Im Durchschnitt werden in Deutschland 182 Minuten pro Tag am Fernseher verbracht (AFG/GFK July, 2018). Warum? Was sind die Auswirkungen?
Weil darum.
Wie soll man darauf eine Antwort in einem Forum geben?
Siboniwe
Hi.
Eine weiter steigende Verblödung. Auch recht unabhängig von Programmen. Die früher selbsternannten „öffentlich rechtlichen Objektivberichter“ verdienen diesen Titel doch auch schon länger nicht mehr.
Frage ich mich auch. Kommt doch wirklich nur Mist. Bei ein paar Bekannten weiß ich aber, dass die den TV zur Hintergrundberieselung brauchen. Ich ziehe für so etwas Musik (laut!!) vor.
Die Auswirkungen? Gehirn verweicht, Leute werden dümmer (wobei ich mich da ernsthaft frage, ob die ständige Verfügbarkeit von Google o. ä. das nicht-Denken nicht noch mehr beeinflusst), Leute werden bewegungsfaul und demzufolge moppelig
Kannst du das belegen? Gibt es dazu Untersuchungen oder erkennst du einen systematischen Zusammenhang?
Ich habe gestern Abend erst den Tatort, dann heute im ZDF und dann Inspector Barnaby angesehen und am Nachmittag hatte ich auch mal kurz die Glotze an. Damit habe ich meine 182 Minuten voll. Jetzt gerade läuft bei mir übrigens das Morgenmagazin. Ich habe aber nicht das Gefühl, deswegen dümmer geworden zu sein. Ich merke auch an Tagen, an denen ich am Vorabend ferngesehen habe, keinen Abnahme meiner Problemlösungskompetenz bei beruflichen Sachverhalten.
Möglicherweise ist das ja einfach undifferenzierte Überheblichkeit, wenn man alle anderen (den deutschen Durchschnittsbürger) einfach mal als zunehmend verblödet hinstellt.
Das ist meine subjektive Wahrnehmung und bezieht sich zum größten Teil auf das Allgemeinwissen.
Beispiele aus der vergangenen Woche gefällig? Gorgonzola sind Pilze aus Gorgonz in Italien. Berlin liegt in den Alpen. Wagner macht doch Pizza. Und von gerade eben: „Wir haben am Freitag den Mond überhaupt gar nicht am Himmel gefunden“
Nein, das waren keine Schul- oder Kindergartenkinder sondern Personen über 30 mit abgeschlossener Ausbildung und einem ganz normalen Job. Leider waren das keine Ausreißer nach unten.
Ob es an schlechterer Schulbildung als zu meiner Zeit (immerhin 10 Jahre älter als die o. g. Personengruppe), reinem Desinteresse, dem TV-Programm oder Google-induzierter-Denkfaulheit liegt weiß ich nicht und werde ich auch nicht untersuchen. Not my job.
Man wählt ja selber aus, was man sich ansieht. Daher glaube ich eher an die Theorie, dass fernsehen die Dummen dümmer und die Klugen klüger macht.
Hallo!
Diese hier geschriebene Aussage ist so treffend und richtig, dass ich sie nur noch einmal - der allgemeinenen Kenntnisnahme und Wichtigkeit wegen - deutlich unterstreichen muß!
Herzliche Grüße
Helmut
Meine Idee dazu: einfach mal den Fernsehempfang in Deutschland komplett abschalten, auch das Internet.
Sagen wir mal, für 3-7 Tage.
Guck dich mal um, in so gut wie jedem Haushalt läuft ab 18 Uhr der Fernseher (im Sommer später). Was würden all die Menschen tun, wenn es das nicht gäbe? Früher schlafen gehen, miteinander sprechen, sich mehr streiten oder weniger, mehr lesen, rausgehen, andere Menschen treffen, aktive Hobbys pflegen, …
Da würde so einiges passieren, da bin ich sicher. Was genau, das ist Spekulation. Von „alles wird wieder gut“ bis zu „Revolution“ halte ich vieles für möglich.
Und ja, ich schließe mich da nicht aus.
Bufo
Es gibt einen Fernsehsender, von dem ich nie geglaubt habe, dass ich ihn einmal einschalten würde - DMAX -, aber ausgerechnet die haben eine mehrteilige Reportage über Autotransporter (Schiffe) gebracht, die für meine Recherche zu einem Roman wesentlich war. Fernsehen kann klüger machen, wenn man sein Programm mit etwas Überlegung zusammenstellt.
Gruß,
Eva
Hi
Leider steht dem die Hatz der Fernsehsender nach Einschaltquote oft entgegen und sie reagieren mit Einfallslosigkeit. Nach dem Erfolg „Bares gegen Rares“ (Fernsehpreis!! - Antiquitäten und - Trödelshow) soll es jetzt von unserem allseits geschätzten Kulturkanal ARD ebenfalls eine Sendung geben - aber natürlich „ganz anders“… (https://www.noz.de/deutschland-welt/medien/artikel/1412046/nach-erfolg-von-bares-fuer-rares-auch-ard-will-troedelshow)
Daher gucke ich eher, was ich in der Mediathek (https://mediathekviewweb.de/) herunterladen kann und kann es mir dann anschauen, wenn ich Lust habe. Mit dem Client-Programm kann man eine bessere Vorauswahl treffen…
z.B. ein Porträt eines indischen Fotografen (Das Auge Indiens), der „Happy Film“ ein erfrischender Dokumentarfilm über den Selbstversuch des Glücklichseins oder wer mag, die Aufzeichnung der Premiere des Lohengrin der Bayreuther Festspiele - bei den Privaten ist es leider schwieriger hier die Spreu vom Weizen zu trennen und Werbung nervt ohne Ende ;).
Es lenkt von Problemen ab, es ist nicht anstrengend, es ist passiv, es entspannt, es dient der Katarsis wie die alten Bühnenstücke.
Es ist günstig, immer verfügbar.
Kann aber auch informieren, den Horizont erweitern, unterhalten und bilden.
Interessanter Link:
http://whole9life.com/category/kill-your-tv/
Wie bitte?? Die Brüder kriegen verfassungsrechtlich garantiert einen riesigen Haufen Kohle in den Rachen geschaufelt und es fällt ihnen nix besseres ein, sich gegenseitig Konkurrenz zu machen?!
Sollte nicht im „Rundfunkstaatsvertrag“ stehen, dass ARD, ZDF und „die Dritten“ sich gefälligst ergänzen müssen, anstatt um die Gunst ein- und derselben Zielgruppe zu buhlen? Steht es evtl. sogar so oder ähnlich drin?
Gruß,
Kannitverstan
Ist nicht völlig von der Hand zu weisen, wenn ich mich an meinen letzten Supermarktbesuch erinnere.
Übrigens gab es Personen mit geringer Allgemeinbildung auch schon früher. Das Niveau der Schulbildung ist durchaus gestiegen, denn es besuchen immer mehr junge Menschen weiterführende Schulen. Zwar lernen sie heute teilweise andere Dinge, aber wohl nicht weniger. Wir beschimpfen übrigens auch alte Leute nicht nur deswegen als ungebildete Idioten, weil ihnen Meidienkompetenz fehlt und sie deswegen kein Handy bedienen können. Genausowenig sollten wir junge Leute als Idioten beschimpfen, weil sie im Erdkundeunterricht nicht mehr Flüsse und Mittelgebirge auswendig lernen, sondern über Klimazusammenhänge unterrichtet werden.
Das bestreite ich auch gar nicht.
Genauso gibt es auch immer noch genügend Leute, die sich gern fortbilden.
Eine gewisse Neugier gegenüber allem ist doch etwas wunderbares.
Wie hat die GFK das denn ermittelt? Wahrscheinlich wie üblich: Fragebogen an 100 Haushalte "Wie lange schauen Sie fern? „Montags 6-8 Uhr / 8-10 Uhr… / Dienstags … / … Sonntags 4-6 Uhr.“
Dass diese Frage nicht gleichzeitig mitbeantwortet wurde, disqualifiziert m.E. eine Gesellschaft, die „für Konsumforschung“ im Namen trägt.
Anstatt aus erster Hand Antworten zu erfahren wie „nach Zeitungen austragen, 8 Stunden Schicht, Hausaufgaben kontrollieren und Kinder ins Bett bringen will ich einfach nix mehr machen“, oder „Was soll ich denn sonst den ganzen Tag daheim machen?“ werden wahrscheinlich jetzt Heerscharen an Sozialwissenschaftler beschäftigt, über die Gründe steigenden Fernsehkonsums zu sinnieren.
Die Leute machen drei Stunden lang nix. Nee, stimmt nicht unbedingt: Meine Frau hat z.B. beim Bügeln den Fernseher laufen. Zählt das zu den 182 Minuten dazu?
Wie auch immer: Drei Stunden auf der Couch liegen dürfte das Risiko für Übergewicht und Erkrankungen des Bewegungsapparates langfristig deutlich erhöhen.
Am Ende kann man zwar keine 100m mehr gerade laufen, aber weiß dafür immer, wer der Mörder ist.
Gruß,
Kannitverstan
Erst stellst du eine Behauptung in den Raum …
… dann eine weitere …
… und schließlich machst du einer Organisation Vorhaltungen für etwas, das nur von dir behauptet wurde.
Lustig.
Keine Behauptung, eine Vermutung (der übrigens eine Frage vorausging).
Basierend auf eigenen Erfahrungen mit ganz ähnlichen Unternehmen.
Keine Behauptung, eine Kritik. Denn wäre die Frage von der GfK beantwortet worden, müsste sie ja @hvw nicht mehr stellen, nicht wahr?
Und wie jede Kritik hat es auch diese an sich, widerlegt werden zu können. Ich bin da ganz offen…
Eine Meldung rauszuhauen „der Durchschnittsdeutsche sieht täglich 182 Minuten fern“ ist ohne weitere Daten doch nur eines: Wasser auf die Mühlen aller, die von solchem Informationsmüll leben müssen. Sommerloch wahrscheinlich… hoppla, wieder so eine doofe Vermutung
Nun, ich lasse mich gern eines besseren belehren.
Es stellen sich noch ganz andere Fragen: Ist z.B. in den 182 Minuten die Zeit eingerechnet, die man schlafend vor der Glotze verbringt? Oder aus anderen Gründen gar nicht „aktiv“ schaut?
So ein GfK-Meter erfasst das ja nicht so wirklich. Dann doch eher Fragebogen…?
Ergebnisse einer „Konsumforschung“ lassen sich kritisieren ohne Ende. Du meinst, du Unrecht? Auch recht.
Aus der Zahl allein irgendwelche Schlüsse zu ziehen ist jedenfalls ziemlich sinnfrei.
Ich selbst bin der Versuchung erlegen, „fernsehen“ als „drei Stunden auf der Couch liegen“ zu interpretieren. Fernsehen allein verursacht natürlich kein Übergewicht
Na dann is doch gut.
Gruß,
Kannitverstan
Hallo,
viele nutzen diese Zeit zum Fernsehen.
Es werden weniger.
Immer mehr Prozent schauen auf dem Fernseher
-eigene Videos
-youtube
Hi
Deine Beobachtungen sind richtig, haben aber nichts oder nur sehr wenig mit Fernsehen zu tun. Wäre es anders, müsste bei der Menge an Fernsehkonsum (mehr als 3 Stunden täglich, Serien, Dokus, Spielfilme und Nachrichten, meistens zur Hintergrundberieselung) ja bereits die Berufsunfähigkeit drohen, ganz zu schweigen davon, dass ich das Studium gar nicht erst bestanden hätte.
Gründe für die Verdummung, die du beschreibst, sind Bildungsinflation durch den hohen Drang zum Gymnasium, der alle schultypen zwingt, leichter zu werden, um die Schüler zu behalten; eine Bevölkerung, in der es ein hoher Prozentsatz nicht mehr als erstrebenswert, als statussymbol, ansieht, gebildet und informiert zu sein, allgemeines Desinteresse an den Naturwissenschaften, die angeblich eh keiner braucht und die angeblich eh zu schwer sind, und und natürlich ein Privatfernsehsektor, der das bietet, was diese Schichten wollen.
Die Franzi