Hallo,
nicht in allen Lagen halte ich es für wünschenswert, eher der
kleineren Anzahl der „Fälle“ sollte man sich diese Phantasie
bewahren.
Ich finde, Phantasie ist nicht Mangel an Erfahrung, sondern Menge an Ideen. Und letztere wird nicht durch Erfahrung beseitigt, sondern im Gegenteil wesentlich erweitert. Nur wer die Funktion eines Hammers verstanden hat, kommt auf die Idee, hilfsweise einen Stein für den gleichen Zweck zu nutzen. Nur wer viele Bilder gesehen hat, kommt auf die Idee, selber zu malen. Nur wer mit seiner Neugier an eine Grenze stößt, kommt auf die Idee, zu forschen.
Anregung, Erfahrung und Neugier machen Phantasie überhaupt erst möglich (siehe als Gegenbeispiel Kaspar Hauser). Es liegt an jedem selber, ob er lernen und das Gelernte erweitern möchte (was ein Verstehen des Erlernten voraussetzt) oder sich lieber nur auf dem Gelernten ausruht und auswendig gelerntes nachplappert. Und wem gar die Neugier fehlt, der fängt nicht mal mit dem Lernen an. Wobei natürlich auch nicht jeder die entsprechenden Möglichkeiten hat.
Ich finde, wenn Du die Phantasie von Kindern als Wert siehst, schränkst Du den Begriff viel zu sehr ein.
Gruß
loderunner