Hallo Uwi,
Die Ausdrücke Seele oder
Lebenshauch oder der Atem Gottes meint dasselbe.
Also ist Seele quasi das Synonym für lebendig sein?
Sehr richtig! Seele ist das Synonym für „lebendig sein“!
Nur, der
Unterschied zwischen Mensch und Tier ist der, dass Tiere
keinen Geist haben, mit dem sie die Welt begreifen und
verstehen könnten.
Soso, angeblich haben einige Menschenaffen in etwas den
gleichen
Intellekt wie ca. 3-jährigen Kinder. Manche Menschen kommen
darüben
auch nie hinaus. Ab wann ist da also Geist drin und woher
kommt
der deiner Meinung nach?
Ja, manche Tiere habe zum Beispiel einen Zählsinn. Ich glaub’, Pferde, die können sogar Zahlen addieren und je nach dem, welches Ergebnis rauskommt, stampfen sie dann so und so oft mit dem Fuß. Oder Affen, die haben schon einen gering ausgeprägten Intellekt, völlig richtig! Und natürlich noch viele andere Tiere.
Aber jetzt kommt das entscheidende: Die haben zwar Intellekt, aber keinen Geist!
Und das ist ein Unterschied, schon deshalb, weil die Sprache die beiden Begriffe unterscheidet. Die Sprache hat es von sich aus getan, nämlich indem es gesprochen wurde. Der Unterschied zwischen Intellekt und Geist ist folgender: Mithilfe des Intellekts kann kein Mensch die Welt begreifen. Manche werden sich jetzt vielleicht genötigt fühlen, mir zu sagen, dass das falsch wäre. Aber es ist so: Intelligenz nützt dem Menschen nichts, wenn er die Welt verstehen und begreifen will. Der Intellekt bezieht sich immer nur auf die Ausübungsform der Erscheinungswelt, auch wenn sie soweit abstrahiert wird, dass ein konkreter Zusammenhang zur Erscheinungswelt eigentlich nicht mehr gegeben ist, wie es zum Beispiel in der höheren Mathematik der Fall ist, so ist und bleibt das die Basis des Intellekts. Eine andere Basis gibt es für ihn nicht. Je intelligenter ein Mensch ist, desto gegenwartsloser wird er. Denn die Formen der Erscheinung werden vorstellbar und schließen das Gestalthafte in der Zeit aus, also wird der Intellektuelle gegenwartslos, ihm fehlt quasi die Bild-Information der Waage bzw. 7. Haus, um das mal astrologisch auszudrücken.
Mit dem Geist hingegen begreift der Mensch die Welt und zwar nicht die materielle Welt, sondern die Welt in ihrer Gestalthaftigkeit, also ihrer „Bildhaftigkeit“ und mithin deren Bedeutung. Der Geist schließt also immer das Zeitlose (das Prinzip), was in den Lebewesen und Gestalten ist, mit ein. Der Intellekt schließt es aus, denn die Basis des Intellekts lässt es gar nicht zu!
Um mal ein Beispiel zu bringen:
Stell’ dir vor, du wärst auf einer Vernisage und stehst vor einem Gemälde. Ich meine aber kein Gemälde der gestaltlosen Kunst, die sich abstrakte Kunst nennt, sondern eines, auf dem wirkliche Gestalten zu sehen sind. Dieses Bild, das du nun siehst, diesen ganz bestimmten Eindruck, durch den das Wesen eines Dinges erkannt wird, wird nur geistig erfassbar und nicht intellektuell. Denn wenn ich z. B. die Farbpigmente des Bildes auf ihre chemischen Bestandteile hin untersuche, hab ich freilich vom Bild soviel verstanden wie die Kuh von der Botanik der Pflanzen, die sie genüsslich frisst.
Ein Mensch kann ein Bild niemals intellektuell denken, sondern immer nur geistig! Und das ist der große Unterschied, dass der Intellekt das Bildhafte ausschließt und sich den Formen der Erscheinungswelt zuwendet und somit nicht imstande ist, irgendetwas von der Welt zu begreifen.
Vielleicht kommt es dir so vor, als gäbe es keinen Unterschied im Denken. Das kommt dir aber nur so vor, weil du nie trennst zwischen Intellekt und Geist. Weil der Mensch beides kann! Er kann intellektuell und geistig denken. Nur, er kann niemals intellektuell begreifen, das ist der springende Punkt!
Um nun zum roten Faden zurückzukehren: Tiere haben keinen Geist und keinen Verstand. Das müsste wohl jedem einleuchten. Sie haben aber Vernunft! Vernunft und Verstand sind ja zwei sehr verschiedene Dinge! Jedenfalls, weil Tiere eben an der geistigen Welt nicht teilhaben, begreifen sie die Welt nicht. Das heißt aber nicht, dass sie keine Intelligenz haben.
Du wolltest noch wissen, woher der Geist kommt. Der Geist kommt aus Gott bzw. aus einem zeitlosen Prinzip. Wenn man Gott denkt, dann kann man ihn nur geistig denken und nicht intellektuell. Man kann ihn natürlich auch empfinden, aber das wiederum auch nur, weil man ihn denken kann. Deshalb kann ein Tier Gott nicht mal fühlen, weil es ihn nicht denken kann. Wenn man Gott fühlt, ist das vergleichbar mit dem, was die Leute als Gewissen bezeichnen und die einhergehende Reue. Das, was alle Gestalten und Wirklichkeiten in sich vereint, dieser eine große Geist ist Gott.
Ich hofffe, es ist nun klarer geworden.
Und wieso können Tiere die Wlt nicht begreifen???
Viele Tiere nehmen viel mehr Sinneeindrücke wahr als Menschen
es je könnten.
Sinneseindrücke zu verarbeiten, ist Sache der Vernunft. Vernunft ist etwas seelisches. Ich springe nicht ohne Grund aus dem fünften Stock, weil ich vernünftig bin, d. h. weil ich mein Leben schützen will. Vernunft ist von der Natur wegen der Lebenserhaltung der Individuen eingerichtet worden. Vernunft ist also nichts geistiges, sondern etwas seelisches! Darum sind Tiere auch vernünftig, weil sie eine Seele haben, weil sie ihr Leben schützen wollen, genauso wie der Mensch es schützen will.
Also hat auch ein Fötus schon eine Seele, da er bereits lebt.
Ja, ein Fötus hat eine Seele.
Aber keinen Geist? Denn die Welt begreifen kann ein Fötus wohl
kaum.
Der Geistfunke ist schon angelegt, er entwickelt sich aber erst im Laufe des Lebens beim Menschen.
Ein Fötus ist kein toter Körper, sondern er lebt und regt sich
im Mutterleib bereits.
Ah ja. Da Eizellen und Spermien aber unzweifelhaft auch schon
lebendige Körper sind, gibt es in jedem Hoden hunderttausende
von Seelen auf Vorrat (über die Konsequenzen will ich gar
nicht nachdenken - wie viele Milliarden arme Seelen da täglich
verloren gehen).
Oder ist das doch noch tote Materie?
Tote Materie kann es nicht sein, da Leben drin ist. Drum ist auch Onan (eine biblische Figur) bestraft worden, als er seinen Samen auf die Erde hat fallen lassen.
Ich würde aber trotzdem sagen, dass nur vollständige Lebewesen (Menschen, Tiere, Pflanzen) Seelen haben können. Aber das ist halt eine Definitionssache.
Das, was Michael meint, ist
wahrscheinlich die „Geistseele“, also, der geistige und mithin
schicksalsbedeutende Anteil im Menschen
Ah ja, Geistseele - wieder was neues! Nicht Geist und auch
nicht
Seele. Woher kommt das nun wieder ?
Das ist einfach ein anderer Ausdruck für die vom Geist befruchtete Seele. Wenn also der Geistfunke in der Seele heranwächst, so wird aus der Seele eine Geistseele.
Tiere haben also kein Schicksal ?
Nicht in dem Sinne, wie es Menschen haben. Menschen haben eine Bestimmung im Leben, haben ein von Gott zugeteiltes Schicksal zu leben. Auch wenn sie meinen, so was wie Schicksal gibt es nicht, ist das dem Schicksal wurscht; sie haben es trotzdem zu leben. Und das kann man bei Tieren wohl nicht behaupten, dass die sowas wie eine „Lebensaufgabe“ hätten.
Aber zum Glück hab ich diesen Irrglauben
abgelegt. Das ist ja das, was einen Menschen durchaus
wahnsinnig machen kann, es könnte sogar das Vorstadium der
Schizophrenie sein.
Ja, wenn man das so liest, kann ich das gut verstehen.
Ich weiß, wovon ich rede. Ich hatte in meinem Leben sehr viele Klienten mit sehr strenger religiöser (meist katholischer) Erziehung, mit den ganzen Dogmen (meist von den Päpsten eingeführt), wie sie sich im Katholizismus tummeln. Und die haben alle Angst vor der Hölle und so was gehabt. Ich hab denen dann gesagt, dass es zwar eine Hölle gibt, aber die Vorstellung einer brennenden Feuersee oder eines grausamen, peinigenden Teufels können sie getrost ablegen. Denn Hölle meint nichts anderes als die Gottverlassenheit, und die haben die meisten schon in diesem Leben. Hatten auch alle starke Saturn-Neptun-Aspekte. Da ist der Selbstzerstörungstrieb sehr stark gegeben, darum wirkt er auch präkanzerös! Oder Mond-Neptun hatten auch manche. Da ist man ja in der Geschlechtskonkurrenz bzw. Geschlechtsunterlegenheit, ist man als Mann den anderen Männern unterlegen, fühlt sich schwächer als die anderen, hat sogar Schuldgefühle, ein Mann zu sein, hängt als Junge am Rockzipfel der Mutter, hat nah am Wasser gebaut etc. Und wo bitteschön bekommen diese schwachen Menschen eine Orientierung im Leben? Die bekommen sie nicht beim Psychologen, das braucht ihr nicht glauben. Die gehen aus der Therapiesitzung noch trauriger raus, als sie reingegangen sind. Beim Astrologen bekommen sie Orientierung, weil sie ein ausgesöhntes Verhältnis zu ihrem Schicksal erhalten, weil sie ihr Leben nachvollziehen können.
Da frage ich mich aber, wieso sich so viele Leute, voran die
katholische Kirche, sich dermaßen erregen, wenn um
Abtreibungen
geht. Dabei geht es doch bloß um ein seelenloses Ding.
Das ist eben nicht richtig (s. o.)
Natütlich nicht, bloß was ist nun drin im Fötus ?
Geist oder Seele und dazu noch Geistseele, oder was ???
Ein Fötus hat eine Seele, in der ein Geistfunke angelegt ist, und diese Seele wird später eine Menschen- und somit eine Geistseele.
Grüße,
Herbert