Zwei Bundeswehr-Phantoms am 16.05.05 über Kernen?

Am Pfingstmontag, 16.05.2005, so gegen 19:05h kreisten zwei Bundeswehr-Phantom-Düsenjäger in ca. 150 Meter Höhe mit infernalischem Lärm über Rommelshausen (Kernen im Remstal). Eine Phantom hatte das Fahrwerk ausgefahren und hing wie eine reife Pflaume in der Luft. Ihre Triebwerke liefen allerdings mit sehr hohem Schub. Dann tauchte aus den tiefliegenden Regenwolken noch ein Sportflugzeug auf, welches einige Zeit über dem Ort ebenfalls kreiste.
Alle drei Flugzeuge flogen dann in Richtung Esslingen/ Neckar bzw. Flughafen.
Nach ungefähr 6 Minuten kehrte eine einzelne Phantom zurück und flog in
Richtung Nord-West.
Weiß jemand hier was Näheres?
Jede Menge an Ortsbewohnern starrten einigermßen ängstlich gen Himmel wohl in Erwartung einer Notlandung.

Mit freundlichen Grüßen

KHM

Hi,

schau mal in den RTl-Text, Seite 124.

Gruß,
Christian

http://www.gea.de/detail/430180

http://www.spiegel.de/panorama/0,1518,356181,00.html

Gruß!

*Lach*!!!
„…Zwei Kampfjets der Bundeswehr haben ein polnisches Kleinflugzeug über Süddeutschland abgefangen.“

Der wird geschaut haben, dass er sich möglichst schnell wieder auf den RÜCKWEG macht hehe.

mfg

„…Zwei Kampfjets der Bundeswehr haben ein polnisches
Kleinflugzeug über Süddeutschland abgefangen.“

Der wird geschaut haben, dass er sich möglichst schnell wieder
auf den RÜCKWEG macht hehe.

Können die Jets überhaupt so langsam fliegen um bei dem zu bleiben… oder müssen die alle paar km umdrehen und Schleifschen machen?

cu

Können die Jets überhaupt so langsam fliegen um bei dem zu
bleiben… oder müssen die alle paar km umdrehen und
Schleifschen machen?

Können sicher schon, aber dann sind ganz ganz ganz viele Fensterscheiben im Eimer.
Auch deswegen kommen sie im Rudel, damit immer einer ‚am Ball‘ ist.

Der Pilot in der kleinen Kiste muß ganz schön gebibbert haben.
Naja, gibt ja noch andere Kommunikationsmittel.
Und nicht jeder schießt gleich einen Jumbo ab.

Sind wir nicht toll. Nun begrüßen wir die Polen bei der Einreise schon mit Jets. Toll

Grüsse Günter

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

Überwachung des Luftraums

Sind wir nicht toll. Nun begrüßen wir die Polen bei der
Einreise schon mit Jets. Toll

Das wäre nicht nur Polen so gegangen, sondern jedem anderen auch, inkl. jedes Deutschen, der sich mit einem Fluggerät ab einer gewissen Größe im deutschen Luftraum aufhält und sich nicht bei der Flugüberwachung meldet. Ich selbst habe 1991 vorm Radarschirm gesessen und mitverfolgt, wie zwei F-4F der Alarmrotte aus Wittmund ein Kleinflugzeug über der Nordsee abgefangen haben, dessen Pilot schlichtweg vergessen hatte, sich bei der Flugsicherung zu melden.

Daß jetzt wieder ein paar dumme Sprüche kommen, überrascht mich allerdings dennoch ein wenig, wenn ich mich daran erinnere, was für ein Theater um den Kollegen gemacht wurde, der Anfang 2003 ein paar Runden um „Soll“ und „Haben“ drehte http://www.fr-aktuell.de/uebersicht/alle_dossiers/po…

Gruß,
Christian

Hallo, Christian,
was mich bei der Angelegenheit ein wenig Wunder nimmt ist folgendes:

  1. Es handelte sich um ein polnisches Flugzeug
  2. Die Funkeinrichtung war bereits über Polen ausgefallen.
  3. Kernen (Remstal) befindet sich knapp östlich von Stuttgart

Angenommen, dieses Flugzeug wäre tatsächlich in böser Absicht unterwegs gewesen, dann hat es sich mindestens 450 km durch deutschen Luftraum bewegt. Selbst bei einer angenommenen Geschwindigkeit von ca 450 km/h wäre dieses Flugzeug also etwa eine Stunde lang über Deutschland herumgeirrt, ehe man es abfing?

Das kann es doch nun wirklich nicht sein!

Gruß
Eckard

ausgefahrenes Fahrwerk
Guten Morgen, Karl Heinz,

zur Sache selbst wurde ja schon geschrieben.
Zum Fahrwerk: Beim Landeanflug werden die „Bremsen eingelegt“, d.h. um die Geschwindigkeit zu drosseln, werden „Luftlandeklappen“ ausgefahren (Leisten in den Tragflächen, welche aufgestellt werden um den Luftwiederstand zu erhöhen). Zusätzlich hat der Pilot das Fahrwerk ausgefahren um noch mehr Luftwiederstand zu erzeugen und die Kiste nochmehr „abzubremsen“. Das wird dann ein klein wenig instabil (ist aber noch im „grünen Bereich“ - für die ängstlichen Naturen:smile: und die auftretenden Pendelbewegungen muss er (der Pilot) natürlich ausgleichen - vom Boden sieht das dann aus, als würde die Kiste „wie betrunken pendeln“. Also, alles ganz normal.
Ach ja, die Schubumkehr kann er (immer noch der Pilot) in der Luft nicht legen, dann würde es sich Richtung „Stömungsabriss“ bewegen und der Vogel würde letztentlich ausser Kontrolle geraten (so dicht über dem Boden macht man das nicht - geübt wird das indes in sehr grossen Höhen über dem offenen Meer).

Ich hoffe, ich konnte zur Klärung der noch offenen Frage beitragen.

Grüsse
Ray

PS: Die Triebwerke liefen keineswegs „mit sehr hohem Schub“:smile:, das sieht dann doch etwas anders aus und hört sich, vor allem, auch deutlich anders an.

Das Ganze war eine willkommene Übung:smile: unter Realbedingungen.

Moin, Eckard,

Angenommen, dieses Flugzeug wäre tatsächlich in böser Absicht
unterwegs gewesen, dann hat es sich mindestens 450 km durch
deutschen Luftraum bewegt. Selbst bei einer angenommenen
Geschwindigkeit von ca 450 km/h wäre dieses Flugzeug also etwa
eine Stunde lang über Deutschland herumgeirrt, ehe man
es abfing?

Das kann es doch nun wirklich nicht sein!

doch, das ist es. Die Chancen, solche Winzlinge mit einem Weitbereichsradar zu entdecken, gehen eher gegen Null, zumal wenn das Ding auch noch tief fliegt. Die Geschwindigkeit dürfte eher bei 220 km/h liegen.

Gruß Ralf

Nachrichtenqualität - mal wieder
Hallo Eckard,

Geschwindigkeit von ca 450 km/h wäre dieses Flugzeug also etwa
eine Stunde lang über Deutschland herumgeirrt, ehe man
es abfing?
Das kann es doch nun wirklich nicht sein!

wieder ein trauriges Beispiel für den deutschen Journalismus: Die Meldung kommt über den Ticker, wird etwas ausgeschmückt und dann veröffentlicht. Der Journalist als solcher denkt nicht, und kommt daher auch nicht auf Fragen wie Deine, die sich eigentlich sofort aufdrängen.

Mit ein bißchen Suchererei kommt man dann aber dahinter, daß die Maschine schon an der deutsch-tschechischen Grenze erwartet wurde. Die Begleitung erfolgte, weil bei der Kiste mehr kaputt war als nur das Funkgerät, und Stuttgart wählte man als Ziel, weil die Herrschaften an Bord da ohnehin hinwollten:

http://morgenpost.berlin1.de/content/2005/05/18/poli…
http://www.baz.ch/news/index.cfm?keyID=6BF9B4A6-7C45…

Gruß,
Christian

Moin,

Zusätzlich hat der Pilot das Fahrwerk ausgefahren um noch mehr
Luftwiederstand zu erzeugen und die Kiste nochmehr
„abzubremsen“. Das wird dann ein klein wenig instabil (ist
aber noch im „grünen Bereich“ - für die ängstlichen Naturen:smile:
und die auftretenden Pendelbewegungen muss er (der Pilot)
natürlich ausgleichen - vom Boden sieht das dann aus, als
würde die Kiste „wie betrunken pendeln“. Also, alles ganz
normal.

Kann es u.U. auch sein, dass der BW-Pilot das Fahrwerk als „Zeichen“ ausgefahren hat? Also um dem Piloten der Sportmaschine zu signalisieren, dass er zu landen hat? Da ja kein Funkkontakt bestand könnte ich mir das durchaus vorstellen, dass ein Kampfpilot so signalisieren will, worum es geht.

MfG C.

Hallöchen,

Das kann es doch nun wirklich nicht sein!

doch, das ist es. Die Chancen, solche Winzlinge mit einem
Weitbereichsradar zu entdecken, gehen eher gegen Null, zumal
wenn das Ding auch noch tief fliegt. Die Geschwindigkeit
dürfte eher bei 220 km/h liegen.

erstaunlicherweise hat hier die NATO-Luftüberwachung schon ab Polen funktioniert. Mehr in dem verlinkten Artikel in meinem Artikel weiter unten.

Gruß,
Christian

Hi Christian,

erstaunlicherweise hat hier die NATO-Luftüberwachung schon ab Polen funktioniert.

Du hast ja recht, zumindest in diesem Fall. Ich war mal bei dem Haufen…

Gruß Ralf

Vermutungen hierüber anzustellen ist müßig… wir werden es nie erfahren.

Moin (Gruß!),

Vermutungen hierüber anzustellen ist müßig… wir werden es
nie erfahren.

vielleicht nicht für diesen konkreten Fall - aber ist es so unwahrscheinlich, dass hier ein PPL-Inhaber oder gar (ehemaliger) Luftwaffenangehöriger ist, der etwas darüber weiß, ob eine solche Geste als Zeichen benutzt wird?

MfG, C.

vielleicht (Petzi ruf)
Hallo Claus,

Kann es u.U. auch sein, dass der BW-Pilot das Fahrwerk als
„Zeichen“ ausgefahren hat? Also um dem Piloten der
Sportmaschine zu signalisieren, dass er zu landen hat?

Ja, das kann sein.
Aber, wie Ivo schon schrieb, da bist Du letztentlich wohl auf Vermutungen angewiesen.

Da ja kein Funkkontakt bestand könnte ich mir das durchaus
vorstellen, dass ein Kampfpilot so signalisieren will, worum
es geht.

Nun, jedem Piloten, neben dem zwei militärische Jets auftauchen, ist absolut klar, was die wollen. Nun, ich denke mal, dass die Jetpiloten zudem durchaus in der Lage sind, dem Piloten eines Sportflugzeuges unmissverständlich klar zu machen was sie wirklich wollen - abdrehen oder runter gehen oder „Geleit geben“.
Und da klar war, wo der hin wollte und ihm wohl auch klar war, dass die das wussten - blieb eigentlich nur die Möglichkeit, dass es sich um „Begleitung“ handelte (der Flug war authorisiert, sonst wäre er ja gar nicht abgeflogen) und er wusste, dass er erhebliche technische Schwierigkeiten hatte (nicht nur mit dem Funkgerät -> der Sportpilot hatte zudem wohl ein Problem mit dem Fahrwerk) und ihm war auch klar, dass er mit keinem anderen Flugplatz Kontakt aufnehmen konnte (um da mal einfach so runter zu gehen). Er wusste ferner, dass er in Stuttgart erwartet wurde (durch die Authorisation - ich weiss jetzt nicht ob das genau so bezeichnet wird - Petzi hilf mal).
Ich gehe mal davon aus (Mutmassung), dass er heilfroh war, dass die beiden dann als „Eskorte“ neben ihm waren. So war ihm klar, dass die wussten, dass er in Schwierigkeitn steckte und ihm so „quasi“ den Weg frei hielten (Stuttgart hat ein nicht zu verachtendes Verkehrsaufkommen - da kannst Du nicht einfach mit einem maroden Sportflieger dawischen und Funkkontakt mit dem Tower war ja nicht möglich).
Ich denk` wirklich, so einfach war das.

Gruss
Ray

vielleicht nicht für diesen konkreten Fall - aber ist es so
unwahrscheinlich, dass hier ein PPL-Inhaber oder gar
(ehemaliger) Luftwaffenangehöriger ist, der etwas darüber
weiß, ob eine solche Geste als Zeichen benutzt wird?

Ray hat das alles sehr treffend beschrieben, danke Ray.

Ausserdem hat jede Mühle ein recht großes Kennzeichen aufgemalt,
anhand dessen die Herkunft festgestellt werden kann.
Es ist ein ganz leichtes Verfahren, dann rauszukriegen
wo die Kiste denn herkam. Eine ‚kleine Dienstanfrage‘ dort klärt den
Sachverhalt.
Und ohne Funk in Stuttgart-Echter runter …

  • da geht vielleicht noch mehr als einer runter.

Alles in allem eine gute Gelegenheit zu Üben halt.

Und nun Hals- und Beinbruch - ppl :smile: