Zensus '11 - Datenschutz vs. 'Nichts zu verbergen'

Wunderbaren Samstag wünsche ich.

Und? Wer hats mitbekommen? Am Montag beginnt der Zensus2011. Der letzte Versuch einer Volkszählung stieß auf Massenweisen Protest. Heute kommt nur von ein paar eingefleischten Datenschützer ein leises Fiepen und einsame Studentengruppierungen diskutieren am immer gleichen Tag, am immer gleichen Tisch in der immer gleichen Kneipe die Unerhörtheit des Zensus.

In den Medien geistert, zu seltsamen Zeiten, eine Werbung, die besagt, dass der Zensus uns allen in Zukunft wahnsinnig viel bringt - wo brauchen wir neue Straßen? Wie viele Studienplätze? Wie viele Lehre, Kindergartenplätze? Wie sieht es mit den Renten aus? Und so weiter.

Kritische Berichte gibt es nicht. Weder das private, noch das öffentlich- rechtliche Fernsehn macht auf dieses Ereignis in dem Maße Aufmerksam, wie man es vielleicht meinen möchte.

Selbst auf Plattformen wie diesen, wo - mit Verlaub - so gut wie ALLES diskutiert wird, findet man nur wenige Artikelbäume dazu, die sich allesamt auf Rechtsfragen beziehen. Eine wirkliche Diskussion im Forum für Politik habe ich noch nicht gefunden. Wenn ich einfach nur schlecht gesucht habe, bitte ich um Verzeihung.

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Also, Hand aufs Herz: Wer hat nichts oder erst in der letzten Woche vom Zensus mitbekommen und wer weiß, was da wirklich passieren wird? Wer findet das gut? Wer findet das schlecht? Ist mein Eindruck aus den Medien wirklich so, wie ich denke - also kaum Berichtserstattung? Seid ihr auf Seiten der Kritiker, ist es euch egal oder findet ihr die Volkszählung gut? Was ist euer Satz: „Meine Daten gehören mir!“, „Wer nichts zu verbergen hat, hat auch nix zu befürchten.“ oder „Meine Daten sind eh überall zu finden. Facebook, Google, jetzt noch der Staat. Was solls?“

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Hier ein paar Infos:

Der Zensus 2011

  • Entschlossen wurde die Teilnahme an der EU-Zensusrunde 2011 von Rot-Schwarz im Jahr 2006
  • Verfahren wird nicht mit einer „klassischen Volkszählung“, sondern mit einem „registergestützten“ Zensus
  • Dieses Verfahren führt Daten aus Verwaltungsregistern (also von Kommunen, Einrichtungen, Wohnheimen, der Bundesagentur für Arbeit etc.), Informationen, die von Vermietern und Wohnungseigentürmern eingeholt werden und Informationen durch Interviews mit 10% der Bevölkerung Zusammen
  • Das ganze beginnt am 09.05., also am Montag, und geht bis Ende Juni
  • Gefragt wird nach demographischen Daten (Alter, Geschlecht, Familiengröße), wirtschaftlicher Situation (Einkommen nicht!), Wohnsituation allgemein und speziell (Einrichtung, Badezimmer Ausstattung, Wohnungsgröße/lage und Kosten), Bildungsstand und Religion

Quelle: http://www.zensus2011.de

Kritikpunkte am Zensus2011
Gegenargumente / öffentliche Position der Zensus-Verantwortlichen schreibe ich kursiv

  • Die Befragung von 10% eröffnet die Möglichkeit für Betrüger, sich als Volkszähler auszugeben und sensible Daten zu erfragen. Zensus 2011: Befrager haben einen speziellen Befrager-Ausweis und müssen sich zudem mit Personalausweis legitimieren könne.. Allerdings sorgt der geringe Informationsstand der Bevölkerung für eine Sicherheitslücke. Die Überprüfung der Volkszähler wird den Befragten überlassen. Auch die Recherche, wie so ein Ausweis auszusehen hat, bleibt angeblich bei den Befragten.
  • Die 100%ig sichere Speicherung der Daten ist nicht gewährleistet. Wenn die Regierung die Fähigkeiten von Hackern unterschätzt, könnten die Daten bald im freien Unlauf und völlig ungeschützt sein. Hacker seien den besten Verschlüsselungsmethoden immer einen Schritt vorraus Es werden die neuesten Verschlüsselungstechniken und die bestmögliche physische Sicherheit der Daten gewährleistet
  • Die Daten werden nicht anonymisiert. In den Ämtern liegen die Daten in Rohform vor. So könnten einzelne „Personenakten“ angelegt werden.Den abgeschotteten Bereich der statistischen Ämter verlassen ausschließlich anonymisierte Daten.
  • Es wird so wie so angenommen, dass die Regierung die persönlichen Rechte der Bevölkerung untergraben wird. Z.B. wird kritisiert, dass die Religionszugehörigkeit abgefragt wird. Dies wurde 2009 erst duch eine Gesetzesänderung ermöglicht und sollte, laut Kritikern, durch die (für die Integration sinnvollere) Frage nach der „Zuhause gesprochenen Hauptsprache“ ersetzt werden. Weiterhin wird von Kritikern auf das Recht auf „informelle Selbstbestimmung“ verwiesen. Das Recht auf informelle Selbstbestimmung steh in der Verfassung, greift aber nicht, wenn „ein überwiegendes Allgemeininteresse vorliegt“. Der Zensus2011 wurde vom Gesetzgeber als ein solches überwiegendes Allgemeininteresse klassifiziert.
  • Die Frage nach der Religion wurde gar nicht von der EU vorgesehen und ist ein rein Deutscher Zusatz
  • Daten von Ämtern werden verwendet, die man nicht zu diesem Zwecke angegeben hat. Daten, die ein Arbeitsloser der ARGE meldet, sollten für die ARGE sein und nicht für den Zensus
  • Die gespeicherten Daten könnten - da sie nicht anonymisiert sind, irgendwann mit den Datan aus anderen Quellen zusammengeführt werden. Krankheitsgeschichte, Strafregister, Ausbildung - alles würde eventuell über den Kopf des Bürgers hinweg gesammelt und zusammengeführt. Die Sorge bezieht sich auf eine zukünftige Änderung der Gesetze „zum Allgemeinwohl“ Behördliche Zugriffe auf die im Zensus erhobenen Einzeldaten zu Einwohnerinnen und Einwohnern sind nicht zulässig.
  • Zuletzt noch: Es ist nicht Möglich, der Datensammlung zu widersprechen. Vermieter und Wohnungseigentümer müssen Daten über Individuuen angeben,ohne vorher deren Einverständnis erhalten zu haben. Eine Verweigerung ist nicht möglich und wird mit Bußgeldern geahnded. Befrager sind angehalten, Nachbarn fragen zu stellen, sollten sich die Bewohner der befragten Wohnung strikt weigern Nochmal: Das Recht auf informelle Selbstbestimmung steh in der Verfassung, greift aber nicht, wenn „ein überwiegendes Allgemeininteresse vorliegt“. Der Zensus2011 wurde vom Gesetzgeber als ein solches überwiegendes Allgemeininteresse klassifiziert. Außerdem: Nur so können im Rahmen des Zensus 2011 Ergebnisse von hoher Qualität erzielt werden. Lediglich die Beantwortung der Frage nach dem Bekenntnis zu einer Religion, Glaubensrichtung oder Weltanschauung in der Haushaltebefragung ist freiwillig. In einem PDF zur Schulung von Interviewern, das im Internet zu finden ist, geht allerdings hervor, dass Befrager angewiesen sind NICHT explizit auf diese Freiwilligkeit hinzuweisen. Der Vermerk auf dem Fragebogen solle reichen.

Quelle der Kritik: http://wiki.vorratsdatenspeicherung.de/Volkszaehlung…

Quelle der Stellungnahme: www.zensus2011.de

Den Link zum oben genannten PDF kann man relativ einfach selbst finden. Ich weiß nicht, ob es gestattet ist, solche Dinge hier zu verlinken.

Hi,

eine Volkszählung?

Oh

my

God.

die Franzi
PS: http://2010.census.gov/2010census/

PS: http://2010.census.gov/2010census/

Was soll das jetzt heißen? Nur, weil ein Land, das es schon mit bloßen Menschenrechten nicht so genau nimmt, sowas auch praktiziert, müssen wir das jetzt auch tun? In Saudi Arabien herrscht die Scharia - ist bestimmt auch toll!

Gruß

Anwar

Hallo, hätte man nicht vorgewarnt werden müssen, dass man zum aus-
gewähten Personenkreis gehört? Jemand hat im Nov.2010 die Vorbereitung
f.d. Gebäude-u. Wohnungszählung 2011 erhalten und dann nichts mehr
gehört. Gruß

Hallo,

Und? Wer hats mitbekommen? Am Montag beginnt der Zensus2011. Der letzte Versuch einer Volkszählung stieß auf massenweisen Protest. Vielleicht hatten die Leute gerade keine anderen sorgen.
Heute kommt nur von ein paar eingefleischten Datenschützer ein leises Fiepen und einsame Studentengruppierungen diskutieren am immer gleichen Tag, am immer gleichen Tisch in der immer gleichen Kneipe die Unerhörtheit des Zensus.

Die haben vielleicht keine anderen Sorgen.

In den Medien geistert, zu seltsamen Zeiten,

Was ist eine nseltsame Zeit?

eine Werbung, die besagt, dass der Zensus uns allen in Zukunft wahnsinnig viel bringt - wo brauchen wir neue Straßen? Wie viele Studienplätze? Wie viele Lehre, Kindergartenplätze? Wie sieht es mit den Renten aus? Und so weiter.

Wo ist das Problem? Benötigt man dafür keine Daten und Informationen?

Kritische Berichte gibt es nicht. Weder das private, noch das öffentlich- rechtliche Fernsehn macht auf dieses Ereignis in dem Maße Aufmerksam, wie man es vielleicht meinen möchte.

Das könnte der Punkt sein. Möglicherweise meint der Eine, dass es den Weltuntergang bedeutet und die breite Mehrheit sieht hier kein Problem. Dazu dürften all jene gehören, die selbst noch ihren Gang zum Klo twittern. Was haben die denn noch zu verbergen?

Selbst auf Plattformen wie diesen, wo - mit Verlaub - so gut wie ALLES diskutiert wird, findet man nur wenige Artikelbäume dazu, die sich allesamt auf Rechtsfragen beziehen. Eine wirkliche Diskussion im Forum für Politik habe ich noch nicht gefunden.

Hier ein paar Infos:

Der Zensus 2011

  • Entschlossen wurde die Teilnahme an der EU-Zensusrunde 2011
    von Rot-Schwarz im Jahr 2006

Also wenn es grün-dunkelrot beschlossen hätte wäre das selbstverständlich nicht annähernd so kririkwürdig.

  • Verfahren wird nicht mit einer „klassischen Volkszählung“, sondern mit einem „registergestützten“ Zensus
  • Dieses Verfahren führt Daten aus Verwaltungsregistern (also von Kommunen, Einrichtungen, Wohnheimen, der Bundesagentur für Arbeit etc.), Informationen, die von Vermietern und Wohnungseigentürmern eingeholt werden und Informationen durch Interviews mit 10% der Bevölkerung Zusammen

Prima. Nur so wird es halbwegs realistisch. Und es zeigt doch wohl nur allzu deutlich, dass der Staat durchaus nicht soviel über seine Bürger weiß.

  • Das ganze beginnt am 09.05., also am Montag, und geht bis

Ende Juni
Soll man jetzt einzelne Tage oder den Zeitraum kritisieren?

  • Gefragt wird nach demographischen Daten (Alter, Geschlecht, Familiengröße), wirtschaftlicher Situation (Einkommen nicht!), Wohnsituation allgemein und speziell (Einrichtung, Badezimmer, Ausstattung, Wohnungsgröße/lage und Kosten), Bildungsstand und Religion

Ja, das will man schließlich rausbekommen.

Kritikpunkte am Zensus2011 :

  • Die Befragung von 10% eröffnet die Möglichkeit für Betrüger, sich als Volkszähler auszugeben und sensible Daten zu erfragen.

Na und. es rennen auch täglich Leute rum, die sich als Gasmann, Wasserstandabzähler oder als Beschäftigte der Stdtwerke ausgeben. Das ist doch kein ernsthaftes Argument.
Zensus 2011: Befrager haben einen speziellen Befrager-Ausweis und müssen sich zudem mit Personalausweis legitimieren könne. . Allerdings sorgt der geringe Informationsstand der Bevölkerung für eine Sicherheitslücke.
Also alle Gesetze und Vorschriften in diesem land sollten nur für jene gelten, die sie auch kennen? Das ist nur ein vorgeschobenes Argument.

Die Überprüfung der Volkszähler wird den Befragten überlassen. Auch die Recherche, wie so ein Ausweis auszusehen hat, bleibt angeblich bei den Befragten.

Das kann man dierekt auf die beiden Punkte davor übertragen. Weiß jeder, wie sich der Mensch von den Stadtwerken ausweisen muss?

  • Die 100%ig sichere Speicherung der Daten ist nicht gewährleistet. Wenn die Regierung die Fähigkeiten von Hackern unterschätzt, könnten die Daten bald im freien Unlauf und völlig ungeschützt sein. Hacker seien den besten Verschlüsselungsmethoden immer einen Schritt vorraus

Ja, und? ich erwarte ehrlich gesagt keine allgemeinplätze sondern Argumente, die sich speziell auf den Zensus beziehen. Nur weil es auf der Welt unzulänglichkeiten gibt, kann man doch nicht jedes staatliche Handeln einstellen. Diese Argumente treffen auch auf die Datenbestände bei Krankenversicherungen, Rentenversicherungsträgern, Arbeitgebern, Sozialämtern zu. Sollen die nun alle keine Daten erheben dürfen?
Es werden die neuesten Verschlüsselungstechniken und die bestmögliche physische Sicherheit der Daten gewährleistet

  • Die Daten werden nicht anonymisiert. In den Ämtern liegen
    die Daten in Rohform vor.

In welchen Ämtern?

So könnten einzelne „Personenakten“ angelegt werden.Den abgeschotteten Bereich der statistischen Ämter verlassen ausschließlich anonymisierte Daten.

Na dann ist doch alles o.k.

  • Es wird so wie so angenommen, dass die Regierung die persönlichen Rechte der Bevölkerung untergraben wird. Z.B. wird kritisiert, dass die Religionszugehörigkeit abgefragt wird. Dies wurde 2009 erst duch eine Gesetzesänderung ermöglicht und sollte, laut Kritikern, durch die (für die Integration sinnvollere) Frage nach der „Zuhause gesprochenen Hauptsprache“ ersetzt werden. Weiterhin wird von Kritikern auf das Recht auf „informelle Selbstbestimmung“ verwiesen. Das Recht auf informelle Selbstbestimmung steht in der Verfassung, greift aber nicht, wenn „ein überwiegendes Allgemeininteresse vorliegt“.

So ist das nunmal, wenn mehr als ein Mensch auf der Welt ist. Das Recht auf freie Fahrt wird an der roten Ampel eingegrenzt.

Der Zensus2011 wurde vom Gesetzgeber als ein solches überwiegendes Allgemeininteresse klassifiziert.

Und dem ist nicht so?

  • Die Frage nach der Religion wurde gar nicht von der EU vorgesehen und ist ein rein Deutscher Zusatz

Und das ist jetzt ein Argument?

  • Daten von Ämtern werden verwendet, die man nicht zu diesem Zwecke angegeben hat. Daten, die ein Arbeitsloser der ARGE meldet, sollten für die ARGE sein und nicht für den Zensus

Welcher Menschenrechtsgrzundsatz verbietet das? Gerade die Empfänger von solchen leistungen haben doch ein Interesse daran, d ass sie ihr Geld auch bekommen.

  • Die gespeicherten Daten könnten - da sie nicht anonymisiert sind, irgendwann mit den Datan aus anderen Quellen zusammengeführt werden. Krankheitsgeschichte, Strafregister,
    Ausbildung - alles würde eventuell über den Kopf des Bürgers hinweg gesammelt und zusammengeführt. Die Sorge bezieht sich auf eine zukünftige Änderung der Gesetze „zum Allgemeinwohl“

Oh, zu den Kritikern gehören nicht nur Berufsbetroffene sondern auch noch verschwörungstheoretiker.
Behördliche Zugriffe auf die im Zensus erhobenen Einzeldaten zu Einwohnerinnen und Einwohnern sind nicht zulässig.
Und?

  • Zuletzt noch: Es ist nicht Möglich, der Datensammlung zu widersprechen. Vermieter und Wohnungseigentümer müssen Daten über Individuuen angeben,ohne vorher deren Einverständnis erhalten zu haben.

Die sollen doch nicht sagen, wer da wohnt, sondern lediglich Angaben zu Größe und Ausstattung der Wohnungen abgefragt und ob und wieviele da drin wohnenund Anzahl der Bewohner machen. Da werden keine persönlichen Daten abgefragt.

Eine Verweigerung ist nicht möglich und wird mit Bußgeldern geahnded. Befrager sind angehalten, Nachbarn fragen zu stellen, sollten sich die Bewohner der befragten Wohnung strikt weigern Nochmal: Das Recht auf
informelle Selbstbestimmung steh in der Verfassung, greift aber nicht, wenn „ein überwiegendes Allgemeininteresse vorliegt“.

Ja, haben wir schon gehört. Das Recht auf meine freie Auslebung meiner spontanen sexuellen Bedürfnisse wird auch im Interesse der überwiegenden Allgemeinheit durch Gesetze beschränkt. Was ist also der Punkt?

Der Zensus2011 wurde vom Gesetzgeber als ein solches überwiegendes Allgemeininteresse klassifiziert.

Und?

Außerdem: Nur so können im Rahmen des Zensus 2011 Ergebnisse von hoher Qualität erzielt werden. Lediglich die Beantwortung der Frage nach dem Bekenntnis zu einer Religion, Glaubensrichtung oder Weltanschauung in der Haushaltebefragung ist freiwillig.

Und warum wird das dann überhaupt kritisiert?
In einem PDF zur Schulung von Interviewern, das im Internet zu finden ist, geht allerdings hervor, dass Befrager angewiesen sind NICHT explizit auf diese Freiwilligkeit hinzuweisen. Der Vermerk auf dem Fragebogen solle reichen.
Tut er doch auch. Man wird bei allen möglichen und unmöglichen Gelegenheiten nicht explizit mit der nase auf etwas gestoßen.

Also ich habe hier keine Argumente gefunden, die sich speziell auf den Zensus beziehen oder begrenzen lassen. Irgendwelche Berufskritiker werden immer etwas zu kritisieren haben. Die werden auch wieder meckern, wenn keine ausreichenden Daten zur Berechnung der Hartz-IV-Sätze für Kinder vorliegen.

Das Einzige, was ich in diesem Zusammenhang für kritikwürdig finde, ist der Umstand, dass es dem Staat bei aller Datensammlung, die bereits jetzt stattfindet, nicht in der Lage ist, festzustellen, wieviele Menschen in der Stadt X wohnen.
Aber ansonsten ist dieser Zensus wohl mal notwendig, weil der Staat eben sonst nicht so einfach bestehende Datensammlungen einsehen und auswerten kann. Das zeigt doch, dass der Datenschutz funktioniert.

Grüße

Hallo,

hätte man nicht vorgewarnt werden müssen, dass man zum
aus-
gewähten Personenkreis gehört? Jemand hat im Nov.2010 die
Vorbereitung
f.d. Gebäude-u. Wohnungszählung 2011 erhalten

ist das nicht eine Art Vorwarnung? Oder erwartet man eine Vorwarnung vor der Vorwarnung?

und dann nichts
mehr
gehört.

Die Zählung geht doch erst los.

Gruß
C.

Aber ansonsten ist dieser Zensus wohl mal notwendig

Ich frage mich allerdings wozu „der Staat“ Informationen über meinen Migrationshintergrund benötigt. Werden in Vierteln mit besonders vielen Italienern dann breitere Straßen gebaut, oder wie muss ich mir das vorstellen?

Gruß

Anwar

77 Haben Sie schon einmal…
gegen Bezahlung gearbeitet?

Hallo,

Frage 1 - 16: Haushalt, Personen, Wohnung, Familie
Frage 17 - 103: Beschäftigungssituation, Arbeitsplatz etc.
Frage 104 - 125: Schule, Ausbildung, Weiterbildung
Frage 126 - 137: Staatsangehörigkeit …
Frage 138 - 155: Einkünfte, Versicherung, Wohnsitz

Ein sehr umfassendes, nahezu komplettes Persönlichkeitsprofil, mit Name, Tel-Nr. etc.

ALLE sollten daran teilnehmen dürfen :smile:

Also, Hand aufs Herz: Wer findet das gut?

Als Betroffener? Toll, gaaaanz toll.

Franz

Und ja, ich habe schon einmal gegen Bezahlung gearbeitet. Ist das irgendwie von Vor- oder Nachteil jetzt?

Hallo,

das mit der Vorwarnung und welche Form die annehmen soll ist mir auch noch nicht ganz klar.

Ob man da irgendwann einen Brief kriegt oder ob alle Betroffenen bereits angeschrieben wurden oder ob man antelefoniert wird oder… Und ob Briefe vielleicht verloren gegangen sein könnten…

Ich habe die Sache erst vor ein paar Tagen in den Nachrichten mitgekriegt und frage mich seitdem, ob da irgendwann unverhofft bei mir einer auf der Matte steht.

Gut, dass in den Nachrichten auch gesagt wurde, dass man die Leute nicht reinlassen muss, falls einer bei mir aufkreuzt, werden die an der Haustür nicht vorbeikommen.

Ist doch mal wieder typisch Deutschland sich voller Freude auf die Gelegenheit zu stürzen, tausend penible Kleinigkeiten, die eigentlich keinen was angehen, wissen zu wollen und einen größeren Bürokratieschwall auszulösen als alle EU Nachbarn.

Stephanie

Ich habe elf Kinder
… alle sieben Jahre alt :smile:

Gruss, Marco

RESPEKT!
Hi!

Wussten die 9 Frauen, welche Du gleichzeitig beglückt hast, voneinander?!

Gruß
Guido

Falschangaben
Wie in der vorherigen Antwort angesprochen: Was passiert eigentlich bei Falschangaben?

Eigentlich darf das Statistikamt „Fehler“ nicht an andere Ämter rückmelden, also dürfte doch da gar nichts passieren. Wäre es also eine Möglichkeit, wenn man keine Daten preisgeben möchte, einfach irgendwas reinzuschreiben?
Bzw. was wird außer Name und Adresse noch mit anderen Ämtern abgeglichen?

Gruß
Tilo

Werden in Vierteln mit
besonders vielen Italienern dann breitere Straßen gebaut, oder
wie muss ich mir das vorstellen?

Das nicht, aber in den Ämtern dort vielleicht Formulare mit italienischer Übersetzung vorgehalten (was in Berlin Kreuzberg wahrscheinlich eher überflüssig wäre)

Gruß
KB

Bzw. was wird außer Name und Adresse noch mit anderen Ämtern
abgeglichen?

Ja, fast alle Daten sind denen ja schon bekannt (und die meisten, die nicht bekannt sind, sind freiwillig) - die Umfrage dient hauptsächlich der Fehlerquotenermittlung. Daher ist die Sache mit den Falschangaben nicht so clever.

Gruß

Anwar

Bzw. was wird außer Name und Adresse noch mit anderen Ämtern
abgeglichen?

Ja, fast alle Daten sind denen ja schon bekannt

Ok, das war die Antwort auf die eine Frage. Und was droht mir dann, wenn ich Falschangaben mache, die Daten dürfen doch nicht rückgemeldet werden?

Und dann kommt der nächste Gedanke: Wegen der Fehlerquotenermittlung wird so ein Aufwand getrieben? Außerdem wenn es so wäre, dann würden sich hier einige Aussagen (der Staat braucht Informationen, weil er wenig über seine Bürger weiß) widersprechen.

Gruß
Tilo

Ok, das war die Antwort auf die eine Frage. Und was droht mir
dann, wenn ich Falschangaben mache, die Daten dürfen doch
nicht rückgemeldet werden?

Werden sie auch nicht - die erhebende Behörde wird dir ein Bußgeld auferlegen.

Und dann kommt der nächste Gedanke: Wegen der
Fehlerquotenermittlung wird so ein Aufwand getrieben? Außerdem
wenn es so wäre, dann würden sich hier einige Aussagen (der
Staat braucht Informationen, weil er wenig über seine Bürger
weiß) widersprechen.

Nun, es ist halt so, dass seit dem letzten Zensus in den 80ern die Daten nur noch statistisch weitergeführt wurden. Dabei schleichen sich natürlich Fehler ein - so wird z.B. damit gerechnet, dass wir rund 1,5 Millionen Einwohner weniger haben, als momentan geschätzt. Sollten sich also deine Angaben und deren Daten widersprechen, werden sie wahrscheinlich nochmal nachhaken, ob deine Angaben tatsächlich stimmen (z.B. du bist als unverheiratet und kinderlos gemeldet, gibst aber Frau und sieben Kinder an).

Nur, um es nochmal deutlich zu sagen - ein Fan der Veranstaltung bin ich nicht.

Gruß

Anwar

Das nicht, aber in den Ämtern dort vielleicht Formulare mit
italienischer Übersetzung vorgehalten (was in Berlin Kreuzberg
wahrscheinlich eher überflüssig wäre)

Das sind ja amerikanische Verhältnisse. Sorry, Amtssprache ist in Deutschland immer noch Deutsch. D.h. wenn ich jetzt meinen Migrationshintergrund offenlegte, würden evt. demnächst arabische Formulare ausliegen - DAS WILL ICH GAR NICHT! Hier würde also aus meinen Angaben ein totaler Schwachsinn gefolgert werden. Also einfach nur ein WEITERER Grund gegen die Veranstaltung zu sein.

Gruß

Anwar

Hi!

Wussten die 9 Frauen, welche Du gleichzeitig beglückt hast,
voneinander?!

Wenn der Zensus wirklich nach der Anzahl der Frauen fragt, sollte er ein sehr breites Feld für die Antwort vorsehen :smile:

Gruss, Marco

Überprüfbarkeit?

Ok, das war die Antwort auf die eine Frage. Und was droht mir
dann, wenn ich Falschangaben mache, die Daten dürfen doch
nicht rückgemeldet werden?

Werden sie auch nicht - die erhebende Behörde wird dir ein
Bußgeld auferlegen.

Ist ja vielleicht eine blöde Frage, aber wie will der Zensus beweisen, dass ich *nicht* elf Kinder habe?

Gruss, Marco

Ist ja vielleicht eine blöde Frage, aber wie will der Zensus
beweisen, dass ich *nicht* elf Kinder habe?

So blöde finde ich die Frage nicht - eine Antwort darauf weiss ich genausowenig. Ich kann mir eigentlich kaum vorstellen, dass die dann „Beweise“ (z.B. Geburtsurkunden) einfordern.

Gruß

Anwar