Nabend,
nun nähern wir uns des Pudels Kern (für die noch entfernte Zukunft)
(…)aber die Flüchtlingsströme sehe ich nur noch wachsen.
(…)
Da die Bürger der EU bei aller humänitären Rhetorik
mehrheitlich nicht gewillt sein werden substantiell von ihrem
Wohlstand abzugeben, werden wir unsere ethischen Standards
wohl anpassen.
Da stimme ich vollkommen überein. Ein „substantielles Abgeben“ würde unsere eigene Armutsquote zu sehr erhöhen und die eigenen gesellschaftlichen Grundlagen auf Dauer gefährden. Zumal es auch nichts an den selbstgemachten Problemen der anderen Länder ändern würde. Hier im angeblich so reichen Europa kriegen ja nicht mal die Griechen ihren Arsch hoch und die eigenen Probleme gebacken.
Flüchtlinge können nur bis zu einer gewissen Schmerzgrenze aufgenommen werden. Jeder Euro, der für den Flüchtling hier aufgebracht wird, fehlt drei oder vier Flüchtlingen an humanitärer Hilfe, die zwar von hier bezahlt aber anderenorts geleistet wird (bspw. aktuell in der TÜR).
Die Diskussion hier geht ja auch schon in diese Richtung. Hier
geht es doch weithin schon nicht mehr darum was Richtig wäre,
sondern was sich irgendwie noch völkerrechtskonform hindrehen
lässt. Dass Seenotrettung und Flüchtlingshilfe (egal welchen
Grund eine Flucht hat) etwas mit Mitleid und Menschlichkeit zu
tun hat, spielt doch überhaupt keine Rolle (mehr).
Jetzt reitest Du eine Attacke als Moralapostel. Es gibt nun einmal rechtsverbindliche Pflichten (bspw. Seenotrettung), rechtliche Ansprüche (kodifizierte Asylgründe) und dann noch den moralischen Anspruch jedem etwas Gutes tun zu wollen. Falls Du dem Handeln des Staates als kategorischen Imperativ auferlegen möchtest, dass er allen darbenden Menschen etwas Gutes tut, dann überschätzt Du seine Leistungsfähigkeit. Käme er dem nach, dann würde dies seine Bürger substantiell schädigen und der Anfang vom Ende des Staates darstellen.
Es ist alles eine Frage der Leistungsfähigkeit. Offenbar hat diese auch für D, dem in Gesamtheit reichsten Staat der EU, ihre Grenzen. Schau Dir die Armutsquote an, schau Dir die Sozialsysteme an, schau Dir den innereuropäischen Migrationsdruck an, schau Dir die Gesamtheit der bereits aufgebommenen Flüchtlinge an, schau Dir die Integrationsproblematik an. Seit Jahrzehnten hat D erstmals (und das vor allem wegen günstiger externer Faktoren) einen Nullhaushalt hingelegt ist aber massiv verschuldet.
Warum sollten wir den Wirtschaftsflüchtling bevorzugen, wenn wir dann an anderen humanitären Aufgaben sparen müssten.
Letztlich werden wir die Flüchtlinge als illgale Eindringlinge
an den Grenzen mit allen Mitteln aufhalten und sei es durch
erschießen.
Falls sich nicht noch einiges auf der Weltbühne bessert und der Bevölkerungsdruck noch ansteigt, dann könnte es in der Tat genau zu diesem Zustand kommen. Die Besserungen müssen aber in den Problemländern stattfinden und vor allem auch eine Reduzierung der Bevölkerungsanzahl auf das für die Zustände vor Ort erträgliche Maß zur Folge haben. Die Tendenz geht aber ganz klar in Richtung Bevölkerungszunahme.
Ich vermute man wird versuchen, das aus der EU herauszuhalten
und Vielleicht in den Maghrebstaaten mit EU-Geld eine
„Grenzkontrolle“ durch Söldner oder Warlords etabliert, denen
wir dann mit gelegentlicher scheinheiliger Ermahnung, die
Drecksarbeit überlassen.
Da muss nix etabliert werden. Dafür sorgen die nordafrikanischen Länder bereits. Ihre Herrscher haben in den letzten Jahrzehnten fast nichts unternommen, um ihre Staaten gesellschaftl. zu modernisieren. Die Folgen kann man in fast jedem Land sehen. Es gibt Ausnahmen, aber nur ganz wenige und diese meist auf Tourismus und/oder Öl aufgebaut.
Gruß
vdmaster