Zur 'Tiefenstruktur' des deutschen 'Rechtsrucks'

Nein, ich habe dir deine Frage eh schon beantwortet. Es hat nie ein ethnisch/kulturell vollkommen einheitliches Deutschland gegeben. Kann es auch gar nicht, weil man die genaue Grenze gar nicht festlegen kann, ab wann man davon sprechen kann. Nichtsdestotrotz - und das habe ich dir auch schon mehrfach erklärt - ist die genannte Abgrenzungsschwierigkeit kein Grund dafür, durch Massenmigration das Ziel einer homogenen und damit solidarischen Gesellschaft aufs Spiel zu setzen.

Richtig. Und deswegen strebt man es eben an, auch wenn man es nie zu hundert Prozent erreichen wird. Deswegen bekämpft die Medizin auch Krebs, auch wenn nie alle Patienten krebsfrei sein werden. Man kann etliche weitere Beispiele geben. Hat es jemals ein kriminalitätsfreies Deutschland gegeben? Nein? Dann soll man deiner Meinung nach alle Bemühungen dafür in den Wind schießen, alle Polizisten entlassen?

Das ist eigentlich reine Logik. Klar, es gab vielleicht nie zu hundert Prozent ein kulturell einheitliches Deutschland. Dennoch waren wir dem deutlich näher als es noch keine Masseneinwanderung gab. Und wir sehen den Schaden, wenn die Gesellschaft irgendwann mal kippt. Einen geringen Anteil an fremden Kulturen braucht man, so wie jeder Mensch Salz braucht. Wird es aber zu viel, wird es irgendwann mal gefährlich für die Gesundheit.

Mir scheint fast, dass du noch nicht einmal die Notwendigkeit begriffen hast, in einem ethnisch auseinanderfallenden Frankreich, in gespaltenen Niederlanden und einem fast schon verlorenen Belgien mehr auf die Vermeidung solcher Zustände auch bei uns zu setzen. Bist du für Multikulturalismus um seiner selbst willen, einfach, weil du es gut findest?

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Hab ich nicht gelesen.

Ganz und gar nicht.
Mit meiner Fremdenfeindlichkeit bin ich dem Fremden gegenüber feindlich.
Punkt.
Ich interessiere mich nicht für seine Hakennase und seine Reproduktionsstrategie.
Ich unterstelle ihm nicht, Brunnen zu vergiften und den ganzen Tag faul rumzuliegen oder zu 'schnackseln".
Ich vermesse keine Schädel und phantasiere nicht über Penislängen.
Ich rotte ihn auch nicht aus, sondern bin ihm einfach nur mehr oder minder feindlich gegenüber eingestellt.
Sobald er, warum auch immer, lange genug Teil meiner Ingroup geworden ist, ist er kein Fremder mehr, ein „ewiger Parasit meines Volkes“ oder dergleichen Wesenhaftes ist und bleibt er mir niemals.
Usw.

Gruß
F.

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Wo genau willst du das getan haben?

Wie meinen? Ethnisch rein ist ethnisch rein - im Laufe der Geschichte haben schon an einigen Orten einige Leutchen versucht, das durchzusetzen.

Auf dem Gebiet des heutigen Deutschlands hat es schon immer indigene ethnische Minderheiten gegeben sowie Migranten unterschiedlichster Herkunft - und zwar bereits seit der Römerzeit.

Wer genau hat dieses Ziel? Im Grundgesetz kann ich derlei nicht finden.

Du schreibst wirr, denn ich sprach von der Freiheit von Rassismus, während du offenkundig die Abwesenheit von Menschen anderer ethnischer Herkunft meinst. Oder bist du der Ansicht, dass eine Gesellschaft nur dann frei von Rassismus ist, wenn sie frei von irgendwie „andersartigen“ Menschen ist? Falls ja, kann ich nur sagen: Quatsch! Eine Gesellschaft ist dann frei von Rassismus, wenn die zu ihr gehörenden Menschen keine rassistischen Überzeugungen haben (oder zumindest nicht ausleben) - und zwar ganz unabhängig von der jeweiligen Hautfarbe oder Abstammungsurkunde und auch unabhängig davon, wie die ethnische Durchmischung aussieht.

Irgendwie beschleicht mich der Eindruck, dass du mit diesem Krebs-Vergleich nicht den Rassismus, sondern Ausländer meinst.

Habe ich gefordert, den Kampf gegen den Rassismus aufzugeben?

Wann soll das gewesen sein?

Zumindest in dem Teil Frankreichs vor meiner Haustür (ja, ich wohne in Sichtweite) fällt mir nichts Besonderes auf, und als ich letztes Jahr in den Niederlanden war, kam es mir auch sehr friedlich und außerordentlich gut funktionierend vor - und das, obwohl ich täglich ein derart multikulturelles Viertel durchkreuzte, dass du vermutlich bei dem bloßen Gedanken daran einen halben Herzinfarkt bekommen würdest.

Die Flamen und die Wallonen sind aber gute weiße und christliche Europäer. :smile_cat:

Ich sehe beim Blick in nicht nur meine persönliche Familiengeschichte, dass es so etwas wie ein ethnisch reines Deutschland nie gegeben hat, und ich sehe bei dem Blick in die Geschichtsbücher, was passiert, wenn versucht wird, es ethnisch rein zu machen.

:paw_prints:

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Inwiefern? Kannst du ein paar Beispiele für diese angebliche Überhöhung nennen?

:paw_prints:

PS: Ich habe ja den Verdacht, dass manch einer es schon empörend findet, wenn darauf hingeweisen wird, dass auch ein Flüchtling ein Mensch genau wie er ist.

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Jetzt tust du so, als wenn du nicht genau verstündest, was ich meine, und dass das alles Vergleiche für die selbe Logik waren. Du warst noch nie gut darin, dich künstlich dumm zu stellen.

Gähn. Schon wieder diese Masche, die man schon kennt bei dir: Du bist argumentativ unterlegen und reißt eine singuläre Aussage komplett aus dem Zusammenhang, um deinem Diskussionspartner irgendetwas konstruiert böses unterzuschieben.

Du drückst dich um meine Frage herum. Findest du Masseneinwanderung von kulturfremden Personen an sich als erstrebenswert an?

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Du vermischst hier aber thematisch die Rente der Frau mit dem Kindergeld, dass ein in D lebender Ausländer (unter gewissen Umständen) für seine gar nicht hier lebenden Kinder kassiert.

Das sind schon Äpfel im Vergleich zu Birnen.

Bzgl. des Kindergeldes gehört dies natürlich abgeändert.

Aber nein! Ausgegebenes Steuergeld ist halt nun mal das Geld der Steuerzahler; es ist doch nicht gleichgültig, wenn 111,47 €/mon netto an eine deutsche Frau gezahlt wird, die Steuern in der Vergangenheit gezahlt hat.
Ich erinnere nur an die deutschen Trümmerfrauen in Berlin.
Es ist nicht verständlich, das Kindergeld > 300 €/mon an ausländische Kinder , die nie in Deutschland waren, gezahlt wird, nur weil ihre „Väter“ temporär in Deutschland gemeldet sind und bei uns „steuerpflichtig“ arbeiten.

Zu Quelle:
Frage doch bei deinem Sozial- und Arbeitsamt nach. Da bekommst du diese Daten sogar schriftlich!
MfG

Wenn deine „Beispielfrau“ 20 Jahre steuerpflichtig gearbeitet hat, dann sollte sie - sofern sie ein durchschnittliches Gehalt erhalten hat - ca. 450 € Rente erhalten. Dazu kommt noch ein Kinderanteil für das aufgezogene Kind. Zusätzlich erhält sie Wohngeld und in der Rente eine Grundsicherung, wenn sie bedürftig ist.

Es ist also mehr als unfair, hier die angeblichen 111 € als Beweis für die arme, ungerecht behandelte deutsche Frau anzubringen und auf Ausländer zu hetzen, denen angeblich das Geld der deutschen Steuerzahler in den A… geschoben wird. Aber das machen AfD-Anhänger ja gern - sie versuchen alles zu vereinheitlichen, bis nur noch schwarz und weiß heraus kommt - und dann wird lamentiert. Dass es viele Grautöne gibt, individuelle Lebensentwürfe, Verantwortung auch für durch Deutsche verursachte Veränderung der Lebensbedingungen in anderen Ländern etc, das kommt in deinen Gedankengängen nicht vor.

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Beispiel?

pasquino

Gruppenegoismus und Fremdenhaß sind anthrologische Konstanten, die jeder Begründung vorausgehen. Ihre universelle Verbreitung spricht dafür, daß sie älter sind als alle bekannten Gesellschaftsformen.

Mit Rassismus nicht? Deinen Unterschied zwischen Fremdenfeindlichkeit und Rassismus kann ich nicht nachvollziehen. Weshalb soll „Fremdenfeindlichkeit“ anthropologisch konstant sein, „Rassismus“ dagegen nicht?

Ergänzend formuliere meine erste Aussage etwas anders:

pasquino

Anthropologisch (und über den Menschen hinausreichend) konstant ist das basale Grundmuster: wir/andere-Unterscheidung, Gruppenegoismus, feindliche Abgrenzung nach außen.

Sicher nicht konstant sind die ganzen rassistischen Ideologien und Vernichtungspraxen, die die Weltgeschichte in so unterschiedlichen Formen hervorgebracht hat.

Rassismus ist doch nicht sinnvoll als „gegen die Person gerichtete Fremdenfeindlichkeit“ zu definieren.

Die bpb bringts, wenn auch antiquiert wirkend, schön auf den Punkt (ich hebe die wesentlichen Unterscheidungsaspekt durch Fettdruck hervor):

[Rassismus ist eine] Form der Fremdenfeindlichkeit, die sich auf tatsächliche oder behauptete Rassenunterschiede stützt. Rassisten behaupten, dass Menschen sich nicht nur in ihren biologischen Merkmalen, z.B. Hautfarbe, unterscheiden, sondern dass ihr gesamtes Wesen von ihrer „Rassezugehörigkeit“ geprägt sei. Damit verbunden ist stets der Glaube, die „eigene Rasse“ sei höherwertig. Deshalb sei es in Ordnung, bestimmte Menschen zu benachteiligen, zu unterdrücken und im Extremfall sogar zu vernichten.

www.bpb.de/nachschlagen/lexika/pocket-politik/16546/rassismus

Gleiches gilt für den heute gängigeren Rassismus-ohne-Rassen = Kulturalismus, den die bpb unterschlägt:

[Rassismus-ohne-Rassen/Kulturalismus ist eine] Form der Fremdenfeindlichkeit, die sich auf tatsächliche oder behauptete tiefgreifende Kulturunterschiede stützt. Kulturalisten behaupten, dass Menschen sich nicht nur in ihren biologischen Merkmalen, z.B. Hautfarbe, unterscheiden, sondern dass ihr gesamtes Wesen von ihrer „Kulturzugehörigkeit“ geprägt sei. Damit verbunden ist stets der Glaube, die „eigene Kultur“ sei höherwertig. Deshalb sei es in Ordnung, bestimmte Menschen zu benachteiligen, zu unterdrücken und im Extremfall sogar zu vernichten.

Gruß
F.

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ICH, wir/andere.

Eben weil die Weltgeschichte sie hervorgebracht hat, ist sie als konstant zu betrachten.

Das gemeinsame ist die Fremdheit. Die bekannte getrennte Definition zwischen Rassismus und Feindlichkeit ist eine ideologische. Die Unterscheidung danach, wer feindlich ist (Einzelperson oder Gruppe) gegen was (Herkunft oder Rasse, beides ist fremd) hilft, die politische Ideologie zu erkennen.

ICH, wir/andere. Je nach Situation.

pasquino

:laughing: :grin: :smile:

Die kriegt Grundsicherung dazu, wenn sie im Rentenalter ist und kein Vermögen hat.

Die Eltern zahlen aber Steuern in Deutschland.