Zappelfillip´se in der Klasse

Hallo Ninchen, schöne, dass Du wenigstens Dich selbst grüßt :wink:

Ja ich bin die MUtter eines motivieten Mädchens und eines
motivierten Jungen und als Elternbeirat in die Situation
einbezogen worden. Die Zappelfillips kommen aus einer höheren
Klasse und wurden gerade zurückgestuft, also hatten sie wohl
schon Lehrer verbraucht.

Das ist schön für Dich und Deine Kinder, dass sie motiviert sind. Das ist aber, wie Du schon feststellst, nicht bei allen Kindern so. Die Gründe reichen von Unterforderung, Überforderung bis hin zu Verhaltensstörungen.
Deine Begründung „sie hätten schon Lehrer verbraucht“ ist wohl etwas einfach gedacht und eine reine Vermutung - die Gründe für Ihr Fehlverhalten liefert diese Bemerkung jedenfalls nicht. Wenn die betroffenen Schüler den Unterricht so massiv stören, wie von Dir beschrieben, dann ist es (auch wenn Du im Elternbeirat bist) nicht Deine Aufgabe über die Gründe zu spekulieren, sondern eine Lösung herbeizuführen. Das erreichst Du nicht in dem Du gegen die Schüler hetzt, sondern indem Du die Lehrer dazu bringst Elterngespräche zu führen und ggf. die Kinder zum Psychologen zu schicken.

Bei zwei Jungen läuft ein Sonderschulverfahren, ist also wohl keine subjektve Meinung.

Die Eltern der Kinder sind kooperativ und soweit ich sie kenn
auch sehr nett und freundlich, nur eben nicht
bildungsinteressiert.

Das mit der Zurückstufung und dem Sonderschulverfahren hast Du aber im ersten Posting nicht erwähnt. Für solche Fälle gilt das, was ich oben geschrieben habe: Schulpsychologen oder sozialpsychologischer Dienst. Wenn dort gut gearbeitet wird und der Fall so ist wie Du ihn beschreibst, kann für die betroffenen Kinder eine Einzelfallbetreuung beantragt werden.

Ältere Geschwisterkinder sind bereits in die Sonderschule
umgeschult worden und die Familien stehen unter besonderer
beobachtung des Jugendamtes, Familienhelfer,…

Und ja wir wollen 100% ig das die Klassenleistung nicht durch
eine durchaus auch verzogene Minderheit sabotiert wird, denn
am Ende interessiert das keinen warum ein Kind irgendwas nicht
gelernt hat es zählt dann nur was ist da und was nicht und ja
ich gehe davon aus, das meine Kinder das Abi machen und das
Sie studieren und sie wissen sogar schon was. Vermutlich ist
das auch in gewisser weise der Unterschied, denn die Jungens
wissen offensichtlich gar nicht warum sie zur Schule gehen
sollen und haben null Interesse.

Über welchen Jahrgang reden wir hier eigentlich?

Noch mal: es ist Aufgabe der Schule dafür zu sorgen, dass ein ungestörter Unterricht stattfinden kann. Wenn Du davon sprichst, dass die Lehrerin absolut konsequent ist, dann mag ich das nicht so recht glauben, denn geschafft hat sie es jedenfalls nicht Ruhe in den Unterricht zu bringen. Die Frage ist auch ganz einfach, ob ihre Methoden die Richtigen sind und ob die betroffenen Kinder überhaupt in der Lage sind den Unterricht zu folgen (wo wir wieder beim Psychologen wären). Für Dich bedeutet das als Elternteil und Elternbeirat, dass Du Dir ein objektives Bild über die Situation machst. Hast Du schon mal in der Klasse hospitiert?

Viele Grüße

Hallo,

Klar kannst Du lachen, aber ich vermute mal es gibt viele, die
das schon in der 1. Klasse oder vorher wissen und dann darauf
hinarbeiten.

Nein, gibt es nicht.

Mir gings auch so und ich denke gerade wer einen

anspruchsvollen Berufswunsch hat, der muß
a anders sein als die Masse und
b früh anfangen.

Das ist DEIN Anspruch - wenn andere Menschen andere Ansprüche oder Möglichkeiten haben (finanziell und intellektuell) dann bist Du trotzdem kein besserer Mensch.

Balett, Violine, Sport da ist der Zug mit 10 schon abgefahren
:wink:

Ok - jetzt verstehe ich. Ich habe mal lange Zeit Synchronaufnahmen mit Kindern organisiert und habe mal einige Zeit in einem privaten Kindergarten Einblick bekommen - es ist unglaublich, was die Eltern den Kindern aufbuckeln: bis 15h Schule/Kindergarten, dann an einem Tag zum Ballett, dann zum Geigenunterricht, Sportverein, abends noch die Synchronaufnahmen und dann noch Hausaufgaben und die Geige will auch außerhalb des Unterrichts bespielt werden. Herrgott, was ist das für ein Leben??? Was mutet ihr den Kindern zu??? Kein Wunder, wenn sie Essstörungen und einen Burn-out im Kindesalter bekommen (was übrigens erschreckend zunimmt).

Wo bleibt denn da die Zeit zum Nichts-tun, sich mit Freunden treffen, radeln und in der Natur zu sein? Unser Sohn hat zu seinem Geburtstag von den Eltern eines Mädchens eine Absage bekommen, weil sie an dem Nachmittag eine Musikstunde hätte (4 Wochen VOR dem Termin!) - armes Kind!

aber Du warst vermutlich nie bei einer Olympiade oder?

Und auch ansonset ist es gerade bei z.B. Medizinern,
Raumfahrern, usw. durchaus normal das mit 6 schon zu wissen ob
man es schafft steht auf einem anderen Blatt.

Das kann ich nicht bestätigen. Hast Du für diese abenteuerliche Behauptung einen Beleg (unabhängige Studie mit Quellenangabe)?

Aber ich kenn

keinem aus meinem Studium dem mit 21 mal in den Sinn kam
Quantenphysik zu studieren, die meisten wussten das schon
lange im Vorraus.

Hmm. Klar. Und ich kenne ein Vollwaise, der bis er acht war weder Deutsch konnte noch zur Schule gegangen war und ein Physikstudium mit 0,7 abgeschlossen hat. Ich hatte auch eine Mitschülerin, die bis zu ihrem 15. Lebensjahr nicht gesprochen hat. Auch nicht mit ihren Eltern (die übrigens beide Sozialpädagogen waren - dieses „stumme“ Mädchen ist eine bekannte Opernsängerin geworden. Ich hatte auch einen Mitschüler, der immer gestört hat und deswegen an einem Einzeltisch sitzen musste - er ist Lehrer geworden. Es gibt unzählige von Einzelfällen, die das widerlegen, was Du von Dir gibst und daraus ein Naturgesetz zu entwerfen ist sehr unwissenschaftlich und realitätsfern.

Wer aber Verkäuferin werden will oder ähnliches, der
entscheidet dann oft erst nach der Lehrstelle, die er bekommt
oder auch nicht aber auch da gibt es Kinder, die das schon mit
6 wissen und auch werden, einfach weil sie motiviert sind und
auch von zu Hause dazu erzogen werden auf irgend etwas
hinzuarbeiten.

Ich kann hier nur mit dem Kopf schütteln - woher hast Du nur diesen (sorry) Schwachsinn?

Viele Grüße

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Hallo,
Du hast in Deiner Ursprungsfage nicht von Sonderpädagogik gesprochen, sondern von wilden Jungs (der Titel „Zappelfillip“ ist bis hier sogar im Betreff stehen geblieben).

Ist Dir schon mal in den Sinn gekommen, dass die Gesellschaft nicht uniform ist und dass die Kinder lernen sollen mit anderen Menschen klar zu kommen (was bei Dir anscheinend noch nicht so klappt).

Ob ein Kind auf eine Sonderschule gehört hat nicht ein Elternteil von Mitschülern zu entscheiden. Es wird auch kein qualifizierter Sonderschulpädagoge hier eine Ferndiagnose stellen. Aber dazu habe ich schon etwas geschrieben. Allein ein Kinderpsychologe kann und darf beurteilen was bei den Kindern zu der beschriebenen Unruhe führt und welche Maßnahmen ergriffen werden kann, um diesen Kindern zu helfen (ich betone diesen Kindern zu HELFEN).

Bei Deiner Haltung frage ich mich warum Du nicht Deine Kinder auf eine Privatschule schickst? Aber auch (oder gerade dort) sind oft mit erheblichen Defiziten im Sozialverhalten einzelner Kinder zu rechnen.

Viele Grüße

3 Like

Hallo Karl,

das stimmt einfach nicht. Es kommt auf den Grad des Zappelns
an. Ich vermute mal, dass du nicht die ganze Bandbreite
kennst. Es gibt Kinder, bei denen die Unruhe so extrem ist,
dass du als Lehrkraft alleine keine Chance hast.
Welcher Grad hier vorliegt, wissen wir natürlich nicht. Aber
so pauschal: Die Lehrerin muss damit klarkommen, ist
schwierig. Vielleicht hast du recht, vielleicht kann ist es
aber auch nicht möglich.

Wenn der „Grad des Zappelns“ auf das normale Verhalten eines impulsiven Lausbuben zurückzuführen ist, dann sollte eine Lehrerin in der Lage sein damit klar zu kommen.

Wenn der „Grad des Zappelns“ darüber hinausgeht, ist es ihre Pflicht professionelle Hilfe zu holen (Schulpsychologe, sozialpsychologischer Dienst).

Viele Grüße

Gruß!
Karl

Moin!

Das verstehe ich nun überhaupt nicht.
Du hattest eine evtl. Sportliche Begabung angesprochen und
jetzt wirfst du mir vor ich zöge mich irgendwo hoch.
Das finde ich geradezu beleidigend.
Wie du selbst anmerkst wolltest du anscheinend etwas klar
machen was mit deinem Beispiel nicht ging. Nicht ich ziehe
mich irgendwo hoch, sondern du hast ein schlechtes Beispiel
gebracht. Das hast du anscheinen erkannt. Der Reflex andere
für eigene Fehler verantwortlich zu machen, ist zwar
verbreitet, aber keine Zierde.

Du hast Mathematikunterricht mit Fussballspielen verglichen. Ich habe meinen Blickwinkel nicht so eng gehalten wie du. Daraus ergibt sich mehr Spielraum für die verschiedensten Methoden.
Ich habe durchaus berechtigt erkannt, dass das verstehende Lesen ein sehr häufig auftretendes Problem in diesem Land ist und ich in Zukunft meine Ausführungen etwas allg.halten werde. Wie sich gerade zeigt entstehen da die wüstesten Spekulationen.
Ich kann dir empfehlen, das mit dem verstehenden Lesen noch ein bischen zu üben bevor du von Reflexen und Fehler anderer sprichts.
Deine Interpretation ist deine persönliche Meinung und nicht mein Fehler.

Ganz allgemein hast du natürlich damit recht, dass man
Probleme am Besten durch den Einsatz eigener Ressourcen löst.
Nur ob das hier überhaupt geht, weiß ich nicht und du bist dir
da anscheinend auch nicht mehr so sicher, da du nun ja
erklärst auch keinen besseren konkreten Vorschlag machen zu
können.

Ich werde kein Rezept geben und auch nicht geben können. Ich kenne die Situation und die Personen nicht. Es wäre anmaßend, aus dem Blauen heraus, eine Lösung zu presentieren. Das tun andere Hobbyfachleute und Sonstige.
Wie gesagt, einen Ansatz zu bieten der für die verschiedenste Methodenwahl Spielraum lässt war mein Ziel. Es ist anscheinend doch auch sehr verbreitet das Denken anderen zu überlassen.

Da es hier anscheinend darum geht das Verhalten der fünf Jungs
zu verändern ist m. E. das bloße erkennen von Ressourcen auch
nicht ausreichend.

Interessante Theorie und weiter?

Nach meinen Erfahrungen - mit zugegebener Maßen deutlich
älteren Schüler/innen - gibt es Menschen, die einen solchen
Mangel an Zuwendung und Verbindlichkeit haben (und in
auffälligem Verhalten äußern), dass dies mit keinen Mitteln
der real existierenden Schule kompensierbar ist.

Die Schule ist kein Kompensator. Sie ist ein Mittel der Hilfestellung.
Mein Vorschlag war, das Dreiecksverhältnis Schüler, Lehrer und Eltern zur Zusammenarbeit einander zuzuführen.

Da mag man einfach mal eine überlegene pädagogische Kompetenz
postulieren, die das könnte und vielleicht gibt es auch hin
und wieder Inkarnationen des Pädagogikgottes, die selbst
schwere psychische und soziale Deformationen nebenbei im
Unterricht zwanglos korrigieren können.

Ich glaube du übrtreibst an dieser Stelle. Einfache Leute denken die Schule könnte vergangene erzieherische Schieflagen ausgleichen.

De Facto sind aber einfach die meisten Lehrer mittelmäßig
(quasi ein Naturgesetz) und müssen auch noch einer Mehrheit
anderer Kinder gerecht werden, deren Bedürfnisse nicht
unwichtiger sind, nur weil sie weniger problematisch sind.

In diesem Punkt gebe ich dir absolut recht.
Es stellt sich für mich immer häufiger die Frage, warum der Lehrer genau mit diesen Problemen allein gelassen wird.
Es gibt auch gute Lehrer. Urteile nicht so verallgemeinernd über deine Kollegen.

Gruß
Werner

Gruß