Immer wieder gibt es Berichte im TV über wissenschaftliche Forschungen zu Zeitreisen. Kann mir jemand erklären wie das gehen soll, in die Zukunft vielleicht, wenn man sich entprechend lange auf Eis legen lässt und später aufgetaut wird. Aber in die Vergangenheit?
Immer wieder gibt es Berichte im TV über wissenschaftliche
Forschungen zu Zeitreisen. Kann mir jemand erklären wie das
gehen soll, in die Zukunft vielleicht, wenn man sich
entprechend lange auf Eis legen lässt und später aufgetaut
wird. Aber in die Vergangenheit?
Für eine Zeitreise in die Zukunft brauchst du dich nicht auf’s Eis legen zu lassen. Bei hinreichender Geschwindigkeit dürfte es auch heute schon möglich sein, sich um Millisekunden in die Zukunft zu katapultieren. Die Bedingungen für eine Zeitreise in die Vergangenheit aber, z. B. ein Ritt am Rande eines rasend rotierenden schwarzen Loches, dürften derart unangenehm sein, dass wohl nur überaus scherzunempfindliche Menschen sich auf ein derartiges Abenteuer einliessen. Zumal die Ergebnisse, verglichen mit den in Wissenschaftsserien wie StarTrek dargestellten, reichlich unspektakulär sein dürften. http://de.wikipedia.org/wiki/Zeitreise
Gruss
Schorsch
Hallo,
Immer wieder gibt es Berichte im TV über wissenschaftliche
Forschungen zu Zeitreisen.
ich bezweifle, dass tatsächlich ernsthafte Forschung über den Bau einer Zeitmaschine betrieben wird. Die Fragestellung dürfte weniger sein, ob die Ursache immer vor der Wirkung kommt, sondern warum das so ist. Dies wird nämlich i.d.R. einfach als experimenteller Befund von Hand in physikalische Theorien eingefügt.
Der Ursprung dieser Gerüchte ist meist ein ganz einfacher: im Rahmen der einsteinschen Gravitationstheorie ist es möglich, ein Universum zu beschreiben, in dem man prinzipiell Zeitreisen unternehmen könnte (würde und könnte man dort leben). Speziell kann man recht einfach ein Modell hinschreiben, bei dem es „geschlossene zeitartige Kurven“ gibt, das sind Kurven, auf denen man nicht nur immer wieder denselben Ort erreicht (wie z.B. auf einer Kreisbahn), sondern auch an demselben Zeitpunkt herauskommt. Es gibt allerdings keinen Grund anzunehmen, dass unser reales Universum von Anfang an so seltsam beschaffen ist.
Die Frage wäre also, ob man in einem gewöhnlichen Universum (ohne Möglichkeit zu Zeitreisen) durch Manipulation gewöhnlicher Materie, nachträglich solche seltsamen Dinge erzeugen, also eine Zeitmaschine bauen kann. Obwohl es bislang nicht bewiesen werden kann, so spricht einiges dafür, dass die Wechselwirkungen der Materie den Bau jeder Zeitmaschine zuverlässig vereiteln würden. Stephen Hawking drückt das so aus: „It seems that there is a Chronology Protection Agency which prevents the appearance of closed timelike curves and so makes the universe safe for historians.“
–
Philipp
Hi stephan,
Immer wieder gibt es Berichte im TV über wissenschaftliche
Forschungen zu Zeitreisen.
das muss eine Halluzination sein. Wissenschaftliche Forschungen zu Zeitreisen hat es nie gegeben, gibt es nicht und wird es nie geben. Was sollte denn daran erforscht werden?
Was da im Fernsehen als Wissenschaft geboten wird, soll die Leute am Bildschirm halten - sonst nichts. Nur Werbung bringt Geld herein.
Gruß Ralf
An alle Mitreisenden: Schade eigentlich, habe schon gehofft ich könnte mal meine frühen Vorfahren kennen lernen und mich bei ihnen beschweren, dass ich mir diese Fragen nicht selbst beantworten kann. Aber mal im Ernst, da ist auch von sogenannten Wurmlöchern die Rede, funktioniert es damit? Ralf vielen Dank für den Hinweis auf Werbung im Fernsehen, solche Kanäle habe ich schon lange gelöscht und wenn doch ein idiotischer Block auftaucht, kann ich diesen völlig ausblenden. Gruß Stephan
[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]
Wissenschaftliche
Forschungen zu Zeitreisen hat es nie gegeben, gibt es nicht
und wird es nie geben.
Eine ziemlich vorlaute Bemerkung. Kannst du diese Aussage auch beweisen?
Gruß
Oliver
Moin,
beantworten kann. Aber mal im Ernst, da ist auch von
sogenannten Wurmlöchern die Rede, funktioniert es damit? Ralf
Nein, denn wenn ein Wurmloch existiert, so wird es im Kontakt mit Strahlung oder Materie instabil werden und kollabieren. Beides gibt es überall. Ergo: es existiert kein Wurmloch.
Gruß,
Ingo
Nein, denn wenn ein Wurmloch existiert, so wird es im Kontakt
mit Strahlung oder Materie instabil werden und kollabieren.
Beides gibt es überall. Ergo: es existiert kein Wurmloch.
Anderereits kann nur kollabieren, was die minimale Voraussetzung für Kollaboration besitzt: Existenz.
Noch viel Spaß
Schorsch
Immer wieder gibt es Berichte im TV über wissenschaftliche
Forschungen zu Zeitreisen. Kann mir jemand erklären wie das
gehen soll, in die Zukunft vielleicht, wenn man sich
entprechend lange auf Eis legen lässt und später aufgetaut
wird. Aber in die Vergangenheit?
Physikalisch scheitert das Ganze daran, dass dazu Materie im Jetzt verschwinden und in der Zukunft bzw. Vergangenheit auftauchen müsste. Wenn das Kohlenstoffatom aus meinem Unterarm vor 500 Millionen Jahren noch in einem Meteoriten steckte, wie soll ich dann da rannkommen, wenn ich soweit zurückreise?
Anderereits kann nur kollabieren, was die minimale
Voraussetzung für Kollaboration besitzt: Existenz.
Das bedeutet umgekehrt, wenn Kollaborateure existieren, kollabieren sie irgendwann. Wir sollten für solche Themen eine Laberecke einrichten, ein Laboratorium sozusagen.
Soviel Befremdwortung imprägniert mir.
Moin, Oliver,
Kannst du diese Aussage auch beweisen?
nein. Wissenschaft fängt an mit dem Begreifen, dass nur bewiesen werden kann, was existiert. Dass etwas nicht existiert, ist hingegen nicht zu belegen. Deshalb werden in 1000 Jahren immer noch „Forscher“ unterwegs sein, die nach Nessie und dem Yeti suchen.
Wer einmal soweit vorgedrungen ist, der sieht auch ein, dass sich manche Dinge trotz unseres beschränkten Verstandes ausschließen lassen. Und nimmt es hin, dass die Fraktion nicht ausstirbt, die immer nur schreit: „Ja, aber es könnte doch…“.
Gruß Ralf
Moin, stephan,
da ja niemand zweimal existieren kann, müsste bei einer Zeitreise
- eine Kopie des Menschen erstellt werden
- die Kopie in eine andere Zeit verschoben werden
- die Vorlage in der jetzigen Zeit gelöscht werden
und das Ganze natürlich rückwärts ebenso, schließlich möchtest Du von Deiner Reise berichten, sonst wäre ja alles für die Katz. Selbst wenn wir das Kopieren für möglich erachten, hakt es meiner Meinung nach an dem Löschvorgang: Wer soll denn entscheiden, wann die Vorlage gelöscht werden darf? Oder anders gefragt: Wer prüft, ob das Verschieben geklappt hat?
Gruß Ralf
Hallo Ralf, Hallo Forum
da ja niemand zweimal existieren kann, müsste bei einer
Zeitreise
Ein Gegenstand existiert grundsätzlich in der Vergangenheit, Gegenwart und in Zukunft.
Im atomaren Bereich sind „Zeitreisen“ schon nachgewiesen. Teilchen waren schon da, bevor sie erzeugt wurden: Zeitinvarianz. Es gibt weiterhin die Theorie der geschlossenen Zeitschleifen (sowas ähnliches wie ein durch die Dimensionen gedrehtes Möbiusband).
Siehe als erster Überblick:
http://home.arcor.de/klaus.scharff/time/info2.htm
Natürlich alles hochtheoretisch, aber grundsätzlich lehnt die moderne Physik imho eine mögliche Zeitreise nicht mehrheitlich ab.
Gruß HR
Hallo,
nein. Wissenschaft fängt an mit dem Begreifen, dass nur
bewiesen werden kann, was existiert. Dass etwas nicht
existiert, ist hingegen nicht zu belegen.
Die Nichtexistenz einer größten Primzahl lässt sich vorzüglich beweisen.
Gruß
Oliver
Physikalisch scheitert das Ganze daran, dass dazu Materie im
Jetzt verschwinden und in der Zukunft bzw. Vergangenheit
auftauchen müsste.
Und warum sollte es daran scheitern?
Wenn das Kohlenstoffatom aus meinem
Unterarm vor 500 Millionen Jahren noch in einem Meteoriten
steckte, wie soll ich dann da rannkommen, wenn ich soweit
zurückreise?
Bevor wir uns dieser Frage zuwenden, mußt Du uns erst einmal erklären, warum Du da rankommen solltest.
Gegenbeispiele
Wissenschaftliche
Forschungen zu Zeitreisen hat es nie gegeben, gibt es nicht
und wird es nie geben.
Na, dann schau mal hier:
[1] Morris, M.S., Thorne, K.S., and Yurtsever, U. (1988). Wormholes, time machines, and the weak energy condition. Phys. Rev. Lett. 61, 1446–1449.
[2] Carlini, A., Frolov, V.P., Mensky, M.B., Novikov, I.D., and Soleng, H.H. (1995). Time machines: The principle of selfconsistency as a consequence of the principle of minimal action. Int. J. Mod. Phys. D4, 557–580. gr-qc/
9506087.
[3] Morris, M.S. and Thorne, K.S. (1988). Wormholes in space-time and their
use for interstellar travel: A tool for teaching general relativity. Am. J.
Phys. 56, 395–412.
[4] Visser, M. (1989). Traversable wormholes from surgically modified
Schwarzschild space-times. Nucl. Phys. B328, 203–212.
[5] Visser, M. (1989). Traversable wormholes: Some simple examples. Phys.Rev. D39, 3182–3184.
[6] Hawking, S.W. (1992). The chronology protection conjecture. Phys. Rev.
D46, 603–611.
[7] Thorne, K.S. (1992). Closed timelike curves. In GR13: Proceedings of the 13th Conference on General Relativity and Gravitation, eds. R. J. Gleiser, C. N. Kozameh, and O. M. Moreschi, pp. 295–315 (Institute of Physics, England).
[8] Kim, S.W. and Thorne, K.P. (1991). Do vacuum fluctuations prevent the creation of closed timelike curves? Phys. Rev. D43, 3929–3947.
[9] Gott, J.R., III (1998). Topology and the universe. Class. Quant. Grav. 15,
2719–2731.
[10] Gödel, K. (1949). An example of a new type of cosmological solutions of Einstein’s field equations of gravitation. Rev. Mod. Phys. 21, 447–450.
[11] Hawking, S.W. and Ellis, G.F.R. (1973). The Large Scale Structure of Space-Time (Cambridge University Press, England).
[12] Gott, J.R., III (1991). Closed timelike curves produced by pairs of moving cosmic strings: Exact solutions. Phys. Rev. Lett. 66, 1126–1129.
[13] Alcubierre, M. (1994). The warp drive: hyper-fast travel within general relativity. Class. Quant. Grav. 11, L73–L77. gr-qc/0009013.
[14] Tipler, F.J. (1976). Causality violation in asymptotically flat spacetime. Phys. Rev. Lett. 37, 879–882.
[15] Tipler, F.J. (1977). Singularities and causality violation. Ann. Phys. (NY) 108, 1–36.
[16] Deser, S., Jackiw, R., and ’t Hooft, G. (1992). Physical cosmic strings do not generate closed timelike curves. Phys. Rev. Lett. 68, 267–269.
[17] Deser, S. and Jackiw, R. (1992). Time travel? Comments Nucl. Part. Phys. 20, 337–354. hep-th/9206094.
[18] Deutsch, D. (1991). Quantum mechanics near closed timelike lines. Phys. Rev. D44, 3197–3217.
[19] Novikov, I.D. (1992). Time machine and selfconsistent evolution in problems with selfinteraction. Phys. Rev. D45, 1989–1994.
[20] Visser, M. (1995). Lorentzian wormholes: From Einstein to Hawking (AIP Press, USA).
[21] Carlini, A. and Novikov, I.D. (1996). Time machines and the principle of self-consistency as a consequence of the principle of stationary action. ii: The cauchy problem for a self-interacting relativistic particle. Int. J. Mod.
Phys. D5, 445–480. gr-qc/9607063.
[22] Cassidy, M.J. (1997). Divergences in the effective action for acausal spacetimes. Class. Quant. Grav. 14, 3031–3040. gr-qc/9705075.
References 17
[23] Visser, M. (1997). Traversable wormholes: The Roman ring. Phys. Rev. D55, 5212–5214. gr-qc/9702043.
[24] Grant, J.D.E. (1993). Cosmic strings and chronology protection. Phys. Rev. D47, 2388–2394. hep-th/9209102.
[25] Krasnikov, S.V. (1996). On the quantum stability of the time machine. Phys. Rev. D54, 7322–7327. gr-qc/9508038.
[26] Sushkov, S.V. (1997). Chronology protection and quantized fields: Complex automorphic scalar field in Misner space. Class. Quant. Grav. 14, 523–534. gr-qc/9509056.
[27] Tanaka, T. and Hiscock,W.A. (1994). Chronology protection and quantized fields: Nonconformal and massive scalar fields in Misner space. Phys. Rev. D49, 5240–5245.
[…]
Was sollte denn daran erforscht werden?
genau…!
Gruß
Oliver
da ja niemand zweimal existieren kann
Diese Behauptung mußt Du erst einmal beweisen, bevor Du anfängst, Schlußfolgerungen daraus zu ziehen.
müsste bei einer Zeitreise
- eine Kopie des Menschen erstellt werden
- die Kopie in eine andere Zeit verschoben werden
- die Vorlage in der jetzigen Zeit gelöscht werden
Wenn Du Dich im Raum bewegst, erstellst Du dann auch eine Kopie von Dir, verschiebst sie an einen anderen Ort und löschst die Vorlage am jetzigen Ort?
Nein, denn wenn ein Wurmloch existiert, so wird es im Kontakt
mit Strahlung oder Materie instabil werden und kollabieren.
Im Falle elektromagnetischer Strahlung weiß man sich da inzwischen zu helfen:
http://www.iop.org/EJ/abstract/0264-9381/13/9/019
Gruß
Oliver
Moin,
Nein, denn wenn ein Wurmloch existiert, so wird es im Kontakt
mit Strahlung oder Materie instabil werden und kollabieren.Im Falle elektromagnetischer Strahlung weiß man sich da
inzwischen zu helfen:
Das ist interessant. Danke für den Hinweis. Verstehe ich das richtig, daß es aber immer noch Problem gibt mit der Existenz virtueller Teilchen?
Gruß,
Ingo
Hallo,
Das ist interessant. Danke für den Hinweis. Verstehe ich das
richtig, daß es aber immer noch Problem gibt mit der Existenz
virtueller Teilchen?
Ja, mit dieser Methode lässt sich erstmal nur das Anwachsen von Quantenfluktuationen des el-mag. Feldes verhindern. Ob sich auf eine ähnliche Weise auch das Anwachsen von Fluktuationen des Gravitationsfeldes verhindern lässt (voraus gesetzt, dass es sowas überhaupt gibt), ist meines Wissens noch nicht geklärt.
Gruß
Oliver