Wahrscheinlichkeit von Aussagen
Es gibt aber keinen Grund das anzunehmen.
Es gibt aber auch keinen Grund das auszuschließen.
Doch. Weil alles danach aussieht. Das ist doch ein guter Grund. Welche Gründe wären denn sonst ausreichend, etwas auszuschließen?
Wir könnten auch alle in einer Matrix leben, und unser ganzes Leben ist eine Illusion. Das kannst du ebenfalls nicht in deinem Sinne ausschließen. Aber da nichts darauf hinweist, gibt es keinen Grund das anzunehmen.
Nur weil man etwas nicht ausschließen kann, bedeutet das doch im Umkehrschluss nicht, dass es genau gleich wahrscheinlich ist, wie eine andere Alternative. Im Prinzip ist das ja nichts anderes als die Frage: Wie können wir überhaupt etwas wissen?
Über eine Annahme
ohne Grund ist es aber müßig zu diskutieren, wenn man diese
nicht mal falsifizieren kann.
Genau das ist aber, was Du auf dem heutigen Stand der
Wissenschaft versucht hast. Die richtige Antwort auf die Frage
„könnte man bei genügend Wissen über Physikalische Prozesse
genau voraussagen, was passiert.“
lautet: Nach heutigem Wissensstand ist das nicht
möglich.
Doch, nach heutigem Wissensstand ist das eben nicht möglich, weil wir gerade nach heutigem Wissensstand ja davon ausgehen, dass es wirklichen Zufall in der Quantenmechanik gibt.
Im Übrigen:
Alle meine Antworten sind nach „heutigem Wissensstand“. Antworten nach gestrigem Wissensstand machen keinen Sinn und antworten nach zukünftigem Wissensstand sind nicht möglich. Die einzige sinnvolle Alternative kann daher nur der heutige Wissensstand sein.
Deine Antwort klingt mir viel zu absolut.
Und deine Antwort klingt mir viel zu wischi-waschi Nach deiner Argumentation kann man nämlich gar keine (im wissenschaftlichen Sinne) zuverlässigen Aussagen treffen, weil es gibt immer eine Möglichkeit, dass alles ganz anders ist. Eine 100%ige Sicherheit ist dafür aber nicht nötig, es reicht vollkommen, wenn wir mit großem Abstand die eine Antwort über die andere präferieren. Wie groß dieser Abstand sein muss, ist natürlich Ermessensfrage und auch von der Situation abhängig. Das Wort „ausschließen“ an sich würde aber überhaupt keinen Sinn machen, wenn es dazu eine 100%ige Sicherheit brauchen würde.
Ich behaupte z.B. dass die Sonne morgen wieder aufgehen wird. Ich habe dazu zwar keine 100%ige Sicherheit, aber nach „heutigem Wissen“ schätze ich die Richtigkeit der Aussage auf 99,999999%, weil es keinen Grund gibt, etwas anderes anzunehmen und weil sich das ganze bis jetzt in unzähligen Überprüfungen immer so verhalten hat, wie wir das vorhersagen. Deshalb „schließe ich aus“, dass die Sonne morgen nicht aufgehen wird.
Sonst könnte ich genauso Gott
postulieren, der den Zeitpunkt des Zerfalls festlegt. Das wäre
schließlich auch eine Möglichkeit.
Und die Antwort wäre die gleiche.
Ja, die Antwort ist die gleiche: Es gibt keinen Grund die Existenz eines Gottes anzunehmen.
Das, wo ich dir zustimme, ist, dass wir nichts mit Absolutheit (im engen, wörtlichen Sinne) sagen können. Aber das ist eben noch lange kein Grund, verschiedene konkurrierende Thesen für gleich richtig/wahrscheinlich zu halten. Wir leben in einer Welt der Grautöne und reines Weiß/Schwarz gibt es nicht. Aber es gibt sehr wohl ein sehr, sehr helles bzw dunkles Grau.
vg,
d.