Zeitreisen

Indem ich nichts tue, was zu einer anderen Gegenwart führen
würde, als der aus der ich gekommen bin.

Aber allein die Anwesenheit allein führt doch schon zu einer
Änderung der Gegenwart aus der ich gekommen bin…

Nein, sie führt entweder zu der Gegenwart aus der Du gekommen bist oder hat nichts mit ihr zu tun.

Hallo,

Nein, sie führt entweder zu der Gegenwart aus der Du gekommen
bist oder hat nichts mit ihr zu tun.

Ist es nicht sogar so, dass eine Handlung bei einer Zeitreise nur zu der Gegenwart führen kann, aus der man gekommen ist?
Eine andere Handlung wäre ja „nicht erlaubt“ und findet somit auch gar nicht erst statt. Ein Eingriff, der damit zu einem Paradoxon führen würde, käme somit gar nicht vor und das Großvaterproblem stellt sich damit gar nicht.

mfg
deconstruct

Ist es nicht sogar so, dass eine Handlung bei einer Zeitreise
nur zu der Gegenwart führen kann, aus der man gekommen ist?
Eine andere Handlung wäre ja „nicht erlaubt“ und findet somit
auch gar nicht erst statt. Ein Eingriff, der damit zu einem
Paradoxon führen würde, käme somit gar nicht vor und das
Großvaterproblem stellt sich damit gar nicht.

Genau so sehe ich das auch. Diese Ansicht hatte ich ja schon in der zurückligenden Zeitreise-Diskussion in diesem Brett vertreten, weshalb ich das jetzt auch hier reingesetzt habe und nicht nach „Mathematik und Physik“ oder „Naturwissenschaften allgemein“, wo es thematisch besser aufgehoben wäre.

Hi,

Das einzige was mir halt an dieser Version nicht schmeckt, ist die Tatsache, dass wir in den Clinch mit dem freien Willen kommen und den wollt ich eigentlich gern behalten :wink: Aber selbst wenn der flöten ginge, ist die Illusion desselben dann zumindest sehr gut gelungen. *g*

mfg
deconstruct

Das einzige was mir halt an dieser Version nicht schmeckt, ist
die Tatsache, dass wir in den Clinch mit dem freien Willen
kommen und den wollt ich eigentlich gern behalten :wink:

Man kann nicht alles haben.

Nichts neues.

Eine andere Handlung wäre ja „nicht erlaubt“ und findet somit
auch gar nicht erst statt.

Achso, und wenn ich meinen Opa töten will, trifft mich der Blitz oder wie?

Tut mir leid, aber die einzige Realisierung dieses „Verbots“ besteht meiner Meinung nach darin, dass Zeitreisen erst gar nicht möglich sind.

Im Grunde ist die Aussage:

„Zeitreisen sind möglich => Es gibt keine Handlungen, die zu Paradoxa führen“

logisch äquivalent zu der Aussage

„Es gibt Handlungen, die zu Paradoxa führen => Zeitreisen sind nicht möglich“

Also ein alter Hut, neu betrachtet.

Gruß
Oliver

Hi,

Achso, und wenn ich meinen Opa töten will, trifft mich der
Blitz oder wie?

Eventuell :wink:
Eine Erklärung wäre, dass du in deinem freien Willen eingeschränkt bist bzw. besitzt du eigentlich keinen solchen. Man sieht zwar heute den freien Willen als selbstverständlich an, aber ist er das wirklich?

mfg
deconstruct

Eine andere Handlung wäre ja „nicht erlaubt“ und findet somit
auch gar nicht erst statt.

Achso, und wenn ich meinen Opa töten will, trifft mich der
Blitz oder wie?

Dich HAT der Blitz getroffen. Dir Grundlage des Großvater-Paradoxons ist die Vernachlässigung der Tatsache, daß die Reise in die Vergangenheit führt und alles, was der Zeitreisende dort tut, zum Zeitpunkt seiner Abreise bereits passiert ist.

Im Grunde ist die Aussage:

„Zeitreisen sind möglich => Es gibt keine Handlungen, die
zu Paradoxa führen“

logisch äquivalent zu der Aussage

„Es gibt Handlungen, die zu Paradoxa führen => Zeitreisen
sind nicht möglich“

Das ist natürlich Unsinn.

Dich HAT der Blitz getroffen. Dir Grundlage des
Großvater-Paradoxons ist die Vernachlässigung der Tatsache,
daß die Reise in die Vergangenheit führt und alles, was der
Zeitreisende dort tut, zum Zeitpunkt seiner Abreise bereits
passiert ist.

Schon klar.

Das ist natürlich Unsinn.

Nö. (A=>B) (nicht B => nicht A)

Gruß
Oliver

hi,

Achso, und wenn ich meinen Opa töten will, trifft mich der
Blitz oder wie?

Eventuell :wink:

Also baut man am besten in die Zeitmaschine einen Blitzableiter ein… :wink:

Man sieht zwar heute den freien Willen als selbstverständlich
an, aber ist er das wirklich?

Dann nehmen wir doch mal ein ganz banales Beispiel einer Billardkugel, welche ja bekanntlich keinen freien Willen haben.

Man könnte einen Versuch aufbauen, wo die Billardkugel erst eine Wegstrecke über den Tisch rollt, dann in einem Wurmloch (=Zeitmaschine) verschwindet und dann 5 Sekunden in die Vergangenheit reist und senkrecht mit ihrem früheren Version, die sich gerade in Richtung Wurloch bewegt, zusammenstößt und ihre Bahn so verändert, dass sie das Loch verfehlt.

Das Paradoxon funktioniert also auch ohne freien Willen.

Gruß
Oliver

Das ist natürlich Unsinn.

Nö. (A=>B) (nicht B => nicht A)

In diesem Fall gilt auch (nicht A => B). Und daraus folgt

(NOT A OR A => B) (NOT B => NOT A AND A)

und das ist Unsinn. NOT B gibt es nicht.

1 Like

Hallo,

Das Paradoxon funktioniert also auch ohne freien Willen.

Freier Wille ist ja nur ein Teil der Angelegenheit. Wenn du keinen freien Willen in einer Angelegenheit hast, dann ist sie vorherbestimmt. Und Determinismus braucht keinen eigenen Willen, das funktioniert auch mit Billiardkugeln.

mfg
deconstruct

Man könnte einen Versuch aufbauen, wo die Billardkugel erst
eine Wegstrecke über den Tisch rollt, dann in einem Wurmloch
(=Zeitmaschine) verschwindet und dann 5 Sekunden in die
Vergangenheit reist

Bis hier hin ist das OK.

und senkrecht mit ihrem früheren Version,
die sich gerade in Richtung Wurloch bewegt, zusammenstößt und
ihre Bahn so verändert, dass sie das Loch verfehlt.

Aber hier widersprichst Du Dir selbst. Du hast oben festgelegt, daß die Kugel ins Loch rollt. Und jetzt soll dieselbe Kugel zum selben Zeitpunkt doch nicht ins Loch rollen? Du mußt Dich schon entscheiden.

Vielleicht meinst Du ja einen entarteten Zustand zwischen „ins Loch“ und „nicht ins Loch“, also so eine Art delokalisierte Kugel. Aber dann müßtest Du das auch so schreiben. Mit der Forderung, daß die Kugel vor dem Zeitsprung ins Loch rollen soll, hättest Du diese Entartung nämlich aufgehoben.

Wenn du
keinen freien Willen in einer Angelegenheit hast, dann ist sie
vorherbestimmt. Und Determinismus braucht keinen eigenen
Willen, das funktioniert auch mit Billiardkugeln.

… führt aber in diesem Fall zu einem Paradoxon.

Grüße
Oliver

Aber hier widersprichst Du Dir selbst.

Ja, so sehen Gegenbeweise üblicherweise aus: Man konstruiert ein Widerspruch zur Voraussetzung…

Ich habe also gezeigt, dass eine solche Bahn nicht möglich ist, da sie nicht logisch konsistent ist.

Aber hier widersprichst Du Dir selbst.

Ja, so sehen Gegenbeweise üblicherweise aus: Man konstruiert
ein Widerspruch zur Voraussetzung…

Ein Gegenbeweis wäre es, wenn der Widerspruch aus der Voraussetzung folgt. In Deinem Beispiel steckt der Widerspruch aber schon in den Voraussetzungen selbst.

Ich habe also gezeigt, dass eine solche Bahn nicht möglich
ist, da sie nicht logisch konsistent ist.

Du hast lediglich gezeigt, daß Dein Gedankenexperiment nicht logisch konsistent ist.

Ein Gegenbeweis wäre es, wenn der Widerspruch aus der
Voraussetzung folgt. In Deinem Beispiel steckt der Widerspruch
aber schon in den Voraussetzungen selbst.

Nein, die Voraussetzungen sind lediglich die Annahme einer Zeitmaschine und die Anfangsbedingungen der Kugel (Ort und Geschwindigkeit). Der Widerspruch folgt dann erst.

Du hast lediglich gezeigt, daß Dein Gedankenexperiment nicht
logisch konsistent ist.

Eben.

Gruß
Oliver

Nein, die Voraussetzungen sind lediglich die Annahme einer
Zeitmaschine und die Anfangsbedingungen der Kugel (Ort und
Geschwindigkeit). Der Widerspruch folgt dann erst.

Ja, und zwar durch die zusätzliche Forderung, daß die Kugel sich nach dem Zeitsprung vom Loch ablenken soll. Allein aus den obigen Voraussetzungen folgt das nämlich nicht. Im Gegenteil - die ursprüngliche Bedingung, daß die Kugel das Loch erreichen soll, schließt das sogar aus. Ohne diese unzulässige Zusatzannahme gibt es aber kein Paradoxon.

Du hast lediglich gezeigt, daß Dein Gedankenexperiment nicht
logisch konsistent ist.

Eben.

Ein Gedankenexperiment, das in sich unlogisch ist, beweist nichts außer vielleicht der Tatsache, daß aus falschem beliebiges folgt.

Ja, und zwar durch die zusätzliche Forderung, daß die Kugel
sich nach dem Zeitsprung vom Loch ablenken soll.

Das ist keine zusätzliche Forderung, sondern folgt aus der Bahn der Kugel und damit aus den Anfangsbedingungen.

Ja, und zwar durch die zusätzliche Forderung, daß die Kugel
sich nach dem Zeitsprung vom Loch ablenken soll.

Das ist keine zusätzliche Forderung, sondern folgt aus der
Bahn der Kugel und damit aus den Anfangsbedingungen.

Hier sind Deine Anfangsbedingungen:

Man könnte einen Versuch aufbauen, wo die Billardkugel erst
eine Wegstrecke über den Tisch rollt, dann in einem Wurmloch
(=Zeitmaschine) verschwindet und dann 5 Sekunden in die
Vergangenheit reist

Jetzt erklär’ mir mal Schritt für Schritt, wie daraus das hier folgen soll:

und senkrecht mit ihrem früheren Version,
die sich gerade in Richtung Wurloch bewegt, zusammenstößt und
ihre Bahn so verändert, dass sie das Loch verfehlt.

Ich leite aus Deinen Anfangsbedingungen ab, daß die Kugel sich nicht vom Loch ablenkt. Aber vielleicht übersehe ich da ja etwas.