Zeugnisbewertung

Hallo,

ich benötige Hilfe bei der Einschätzung eines Zwischenzeugnis, welches ich aufgrund einer beruflichen Veränderung (ich arbeite noch im gleichen Unternehmen) angefordert habe. Die Bewertung erscheint mir nicht konsisten und die Formulierungen klingen teilweise holprig. Hier der komplette Text:

Frau XX, geboren am xx.xx1979, trat am
01.06.2009 als Spezialist Marketing in die Abteilung XXX in unser
Unternehmen ein. Sie XX GmbH & Co. KG ist eine Unternehmen der XX
Gruppe. (Informationen zum Unternehmen analog der Pressemeldungen).

Frau X ist als Spezialist Marketing in unserer Abteilung tätig.Im Wesentlichen ist sie mit folgendenAufgaben betraut:

  • Organisation von Messen,
  • Produktpräsentationen Deutschland, Österreich und Schweiz
  • Erstellen von Anzeigen, Flyern,
  • Broschüren und Präsentationen
  • Ansprechpartner für Kunden
  • Organisation von Trainingsevents
  • Umsetzung und Überwachung des
  • Mediaplanes Österreich und Schweiz
  • Budgetplanung, Marketing,
  • Mitarbeit an Projekten

Frau X verfügt über ein solides Fachwissen, welches sie sicher in der Praxis einsetzt. Sie zeichnet sich durch ihre Bereitschaft zielgerichtet und beständig ihr Wissen zu erweitern aus. Die neu erworbenen Fachkenntnisse setzt sie
gewinnbringend in ihrem Aufgabengebiet ein.

Sie erledigt ihre Aufgaben mit Sorgfalt und Genauigkeit und löst alle Problemstellungen systematisch. Bei der Erledigung der ihr übertragenen Aufgaben setzt Frau X gekonnt Prioritäten, arbeitet rasch und überzeugt durch ihr hohe Zuverlässigkeit.

Dank ihrer schnellen Auffassungsgabe arbeitet sich Frau x schnell in neue Aufgabengebiete ein und überblickt auch komplexe Zusammenhänge sofort. Aufgrund ihrer stets planvollen und systematischen Vorgehensweise ist Frau X in der Lage, die vereinbarten Ziele sowohl hinsichtlich Qualität als auch Quantität zu erfüllen.

Frau X identifiziert sich stets mit ihren Aufgaben und arbeitet immer mit viel Engagement und Eigeninitiative. Zudem übernimmt sie bei Bedarf auch zusätzliche Verantwortung. Selbst unter starker Belastung behält sie stets die Übersicht und erbringt gleichbleibend gute Leistungen.

Ihre Leistungen finden stets unsere volle Anerkennung.

Ihre freundliche und hilfsbereite Art macht sie zu einer geschätzten Mitarbeiterin. Ihr persönliches Verhalten gegenüber Vorgesetzten, Mitarbeitern, Kollegen und Dritten ist jederzeit einwandfrei.

Dieses Zwischenzeugnis stellen wir auf Wunsch von Frau X aus. Wir danken ihr für ihre bisherige Mitarbeit
und freuen uns auf eine weiterhin gute und angenehme Zusammenarbeit. Wir wünschen ihr für die Zukunft in unserem Hause und persönlich alles Gute und weiterhin viel Erfolg.

XX, 30.03.2016

Was meint ihr dazu. Kann man das in Noten übersetzen?

LG,

Jil

Das ist der wirklich relevante Satz.
Alles andere ist eine ordentliche Tätigkeitsbeschreibung und ein bischen Brimborium.

Das ist eine glatte „2“.
Für eine „1“ hätte es voll st e heissen müssen.

In Anbetracht der Übererfüllung von Aufgaben und dem bescheinigten Engagement hätte es allerdings gerne eine „1“ werden dürfen.

Ja, Danke. So in etwa habe ich mir das auch gedacht. Teilweise sind die Formulierungen mir sehr vielen Adjektiven. Das macht mich stutzig. Ich weiß aber nicht ob das gut oder schlecht ist.

Sicher wird sich Guido - der mir eine negativ-Bewertung verpasste - noch qualifiziert dazu äussern.
:slight_smile:

AUTSCHN!!!

Weißt du eigentlich, was du da gerade erzählst?

Sorry, aber wenn es so einfach wäre, dann bräuchte ein Arbeitszeugnis heutzutage nur einen einzigen Satz enthalten.

Was du schreibst ist Stuss. Sorry my language!

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Servus,

die Formulierungen riechen alle ziemlich stark nach Zeugnisgenerator; die vielen Attribute werden bei sowas verwendet, damit die Textbausteine nicht gar zu trocken dahergerasselt kommen.

Dass man das erkennt, rettet das Zeugnis einigermaßen - es wäre sonst wegen der vielen Worte ohne konkrete Aussage gar nicht gut, vor allem auch deswegen nicht, weil es sich in zich Einzelheiten ergeht, aber keinen einzigen konkreten Erfolg benennt, den die Mitarbeiterin innerhalb von sechs Jahren durchaus hätte erzielen können.

Aber es bleibt halt ein Generator-Produkt - also Durchschnitt; nichts besonders Gutes.

Schöne Grüße

MM

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Hi!

Hör bloß nicht auf das, was odo hier erzählt, das ist so einfach nicht mehr heutzutage.

Es ist gut, dass du den kompletten Text eingestellt hast, denn die wichtigsten Aussagen finden sich zwischen den Zeilen!

Ich versuch dir mal ein paar Denkanstöße zu geben, bis sich ein Experte meldet und es konkret und detailliert macht:

Kann zum Beispiel heißen, dass du nur die Wichtigsten Dinge erledigst und den Rest liegenlässt.

Die klassische Formulierung (odo, hör bitte zu!) lautet „Sie hat alles stets zu unserer vollen/vollsten Zufriedenheit erledigt“.
Hier wird nicht von Zufriedenheit der Arbeitgeber gesprochen, sondern nur, dass sie Anerkennung bekommen hat. Dafür, dass sie überhaupt was getan hat? Breiter Interpretationsspielraum!

Hier fehlt ein „gern“. „Hätte Sie nicht gefragt, hätten wir uns diese unangenehmen Aufgabe lieber erspart.“

Gut klingen allerdings diese Passagen:

und

Vielleicht hat es jemand geschrieben, der darin noch nicht so firm ist. Oder es ist gewollt etwas zwiespältig.

Gruß

scheint für den AG nicht so wichtig.

Was mich stutzig macht ist so ein Grundton, als sei Deine Position und Arbeit ein wenig fremd für Deinen fachlichen Vorgesetzten, der Dich bewertet hat (aber nicht unbedingt formuliert). So in der Art: „Ja, sie macht auch alles und kann auch alles und es ist auch alles gut, aber warum das alles so lange dauert und warum dann ein anderer noch dies und das machen muss, verstehe ich nicht.“

Was ich auch nicht verstehe: Hast Du Mitarbeiter? Das wird ja ansonsten garnicht erwähnt, nur beim persönlichen Verhalten.

Selbst Schweigen ist wesentlich sinnvoller und zielführender als dein von purer Unkenntnis hier hingerotzter Müll.

Hi!

@Aprilfrisch hat es schon sehr deutlich gesagt: Das Teil kommt aus einem Generator und das erkennt man auch deutlich beim ersten Überfliegen (zumindest dann, wenn man mit der Materie zu tun hat und nicht nur meint, etwas zu wissen, wie es bei einem Teilnehmer, welcher sich auch schon zu Wort gemeldet hat, seit Jahren der Fall ist).

Ob die Nutzung eines Zeugnisgenerators jetzt gut oder schlecht ist, sei mal dahingestellt.

Klar ist hier, dass es kein schlechtes Zeugnis ist und ein Zeugnisgenerator genau das rauswirft, wenn man ein gutes (im Wortsinn, also Note 2) Zeugnis dort vorgibt.
Allerdings fehlen sämtliche Bezüge zu tatsächlichen Ergebnissen oder gar Erfolgen, es fehlt jeglicher Bezug zu konkreten Projekten, es fehlt ein Hinweis darauf, was im Detail geschult wurde, und so weiter.

Bei einem frei formulierten Text wäre das vernichtend, da man eigentlich sagt, nicht das, was im Zeugnis steht, sei wesentlich sondern das, was fehlt.

Man kann übrigens auch Zeugnistexte aus der Konserve noch aufhübschen - das solltest Du vielleicht mal anregen …

VG
Guido

So sollte es eigentlich da stehen.

Tach.
meine unmaßgebliche Meinung: Von ´ner Aushilfskraft verfasst. Für jemanden der letztendlich nur den Job gemacht hat.
Viele Phrasen sind eigentlich selbstverständlich und bedürfen keiner besonderen Erwähnung. Aber das Stück Papier muss ja mit irgendwas gefüllt werden.

knapp an „stets bemüht“ vorbeigeschrammt.
(zu erfüllen, zur Zufriedenheit, zur vollen oder vollsten Zufriedenheit.)

Was ist eigentlich ein „Spezialist Marketing“? Marketingassistent/in oder -Manager/in kenne ich.

Gruß.

B
PS: So wie sich das Zeugnis liest, hast du keine Perspektive auf Entwicklung und vermissen wird dich auch keiner. :wink:

Servus,

sowas:

kommt dabei heraus, wenn man sich Wort für Wort an den dussligen „Geheimcode-Schlüsseln“ entlanghangelt.

Ist Dir denn

wirklich entgangen, obwohl er doch so hübsch mit zwei Absätzen freigestellt ist? Das ist der Satz zur Gesamtbeurteilung, den Du in dem Satz über die Arbeitsweise gesucht und dann danebengegriffen hast. In dem Satz über die Arbeitsweise hat dieser Salat:

nichts verloren.

Schöne Grüße

MM

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Wenigstens siehst du es selbst ein.

Meine Güte, Leute - es ist hier im Titel doch immer noch der Begriff des Wissens ein Thema …

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Tach.

„Ihre Leistungen finden stets unsere volle Anerkennung.“

Da klopf ich meinem besenschwingenden Hiwi auf die Schulter und lobe mitleidsvoll: „Haste gut gemacht!“

Auch ´ne Art der Anerkennung für überragende Leistung.

Gruß.

B
PS: Das Zeugnis in die Tonne. Oder auf dem stillen Örtchen abgeheftet.

Und das kommt dabei raus, wenn man isolierte Sätze aus einem Zeugnis bewerten will.

Netter Versuch!

Schöne Grüße

MM

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So, wie man es mit deinem Gesülze, was zwar viel Meinung aber null Wissen enthält machen sollte?

Worum geht es denn? Um ein Zwischenzeugnis. Und auf Grund der Betriebszugehörigkeit darf es ein qualifiziertes Z. sein.

Meine Zeugnissse begannen auch immer mit dem Eintrittszeitpunkt des MA. Für welche Stelle und für welchen Aufgabenbereich. Dann kurz wie schnell er was gerafft hat, welche Auffälligkeiten zur Erweiterung der Aufgaben und Verantwortung führten, welche herausragende Fähig- und Fertigkeiten den MA auszeichnen oder er erworben hat, sein Engagement über das Übliche hinaus, das Verhalten gegenüber Vorgesetzten, Mitarbeitern und Kunden (Dritten), … etc.

Und da es eine Standortbestimmung zum jetzigen Zeitpunkt sein soll, ist von AG-seite auch ein Hinweis auf künftige Aufgaben angeraten. Gute MA will man ja halten, fördern und fordern.

Da ich all dies im Zeugnis nicht erkenne, bleibt es bei meiner Einschätzung : ab in die Tonne.

Gruß.

B

PS: Habe nur ´nen ADA- Schein; durfte Zeugnisse - sowohl als Angestellter, als auch Arbeitgeber - für andere und auch mich selbst verfassen und hab´ wie immer von nix ´ne Ahnung.

Du meinst so etwas wie

?
Ich hatte vorausgesetzt, dass wenigstens geringste Fähigkeiten des sinnentnehmenden Lesens bei dir vorhanden sind.

WOW - eine Prüfung, bei der noch absolut niemand, den ich kenne, durchgefallen ist, selbst ohne vorbereitende Lehrgänge!

Man kann DInge auch jehrelang völlig dilettantisch machen.

Einsicht ist der erste Weg …

Mein früherer Vorgesetzter fragte immer dann, wenn ein vollkommen Ahnungsloser wie du ihm seinen Job erklären wollte: „Möchtest Du einem alten Trapper vor die Flinte pissen?“

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Das Unternehmen scheint es sich leicht gemacht zu haben. Dem würde ich an deiner Stelle nachgehen und um ein besseres Zeugnis bitten.