Zum Wohle der Menschheit?

Nur, weil heute Weihnachten ist, nur, weil das Thema gerade aktuell ist, und nur, weil der vorige Thread voll verkackt OT verlief, eine neue Frage: Welches „Ideal“ dient zum Wohle der Menschheit? 

Im vorigen Thread wurde u. a. die, typisch für viele Religionsanhänger, Meinung vertreten, die Starken sollen sich zum Nutzen der Schwachen zurücknehmen, zum Wohl der Menschheit.

Ich bin vom Gegenteil überzeugt. Das Streben der Starken zur freien Entfaltung nützt auch den Schwachen und damit dem Wohle der Menschheit. Dieses „Ideal“ ist also meine Sichtweise. Ich bitte die neue Frage in Fortsetzung vorigen Threads kontrovers zu diskutieren, bezüglich Religion.
Lebensspiel 

Hi.

Nur, weil heute Weihnachten ist, nur, weil das Thema gerade
aktuell ist, und nur, weil der vorige Thread voll verkackt OT
verlief, eine neue Frage: Welches „Ideal“ dient zum Wohle der
Menschheit?

Deine Ausdrucksweise ist die eines Totalfrustrierten.

Das Streben der Starken zur freien Entfaltung nützt auch den Schwachen und damit dem Wohle der Menschheit.

In welchem Märchen der Gebrüder Grimm hast du das denn gelesen?

Aber zum Thema:

Wer sich, wie du, mit Religionsgeschichte null und zero auskennt, sollte mit Beurteilungen zurückhaltend sein, statt hohle Phrasen zu dreschen. Die polytheistische Religion ist definitiv als eine Ideologie der gesellschaftlichen Starken entstanden, also einer elitären Schicht, die die Kontrolle über den ökonomischen und politischen Bereich innehatte und in der Figur des Königs diese Kontrolle zentralisierte, denn er galt über Jahrtausende als exklusiver Vermittler zwischen dem Götter- und dem Menschenreich. Mehr noch als die mesopotamischen Könige manifestierte sich das in den ägyptischen Pharaonen.

Theistische Religion ist also ursprünglich und für Jahrtausende ein Produkt der sozial Starken, sie ist Voraussetzung für die Stabilität des Herrschaftssystems, da die Religion rein funktional gesehen dazu diente, die aristokratische und insbesondere royale Herrschaft zu legitimieren.

Da du das Thema Religion wie durch ein umgekehrtes Fernrohr betrachtest, gerät dir nur der historisch gesehen sehr begrenzte Bereich des christlichen Monotheismus in den Blick, dessen teilweise Herkunft aus dem Judentum du total ignorierst, weil das dir schon zu kompliziert ist.

Andere Vokabeln außer „Religion“ und „Glaube“ stehen dir in Debatten gar nicht zur Verfügung, was deine Kompetenz für dieses Thema auf das eines Kindes reduziert. Das ist denn doch zu wenig.

Wenn also schon die Frage, inwieweit „Religion“ den Schwachen „dient“, thematisiert werden soll, dann ist das auf die christlichen Konzepte zu beziehen, und nicht allgemein auf „die Religion“, wie du es wie ein Gebet immer wieder abspulst, und das unter Bezugnahme auf einen Philosophen (Nietzsche), dessen Parolen dir nur als Deckmäntelchen für deine kompletten Mangel an Sachkompetenz dienen.

Auf die Frage, inwieweit die christliche Idee vom gekreuzigten Erlöser den Bedürfnissen der sozial Schwachen entgegenkam und damit die Verbreitung des Christentums begünstigte, gehe ich im folgenden ein.

++++

Im jüdischen Palästina der augustäischen Zeit setzte sich die Population aus drei Schichten zusammen.

Ganz unten stand das Proletariat, die verarmten Handwerker, Bauern und besitzlosen Bettler. Die Bauern litten dermaßen unter der Steuerlast, dass viele in Schuldknechtschaft gerieten oder ihren Besitz verloren und Teil des städtischen Proletariats wurden. Der Leidensdruck dieser Armen, vor allem in Jerusalem, überstieg noch den des römischen Proletariats, da sie, anders als dieses, nicht über römisches Bürgerrecht verfügten und sich keiner Getreidezuwendungen und Zirkusspiele erfreuen konnten. Jerusalem hatte das nach Rom vermutlich umfangreichste städtische Proletariat im gesamten römischen Reich.

Die nächsthöhere Schicht war ein Bürgertum, dem es materiell gerade so gut ging, dass es sich mit den bestehenden Verhältnissen arrangieren konnte. Darüber erhob sich die dünne Schicht der Aristokratie, zusammengesetzt aus Adel, Priestern und reichen Kaufleuten.

Den drei Schichten lassen sich die drei politisch-religiösen Gruppen der Saduzäer, Pharisäer und Zeloten zuordnen. Die Saduzäer vertraten die Ideologie der obersten Schicht. Laut Josephus waren sie gering an Zahl, gehörten aber samt und sonders zu den Reichen und Mächtigen. Die Vertreter der Mittelschicht, des Bürgertums, waren, auch wenn sie teilweise dem Proletariat entsprangen, die Pharisäer. Laut Josephus bestimmten sie die religiös-kultischen Praktiken des Volkes und lehrten ein Zusammenwirken von göttlich gefügtem Schicksal und persönlicher Entscheidungsfreiheit.

Mit dem Proletariat hatten die Pharisäer und erst recht natürlich die Saduzäer nichts am Hut. Zwischen den Armen und den Pharisäern bestand sogar unverhohlene Feindschaft. Von den Frauen des Proletariats sagten die Pharisäer z.B., sie seien wie Tiere und dürften unter keinen Umständen geheiratet werden. Im Talmud finden sich viele Äußerungen dieser Art. Entsprechend groß war der Hass, der den Pharisäern aus dem Proletariat entgegenschlug.

Nicht minder groß war der Hass der Armen auf die Römer, mit denen die bürgerliche Mittelschicht und vor allem die Oberschicht ja kollaborierten. So entstand ab dem ersten Jahrzehnt uZ die Partei der Zeloten mit dem Ziel, die Wurzel des sozialen Übels, also die Römer, gewaltsam aus Palästina zu vertreiben. Ganz besonders war der Kaiserkult den Zeloten - und den Armen überhaupt - ein Dorn im Auge, da der Kaiser das Zentrum jenes Systems bildete, das die Armen unterdrückte.

Neben den militärisch-politisch ausgerichteten Zeloten versuchten aber auch religiöse Gruppen, auf ihre Weise mit der als unerträglich empfundenen sozialrepressiven Situation fertigzuwerden. Anders als die Zeloten propagierten sie das, was man modern als ´Flucht in die Phantasie´ bezeichnen kann, und griffen dabei auf die altjüdische Idee vom ´Messias´ zurück, welcher das bedrängte Volk befreit und dem göttlichen Heil zuführt. Zu den Repräsentanten der messianischen Bewegung gehörte auch die Gruppe um den historisch bei Josephus belegten Johannes den Täufer. Die unter dem exzessiven politischen Druck feindlicher Mächte wie den Assyrern und den Babyloniern entstandene Messias-Phantasie war in Zeiten der römischen Besetzung wieder hochaktuell geworden, entsprechend groß war die Zahl der Kandidaten, die sich um eine Anerkennung als Messias bewarben. Josephus nennt sie „Betrüger“ und unterscheidet sie von den „Räubern“, d.h. den Zeloten. Einige messianische Gruppen wurden von Römern als politische Gefahr eingestuft, da ihr antirömischer Hass unverkennbar war, und gewaltsam unterdrückt. Die Zeloten wiederum radikalisierten sich teilweise („Sikarier“), verübten Attentate auf Bürger der Jerusalemer Mittelschicht und vernichteten ganze Dörfer, wenn sie sich ihnen nicht anschließen wollten.

Welche Rolle spielt die Jesus-Bewegung bei all dem? Ich will hier offen lassen, ob dieser Figur Historizität zukommt oder ob sie evtl. der phantasierte Heros eines jüdischen Geheimkultes war, denn für die Entwicklung der christologischen Ideen ist das sekundär. Spätetens ab dem 4. Jahrzehnt uZ ist die Historizität irrelevant, da die Dinge so oder so in der Phantasie der Christusanhänger in ihren Lauf nahmen. Bekanntlich hat sich schon Paulus (sofern selbst historisch) um biografische Details seines Idols nicht geschert, sein Jesus ist von einer Phantasiefigur kaum zu unterscheiden und scheint nur als Vehikel für paulinische Ideen zu dienen. Die Phantasie als religionsstiftender Faktor ist beim gegebenen Thema deswegen so hoch zu veranschlagen, weil die soziale Realität in Form der unüberwindlichen römischen Macht jedes konkrete Handeln zur Besserung der Lage als aussichtslos erscheinen ließ, so dass sich die Phantasie als befreiendes Ventil anbot.

Entscheidend ist, dass die Idee eines von Jahwe zum Sohn-Gott erhobenen (´adoptierten´) Menschen, der das jüdische Volk von seinen Leiden erlöst, dem Bedürfnis der proletarischen Masse eins-zu-eins entgegenkam.

Für die Attraktivität dieser Figur spielten zwei Komponenten zusammen: zum einen der Wunsch nach Befreiung aus einer sozial misslichen Lage, zum andern der Hass auf die römisch-kaiserliche Autorität und ihren Kaiserkult sowie auf die Pharisäer. Die Jesus-Figur, von den Römern (real oder fiktional) gekreuzigt wie Tausende andere aus den Reihen der Armen, die sich gegen Rom erhoben, und als post mortem adoptierter Sohn Gottes zum Himmel auffahrend, um an der Seite des Vaters über die Welt zu richten - mit dieser Phantasie konnten die irdisch Unterdrückten ihr seelisches Leid vorzüglich verarbeiten. Durch sein Leiden am Kreuz war Jesus ein ideales Identifikationsobjekt, dessen Erhebung zum Sohn-Gott darüber hinaus den Vater-Hass kompensierte, den die Armen, durchaus bewusst, auf den Kaiser (die übermächtige Vaterfigur des Reichs) und, eher unbewusst, auf Jahwe, hegten, der offensichtlich kein Interesse am Wohl der Armen hatte. Durch Jesus als weltregierender Christus wird die kaiserliche Macht - natürlich nur in der Phantasie - depotenziert und dem bis dato im Himmel alleinherrschenden Jahwe ein Repräsentant der unterdrückten Klasse an die Seite gesetzt, seine Macht also beschnitten, denn das Gericht über die Menschen am Ende der Zeiten führen wird Jesus, nicht Jahwe.

Im Zuge dieser himmlischen Palastrevolution wird aus ´Jesus´ der himmlische Sohn-Christus und aus Jahwe der christliche Vater-Gott. Dabei ragen zwei Merkmale des christlichen Glaubens heraus: Das Ende der Welt bzw. das Erscheinen des Himmelreichs wird innerhalb weniger Jahrzehnte erwartet (sog. Naherwartung), und Jesus ist nicht ursprünglich der Sohn Gottes, sondern wird von Gott erst nach seinem Kreuzestod zur Gottessohnschaft erhoben (sog. Adoptionismus).

Was den Christuskult im jüdischen Umfeld so attraktiv machte, nämlich die in der Phantasie ausgelebte Rebellion gegen soziale Unterdrückung und damit verbunden gegen die Autorität des Kaisers, konnte natürlich auch außerhalb Palästinas, nämlich nach und nach im ganzen römischen Reich, bei Unterdrückten Zuspruch finden. Den Mitgliedern der korinthischen Gemeinde z.B. wird in 1 Kor 1,26 f. bescheinigt, in der Augen der Welt „schwach“, „unedel“ und „verachtet“ zu sein:

… was der Welt für schwach gilt, das starke zu beschämen, und was der Welt für unedel gilt und verachtet ist, hat Gott auserwählt, was nichts ist, um zunichte zu machen, was etwas ist.

Chan

Das beweist nichts
Du verteidigst allgemein den religiösen Glauben mit „Beweisen“, indem du eine Religion für „Starke“ und eine für „Schwache“ unterscheiden willst, um damit zu „beweisen“, dass es angeblich eine gute und eine schlechte Religion gibt, dass aber die Religion allgemein etwas Gutes ist, nämlich diejenige, die du favorisierst. Das erinnert mich an die ewigen Religionskriege, wie sie mit demselben Anspruch der religiösen „Wahrheit“ immer geführt wurden.

Diese Unterscheidung ist nicht beweiskräftig, um zu überzeugen, denn sie zeigt denselben Mangel an Selbstreflexion, wie man ihn immer und überall durch die Menschheitsgeschichte hindurch bis heute vorfindet, und wie Nietzsche ihn nicht zuletzt mit seiner kritischen Kulturanalyse transparent macht. Was für dich als „stark“ gilt (frühere Herrscher, die von Selbstreflexion soweit entfernt waren, wie unreife Kinder im Babyalter, geschweige denn von neuen Erkenntnissen heutiger Hirnforschung und Psychologie etc. wussten, diese geistigen Kinder sind für dich „stark“, weil du glaubst, je älter eine Religion des damaligen INFANTILISMUS, desto „wahrer“ müsse sie sein, wie z. B. die altindische Lehre des Vedanta, die auch der Esoteriker Ken Wilber, der für dich selbstredend „der größte lebende Philosoph der Welt“ ist, als religiöses „Ideal“ propagiert), ist für mich das genaue Gegenteil zu deiner Sicht von Stärke.

Sobald die Religion in ihren unbeweisbaren Behauptungen allgemein kritisiert wird, in ihren Traditionen des gläubigen INFANTILISMUS, und die angeblich hinter und jenseits der Welt liegende „Wahrheit“ infrage steht, reagieren viele Gläubige leider religiös hysterisch, wie eben du in deinem Post, mit persönlichen Unterstellungen und plumpen Beleidigungen, die ja noch die harmloseste Variante von allen religiösen Selbstverteidigungsstrategien ist, bis hin zum Mord. Diese Gläubigen vertreten das höchste „Ideal“, bleiben aber nur „Affen ihres Ideals“.

Das hat nichts mit Stärke zu tun, denn was Nietzsche mit dem „großen Menschen“ meint, steht bei vielen Religionsgläubigen leider trotz ihres Anspruchs, das absolute „Ideal“ zu besitzen, im Widerspruch zu ihrem tatsächlichen Verhalten. Das wird aber vor lauter Eifer, die auf EINBILDUNG (!) beruhende Identität zu verteidigen, permanent verleugnet, so dass ihr „wirkliches“ Verhalten in ihrem INFANTILISMUS ja gerade ihrem „Ideal“ zum Teil völlig widerspricht. Was du hier als Stärke früherer Religionen und Herrscher „beweisen“ willst, ist nichts.
Lebensspiel

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Moin Grußloser,

Nur, weil heute Weihnachten ist, nur, weil das Thema gerade
aktuell ist, und nur, weil der vorige Thread voll verkackt OT
verlief,

formulieren wir es mal anders:
Nicht in dem Sinne verlief, den Du gerne gehabt hättest.

Gandalf

Gilt noch die Regel: „Vorsicht beim Gebrauch des Wortes - Menschheit.“
Sprache ist, wie schon ein Kind weiß, eine Vereinfachung nicht die Wirklichkeit (das Wort „Brot“ kann man nicht essen).
Doch ist Sprache eine Realität ein Teil unsere Kommunikationsfähigkeit, besonders hier in den I-Foren.
Und Kommunikationsfähigkeit ist in der sogenannten Evolution ein Merkmal, das uns Homo sapiens, im Gegensatz zu den anderen, so erfolgreich gemacht hat (wenn das, was Menschen als ihr Handeln und Können bezeichnen, ein Erfolg, eine Errungenschaft oder ein Fortschritt ist).
Es ist ergo Meinungssache, ob wir tatsächlich die ‚Krone der Schöpfung‘ sind oder wie G. Simmel sagt: „Wir haben uns die Erde nicht unterworfen. Wir haben ihr nur tiefe Wunden geschlagen.“, also an “Größenwahn und Selbstüberschätzung” erkrankt sind.
Klar, dass gefragt wird, welche Meinung soll sich durchsetzen und wer sich anmassen darf, zu wissen und zu entscheiden, wer leben und wer sterben soll, welche Gesellschaftsordnung und Überzeugung das Vertrauen in die grundlegende Richtigkeit der eigenen Ideen und Anschauungen rechtfertigt, wer die Starken, wer die Schwachen sind, ob der Schatten das Licht überholt, ob folgenloses Gerede angemessen ist und ob sich, Kräfte, Energien mitteilen lassen oder erst durch konkretes Handeln geweckt werden müssen und ob die Hoffnung auf der Vernunft ruhen sollte, auf einem »inneren Gesetz«, das nach für richtige ‚Orientierungen‘ sorgt.
Da bleibt nicht viel unterm Strich, allenfalls die bekannte Kavaliersdevise: „Sei du selbst bzw. Erfindet euch selbst“.

Fazit, heute (1)
Wenn 99,99% aller User in diesem Brett an die „Wahrheit“ irgendeiner Religion glauben, um den Begriff der Religion in ähnlich Weise zu verteidigen, wie alle gesunden Menschen, Tiere und Pflanzen ihren Körper verteidigen, je nach ihren jeweiligen Fähigkeiten zur Selbstorganisation dazu, beweist das für mich, wie sehr Körper, Emotionen und Geist zusammenwirken, weitestgehend auf einer unbewussten Ebene, die hier in fast allen Diskussionen ohne Selbstreflexion bleibt. Es geht immer darum, die eigene Existenz mit einer (unbeweisbaren) Fantasie zu identifizieren, um mit dem „Ideal“ einen Selbstwert zu erhalten.

Doch entgegen den unhaltbaren Vorwürfen eines eifrigen Users, der wiederum nicht die Bohne auf mein Thema eingeht, sondern mit seiner Rückbezugssanalyse mir „Beweise“ welcher Art auch immer liefern möchte, zum Juchzer aller übrigen Gläubigen in diesem Brett, um mich zuvor - wörtlich - als „Totalfrustrierter“ - zu diffamieren, und noch zahlreiche weitere persönliche Beleidigungen anzufügen, bin ich ja gerade das genaue Gegenteil eines „Totalfrustrierten“.

Ich bin überzeugt davon, dass der Fortschritt der Menschheit nicht im Rückschritt einer Rückbesinnung zu den alten religiösen Traditionen hinführt, sondern vielmehr zum genauen Gegenteil. Das macht Angst für die mit einem religiösen Glauben (weitgehend) unbewusst Identifizierten, wobei sie noch nicht einmal bewusst WISSEN, worin der Unterschied zwischen Identifiziert-sein mit einem „Ideal“ und dem Fortschritt zu mehr Vernunft durch Zunahme einer Selbsterkenntnis des Einzelnen wie der ganzen Menschheit zu einem Mehrwert an existenziellen Selbstbestimmung liegt, als Unterschied zur existenziellen Identität.

Ich glaube an Digital-Chips und an Super-Pillen (vorerst noch an meine eigenen als Placebos) sowie an Psychotherapie und wissenschaftliche Erkenntnisse zum Wohle der Menschheit sowie an Selbst-Modell-Möglichkeiten. Ich bin Realist, um die explosionsartig sich gerade durch das Internet ausbreitende Werte-Pluralität einer weltweit vernetzten Mediengesellschaft, auch in Bezug auf den Einfluss von Religion, als Tatsache zu respektieren, sofern sie sich nicht rückwärts, sondern vorwärts entwickelt, wie zum Beispiel der Protestantismus. In diesem Sinne wünsche ich allen Usern frohe Weihnachten, von einem immer GUT-DRAUF-SEIENDEN…, dank meiner Placebo-Pillen, die ich nach Bedarf schlucke :smile:)
Lebensspiel

Wenn (Anmerkung vdmaster: Falls!) 99,99% aller User in diesem Brett an die „Wahrheit“ irgendeiner Religion glauben,

Und schon ist Deine These (Beweis wäre etwas anderes) sinnlos, da hier nie und nimmer 99,99% der Brettuser an die Wahrheit irgendeiner Religion glauben.

vdmaster

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Wünsche dir viele Sternchen
Würde mich freuen, wenn es denn wirklich so wäre, bleibe aber skeptisch. Ich wünsche dir viele Sternchen als Zustimmung deiner (unbeweisbaren) These, das erste Sternchen hast du von mir :smile:

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Würde mich freuen, wenn es denn wirklich so wäre, bleibe aber
skeptisch. Ich wünsche dir viele Sternchen als Zustimmung
deiner (unbeweisbaren) These, das erste Sternchen hast du von
mir :smile:

Allein meine Antwort jetzt, widerlegt deine These. Hier schreiben keine 100 User mit, also ich mit meiner atheistischen Einstellung bin dann schon mehr als 1% und damit sind weniger als 99% einer Religion anhängend. Das ist Mathegrundkurs. (und es sind sicher einige mehr, wenn man alte Diskussionen als Beweis gelten lässt)

Siboniwe

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Zu wenig???
Tsss…, von wegen „nicht viel unterm Strich“, heißt das unterm Strich eines Bilanzbuchhalters und Erbsenzählers???

Wenn die Menschheit viele zehntausend Jahre an einen nachweisbaren SCHWACHSINN übermenschlicher infantiler Fantasien glaubte, ist deine Vorstellung von „nicht viel“ für eine Weiterentwicklung zu mehr Vernunft zum Wohle der Menschheit fast schon eine Regression. Sind dir in deiner extrem reduzierten Vorstellungswelt Milliarden, Trilliarden bzw. grenzenlos mögliche Selbst-Modell-Strukturen für die Zukunft der Menschheit zu wenig???
Lebensspiel

Nein, der Glaube wird gewinnen!
Liebe wer-weiss-was-Gemeinde,
ich bin nicht so intelligent, die unten stehenden Meinungen zu verstehen. Ich bin zu 60% geistig behindert.
Aber ich verstehe, dass das weltliche über dem göttlichen gestellt wird. Das kann ich nicht so stehen lassen: Der Glaube an Gott und seinem Sohn Jesus versetzt Berge.
Als ich gesund war, hatte ich mit hohen Geldsummen zu tun. Meine Kontrahenten waren aber sehr oft gläubig. Wir haben uns erkannt. Da wurde dann zum Abschied ein toller Kaffee getrunken und wir trennten uns im Einvernehmen.
So ist es noch heute. Ich spreche kurz mit einem Mitmenschen und weiß, was Sache ist.
Komischerweise werden die Gläubigen (Christen, Juden, Muslime) immer mehr.
Und ich denke, dass wir Gläubigen eine Macht sind.
Der Glauben setzt sich durch.
Stefan

Schlechte mathematische Fähigkeiten…

Allein meine Antwort jetzt, widerlegt deine These. Hier
schreiben keine 100 User mit

??? Wie viel Prozent aller User, die hier in diesem Thread posten, sind es denn, wenn nicht immer hundert Prozent, die mitschreiben? Ich meine nicht alle User seit das Forum besteht, sondern nur in diesem Thread?!

also ich mit meiner
atheistischen Einstellung bin dann schon mehr als 1% und damit

Ein schlechter Rechner, wenn du dich als Person mit 1% aller mitschreibenden User gleichsetzt!

sind weniger als 99% einer Religion anhängend. Das ist
Mathegrundkurs.

Den du ja sicher nicht bestanden haben kannst, mit deinen schlechten mathematischen Fähigkeiten…

Siboniwe

Lebensspiel

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Du hast recht, nicht ironisch gemeint, sondern realistisch. Die Menschheit will glauben, nur ich nicht…

Ich begrüße deine klare Entscheidung ohne Hass und Aggression und will dich gerne darin bestärken…

Glaube wirkt, das ist wissenschaftlich bewiesen, ich behalte mir nur vor, das Gegenteil zu erstreben…

Lebensspiel

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Zählen dann auch…
… Agnostiker zu deinen 0,01% Religionslosen ???

Duck und weg

Wolfgang

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Hi.

Glaube wirkt,

Und ob.
Die Frage ist nur was der bewirkt?

Man muss/will verblendet sein das gerade heute nicht zu sehen, retrospektiv sowieso.

Aber gewinnen?, vergisses, ausgeschlossen.

Lebensspiel

Balázs

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Hi,

die Welt in Gläubige und Ungläubige aufzuteilen ist zu tiefst abschätzig und gemein.

Glaube ist schlicht und einfach unbeirrtes Hoffen (aus welchem Grund auch immer) trotz gegebener Zweifel.

Die riesigen gesellschaftlichen und technischen Fortschritte wären nicht möglich gewesen, wenn eines der beiden Faktoren überwogen hätte. Rückschritte hat es ebenso viele gegeben. Genau dann, wenn eines der Faktoren, Glaube oder Zweifel überwog.

Zu glauben, dass der Glaube sich durchsetzt, ist mit dem Absägen des Astes vergleichbar, auf dem Du persönlich sitzt (was Dir keiner wüscht).

Komischerweise werden die Gläubigen (Christen, Juden, Muslime)
immer mehr.

Glaube hat nur bedingt mit Religionen zu tun. Das trifft für die Politik genauso zu. Religionen und Politik tendieren zur totalen Unterwürfigkeit. Vor allem den Führern gegenüber. Von daher ist Zweifel genauso dringend nötig.

Und ich denke, dass wir Gläubigen eine Macht sind.

Glaubst Du. Es besteht aber - zum Glück - genau so Anlass anzunehmen, dass Du Dich irrst.

Der Glauben setzt sich durch.

Aua Popöchen.

Gruß mki

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Wahrheit und Wahrheit

da hier nie und nimmer 99,99% der Brettuser an die Wahrheit irgendeiner Religion glauben.

99,99% der Brettuser haben ja auch nicht begriffen, daß „die Wahrheit irgendeiner Religion“ überhaupt kein Thema dieses Brettes ist. Persönliche Bekenntnisse sind für das Brett vollkommen irrelevant. M.a.W. sie haben die Brettbeschreibung gar nicht begriffen, obwohl sie so schwierig gar nicht formuliert ist.

Und explizit sogar als „unerwünscht“ erklärt, d.h restlos offtopic, sind dort Predigten vom Typ „Gläubige irgendeiner Religion sind dumm, und jedenfalls nicht so intelligent wie ich (= der jeweilige Poster)“. Ob jemand einer Religion angehört oder jemand keiner Religion angehört, ob jemand Gläubige doof findet oder jemand Ungläubige doof findet, gehört eigentlich in Plauderbrett, aber nicht hierher. Wäre also bestenfalls ein Thema für die Moderation.

Etwas ganz anderes ist dann noch, was User, die kaum Grundkenntnisse irgendeiner Religion haben, allerdings selten verstehen: Daß der religions immanente Ausdruck „Wahrheit“ (wie er z.B. sehr explizit in der zarathustrischen Religion zur Sprache kommt, oder zB in dem johanneischen Satz „die Wahrheit wird euch frei machen“) nichts, aber auch gar nichts mit dem aussagenlogischen Begriff „wahr“ zu tun hat, und auch nicht mit irgendeinem Wahrheitsbegriff der zahlreichen philosophischen Wahrheitstheorien. Er ist lediglich homonym damit. Ein religionsimmanenter Wahrheitsbegriff unterliegt nicht einem Beweis- oder Widerlegungskriterium.

Daher sind Aussagen wie z.B. „Religionen sind alle unwahr“ exakt genauso verstandlos, wie das „meine Religion ist die wahre“ eines Anhängers irgendeiner Religion, sofern „wahr“ als Gegensatz zu „falsch“ gemeint ist. Es ist in beiden Fällen sinnloses Gerede.

Schönen Gruß
Metapher

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Hallo,

oder zB in dem johanneischen Satz „die Wahrheit
wird euch frei machen“) nichts, aber auch gar nichts mit dem
aussagenlogischen Begriff „wahr“ zu tun hat, und auch nicht
mit irgendeinem Wahrheitsbegriff der zahlreichen
philosophischen Wahrheitstheorien.

so ist es. Aber warum läßt du die User hier im Unklaren über die Bedeutung des
Wahrheitsbegriffes ? (Begriffe bzw. Begriffsverständnisse müssen also doch interpretiert,
werden,wir hatten dies Thema hier letzthin )
Wahrheit wird doch (bei Joh) mit Erkenntnis (der Gerechtigkeit)gleich gesetzt bzw.
assoziiert. Ebenso die Zuweisung der Worte zu Jesus „Ich bin die Wahrheit und das
Leben“ die man annehmen soll, wie eine Nahrung (Wasser, Wein, Brot sind da Symbole
bzw. provozierend sein Fleisch und Blut)
Diese „Freimachung“ wurde ja schon bei Jerm.34.34 angedacht wo die Erkenntnis
des Gesetzes im inneren, vom (durch Menschen geschriebenem) Gesetz befreit.
Wird dieser Begriff in der zarathustrischen Religion, welche du angesprochen hast auch
gleich oder ähnlich zugeordnet ?

So könnte man auch sagen,eine „Religion“ (Lehre !) ist dann wahr, wenn man nicht
glauben muß sondern erkennt. Die „Eigenleistung“ ist dann immer die Annahme
(Umsetzung) der Erkenntnis welche „heilt“, befreit.

Gruß Viktor

Hallo,

die Welt in Gläubige und Ungläubige aufzuteilen ist zu tiefst
abschätzig und gemein.

Mag i.A. so sein. Aber hier im Reli-Brett wird damit i.R Gottgläubiger und Atheist unterschieden.
Die weiteren Betrachtungen über den Begriff Glauben sind deshalb hier nicht relevant.
Gruß Viktor.

Etwas OT
Moin,

99,99% der Brettuser haben ja auch nicht begriffen, daß „die
Wahrheit irgendeiner Religion“ überhaupt kein Thema dieses
Brettes ist.

Vorausgesetzt, dass Du dies begriffen hättest, wovon man angesichts Deiner Worte ausgehen kann: Woher nimmst Du die anderen 9999 User? :wink:

Gruß
vdmaster

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