Servus Regina, servus Anja,
hab Eure Einlagen mit interesse gelesen und fühle mich von Regina ganz gut vertreten. Toll, Deine Argumentationsfähigkeit - das hab ich nicht gelernt, lag aber nicht an der Schule sondern am Elternhaus.
Ich finde, du hast nicht nur gesunde Ansichten, sondern setzt ds Christentum auch vorbildlich um (Toleranz gegenüber andersdenkenden)
Hallo Regina,
Für mich hat Schule an und für sich nichts mit Spießertum zu
tun, aber wenn Kinder, die von natur aus gerne draußen
rumtoben und ihren Neigungen nachgehen wollen (kreativ,
musikalisch, ihre Tiere, Sport) sich freiwillig von morgen um
8 bis abends um 17 Uhr , noch dazu mit ach so viel
begeisterung in die Schule hocken, sdann wäre das wohl aus
psychologischer Sicht schon bedenklich.
na, hocken schon gar nicht. Das Konzept der Ganztagsschule ist
ja schon noch so, dass Unterricht nicht durchgehend
stattfindet. Das heißt, es gibt genügend - auch längere! -
Pausen zum Toben zwischendurch. Und es gibt verschiedene
Arbeitsgemeinschaften (auch sportliche), in denen sich die
Kids betätigen können. Von Hocken kann da keine Rede sein.
Ist das nicht Zeit totschlagen?
Mit 10 Jahren ist man noch Kind und hat ein anrecht auf Kind sein dürfen. Auch mal tun können wozu man gerade Lust hat und nicht ständig die Wünsche irgendwelcher Erwachsener befriedigen zu müssen, nur weil sie eben Lehrer sind und Noten geben - das ist doch ständig unter Druck stehen. Dem Gehirn tut das bestimmt nicht gut auf dauer, denn auch dieses braucht seine Pausen.
Ein strenger Zeitplan
Eben nicht so streng, wie es auf den ersten Blick scheint.
genau damit habe ich ein problem: Ihr vergleicht schule mit
arbeit.
Ist Schule Freizeit? wenn nicht, dann Arbeit oder wird keine Leistung verlangt?
Nee, du hattest sie verglichen und ich habe den Vergleich
wieder aufgenommen.
Kinderarbeit ist allerdings in Deutschland verboten.
mit Kinderarbeit ist arbeit im wirtschaftlichen sinne gemeint, und auch die ist nicht total und komplett verboten.
Richtig, deswegen ist Unterricht ja auch nicht so gestaltet
wie die Arbeit.
Das heißt, daß alle Berufstätigen im Büro keine Arbeit verrichten, oder? Die arbeiten doch auch nur so wie die Schüler in der Schule.
Der einzige unterschied liegt doch nur in der Produktionsrichtung.
Und deinen Beruf kannst du wählen, aber ob du Nachmittags noch
Lust hast auf mathe- da frägt dich als Schüler niemand.
Und das ist auch gut so. (was würden wir ohne Mathe tun…
)
Wenn du schon so auf den Nachmittagen herumhackst: Ich bin
z.B. ein absoluter Spätaufsteher. Es war für mich in der
Schulzeit und ist jetzt zur Studienzeit jeden Morgen eine
absolute Qual, früh morgens aufzustehen. Mir wäre es lieber,
wenn Schule/Studium/Arbeit später anfangen und dementsprechend
später aufhören würden. Du siehst also, eine für alle
befriedigende Lösung lässt sich nun mal nicht finden. Während
es manchen Kindern nicht passt, nachmittags Unterricht zu
haben, nagt an den anderen das frühe Aufstehen.
Ich habe die Einstellung: schule ist schön und gut und ich
freu mich darauf meine Lehrer zu sehen und oftmals haben sie
auch was ganz interessantes im Unterricht zu erzählen- aber
ich bin jedes mal wieder froh wenn ich daheim bin, meinen
Rückzugsraum habe und dann was essen kann, wenn ich Hunger
habe.
Wo ich dir Recht gebe, ist die Sache mit dem Rückzugsraum.
Nicht alle Kinder sind so „gesellschaftsliebend“, dass sie
gern den ganzen Tag mit ihren Mitschülern verbringen würden.
Aber dieses Problem sehe ich in erster Linie für die älteren
Schüler.
Essen… na ja, ich glaube nicht, dass man die Kids in der
Schule hungern lässt.
Du gehst bestimmt ab und zu mal zu mcdonald?
Oder springst du vor Freude in die Luft, wenn dir dein Chef
Überstunden aufhalst? Du wirst wohl nur bleiben, auch wenn dir
die Arbeit Spaß macht, weil du Angst um deinen Arbeitsplatz
hast. Schließlich hast du ja auch noch was nebenbei zu tun-
Freunde, Hobbies, etc.
Es soll Leute geben, die machen aus lauter Spaß an ihren
Arbeitsprojekten freiwillig Überstunden. Aber ja,
vermutlich sind sie eine Ausnahme.
Und wie du sagst: ich bin auch dafür, dass es Ganztagsschulen
gibt. Für Kinder, deren Eltern nicht die Zeit haben mit ihnen
Hausaufgaben zu machen ist das sicherlich sinnvoll. Aber ich
kann eine Ganztagsschule nicht für jedes KInd befürworten.
Hier stimme ich dir zu.
Wir gehören eben zu den Eltern, die sich selbst um ihre Kinder kümmern wollen und sehen uns einfach durch diese versteckte Ganztagsschule in unserer Freiheit beschnitten.
Was mich vor allem stört ist dieser Weg durch die Hintertür unter Ausnutzung der Schulpflicht.
Und ich bin einfach der Meinung, daß sich die HS auf das vermitteln des Lehrstoffs beschränken und konzentrieren soll.
Wie heißt es: „viele sind berufen, doch nur wenige sind auserwählt“
regina weir mal zu den auserwählten gehören wenn sie auf ihrem Weg bleibt.
Gruß Richard
Grüße,
Anja