Hier kann ich nicht an mich halten…
Die einzige Meldung zur Frage kam imo von Stefan Dewald…
Deine Frage lässt auf eine profunde Unkenntnis nicht nur der Evolutionstheorie schließen.
Bevor man so etwas diskutieren kann muss das Level geklärt werden.
Schaut man sich die Entwicklung des Lebens auf der Erde an - rechnet man also in Jahrmilliarden - richtig - da ist es sauschnurzegal ob die Elefanten, Delfine oder irgendwelche Menschen die nächsten hundert Jahre überleben. Hau weg den Scheiß!
Diskutierst du auf ‚unserem‘ - des Menschen Zeitniveau sieht die Sache aus unterschiedlichen Gründen schon anders aus (da nutzt auch die 'rapide Entwicklung einer Eidechse nichts).
Aber erst mal - auch ein notwendiges Übel - eine Definition einiger Begriffe.
…angepasst …
hat es dir anscheinend angetan. ‚angepasst‘ ist ein schwieriges Wort in der Evolutionsdebatte und mit großer Sorgfalt und Vorsicht zu benutzen. Lebewesen ‚passen‘ sich nicht so an wie du das Wort verwendest. Häufig wird da Wort ‚Nische‘ gleich noch hinterher geschoben. Es gibt in der Natur keine Nischen und Lebewesen passen sich nicht an Nischen an. Lebewesen, die die Voraussetzungen für den Umgang mit einem Biotop nicht haben können sich nicht ‚anpassen‘.
Daher tut sich bei mir die Frage auf: Wozu eigentlich
Artenschutz?
Wenn z.B. das Säugetier Elefant in Afrika wegen dem Säugetier
Mensch ausstirbt, dann ist der Elefant nicht genug an seine
(vom Säugetier Mensch beherrschte) Umwelt angepasst.
(Bakterien und Ameisen z.B. sind da schon wesentlich besser
angepasst - auch Ratten).
Hier verwechselst du die oben angesprochenen Diskussionsebenen. Ausserdem kann ein ‚Elefant‘ oder ‚Seehund‘ auch als ‚Platzhalter‘ für ein ganzes Biotop stehen. Elefanten und Seehunde haben einen wesentlich größeren ‚Eibarheitsfaktor‘ als z.B. Spinnen und irgendwelche Pflanzen. Ausserdem funktioniert Evolution anders.
Wenn die Art von Elefanten, wie wir sie jetzt kennen ausstirbt
ist das im Grunde kein Poblem -
Nein, kein Problem - aber… sie sind eine Bereicherung unseres Lebensraums und es wäre für zukünftige Generationen schade, sie nicht mehr kennen lernen zu dürfen.
denn die gewaltigen
Dinosaurier sind auch ausgestorben und die Welt und das ganze
Ökosystem funktioniert auch gut ohne sie.
Welche ‚Dinosaurier‘ meinst du denn? Zum einen sind bestimmte Dinos kein Teil unserer Lebumgebung und zum Teil sind sie nicht ausgestorben sondern sind die Vorfahren unserer Vögel.
Andererseits wäre es möglich, dass eine kleine Population von
Elefanten es schafft sich gegen die Menschen zu behaupten.
Diese wären dann optimal an die gegenwärtige, vom Säugetier
Mensch dominierte Umwelt, angepasst.
Nein. Der Mensch ist auf der Erde im Moment der dominierende Beutegreifer.
Durch Artenschutz blockieren Menschen also in gewisser Weise
diese Weiterentwicklung.
Auch nein, trotz deines Links… Evolution spielt sich in im großen in anderen Zeiträumen ab. Und eine Explosion wäre wieder zu erwarten, wenn der Mensch massiv dezimiert wird. Dein Link ist außerdem ein nettes Beispiel für ein weiteres wichtiges Element der Evolution: Isolation. Die ist weder beim Menschen noch bei den Elefanten z.Z. gegeben.
Ich suche eine logische Antwort darauf. Bisher habe ich von
Leuten nur gehört, dass der Mensch durch Urwaldrodung, durch
Wilderer und Umweltverschmutzung die Welt der Tiere mutwillig
zerstört - und das nicht in Ordnung wäre.
Wieder verwechselst du die Diskussionsebenen. Die Erde kann als Insel betrachtet werden - zwar eine große Insel - aber auf jeden Fall endlich. Wir (Menschen), als Endglied einer Kette sind auf (zumindest noch eine ganze Weile) auf diese Insel als Lebensraum angewiesen. Wir benötigen Luft, Wasser, Boden. Um auf dein Urwaldbeispiel einzugehen. Wir wissen noch gar nicht, welche genaue Funktion der Urwald für uns hat. Angefangen als CO2 Speicher, Sauerstoffproduzent, Medizinale Pflanzen, … Ein Regenwald ist ein riesiges Biotop, das wir nur zum Bruchteil kennen und verstehen. Genauso verhält es sich mit den Ozeanen, den Tundren, den Polargebieten. Nicht alles in unserer Umgebung hat einen direkten ‚Nutzen‘ für uns - vielleicht merken wir erst nach einer Weile, was uns fehlt, wenn es weg ist. Unsere Insel auf ausschließlich 'im Moment für uns nützliche Dinge ‚abzumagern‘ ist kurz gedacht. Klar, du kannst sagen, du brauchst weder Elefanten, noch Orangs - auch keinen Urwald… ich hoffe du willst keine Kinder. Wer also Urwald und Ozeane zerstört, zerstört in zweiter Linie seine eigene Umwelt.
… Wie kann der evolutionäre Prozess
etwas hervorbringen, dass den evolutionären Prozess stoppt?
Weil die Evolution nicht plant und nichts ‚hervorbringt‘ Und du bildest dir zu viel ein, wenn du glaubst, der Mensch wurde den Prozess ‚stoppen‘.
Wie viel Zeitspanne kannst du, können wir überschauen? Auf jeden Fall nach vorne zu wenig.
Und wenn er das kann, wieso akzeptieren wir das nicht einfach.
Und wieder wechselst du die Ebene. Evolution ist in erster Linie ein biologisches Phänomen. Was du ansprichst driftet jetzt ab in Richtung ‚Sozialdarwinismus‘ Und das hat weder mit Darwin noch mit Evolution zu tun. Sondern ist platte,dumme und unkritische Übertragung von biologischen Gesetzen auf menschliche Gesellschaften.
Stattdessen gilt es in unserer Gesellschaft als verwerflich
sich nicht für den Artenschutz einzusetzen.
Nein, leider nicht. Sonst würden bestimmte Dinge nicht gemacht. Der Unterschied zwischen Artenschutz und Tierschutz wurde ja schon angesprochen.
Müssten wir das nicht einfach hinnehmen als der evolutionäre
Lauf der Dinge? So wie die Welt durch Zufall entstanden ist,
könnte sie durch Zufall auch wieder kollabieren. Was wäre
daran problematisch?
Und wieder wechselst du die Ebene. Unsere Sonne wird sicher ausbrennen, das Leben auf der Erde wird sicher enden - aber das ist eine andere Größenordnung.
Andere unlogische Argumente für den Artenschutz, die ich
gehört habe sind: z.B. dass die Artenvielfalt wichtig sei (die
ja durch das Aussterben der Elefanten und das aufkommen neuer
- evtl. noch komplexerer Arten - doch erhalten bleiben würde).
Diese Argumente sind nicht unlogisch, du verstehst sie nur nicht
Oder, dass Elephanten wunderbare Tiere seien, die allein aus
ästhetischen Gründen erhalten werden sollten - wobei Ästhetik
wiederum nur subjektive Geschmackssache ist und für mich kein
logisches Argument…
Dito
Was denkt ihr dazu?
Ich denke, dass du noch nicht ganz verstanden hast worum es geht. Du meinst noch, du würdest außerhalb der Welt stehen. Der Mensch hat Gehirnmäßig ein Level erreicht, das es ihm erlaubt würde, über seinen Tellerrand hinaus zu schauen und zu sehen, dass er mit einer Einstellung wie der deinen (falls deine Fragen diese wieder spiegeln) den Ast absägt auf dem er sitzt.