Wozu Artenschutz insb. Tierschutz?

Hier kann ich nicht an mich halten…
Die einzige Meldung zur Frage kam imo von Stefan Dewald…

Deine Frage lässt auf eine profunde Unkenntnis nicht nur der Evolutionstheorie schließen.
Bevor man so etwas diskutieren kann muss das Level geklärt werden.
Schaut man sich die Entwicklung des Lebens auf der Erde an - rechnet man also in Jahrmilliarden - richtig - da ist es sauschnurzegal ob die Elefanten, Delfine oder irgendwelche Menschen die nächsten hundert Jahre überleben. Hau weg den Scheiß!
Diskutierst du auf ‚unserem‘ - des Menschen Zeitniveau sieht die Sache aus unterschiedlichen Gründen schon anders aus (da nutzt auch die 'rapide Entwicklung einer Eidechse nichts).
Aber erst mal - auch ein notwendiges Übel - eine Definition einiger Begriffe.

…angepasst …

hat es dir anscheinend angetan. ‚angepasst‘ ist ein schwieriges Wort in der Evolutionsdebatte und mit großer Sorgfalt und Vorsicht zu benutzen. Lebewesen ‚passen‘ sich nicht so an wie du das Wort verwendest. Häufig wird da Wort ‚Nische‘ gleich noch hinterher geschoben. Es gibt in der Natur keine Nischen und Lebewesen passen sich nicht an Nischen an. Lebewesen, die die Voraussetzungen für den Umgang mit einem Biotop nicht haben können sich nicht ‚anpassen‘.

Daher tut sich bei mir die Frage auf: Wozu eigentlich
Artenschutz?
Wenn z.B. das Säugetier Elefant in Afrika wegen dem Säugetier
Mensch ausstirbt, dann ist der Elefant nicht genug an seine
(vom Säugetier Mensch beherrschte) Umwelt angepasst.
(Bakterien und Ameisen z.B. sind da schon wesentlich besser
angepasst - auch Ratten).

Hier verwechselst du die oben angesprochenen Diskussionsebenen. Ausserdem kann ein ‚Elefant‘ oder ‚Seehund‘ auch als ‚Platzhalter‘ für ein ganzes Biotop stehen. Elefanten und Seehunde haben einen wesentlich größeren ‚Eibarheitsfaktor‘ als z.B. Spinnen und irgendwelche Pflanzen. Ausserdem funktioniert Evolution anders.

Wenn die Art von Elefanten, wie wir sie jetzt kennen ausstirbt
ist das im Grunde kein Poblem -

Nein, kein Problem - aber… sie sind eine Bereicherung unseres Lebensraums und es wäre für zukünftige Generationen schade, sie nicht mehr kennen lernen zu dürfen.

denn die gewaltigen
Dinosaurier sind auch ausgestorben und die Welt und das ganze
Ökosystem funktioniert auch gut ohne sie.

Welche ‚Dinosaurier‘ meinst du denn? Zum einen sind bestimmte Dinos kein Teil unserer Lebumgebung und zum Teil sind sie nicht ausgestorben sondern sind die Vorfahren unserer Vögel.

Andererseits wäre es möglich, dass eine kleine Population von
Elefanten es schafft sich gegen die Menschen zu behaupten.
Diese wären dann optimal an die gegenwärtige, vom Säugetier
Mensch dominierte Umwelt, angepasst.

Nein. Der Mensch ist auf der Erde im Moment der dominierende Beutegreifer.

Durch Artenschutz blockieren Menschen also in gewisser Weise
diese Weiterentwicklung.

Auch nein, trotz deines Links… Evolution spielt sich in im großen in anderen Zeiträumen ab. Und eine Explosion wäre wieder zu erwarten, wenn der Mensch massiv dezimiert wird. Dein Link ist außerdem ein nettes Beispiel für ein weiteres wichtiges Element der Evolution: Isolation. Die ist weder beim Menschen noch bei den Elefanten z.Z. gegeben.

Ich suche eine logische Antwort darauf. Bisher habe ich von
Leuten nur gehört, dass der Mensch durch Urwaldrodung, durch
Wilderer und Umweltverschmutzung die Welt der Tiere mutwillig
zerstört - und das nicht in Ordnung wäre.

Wieder verwechselst du die Diskussionsebenen. Die Erde kann als Insel betrachtet werden - zwar eine große Insel - aber auf jeden Fall endlich. Wir (Menschen), als Endglied einer Kette sind auf (zumindest noch eine ganze Weile) auf diese Insel als Lebensraum angewiesen. Wir benötigen Luft, Wasser, Boden. Um auf dein Urwaldbeispiel einzugehen. Wir wissen noch gar nicht, welche genaue Funktion der Urwald für uns hat. Angefangen als CO2 Speicher, Sauerstoffproduzent, Medizinale Pflanzen, … Ein Regenwald ist ein riesiges Biotop, das wir nur zum Bruchteil kennen und verstehen. Genauso verhält es sich mit den Ozeanen, den Tundren, den Polargebieten. Nicht alles in unserer Umgebung hat einen direkten ‚Nutzen‘ für uns - vielleicht merken wir erst nach einer Weile, was uns fehlt, wenn es weg ist. Unsere Insel auf ausschließlich 'im Moment für uns nützliche Dinge ‚abzumagern‘ ist kurz gedacht. Klar, du kannst sagen, du brauchst weder Elefanten, noch Orangs - auch keinen Urwald… ich hoffe du willst keine Kinder. Wer also Urwald und Ozeane zerstört, zerstört in zweiter Linie seine eigene Umwelt.

… Wie kann der evolutionäre Prozess
etwas hervorbringen, dass den evolutionären Prozess stoppt?

Weil die Evolution nicht plant und nichts ‚hervorbringt‘ Und du bildest dir zu viel ein, wenn du glaubst, der Mensch wurde den Prozess ‚stoppen‘.
Wie viel Zeitspanne kannst du, können wir überschauen? Auf jeden Fall nach vorne zu wenig.

Und wenn er das kann, wieso akzeptieren wir das nicht einfach.

Und wieder wechselst du die Ebene. Evolution ist in erster Linie ein biologisches Phänomen. Was du ansprichst driftet jetzt ab in Richtung ‚Sozialdarwinismus‘ Und das hat weder mit Darwin noch mit Evolution zu tun. Sondern ist platte,dumme und unkritische Übertragung von biologischen Gesetzen auf menschliche Gesellschaften.

Stattdessen gilt es in unserer Gesellschaft als verwerflich
sich nicht für den Artenschutz einzusetzen.

Nein, leider nicht. Sonst würden bestimmte Dinge nicht gemacht. Der Unterschied zwischen Artenschutz und Tierschutz wurde ja schon angesprochen.

Müssten wir das nicht einfach hinnehmen als der evolutionäre
Lauf der Dinge? So wie die Welt durch Zufall entstanden ist,
könnte sie durch Zufall auch wieder kollabieren. Was wäre
daran problematisch?

Und wieder wechselst du die Ebene. Unsere Sonne wird sicher ausbrennen, das Leben auf der Erde wird sicher enden - aber das ist eine andere Größenordnung.

Andere unlogische Argumente für den Artenschutz, die ich
gehört habe sind: z.B. dass die Artenvielfalt wichtig sei (die
ja durch das Aussterben der Elefanten und das aufkommen neuer

  • evtl. noch komplexerer Arten - doch erhalten bleiben würde).

Diese Argumente sind nicht unlogisch, du verstehst sie nur nicht

Oder, dass Elephanten wunderbare Tiere seien, die allein aus
ästhetischen Gründen erhalten werden sollten - wobei Ästhetik
wiederum nur subjektive Geschmackssache ist und für mich kein
logisches Argument…

Dito

Was denkt ihr dazu?

Ich denke, dass du noch nicht ganz verstanden hast worum es geht. Du meinst noch, du würdest außerhalb der Welt stehen. Der Mensch hat Gehirnmäßig ein Level erreicht, das es ihm erlaubt würde, über seinen Tellerrand hinaus zu schauen und zu sehen, dass er mit einer Einstellung wie der deinen (falls deine Fragen diese wieder spiegeln) den Ast absägt auf dem er sitzt.

Natürlich ist es in einem gewissen Sinne vollkommen egal, ob hier auf der Erde irgendwelche Arten aussterben oder nicht.
Es ist auch egal, ob sich der Mensch selbst ausrottet oder nicht und wenn wir morgen unseren Planeten pulverisieren, das Weltall kostete es noch nicht einmal ein Niesen.

Wir sind aber Menschen und als solche müssen wir die menschliche Art als erhaltenswert betrachten.

Damit die menschliche Art überlebt, braucht es allerdings eine zuträgliche Umwelt und diese zu erhalten braucht es, unter Anderem, den Artenschutz.

Der Mensch, so blöde er an und für sich auch ist, ist bisher die einzige Art, die so etwas wie Einsicht hat, wir haben Macht über alle anderen Arten und wir können die Folgen unseres Handelns voraus sehen.

Deshalb sind wir auch verpflichtet, vorausschauend zu handeln, gewisse Dinge zu fördern uns andere zu verbieten. Was leider sowieso nur allzu selten klappt.

Es ist eben nicht so, dass Evolution immer den besten Weg nimmt, sie schlägt zufällige Wege ein, egal ob die in eine Sackgasse führen. Nur im Zurückblicken erscheint sie uns logisch.

Dafür, dass die Evolution Lebewesen hervor bringen kann, die die Evolution stoppen, gibt es genügend Beispiele, das beste Beispiel sind wir selbst. Wir sind nun seit etlichen Tausend Jahren dabei unseren Genpool systematisch zu schwächen, sprich, wir verblöden immer mehr, sei es durch die Errungenschaften der Medizin, oder durch die Geburtenregelung.

Und zu einer zuträglichen Umwelt gehören eben nicht nur nützliche Arten, sondern auch Elefanten und sei es nur damit wir einst unseren Enkeln sagen können, schau mal, das ist ein Elefant!

Gruß, Nr.5

Hi

Nur so vornweg: Tierschutz ist was anderes als Artenschutz. Beim Tierschutz geht es darum, das Tiere - inbesondere domestizierte Tiere - ordentlich untergebracht sind. Artenschutz geht es um die Arterhaltung und ist ein Teil des Naturschutzes und gehört irgendwie in den Bereich des Umweltschutzes.

Nein, es gibt keinen „vernünftigen“ Grund, warum der Elefant oder die Wale überleben müssen(es sei denn, sie sind Glied in einer Kette, welches, wenn es fehlt auch den Menschen betreffen würde).
Ausrottung der Fischbestände durch Überfischung wäre ein anderer Fall: Ein Teil der Nahrungsgrundlage würde dem Menschen abhanden kommen - da gibt es handfeste Argumente.

Umweltschutz im Allgemeinen wird für die Vermeidung von Konflikten zwischen Menschen immer wichtiger werden.

Aber Artenschutz ist primär eine ethische bzw. philosophische Frage - darf der Mensch für die Ausrottung von Lebewesen verantwortlich sein -denn auch wenn der Mensch Teil der Natur ist, er ist in der Lage, sein Tun zu hinterfragen. Die Frage an sich muss jedoch jeder für sich selbst beantworten - allerdings hängt die Antwort durchaus davon ab, welche Vorstellungen zu dem Thema gerade en vogue sind.

Der Natur an sich ist so oder so alles egal, sie ist in der Lage, mit neuen Voraussetzungen zurecht zu kommen und mit der entsprechenden Zeit neue Gleichgewichte aufzubauen - da ist der Mensch nur eine von vielen Katastrophen - wie sagte mal jemand in Jurassic Parc, wenn auch in leicht anderem Zusammenhang: „Das Leben findet immer einen Weg…“

gruss, Sama

PS: Es gibt übrigens eine interessante These: Die grossen Tiere haben vor Allem in Afrika überlebt, denn sie haben schon früh mit Menschen Kontakt gehabt, bzw sich parallel mit den Menschen entwickelt. Überall, wo Menschen später hinkamen, haben sie die grössten Tiere - mit einfachsten Waffen - ziemlich bald mal ausgerottet - Mammut, Wollnashorn, Moa etc. waren ein so effektives Raubtier nicht gewohnt.

Ein Elefant kann nicht hingehen und sagen: So ich geh jetzt
für den Rest meines Lebens schwimmen.

Was ist mit See-Elefanten?

Sorry… wer so dreinhaut muss denn dummen Kommentar verkraften…

Hallo

Worauf willst Du eigenlich hinaus?
Möchtest Du Dir eine Knarre kaufen und dann glauben, einen großen Sprung in der Evolution gemacht zu haben?

Oder findest Du es gut, das, besonders in Afrika, alles abgeknallt und aufge(fressen oder essen?) wird? Natürlich auch die Japaner mit den Walen oder die Italiener mit fliegender Tierwelt.

Man muss auch einmal sagen, wo und wie Evolution stattfindet.

Es gibt sie nicht mal eben so, und Neuerungen stecken in genetischen Details, wofür viele Millionen Jahre gebraucht wurde.
Ein Verlust solcher genetischen Errungenschaften läßt sich nicht wieder rückgängig machen.
Man könnte auch von individuellen Leistungen der verschiedenen Arten sprechen, was man von einer Betägigung eines Gewehrabzuges nicht sagen kann.
Außerdem finde ich Deine Frage ganz vordergründig provokant.

Nach reiflichen Überlegungen und Recherchen bin ich zu der Überzeugung gelangt, dass du nich ganz recht hast.

Was ist mit See-Elefanten?

Die sind angeblich mit den Bären verwand: http://de.wikipedia.org/wiki/Robben
Aber hier hab ich für den UP die Wasserform des Elefanten:
http://de.wikipedia.org/wiki/Seek%C3%BChe

Und

Wuähhhhhhh, da geb ich mir soviel Mühe, dem UP denkanstöße zu geben und dann merkt das keiner. Wuähhhhhh.

Jetzt bin ich fertig mit dem Albern sein

hast du dir den artikel über die eidechsen ganz durchgelesen?

selbst experten auf dem gebiet sind überrascht wie rapide die veränderung der eidechsen geschehen ist (nur 36 Jahre).

möglich ist, dass die DNA der Eidechsen sich gar nicht verändert hat, sondern nur andere Abschnitte aktiviert wurden - weil diese eben hier benötigt wurden. Vor allem dieser Satz aus dem Artikel scheint diese Hypothese zu bestätigen.
„Tail clips taken for DNA analysis confirmed that the Pod Mrcaru lizards were genetically identical to the source population on Pod Kopiste.“

warum ist das ein Fehlschluss? kannst du das erklären?

ich glaube hier wurde unglücklicherweise das Wort „stärkerer“ benutzt. besser wäre: „der besser angepasste“ (the fittest).

würdest du dann der aussage deines vorredners zustimmen?

Versuchter Einschub zum Thema DNA, Evolution usf.
Also, zum einen hoffe ich, dass zu noch andere was zu diesem Thema sagen werden. Ergänzungen und Korrekturen sind erwünscht!!!
Zum anderen ist schon länger bekannt, dass in unserer DNA einiges ist, das wir sozusagen nicht mehr brauchen. Das wird dann rausgeschnitten(wikipedia, dei Freudn und Helfer *g*):

_1. Allgemeiner Ablauf: Der RNA-Polymerase-Proteinkomplex setzt sich an eine Promotor genannte DNA-Region (siehe dazu den Hauptartikel Initiation). Die RNA-Polymerase entspiralisiert im Verlauf der Elongation die Doppelhelix und legt so jeweils ca. 10-20 Basen der DNA zur Paarung frei. Am codogenen Strang (Abb.: Antisense strand) der DNA lagern sich durch Basenpaarung komplementäre Ribonukleotide an. Sie werden unter Eliminierung von Pyrophosphat aus den Nukleosidtriphosphaten durch eine Esterbindung zwischen Phosphat und Ribose miteinander verknüpft (siehe dazu den Hauptartikel Elongation). Die Ableserichtung der DNA verläuft vom 3’-Ende zum 5’-Ende, die Synthese der komplementären RNA dementsprechend von 5’ nach 3’. Die RNA-Polymerase benötigt keinen Primer, am Terminator wird die Transkription beendet. Danach wird das mRNA-Transkript entlassen und die Polymerase löst sich von der DNA.
2. Bei der eukaryotischen mRNA-Synthese kommen zum gerade beschriebenen Ablauf noch die Synthese einer Cap-Struktur am 5’-Ende der mRNA hinzu, die ihrem Schutz und als Signal für den Transport aus dem Zellkern dient. Dieses so genannte Capping passiert bereits, wenn das Transkript nur wenige Basen lang ist, also noch vor der Elongation.

Weitere Verarbeitung der mRNA:

  1. Bei Prokaryoten gelangt die mRNA nach dem Kopiervorgang direkt zu den Ribosomen, häufig lagern sich auch bereits Ribosomen an die noch entstehende Kette an und beginnen die Translation, bevor die Transkription beendet ist (Poly-Ribosom-Complex).
  2. Bei Eukaryoten verlässt das RNA-Transkript selbst noch nicht den Zellkern. Die im ersten Teil der Transkription entstandene RNA wird als unreife RNA, prä-mRNA oder hnRNA (heterogene nucleäre RNA) bezeichnet. Sie wird am 3’-Ende durch Polyadenylierung (Tailing) und Splicing noch prozessiert. Durch alternatives Splicing können aus demselben DNA-Abschnitt unterschiedliche mRNA-Moleküle entstehen. Die so gen. reife mRNA verlässt durch eine Kernpore den Zellkern und gelangt so ins Zytoplasma, wo sie mit den Ribosomen in Wechselwirkung treten kann._
    Interessant dazu finde ich auch Phylogenese und Ontogenese.
    Ich würde mich daher jetzt mal ganz allgemein einigen anderen Vorschlägen anschließen und dir raten, dich mal näher mit der Evolutionstheorie und Genetik zu beschäftigen. Dann wirst du herausfinden, dass es auch in unserem Erbgut vieles gibt, das wir als fertiger Mensch nicht brauchen, aber während dr Embryonalphase, z.T. sogar als fertiges Wesen (-> Blinddarm) noch haben.

Weißt du, es gibt Tiere, die sich schnell entwickeln (darum „lieben“ Biologen auch Fruchtfliegen und ähnliche Tierchen, glaub ich), andere Tierarten ändern sich über Jahrmillionen garnicht.

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solange Tierschutz mit positiven Konsequenzen für den einzelnen mensch verbunden ist würde ich zustimmen, dass es aus Egoismus geschieht.
Es gibt aber genügend fälle, wo das Individuum nichts davon hat.

Oder glaubst du, dass alles was dein Lebenspartner dir gutes tut nur aus Egoismus geschieht? (mal übersptitzt gefragt.)

wenn dem so ist, dann leben wir in einer Welt von biochemisch-triebgesteuerten Menschen und soetwas wie Liebe und Moral existiert nicht.

doch wer verhält sich so als würde diese behauptung stimmen?
wer sagt zu seinem Partner: Ich bin nur mit dir zusammen „Schatz“,
weil meine biochemie und mein instinkt mich zu dir getrieben hat.
Und weil es für die Erhaltung meiner Sippe essentiell wichtig ist.

Hallo, danke für deine Antwort fühle mich verstanden!

Hallöchen,

Die höherentwickelten Säugetiere die heute leben (z.B.
Delphine, aber auch Menschen), leben weil sie besser an die
Umwelt angepasst waren als ihre Vorfahren und ähnliche Rassen,
die in den Jahrtausenden der Vergangenheit ausgestorben sind.

Jein.
Zum einen, was ist „die Umwelt“? Die jetzige Umwelt? Die
meisten Tierarten haben ihre Ursprünge in Umwelten, die ganz
anders waren als die, in denen sie jetzt leben.
Hinzu kommen viele Zufällige Konstellationen, wie ich sie auch
in dem anderen Thread erwähnte („Genetischer Drift“)… nicht
selten setzen sich neue Variationen durch, weil schlicht die
bessere Konkurrenz ausfällt aus irgendeinem Grund.
Im übrigen kann man sowas teilweise ganz gut bei der
Noezooenproblematik beobachten. Ein Tier ist immer nur so gut
an seine Umwelt angepasst, wie es nötig ist (also in Anpassung
an die bestehende Konkurrenz), denn Anpassung ist meist teuer.
Aus diesem Grund gelingt es Neozooen sich in Nischen
hineinzudrängen und alteingesessene Arten zu verdrängen… wäre
die optimal angepasst, könnten sie nicht verdrängt werden.
Im übrigen treffen die Annahmen der Evolutionstheorie nicht
nur auf „höhere“ Säugetiere zu

Daher tut sich bei mir die Frage auf: Wozu eigentlich
Artenschutz?

Ich verstehe, dass sich dir diese Frage aufdrängt. Im Prinzip
teile ich ein Stück weit deine Ansicht sogar. Der Mensch ist
aus der Natur hervorgegangen, der Mensch ist Natur.

Da gehe ich mit.

Und im
Prinzip er und das was er schafft und tut genauso natürlich
wie ein Biber, der sich seine Umwwelt nach Gutdünken formt
oder ein Heuschreckenschwarm der alles verputzt was nicht
niet- und nagelfest ist.
Der Mensch hebt das ganze freilich auf ein neues Level. Im
ursprünglichen Naturgefüge ist es äußerst unwahrscheinlich,
dass eine Art eine andere aktiv ausrottet (passiv kann das
durch Verdrängungsereignisse aber passieren) oder sich selbst
der Lebensgrundlage beraubt (nicht gemeint sind hier
Neubesiedlungsereignisse in noch nicht eingespielten
Systemen… zB Inseln). Ein Löwe wird nur so lange Gazellen
jagen, wie sie in ausreichender Menge zur Verfügung stehen…
werden sie seltener schwenkt er als Generalist auf andere
Arten wie zB Zebras um, bis sich die Gazellen wieder auf ein
Mindestlevel erholt haben (Löwen und Gazellen sind jetzt kein
sonderlich praktikables Beispiel, aber man versteht was ich
meine… diese sich auf das häufigste Beutetier verschiebenden
Nahrungspräferenzen sind gut dokumentiert… es ist einfacher,
sich auf ein Beuteschema ein Stück weit einzuschießen).
Der Mensch ist aber sehr gründlich. Wird ein Beutetier
seltener, wird es umso verlockender, interessanter,
wertvoller. Der Mensch schaltet gezielt Nahrungskonkurrenten
aus und verlässt sich nicht auf reine Verdrängungseffekte…
würde man den Menschne sinn- und hirnlos ohne Regeln machen
lassen, was er tun will, wäre er durchaus in der Lage, sich
seiner eigenen Lebensgrundlage (ein halbwegs funktionierendes
Ökosystem das Nahrung und Rohstoffe aller Art bereitstellen
kann) zu berauben. Freilich könnte man dann auch sagen: Wenn
der Mensch nicht damit klar kommt, wie er seine Umwelt
verändert, dann war ein einfach nicht angepasst genug und
stirbt zu Recht aus. Aber ich habe die Hoffnung noch nicht
aufgegeben, dass wir vielleicht doch angepasst genug sind, um
rein animalische Gelüste und Verhaltenweisen geistig und
moralisch zumindest soweit zu regeln, dass wir einen Platz im
Gleichgewicht mit der Welt finden und noch ein bisschen
bleiben.

Also im Endeffekt ist es traurig, aber zumindest teilweise
wahr, dass Natur- und Artenschutz nicht zuletzt aus
egoistischen Motiven durchaus gerechtfertigt ist.

ich muss zugeben, dass ich mich (weder praktisch noch finanziell) um artenschutz kümmere. wieso wird mir diese art von egoismus von anderen in Deutschland als verwerflich vorgeworfen, wenn doch
aktiver artenschutz ebenso egoisitisch ist…?

Nach wie vor sind dem Menschen viele Zusammenhänge nicht klar.
Oft kann man aus einem System eine Reihe an Komponenten
(meinetwegen auch Elefanten) entfernen, und das System wird es
abpuffern. Aber in der Regel kommt irgendwo der Punkt (wo
genau der ist, ist i.d.R. nicht bekannt), wo das ganze System
in sich zusammenfällt (das angesprochene Beispiel vom
Nilbarsch im Viktoriasee… der See stirbt, die Wirtschaft vor
Ort gleich mit, ebenso die Menschen…denn mit dem Nilbarsch
und dem Aussterben vieler Barscharten, vermehren sich die
Moskitos dort massenhaft und verbreiten Krankheiten… ein
Ausgang dieser nett gemeinten idee, mit dem keiner gerechnet
hätte… nun stell dir sowas kontinental oder gar global
vor…)

Wenn die Art von Elefanten, wie wir sie jetzt kennen ausstirbt
ist das im Grunde kein Poblem - denn die gewaltigen
Dinosaurier sind auch ausgestorben und die Welt und das ganze
Ökosystem funktioniert auch gut ohne sie.

Ja, für uns auf alle Fälle. Für viele Arten, die damals
vorkamen hingegen nicht… das juckt uns jetzt freilich nicht.
Die Welt wird auch ohne uns sehr gut funktionieren, das wird
die Wesen, die nach uns kommen mögen auch nicht weiter jucken.
Aber eigentlich solltes es recht natürlich sein, dass es uns
als Menschen juckt, ob wir uns gerade das eigene Wasser
abgraben oder nicht.

Durch Artenschutz blockieren Menschen also in gewisser Weise
diese Weiterentwicklung.

Da überschätzt du den Einfluss des Menschen doch wieder. Die
Evolution ist im vollen Gange, ob mit oder ohne Mensch…

Ok, die Aussage war bewusst etwas überspitzt. Aber ich denke du verstehst, was ich meine: Die Evolution wird ein stückweit gebremst, wenn auch nur minimal.

selbst wenn wir wollten, wir könnten das gar nicht aufhalten.
Der Mensch selbst macht Evolution… überfischte Fischarten
werden früher (kleiner) geschlechtsreif, bevor sie nicht mehr
durch die Maschen passen, Mönchsgrasmücken ziehen nicht mehr
nur nach Süden, sondern seit einigen Jahren auch nach Norden,
wo sie durch Winterfütterung nun auch über die kalte
Jahreszeit kommen und schneller wieder in den Brutrevieren
angelangen, weil der Weg kürzer ist usw… das sind nur die
Beispiele, die uns bekannt sind. Im Verborgenen, ob nun
abseites des Einflusses des Menschen oder nicht, tut sich noch
ungleich viel mehr…

Das Säugetier Mensch ist nunmal das Ergebnis eines
evolutionären Prozesses. Wie kann der evolutionäre Prozess
etwas hervorbringen, dass den evolutionären Prozess stoppt?

Wer sagt denn sowas? Das ist nicht der Fall.

Das war wieder überspitzt vormuliert.

Die Evolution kann aber etwas hervorbringen, dem es nicht egal
ist, wohin sie sich noch entwickelt.
Der Mensch wird es niemals schaffen, die Natur zu vernichten.
Es sind schon zu anderen Massenaussterbeereignissen mehr als
90% allen Lebens ausgestorben, und trotzdem hat das Leben
weiter gemacht… aber eben ohne die vielen Arten, die vorher
noch da waren.
Es wird wie gesagt auch ohne uns weitere machen, falls es mal
hart auf hart kommt.

Und wenn er das kann, wieso akzeptieren wir das nicht einfach.

Erwachsene können Kinder verprügeln. Könntest du das einfach
akzeptieren? Ist halt so?

Will ich nicht akzeptieren. Aber müsste ich akzeptieren aufgrund der obigen Überlegungen fast schon …

Hin und wieder werden vor den Augen von Unbeteiligten Leute zu
Tode geprügelt, ohne das einer Eingreift… verwerflich, oder
nicht?

Finde ich auch - auf jeden Fall! Aber warum ist es verwerflich?

Für mich persönlich hat Natur einen moralischen Eigenwert, den
der Mensch als moralisches Wesen nicht einfach übergehen
sollte, so wie man den moralischen Eigenwert von anderen
Personen nicht übergehen sollte.

Das sehe ich anders - Werte und Moral entsteht nicht von selbst. Sie müssen von anderen bewusst und konsequent vermittelt werden. Das beste Beispiel sind Kinder. Ich habe es bis heute nicht erlebt, dass Kinder ohne Erziehungsanstrengung zu Werten und Moral erzogen werden. Überlässt man die Kinder sich selbst passiert eher das Gegenteil.
Die Frage ist für mich also aus der Biologie der „natürlichen Selektion“ nicht so leicht zu klären. Dazu kommt, dass alle Lebewesene sich auf’s äußerste gegen das Sterben wehren. Warum, wenn es doch natürlich ist? Viele offene Fragen für mich …

Andere suchen nach greifbaren Gründen für Naturschutz:
Erhalt der eigenen Lebensgrundlage inklusive der Möglichkeit
aus dem noch unbekannten Angebot der Natur zu schöpfen auf der
Suche nach Medizin, Rohstoffen, Nahrung usw sowie dem Erhalt
der jetzigen Ressourcen wie Wasser, Fisch, Holz usw… dazu
gehören Erkenntnisse, dass Monokulturen oft
Schädlingsanfälliger sind, dass man aus Fehlern wie dem
Nilbarschproblem lernt usw

Und wenn ich sage, darum sollen sich andere in ihrem Egoismus kümmern? Mein Egoismus sagt mir, ich soll viel Kohle machen und entspannt mit meinem dicken Benz durch die Stadt rollen - ist das
falsch?

Oft wird auch die Erholungsfunktion der Natur absolut
vernachlässigt. Ich bin überzeugt, dass der Mensch ohne Natur
nur noch ein depressives Wrack wäre… mit allen sozialen
Folgen.

Das stimme ich dir voll zu - das erlebe ich auch so.

Müssten wir das nicht einfach hinnehmen als der evolutionäre
Lauf der Dinge?

Müssen wir? Unser Geist, der reflektieren und planen kann ist
uns auch durch die Evolution gegeben… sollten wir das nicht
nutzen?

Beim letzten Satz klang das Wort „Evolution“ schon fast so, als könnte man es mit „Gott“ ersetzten.

liebe Grüße

danke für deine Antwort

Aj

brainy

Hallo danke erstmal für die antwort. Habe etwas weiter unten kommentiert -->

Hier kann ich nicht an mich halten…
Die einzige Meldung zur Frage kam imo von Stefan Dewald…

Deine Frage lässt auf eine profunde Unkenntnis nicht nur der
Evolutionstheorie schließen.
Bevor man so etwas diskutieren kann muss das Level geklärt
werden.
Schaut man sich die Entwicklung des Lebens auf der Erde an -
rechnet man also in Jahrmilliarden - richtig - da ist es
sauschnurzegal ob die Elefanten, Delfine oder irgendwelche
Menschen die nächsten hundert Jahre überleben. Hau weg den
Scheiß!
Diskutierst du auf ‚unserem‘ - des Menschen Zeitniveau sieht
die Sache aus unterschiedlichen Gründen schon anders aus (da
nutzt auch die 'rapide Entwicklung einer Eidechse nichts).
Aber erst mal - auch ein notwendiges Übel - eine Definition
einiger Begriffe.

…angepasst …

hat es dir anscheinend angetan. ‚angepasst‘ ist ein
schwieriges Wort in der Evolutionsdebatte und mit großer
Sorgfalt und Vorsicht zu benutzen. Lebewesen ‚passen‘ sich
nicht so an wie du das Wort verwendest. Häufig wird da Wort
‚Nische‘ gleich noch hinterher geschoben. Es gibt in der Natur
keine Nischen und Lebewesen passen sich nicht an Nischen an.
Lebewesen, die die Voraussetzungen für den Umgang mit einem
Biotop nicht haben können sich nicht ‚anpassen‘.

Daher tut sich bei mir die Frage auf: Wozu eigentlich
Artenschutz?
Wenn z.B. das Säugetier Elefant in Afrika wegen dem Säugetier
Mensch ausstirbt, dann ist der Elefant nicht genug an seine
(vom Säugetier Mensch beherrschte) Umwelt angepasst.
(Bakterien und Ameisen z.B. sind da schon wesentlich besser
angepasst - auch Ratten).

Hier verwechselst du die oben angesprochenen
Diskussionsebenen. Ausserdem kann ein ‚Elefant‘ oder ‚Seehund‘
auch als ‚Platzhalter‘ für ein ganzes Biotop stehen. Elefanten
und Seehunde haben einen wesentlich größeren
‚Eibarheitsfaktor‘ als z.B. Spinnen und irgendwelche Pflanzen.
Ausserdem funktioniert Evolution anders.

Wenn die Art von Elefanten, wie wir sie jetzt kennen ausstirbt
ist das im Grunde kein Poblem -

Nein, kein Problem -

danke, dass wollte ich nur wissen!

aber… sie sind eine Bereicherung

unseres Lebensraums und es wäre für zukünftige Generationen
schade, sie nicht mehr kennen lernen zu dürfen.

für mich ist es irrelevant. und wer bin ich mir anzumaßen, dass zukünftige Generationen Elephanten (als Beispiel x) kennenlernen wollen? Vielleicht wollen sie es ja gerade nicht… (möchte hier nicht angreifen, sondern die dinge überspitzen.)

denn die gewaltigen
Dinosaurier sind auch ausgestorben und die Welt und das ganze
Ökosystem funktioniert auch gut ohne sie.

Welche ‚Dinosaurier‘ meinst du denn? Zum einen sind bestimmte
Dinos kein Teil unserer Lebumgebung und zum Teil sind sie
nicht ausgestorben sondern sind die Vorfahren unserer Vögel.

Andererseits wäre es möglich, dass eine kleine Population von
Elefanten es schafft sich gegen die Menschen zu behaupten.
Diese wären dann optimal an die gegenwärtige, vom Säugetier
Mensch dominierte Umwelt, angepasst.

Nein. Der Mensch ist auf der Erde im Moment der dominierende
Beutegreifer.

Durch Artenschutz blockieren Menschen also in gewisser Weise
diese Weiterentwicklung.

Auch nein, trotz deines Links… Evolution spielt sich in im
großen in anderen Zeiträumen ab. Und eine Explosion wäre
wieder zu erwarten, wenn der Mensch massiv dezimiert wird.
Dein Link ist außerdem ein nettes Beispiel für ein weiteres
wichtiges Element der Evolution: Isolation. Die ist weder beim
Menschen noch bei den Elefanten z.Z. gegeben.

Ich suche eine logische Antwort darauf. Bisher habe ich von
Leuten nur gehört, dass der Mensch durch Urwaldrodung, durch
Wilderer und Umweltverschmutzung die Welt der Tiere mutwillig
zerstört - und das nicht in Ordnung wäre.

Wieder verwechselst du die Diskussionsebenen. Die Erde kann
als Insel betrachtet werden - zwar eine große Insel - aber auf
jeden Fall endlich. Wir (Menschen), als Endglied einer Kette
sind auf (zumindest noch eine ganze Weile) auf diese Insel als
Lebensraum angewiesen. Wir benötigen Luft, Wasser, Boden. Um
auf dein Urwaldbeispiel einzugehen. Wir wissen noch gar nicht,
welche genaue Funktion der Urwald für uns hat. Angefangen als
CO2 Speicher, Sauerstoffproduzent, Medizinale Pflanzen, …
Ein Regenwald ist ein riesiges Biotop, das wir nur zum
Bruchteil kennen und verstehen. Genauso verhält es sich mit
den Ozeanen, den Tundren, den Polargebieten. Nicht alles in
unserer Umgebung hat einen direkten ‚Nutzen‘ für uns -
vielleicht merken wir erst nach einer Weile, was uns fehlt,
wenn es weg ist. Unsere Insel auf ausschließlich 'im Moment
für uns nützliche Dinge ‚abzumagern‘ ist kurz gedacht. Klar,
du kannst sagen, du brauchst weder Elefanten, noch Orangs -
auch keinen Urwald… ich hoffe du willst keine Kinder. Wer
also Urwald und Ozeane zerstört, zerstört in zweiter Linie
seine eigene Umwelt.

… Wie kann der evolutionäre Prozess
etwas hervorbringen, dass den evolutionären Prozess stoppt?

Weil die Evolution nicht plant und nichts ‚hervorbringt‘ Und
du bildest dir zu viel ein, wenn du glaubst, der Mensch wurde
den Prozess ‚stoppen‘.
Wie viel Zeitspanne kannst du, können wir überschauen? Auf
jeden Fall nach vorne zu wenig.

ich würde auch sagen nach hinten!

Und wenn er das kann, wieso akzeptieren wir das nicht einfach.

Und wieder wechselst du die Ebene. Evolution ist in erster
Linie ein biologisches Phänomen. Was du ansprichst driftet
jetzt ab in Richtung ‚Sozialdarwinismus‘ Und das hat weder mit
Darwin noch mit Evolution zu tun. Sondern ist platte,dumme und
unkritische Übertragung von biologischen Gesetzen auf
menschliche Gesellschaften.

Stattdessen gilt es in unserer Gesellschaft als verwerflich
sich nicht für den Artenschutz einzusetzen.

Nein, leider nicht. Sonst würden bestimmte Dinge nicht
gemacht. Der Unterschied zwischen Artenschutz und Tierschutz
wurde ja schon angesprochen.

Müssten wir das nicht einfach hinnehmen als der evolutionäre
Lauf der Dinge? So wie die Welt durch Zufall entstanden ist,
könnte sie durch Zufall auch wieder kollabieren. Was wäre
daran problematisch?

Und wieder wechselst du die Ebene. Unsere Sonne wird sicher
ausbrennen, das Leben auf der Erde wird sicher enden - aber
das ist eine andere Größenordnung.

Andere unlogische Argumente für den Artenschutz, die ich
gehört habe sind: z.B. dass die Artenvielfalt wichtig sei (die
ja durch das Aussterben der Elefanten und das aufkommen neuer

  • evtl. noch komplexerer Arten - doch erhalten bleiben würde).

Diese Argumente sind nicht unlogisch, du verstehst sie nur
nicht

du kennst mich aber gut! :smile:

Oder, dass Elephanten wunderbare Tiere seien, die allein aus
ästhetischen Gründen erhalten werden sollten - wobei Ästhetik
wiederum nur subjektive Geschmackssache ist und für mich kein
logisches Argument…

Dito

Was denkt ihr dazu?

Ich denke, dass du noch nicht ganz verstanden hast worum es
geht. Du meinst noch, du würdest außerhalb der Welt stehen.

neine eben nicht. genau das gegenteil.

Der Mensch hat Gehirnmäßig ein Level erreicht, das es ihm
erlaubt würde, über seinen Tellerrand hinaus zu schauen

damit hast du gerade gesagt, das du meinst, außerhalb der Welt zu stehen.

und zu

sehen, dass er mit einer Einstellung wie der deinen (falls
deine Fragen diese wieder spiegeln) den Ast absägt auf dem er
sitzt.

ja, das wiederum könnte passieren (den eigenen Ast absägen). Aber zum glück gibt es leute, die sich für Tier/Artenschutz einsetzten (in ihrem Selbsterhaltungstrieb.)
Mein Selbsterhaltungstrieb sagt mir, mich darum nicht zu kümmern.

Wieder: Ich formuliere gerne überspitzt - bin im Grunde für einen verantwortungsvollen Umgang mit der Natur.

LG

danke für die hilfreiche antwort!
einen frage tut sich bei mir noch auf (siehe unten):

Natürlich ist es in einem gewissen Sinne vollkommen egal, ob
hier auf der Erde irgendwelche Arten aussterben oder nicht.
Es ist auch egal, ob sich der Mensch selbst ausrottet oder
nicht und wenn wir morgen unseren Planeten pulverisieren, das
Weltall kostete es noch nicht einmal ein Niesen.

Wir sind aber Menschen und als solche müssen wir die
menschliche Art als erhaltenswert betrachten.

Damit die menschliche Art überlebt, braucht es allerdings eine
zuträgliche Umwelt und diese zu erhalten braucht es, unter
Anderem, den Artenschutz.

Der Mensch, so blöde er an und für sich auch ist, ist bisher
die einzige Art, die so etwas wie Einsicht hat, wir haben
Macht über alle anderen Arten und wir können die Folgen
unseres Handelns voraus sehen.

Deshalb sind wir auch verpflichtet, vorausschauend zu handeln,
gewisse Dinge zu fördern uns andere zu verbieten. Was leider
sowieso nur allzu selten klappt.

Ich verstehe nicht, woher die von dir genannte Verpflichtung kommt, verantwortungsbewusst zu Handeln. Es ist doch nur Zufall, dass wir so intelligent sind. Niemand hat uns diese Position an der Spitze der Intelligenz/Entwicklung gegeben und verlangt von uns, dass wir uns auch verantwortungbewusst verhalten…

Es ist eben nicht so, dass Evolution immer den besten Weg
nimmt, sie schlägt zufällige Wege ein, egal ob die in eine
Sackgasse führen. Nur im Zurückblicken erscheint sie uns
logisch.

Dafür, dass die Evolution Lebewesen hervor bringen kann, die
die Evolution stoppen, gibt es genügend Beispiele, das beste
Beispiel sind wir selbst. Wir sind nun seit etlichen Tausend
Jahren dabei unseren Genpool systematisch zu schwächen,
sprich, wir verblöden immer mehr, sei es durch die
Errungenschaften der Medizin, oder durch die Geburtenregelung.

das scheint mir auch so.

Und zu einer zuträglichen Umwelt gehören eben nicht nur
nützliche Arten, sondern auch Elefanten und sei es nur damit
wir einst unseren Enkeln sagen können, schau mal, das ist ein
Elefant!

Gruß, Nr.5

danke grüße zurück.

hallöchen,

danke für den denkanstoss. hilft weiter.

Hallo,

ja die Frage ist bewusst provokant - nicht weil ich an antworten nicht interessiert bin - sondern weil ich bisher eben keine befriedigende gehört hab.

danke erstmal für den beitrag.

lg

(Ich geb zu, mir macht die Diskussion hier Spaß. Nur so vorweg)

Ja, für uns auf alle Fälle. Für viele Arten, die damals
vorkamen hingegen nicht… das juckt uns jetzt freilich nicht.
Die Welt wird auch ohne uns sehr gut funktionieren, das wird
die Wesen, die nach uns kommen mögen auch nicht weiter jucken.
Aber eigentlich solltes es recht natürlich sein, dass es uns
als Menschen juckt, ob wir uns gerade das eigene Wasser
abgraben oder nicht.

„Das Leben findet eine Weg“ :wink:

Das sehe ich anders - Werte und Moral entsteht nicht von
selbst. Sie müssen von anderen bewusst und konsequent
vermittelt werden. Das beste Beispiel sind Kinder. Ich habe es
bis heute nicht erlebt, dass Kinder ohne Erziehungsanstrengung
zu Werten und Moral erzogen werden. Überlässt man die Kinder
sich selbst passiert eher das Gegenteil.

Das siehst du nicht nur bei Menschen. Wenn z.B. eine Kängurumama überfahren wird, kann es für das kleine Känguru u.U. besser sein, wenn es auch getötet wird, da es sonst niemanden hat, der ihm die für ihn lebensnotwendigen Dinge beibringt. Ähnliches gilt auch für Affenbabys.
Affen (ich glaube, es wurde hauptsächlich bei Menschenaffen beobachtet), die von Menschen großgezogen wurden sind, sind nicht in der Lage, sich um ihrern Nachwuchs zu kümmern oder haben zumindest große Probleme. Der Faktor Erziehung/ Lernen von Älteren spielt somit in der Natur eine große Rolle.
Und um nocheinmal die Elefanten als Beispel zu nehmen: weißt du, was das Problem daran ist, das viele ältere Elefantenkühe getötet werden, bzw, dass es nicht mehr genug alte Elefantenkühe gibt?
Sie können den jüngeren Elefanten keine Wasserlöcher u.ä. (-> lernen von Älteren) mehr zeigen, so dass diese auch früher sterben.

Dazu kommt, dass alle Lebewesene sich auf’s äußerste gegen das Sterben :wehren.

Wie kommst du darauf?

Warum, wenn es doch natürlich ist? Viele offene Fragen für
mich …

Warum hab ich dann manchmal bei älteren Menschen, oder auch schwer kranken Menschen, dasgefühl, dass sie nur noch auf das Sterben warten? Meinst du, das ist uns anerzogen?

Müssen wir? Unser Geist, der reflektieren und planen kann ist
uns auch durch die Evolution gegeben… sollten wir das nicht
nutzen?

Beim letzten Satz klang das Wort „Evolution“ schon fast so,
als könnte man es mit „Gott“ ersetzten.

Wieso??? Weil vor ein paar Millionen Jahren ein paar Affen immer häufiger aufrecht standen und durch benutzen ihrer Hände ihre geistige Aktivität stimmuliert haben? Und die Evolution hat dann noch dafür gesorgt, dass das Gehirn der Affen brav weiter wächst und so. Dafür brauch ich keinen Gott und finde auch nicht das man in dem von dir zitierten Satz Evolution durch Gott ersetzten kann.

Aus reinem Interesse: gehst du noch zur Schule? Und wenn ja: welche Klasse?
Grüße

Deshalb sind wir auch verpflichtet, vorausschauend zu handeln,
gewisse Dinge zu fördern uns andere zu verbieten. Was leider
sowieso nur allzu selten klappt.

Ich verstehe nicht, woher die von dir genannte Verpflichtung
kommt, verantwortungsbewusst zu Handeln. Es ist doch nur
Zufall, dass wir so intelligent sind. Niemand hat uns diese
Position an der Spitze der Intelligenz/Entwicklung gegeben und
verlangt von uns, dass wir uns auch verantwortungbewusst
verhalten…

Ja, dann lasst uns das diese Welt ausschlachten und endlich die ultimative Orgie feiern! In 150 Jahren gibt’s dann endlich keine Menschheit mehr und dieser „Fehlgriff der Evolution“ ist dann endlich ausgemerzt! Und nachdem sich die Welt dann langsam von ihrer Vergiftung erholt gedeihen Flora&Fauna wieder und die „Evoltion“ hält sich dann hoffentlich zurück, nochmal so ne degenerierte Kackbratzenbande zu züchten!
Ist es das, was du sagen möchtest?

Ich finde es unglaublich, dass die Menschen vor tausenden von Jahren schon erkannt haben! Und deshalb Verhaltenscodices in Religionen festlegten, damit der dumme Bauerntrampel halt nicht mit „ich bin stärker als wie du“ alles kaputt macht. Nur leider hat das Christentum ziemlich zügig den Bauerntrampelslogan zum Lei(t/d)motiv ihrer Politik erhoben…

Der Mensch, so blöde er an und für sich auch ist, ist bisher
die einzige Art, die so etwas wie Einsicht hat, wir haben
Macht über alle anderen Arten und wir können die Folgen
unseres Handelns voraus sehen.

Irgendein alter Philosoph (möglicherweise Grieche) hat mal gesagt, dass der Mensch sich vom Tier dadurch unterscheide, dass er über sein Handeln nachdenke und aus der Geschichte lerne.
Leider werden diese Kriterien eigentlich nie erfüllt…

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Guten Tag,

Tach auch,

Deshalb sind wir auch verpflichtet, vorausschauend zu handeln,
gewisse Dinge zu fördern uns andere zu verbieten. Was leider
sowieso nur allzu selten klappt.

Ich verstehe nicht, woher die von dir genannte Verpflichtung
kommt, verantwortungsbewusst zu Handeln. Es ist doch nur
Zufall, dass wir so intelligent sind. Niemand hat uns diese
Position an der Spitze der Intelligenz/Entwicklung gegeben und
verlangt von uns, dass wir uns auch verantwortungbewusst
verhalten…

Ja, dann lasst uns das diese Welt ausschlachten und endlich
die ultimative Orgie feiern! In 150 Jahren gibt’s dann endlich
keine Menschheit mehr und dieser „Fehlgriff der Evolution“ ist
dann endlich ausgemerzt! Und nachdem sich die Welt dann
langsam von ihrer Vergiftung erholt gedeihen Flora&Fauna
wieder und die „Evoltion“ hält sich dann hoffentlich zurück,
nochmal so ne degenerierte Kackbratzenbande zu züchten!

Ist es das, was du sagen möchtest?

Ja - das wäre für mich die richtige Schlussfolgerung unter der Vorannahme, das Evolution tatsächlich der Weg ist, wie alles entstanden ist.

Ich finde es unglaublich, dass die Menschen vor tausenden von
Jahren schon erkannt haben! Und deshalb Verhaltenscodices in
Religionen festlegten,

die haben sie aber festgelegt ohne die Vorannahme der Evolution. d.h. für ethisch und moralisches Verhalten ist die Evolutionslehre nicht brauchbar oder zumindest nicht erforderlich oder hilfreich.

damit der dumme Bauerntrampel halt
nicht mit „ich bin stärker als wie du“ alles kaputt macht. Nur
leider hat das Christentum ziemlich zügig den
Bauerntrampelslogan zum Lei(t/d)motiv ihrer Politik erhoben…

ich denke es ist andersherum: das du so denkst, wie eben beschrieben, ist ein Ergebnis des kulturchristlichen Erbes in Europa.

Der Mensch, so blöde er an und für sich auch ist, ist bisher
die einzige Art, die so etwas wie Einsicht hat, wir haben
Macht über alle anderen Arten und wir können die Folgen
unseres Handelns voraus sehen.

Irgendein alter Philosoph (möglicherweise Grieche) hat mal
gesagt, dass der Mensch sich vom Tier dadurch unterscheide,
dass er über sein Handeln nachdenke und aus der Geschichte
lerne.
Leider werden diese Kriterien eigentlich nie erfüllt…

Das stimmt…!

Hi,

Wenn die Art von Elefanten, wie wir sie jetzt kennen ausstirbt
ist das im Grunde kein Poblem -

Nein, kein Problem -

danke, dass wollte ich nur wissen!
aber… sie sind eine Bereicherung

unseres Lebensraums und es wäre für zukünftige Generationen
schade, sie nicht mehr kennen lernen zu dürfen.

für mich ist es irrelevant. und wer bin ich mir anzumaßen,
dass zukünftige Generationen Elephanten (als Beispiel x)
kennenlernen wollen?

Wer bist, dir anzumaßen, dass sie keine Elefanten kennenlernen wollen? Und wer bist du dir anzumaßen, das messen zu können, nach welchem Maß?

Was denkt ihr dazu?

Ich denke, dass du noch nicht ganz verstanden hast worum es
geht. Du meinst noch, du würdest außerhalb der Welt stehen.

neine eben nicht. genau das gegenteil.

Ach „WIR“ haben Evolution nicht begriffen…
Ich geh morgen gleich mal zu meinen Profs und sag ihnen, dass sie da leider was nicht verstanden haben. Was? Hab ich auch nicht verstanden…

Diese Argumente sind nicht unlogisch, du verstehst sie nur nicht

Wieder: Ich formuliere gerne überspitzt - bin im Grunde für einen verantwortungsvollen Umgang mit der Natur.

Aber???

solange Tierschutz mit positiven Konsequenzen für den
einzelnen mensch verbunden ist würde ich zustimmen, dass es
aus Egoismus geschieht.
Es gibt aber genügend fälle, wo das Individuum nichts davon
hat.

Woher nimmst du diese Weisheit?

Oder glaubst du, dass alles was dein Lebenspartner dir gutes
tut nur aus Egoismus geschieht? (mal übersptitzt gefragt.)

wenn dem so ist, dann leben wir in einer Welt von
biochemisch-triebgesteuerten Menschen und soetwas wie Liebe
und Moral existiert nicht.

Hä, wie kommst du zu dem Schluß?
Abgesehen davon müssen unsere Moralvorstellungen biochemisch-elektrisch in uns verankert sein, weil sie sonst durch „Etwas/Nichtweltliches“ repräsentiert werden müsste…

weil meine biochemie und mein instinkt mich zu dir getrieben
hat.
Und weil es für die Erhaltung meiner Sippe essentiell wichtig
ist.

Endlich mal was, das man stehen lassen kann. Wobei es durchaus auch ohne zwischenmenschliche Biochemie, sondern aus reiner Berechnung, was man dann persönliche Biochemie nennen könnte, zu Partnerschaften kommt.