch greift auf eine Art und Weise ein, die mit einer evolutionären Entwicklung nix zu tun hat. Viel zu massive Umweltveränderungen und noch dazu weltweit. So was gab es in der Erdgeschichte nicht.

Drittens hat auch Stefan recht: Es ist nicht diese einfache Rechnung: Der Stärkere setzt sich durch. Wenn dem so wäre, würden heute Brontosaurier und Tyrannosaurus rex durch die Gegend laufen. Es geht um Flexibilität, Anpassungsfähigkeit und ein breites genetisches Potential (womit wir wieder bei 1 wären).

Dazu gehört auch, dass viele Arten von anderen Arten mehr oder weniger abhängen und sie zusammen ein Ökosystem bilden, dass zusammenbrechen kann. Ein schönes Beispiel dafür ist der Viktoriasee in Afrika, das Beispiel u.a. beschrieben in dem Film „Darwin’s Nightmare“.
Zitat Wikipedia (auch aus anderen Quellen nachlesbar):
„In den 1960er Jahren wurden in einem Experiment 35 Nilbarsche im Viktoriasee ausgesetzt, eine Raubfischart, die bis dahin nicht in diesem See vorkam. Ziel war es, mit diesem vermehrungsfreudigen Speisefisch die regionale Fischwirtschaft zu fördern. Doch die Folgen dieses Eingriffes in die Natur waren ungeahnt katastrophal für die Fauna des Sees – innerhalb von 30 Jahren wurden durch den gefräßigen Räuber über 400 verschiedene Fischarten ausgerottet. Weil es keine algenfressenden Fische mehr gibt, ist der See mittlerweile stark eutrophiert und die Sauerstoffkonzentration in tieferen Seeschichten sinkt ständig.“

Mit anderen Worten: Der See stirbt. Keiner hat was davon. Bei einem einzelnen See mag das (dir) ja noch egal sein, doch wenn das Prinzip Schule macht und alle Seen zusammenbrechen, schaut es anders aus. Wird so natürlich nicht passieren, aber immerhin besteht die Möglichkeit bei der derzeitigen Verarmung an Arten in allen Bereichen, dass irgendwann das Ökosystem Erde kippt. Glücklicherweise werden du und ich dann nicht mehr leben, und mit etwas Glück spüren das erst unsere Ur-Ur-Ur-Ur-Ur-…-Enkeln. Also kann es uns egal sein, hinter uns die Sintflut.

Livia

Livia

Hi,

Wenn z.B. das Säugetier Elefant in Afrika wegen dem Säugetier
Mensch ausstirbt, dann ist der Elefant nicht genug an seine
(vom Säugetier Mensch beherrschte) Umwelt angepasst.

Klingt vielleicht verückt, aber hast du mal „Vergessene Welt“ von Michael Crichton gelesen? Die Ansichten von Ian Malcolm in dem Buch zum Verhalten des Menschen gegenüber der Welt sind in dem Zusammenhang recht interessant, finde ich.

Wenn die Art von Elefanten, wie wir sie jetzt kennen ausstirbt
ist das im Grunde kein Poblem - denn die gewaltigen
Dinosaurier sind auch ausgestorben und die Welt und das ganze
Ökosystem funktioniert auch gut ohne sie.

Da ist aber doch ein, für mich wesentlicher Unterschied: das Aussterben zur Zeit der Dinosaurier war ein Massensterben.
Während die Tiere, die „heutzutage“ unter Artenschutz stehen konsequent von den Menschen getötet werden, teilweise nur wegen eines bestimmten Körperteils. Und das ist für mich etwas anderes als das Aussterben durch Eiszeit u.ä.

Andererseits wäre es möglich, dass eine kleine Population von
Elefanten es schafft sich gegen die Menschen zu behaupten.
Diese wären dann optimal an die gegenwärtige, vom Säugetier
Mensch dominierte Umwelt, angepasst.

Wie stellst du dir diese Anpassung vor?

Durch Artenschutz blockieren Menschen also in gewisser Weise
diese Weiterentwicklung.

Natürlich kann durch das Aussterben bestimmter Tiere die Evolution anderer Tiere begünstigt werden (Beispiel Dinosaurier - Säugetiere), aber könnte nicht grade der Artenschutz auch dafür sorgen, dass die Tiere, die unter Artenschutz stehen, einen evolutionären Sprung machen? Wenn wir diese Tiere ausrotten behindern wir also die Weiterentwicklung.

Ich suche eine logische Antwort darauf. Bisher habe ich von
Leuten nur gehört, dass der Mensch durch Urwaldrodung, durch
Wilderer und Umweltverschmutzung die Welt der Tiere mutwillig
zerstört

Dieses mutwillige ist eben das Problem.

Das Säugetier Mensch ist nunmal das Ergebnis eines
evolutionären Prozesses. Wie kann der evolutionäre Prozess
etwas hervorbringen, dass den evolutionären Prozess stoppt?

Wie der von mir bereits erwähnte Ian Malcolm im bereits erwähnten Buch sagt(kein exaktes Zitat):
Vielleicht sind wir nur aus dem Grund auf der Welt, um durch das Ausrotten von Tieren Platz für andere Tiere zu schaffen.

Und wenn er das kann, wieso akzeptieren wir das nicht einfach.
Stattdessen gilt es in unserer Gesellschaft als verwerflich
sich nicht für den Artenschutz einzusetzen.

Vielleicht weil wir das erste Tier sind, das eben nicht nur deshalb andere Tiere tötet, um sein Überleben zu sichern, sondern auch aus Spaß? Oder wir uns einfach zu gerne an den Auftrag aus der Bibel halten, die Erde und alle Pflanzen und Tiere zu hegen und pflegen? Oder weil wir unsere eigen Zukunft auf’s Spiel setzten, wenn wir uns eben nicht ganz allgemein um den NAturschutz kümmern?

z.B. dass die Artenvielfalt wichtig sei (die
ja durch das Aussterben der Elefanten und das aufkommen neuer

  • evtl. noch komplexerer Arten - doch erhalten bleiben würde).

Bin mir grad nicht sicher, ob das passt, aber wenn ich mir den Hominiden oder Elefanten betrachte, hat das Aussterben nicht grade für die Erhaltung der Artenvielfalt beigetragen.
Oder hast du etwas gegen die Artenvielfalt? :wink:

Schöne Grüße

und zwar in doppelter Hinsicht… weil es auch weniger Vögel gäbe…

hi Christof,

so weit wollte ich in meinem ersten post nicht gehen, aber ich denke man könnte es tatsächlich so weit auf die spitze treiben:
durch unser sozialsystem versuchen wir kränkelnde, behinderte etc. Menschen am Leben zu erhalten. Eigentlich pfuschen wir der natürlichen Selektion damit ins Handwerk.
Ich sage nicht, dass ich dafür bin sich nicht um solche Menschen zu kümmern - im Gegenteil!
Aber der Ansatz der Weiterentwicklung von Tieren (inkl. dem Menschen) durch natürliche Selektion liefert keine Grundlage für ein Sich-Kümmern um Menschen die leicht krank werden, etc.

Manche tuen solche Gedanken schnell unter dem Vorzeichen „Sozialdarwinismus“ ab. M.E. ist der sog. Sozialdarwinismus jedoch nur die konsequente Anwendung der Evolutionsprinzipien auf das Tier, das an der Spitze der Evolution steht (der Mensch). Wieso sollte hier auf einmal Evolution nur noch kulturell und nicht mehr biologisch sein?

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Danke für die Antwort.

Ich kenne Crinchtons Werk nur durch die Jurassic Park Filme. Hast du evtl. ein Zitat parat? Aso sorry, weiter unten steht ja ein ungefähres. Ja - Ian Malcom bringt meine These in überspitzer Form zum Ausdruck.

zu Dinos:
Ok, dann nehmen wir nicht die Dinos als Beispiel. Jedes beliebige Lebewesen das allmählich ausgestorben ist. Eine bestimmter Vorfahre der heutigen Antilope ist wohlmöglich auch ausgestorben, weil der Säbelzahntieger ein bestimmtes Körperteil wollte (z.B. die Innereien) und alles andere (Haut, Fell, Hörner) liegen ließ.

zur Anpassung:
Darunter stelle ich mir vor, dass die Elefanten eine Lebensweise entwickeln die sie weniger angreifbar macht - z.B. das sie lernen in den Weiten des Indischen Ozeans zu schwimmen und nur noch kurze Zwischenstopps an Land zu machen. So wären sie schwieriger zu fangen.
Dieser neuen Lebensweise könnte dann eine körperliche Anpassung folgen.

zu „Oder wir uns einfach zu gerne an den Auftrag aus der Bibel halten, die Erde und alle Pflanzen und Tiere zu hegen und pflegen?“:
Das würde heissen, dass die Bibel in diesem Punkt zumindest eine bessere Verhaltensgrundlage für den Umgang mit der Welt gibt als die Evolutionslehre.

und zuletzt noch zur Artenvielfalt
(sorry, krieg das mit dem zitieren beim antworten noch nicht hin).
finde Artenvielfalt toll! vielleicht enstehen ja 10 neue Arten, wenn wir alle Elefanten ausrotten - nur Spass! :smile:

lg,
brainy

Hi

Mir scheint du liest ein wenig viel Science Fiction oder hast die Evolutionstheorie überhaupt nicht begriffen.

Darwin hat Recht, nicht Lamarck, bringt man euch in der Schule heutzutage denn gar nichts mehr bei?

Ein Elefant kann nicht hingehen und sagen: So ich geh jetzt für den Rest meines Lebens schwimmen.

Abgesehen davon, dass Elefanten gar nicht am Ozean leben, um das überhaupt ausprobieren zu können.

Sie entwickeln auch nicht mal eben Kiemen, selbst im Falle einer spontanen Mutations (die auf dieser Größenordnung hochunwahrscheinlich ist) wäre ein Kiemenelefant wohl kaum lebensfähig.

Evolution hat KEINE Richtung, es gibt KEIN Ziel. Es gibt viele absolut untaugliche Arten die sehr lange überlebt haben, und gut angepasste Arten die durch Zufälle (Katastrophen, Klimaveränderungen, Krankheiten) in rasant ausgelöscht wurden.

Evolution dauert Jahrtausende, Millionen von Jahren.

So viel Zeit gibt der Mensch den Elefanten aber nicht und daran bricht deine Konstruktion. Evolution funktioniert durch Ausprobieren und nicht auf Knopfdruck.

lg
Kate

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wenn es weniger Städte gäbe, gäb’s auch weniger Amseln.

Denk ich mal.

Gruß,Nr.5

Ich kenne Crinchtons Werk nur durch die Jurassic Park Filme.

Der Gute heißt Crichton. Und die beiden Bücher DinoPark und Vergessene Welt sin mMn um Längen besser als die Filme. Ich finde sie lesenswert. Aber leider finde ich grade die entsprechenden Zitate nicht.

zu Dinos:
Ok, dann nehmen wir nicht die Dinos als Beispiel. Jedes
beliebige Lebewesen das allmählich ausgestorben ist. Eine
bestimmter Vorfahre der heutigen Antilope ist wohlmöglich auch
ausgestorben, weil der Säbelzahntieger ein bestimmtes
Körperteil wollte (z.B. die Innereien) und alles andere (Haut,
Fell, Hörner) liegen ließ.

Das ist „geplant“ von der Natur. Ich sag nur: Aasfresser. Da gab es neulich Abend auf N24 eine tolle Doku über die Verwertung eines Elefantenkadavers.

Trotzdem denke ich sollte man zwischen dem natürlichen Aussterben und dem durch den Menschen verursachte Aussterben unterscheiden. Wie würdest du es den finden, wenn Ausserirdische uns Menschen nur so aus Spaß ausrotten würde? Würde das für dich auch „normal“ und ok sein im Sinne der Evolution?

zur Anpassung:
Darunter stelle ich mir vor, dass die Elefanten eine
Lebensweise entwickeln die sie weniger angreifbar macht - z.B.
das sie lernen in den Weiten des Indischen Ozeans zu schwimmen
und nur noch kurze Zwischenstopps an Land zu machen. So wären
sie schwieriger zu fangen.

Überleg doch mal: schützt diese Lebensweise die Wale? Oder Seehunde?

Dieser neuen Lebensweise könnte dann eine körperliche
Anpassung folgen.

Beispiele s.o.

Das würde heissen, dass die Bibel in diesem Punkt zumindest
eine bessere Verhaltensgrundlage für den Umgang mit der Welt
gibt als die Evolutionslehre.

Die Bibel enthält regelmäßig Verhaltensregeln während die Evolutionstheorie nur versucht zu erklären, wie wir und ander Lebewesen entstanden sind aber nicht sagt: so sollst du mit den Geschenken der Natur umgehen (dafür gibts ja die Psychologen und Ökofreunde *g*).

(sorry, krieg das mit dem zitieren beim antworten noch nicht
hin).

(Das zitieren ist einfach: einfach statt auf „Antworten“ auf „Antworten mit Zitat“ gehen)

Hi,

in diesem Fall"darf" man ruhig mal Sci-Fi lesen, zumindest Crichton’s Vergessene Welt *g*.

Ansonsten geb ich dir Recht.

hi Deine Argumentation ist sehr überzeugend:
„Darwin hat Recht“ Punkt.

übrigends dauert Evolution nicht Millionen von Jahre.
Hast du seit der Schule nichts dazugelernt :smile: ?

z.B. hier:
http://www.sciencedaily.com/releases/2008/04/0804171…

Dieser Artikel deutet eher darauf hin, dass auf der DNA Erbinformation vorhanden ist, die je nach Umwelt aktiviert bzw. deaktiviert wird, nicht ensteht und ins nichts verschwindet.

lg

Ich kenne Crinchtons Werk nur durch die Jurassic Park Filme.
Hast du evtl. ein Zitat parat? Aso sorry, weiter unten steht
ja ein ungefähres. Ja - Ian Malcom bringt meine These in
überspitzer Form zum Ausdruck.

Hab das Zitat, das ich gesucht hab:
„Und natürlich haben wir bereits vor 35000 Jahren Tierarten ausgerottet… Das ist nichts Neues, diese menschliche Neigung.“
Ian Malcolm zu Eddie Carr (der taucht im Film nicht auf, ist der Mechaniker und Angesteltte von Thorne), als dieser meinte, den Menschen gäbe es seit drei Millionen Jahren. Gibt dazu noch eine kleine Erläuterung.

Gibt noch ein paar andere schöne Stellen in dem Buch.

Grüße

falsch

wenn es weniger Städte gäbe, gäb’s auch weniger Amseln.

Denk ich mal.

Ich glaube, die einzigen Arten, auf die das zutreffen würde, wären die Taube, Ratte der Lüfte, und die Ratte, Taube der Kanalisation.

Amseln sind ursprünglich Waldvögel, nur kommen sie auch in Gärten klar und sind in diese als Kulturfolger gefolgt. In Betonwüsten können sie trotzdem nicht leben.

http://de.wikipedia.org/wiki/Amsel

Und auch das hat noch nichts mit Evolution zu tun. (Außer vllt bei Ratten, die immer mehr Menschheitsgifte verträgt.)

Gruß,Nr.5

Gruß,
pg

hängt davon ab…wozu Mensch?
Hallöchen,

Die höherentwickelten Säugetiere die heute leben (z.B.
Delphine, aber auch Menschen), leben weil sie besser an die
Umwelt angepasst waren als ihre Vorfahren und ähnliche Rassen,
die in den Jahrtausenden der Vergangenheit ausgestorben sind.

Jein.
Zum einen, was ist „die Umwelt“? Die jetzige Umwelt? Die meisten Tierarten haben ihre Ursprünge in Umwelten, die ganz anders waren als die, in denen sie jetzt leben.
Hinzu kommen viele Zufällige Konstellationen, wie ich sie auch in dem anderen Thread erwähnte („Genetischer Drift“)… nicht selten setzen sich neue Variationen durch, weil schlicht die bessere Konkurrenz ausfällt aus irgendeinem Grund.
Im übrigen kann man sowas teilweise ganz gut bei der Noezooenproblematik beobachten. Ein Tier ist immer nur so gut an seine Umwelt angepasst, wie es nötig ist (also in Anpassung an die bestehende Konkurrenz), denn Anpassung ist meist teuer. Aus diesem Grund gelingt es Neozooen sich in Nischen hineinzudrängen und alteingesessene Arten zu verdrängen… wäre die optimal angepasst, könnten sie nicht verdrängt werden.
Im übrigen treffen die Annahmen der Evolutionstheorie nicht nur auf „höhere“ Säugetiere zu

Daher tut sich bei mir die Frage auf: Wozu eigentlich
Artenschutz?

Ich verstehe, dass sich dir diese Frage aufdrängt. Im Prinzip teile ich ein Stück weit deine Ansicht sogar. Der Mensch ist aus der Natur hervorgegangen, der Mensch ist Natur. Und im Prinzip er und das was er schafft und tut genauso natürlich wie ein Biber, der sich seine Umwwelt nach Gutdünken formt oder ein Heuschreckenschwarm der alles verputzt was nicht niet- und nagelfest ist.
Der Mensch hebt das ganze freilich auf ein neues Level. Im ursprünglichen Naturgefüge ist es äußerst unwahrscheinlich, dass eine Art eine andere aktiv ausrottet (passiv kann das durch Verdrängungsereignisse aber passieren) oder sich selbst der Lebensgrundlage beraubt (nicht gemeint sind hier Neubesiedlungsereignisse in noch nicht eingespielten Systemen… zB Inseln). Ein Löwe wird nur so lange Gazellen jagen, wie sie in ausreichender Menge zur Verfügung stehen… werden sie seltener schwenkt er als Generalist auf andere Arten wie zB Zebras um, bis sich die Gazellen wieder auf ein Mindestlevel erholt haben (Löwen und Gazellen sind jetzt kein sonderlich praktikables Beispiel, aber man versteht was ich meine… diese sich auf das häufigste Beutetier verschiebenden Nahrungspräferenzen sind gut dokumentiert… es ist einfacher, sich auf ein Beuteschema ein Stück weit einzuschießen).
Der Mensch ist aber sehr gründlich. Wird ein Beutetier seltener, wird es umso verlockender, interessanter, wertvoller. Der Mensch schaltet gezielt Nahrungskonkurrenten aus und verlässt sich nicht auf reine Verdrängungseffekte… würde man den Menschne sinn- und hirnlos ohne Regeln machen lassen, was er tun will, wäre er durchaus in der Lage, sich seiner eigenen Lebensgrundlage (ein halbwegs funktionierendes Ökosystem das Nahrung und Rohstoffe aller Art bereitstellen kann) zu berauben. Freilich könnte man dann auch sagen: Wenn der Mensch nicht damit klar kommt, wie er seine Umwelt verändert, dann war ein einfach nicht angepasst genug und stirbt zu Recht aus. Aber ich habe die Hoffnung noch nicht aufgegeben, dass wir vielleicht doch angepasst genug sind, um rein animalische Gelüste und Verhaltenweisen geistig und moralisch zumindest soweit zu regeln, dass wir einen Platz im Gleichgewicht mit der Welt finden und noch ein bisschen bleiben.

Also im Endeffekt ist es traurig, aber zumindest teilweise wahr, dass Natur- und Artenschutz nicht zuletzt aus egoistischen Motiven durchaus gerechtfertigt ist.
Nach wie vor sind dem Menschen viele Zusammenhänge nicht klar. Oft kann man aus einem System eine Reihe an Komponenten (meinetwegen auch Elefanten) entfernen, und das System wird es abpuffern. Aber in der Regel kommt irgendwo der Punkt (wo genau der ist, ist i.d.R. nicht bekannt), wo das ganze System in sich zusammenfällt (das angesprochene Beispiel vom Nilbarsch im Viktoriasee… der See stirbt, die Wirtschaft vor Ort gleich mit, ebenso die Menschen…denn mit dem Nilbarsch und dem Aussterben vieler Barscharten, vermehren sich die Moskitos dort massenhaft und verbreiten Krankheiten… ein Ausgang dieser nett gemeinten idee, mit dem keiner gerechnet hätte… nun stell dir sowas kontinental oder gar global vor…)

Wenn die Art von Elefanten, wie wir sie jetzt kennen ausstirbt
ist das im Grunde kein Poblem - denn die gewaltigen
Dinosaurier sind auch ausgestorben und die Welt und das ganze
Ökosystem funktioniert auch gut ohne sie.

Ja, für uns auf alle Fälle. Für viele Arten, die damals vorkamen hingegen nicht… das juckt uns jetzt freilich nicht.
Die Welt wird auch ohne uns sehr gut funktionieren, das wird die Wesen, die nach uns kommen mögen auch nicht weiter jucken.
Aber eigentlich solltes es recht natürlich sein, dass es uns als Menschen juckt, ob wir uns gerade das eigene Wasser abgraben oder nicht.

Durch Artenschutz blockieren Menschen also in gewisser Weise
diese Weiterentwicklung.

Da überschätzt du den Einfluss des Menschen doch wieder. Die Evolution ist im vollen Gange, ob mit oder ohne Mensch… selbst wenn wir wollten, wir könnten das gar nicht aufhalten.
Der Mensch selbst macht Evolution… überfischte Fischarten werden früher (kleiner) geschlechtsreif, bevor sie nicht mehr durch die Maschen passen, Mönchsgrasmücken ziehen nicht mehr nur nach Süden, sondern seit einigen Jahren auch nach Norden, wo sie durch Winterfütterung nun auch über die kalte Jahreszeit kommen und schneller wieder in den Brutrevieren angelangen, weil der Weg kürzer ist usw… das sind nur die Beispiele, die uns bekannt sind. Im Verborgenen, ob nun abseites des Einflusses des Menschen oder nicht, tut sich noch ungleich viel mehr…

Das Säugetier Mensch ist nunmal das Ergebnis eines
evolutionären Prozesses. Wie kann der evolutionäre Prozess
etwas hervorbringen, dass den evolutionären Prozess stoppt?

Wer sagt denn sowas? Das ist nicht der Fall.
Die Evolution kann aber etwas hervorbringen, dem es nicht egal ist, wohin sie sich noch entwickelt.
Der Mensch wird es niemals schaffen, die Natur zu vernichten. Es sind schon zu anderen Massenaussterbeereignissen mehr als 90% allen Lebens ausgestorben, und trotzdem hat das Leben weiter gemacht… aber eben ohne die vielen Arten, die vorher noch da waren.
Es wird wie gesagt auch ohne uns weitere machen, falls es mal hart auf hart kommt.

Und wenn er das kann, wieso akzeptieren wir das nicht einfach.

Erwachsene können Kinder verprügeln. Könntest du das einfach akzeptieren? Ist halt so?
Hin und wieder werden vor den Augen von Unbeteiligten Leute zu Tode geprügelt, ohne das einer Eingreift… verwerflich, oder nicht?

Für mich persönlich hat Natur einen moralischen Eigenwert, den der Mensch als moralisches Wesen nicht einfach übergehen sollte, so wie man den moralischen Eigenwert von anderen Personen nicht übergehen sollte.
Andere suchen nach greifbaren Gründen für Naturschutz:
Erhalt der eigenen Lebensgrundlage inklusive der Möglichkeit aus dem noch unbekannten Angebot der Natur zu schöpfen auf der Suche nach Medizin, Rohstoffen, Nahrung usw sowie dem Erhalt der jetzigen Ressourcen wie Wasser, Fisch, Holz usw… dazu gehören Erkenntnisse, dass Monokulturen oft Schädlingsanfälliger sind, dass man aus Fehlern wie dem Nilbarschproblem lernt usw
Oft wird auch die Erholungsfunktion der Natur absolut vernachlässigt. Ich bin überzeugt, dass der Mensch ohne Natur nur noch ein depressives Wrack wäre… mit allen sozialen Folgen.

Müssten wir das nicht einfach hinnehmen als der evolutionäre
Lauf der Dinge?

Müssen wir? Unser Geist, der reflektieren und planen kann ist uns auch durch die Evolution gegeben… sollten wir das nicht nutzen?

liebe Grüße
Aj

Hi

So, Herr Schlaumeier, und jetzt vergleichst du mal die Fortpflanzungsrate von Echsen und Elefanten.

lg
Kate

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Ethik tuts auch
Hi,

hierzu noch was:

„Oder wir uns einfach zu gerne an den Auftrag aus der Bibel
halten, die Erde und alle Pflanzen und Tiere zu hegen und
pflegen?“

Das würde heissen, dass die Bibel in diesem Punkt zumindest
eine bessere Verhaltensgrundlage für den Umgang mit der Welt
gibt als die Evolutionslehre.

Wissenschaft allein ist generell nicht dazu gedacht Entscheidungen zu treffen oder Handlungen zu bestimmen.
Die Wissenschaft liefert Fakten, erklärt Dinge, bietet Grundlagen zur Entscheidungsfällung, und zwar idealerweise wertfrei (in der Realität natürlich schon allein aus finanzieller Sicht nicht immer umzusetzen)… aber sie an sich gibt noch keine Vorschläge dafür, wie gehandelt werden soll. Dementsprechend kann man auch in der Lehre von der Evolution nach einem Verhaltenkodex lange suchen. Die Evolution erklärt die Entstehungsgeschichte der Arten, und zwar ohne zu werten.
Dafür gibt es dann zum Beispiel die (Umwelt)Ethik. Ich persönlich komme auch ohne christliche Verhaltensvorstellungen gut aus.
Aber meinetwegen, solange „mache dir die Erde untertan“ als „bewahre Gottes Schöpfung“ ausgelegt wird soll mir das recht sein… aber kann man offensichtlich eh alles auslegen wie man gerade will. Von daher ist die Bibel wohl auch nicht mehr als „wünsch dir was“ bei diesem Thema.

liebe Grüße
Aj

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