Antisemitismus in Europa?

Hi Malte.

Du hast mir aus dem Herz gesprochen. *Sternchen*

MfG
Toni

??
Hallo Eckard,

und wie ist das mit denen, die das Andersein
nicht verstecken koennen? Die vielleicht gar nicht
wirklich anders sind, aber so aussehen als ob?

vewirrte Gruesse, Elke

Hoi,

Wenn ich in Deutschland bin, bewege ich mich in einer
traditionell recht liberalen Gegend (um Heidelberg rum).

Echt? Heidelberg hätte ich jetzt nicht als liberal eingestuft. Aber ich kenn die Ecke nicht.

Erwachsenen (zugegeben meist jemand der etwas aelter ist)

Naja, da wundert es dann auch nicht unbedingt, daß der Zug der Aufklärung an denen vorbeigegangen ist, oder?

Das war doch wieder laenger — aber so ganz unproblematisch
laeuft das in Deutschland noch lange nicht, und sicher ist es nicht
ueberall gleich, und nicht alle Deutschen sind gleich. Aber
das totale Erstaunen, das meine Kinder immer zeigen, wenn so
etwas vorfaellt, zeigt mir, wieviel uns, weiss unter weiss,
oder deutsch unter deutsch, doch immer entgeht.

Ich erwähnte ja bereits, daß meine persönlichen Erfahrungen da sehr begrenzt sind.
Dennoch bestreite ich auch überhaupt nicht, daß es noch genügend Idioten gibt. Die gibt’s aber überall. Deutschland da als Hochburg der Ausländerfeindlichkeit hinzustellen, finde ich da dann doch sehr unangebracht.

Gruß,

Malte.

und wie ist das mit denen, die das Andersein
nicht verstecken koennen?

Liebe Elke,
dass es „Fremdheiten“ gibt, die naturgegeben und unveränderbar sind, wird nach meinen Beobachtungen eher akzeptiert als Differenzierungen, die sich absichtlich jeder Integration verweigern.
Ich habe das in meinen anderen postings an Elimelech ja noch präzisiert.
Klar ist Andersfarbigkeit zunächst ein „Hingucker“, der aber sehr schnell der Gewöhung weicht. Aber in Düsseldorf z.B. dreht sich nach einem asiatischen Gesicht kein Mensch mehr um, es sei denn, es handelt sich um ein besonders hübsches Mädchen :smile:
Lieben Gruß
Eckard

Tach zusammen, hab mir die Mühe gemacht, so fast alle Artikel durchzulesen. Hört mal, Leute, es ist doch vollkommen wurscht, ob jemand Atheist, Christ, Jude, Muslim, Buddhist und haste nicht gesehen ist. Hier in dem Forum sind doch halbwegs :wink: gebildete Menschen. Religionen und Glaubensrichtungen - und um etwas anderes geht es doch gar nicht - sind doch nur von Menschen gebastelt. Jetzt red ich mal von der, mit der ich aufgewachsen bin. Apokalypse: Was muß dieser Typ, der das geschrieben hat, unter Drogen gestanden haben. M. E. hat niemand den „richtigen“, „wahren“ Glauben oder Gott. Wir suchen doch alles dasselbe. So denn, ein friedvoller Gruß.

Gut geschrieben! OwT
.

Servas,

Wenn ich in Deutschland bin, bewege ich mich in einer
traditionell recht liberalen Gegend (um Heidelberg rum).

Badenser halt … *duckundwech*

Echt? Heidelberg hätte ich jetzt nicht als liberal eingestuft.

Ich schon … *nochmalsduck*

Erwachsenen (zugegeben meist jemand der etwas aelter ist)

Naja, da wundert es dann auch nicht unbedingt, daß der Zug der
Aufklärung an denen vorbeigegangen ist, oder?

Das war doch wieder laenger — aber so ganz unproblematisch
laeuft das in Deutschland noch lange nicht, und sicher ist es nicht
ueberall gleich, und nicht alle Deutschen sind gleich. Aber
das totale Erstaunen, das meine Kinder immer zeigen, wenn so
etwas vorfaellt, zeigt mir, wieviel uns, weiss unter weiss,
oder deutsch unter deutsch, doch immer entgeht.

Ich erwähnte ja bereits, daß meine persönlichen Erfahrungen da
sehr begrenzt sind.
Dennoch bestreite ich auch überhaupt nicht, daß es noch
genügend Idioten gibt. Die gibt’s aber überall. Deutschland da
als Hochburg der Ausländerfeindlichkeit hinzustellen, finde
ich da dann doch sehr unangebracht.

Unterschreib ich! Und das obwohl ich alles andere als europäisch aussehe!
Im Elsaß ist das viel krasser und die wählen dementsprechend auch mit schöner Regelmässigkeit bis zu 20% Le Pens FN.

Gruß,

Re

Malte.

Tibu

kleiner Zusatz
Hallo Eckard,

ein kleiner Zusatz

Wer Unterschiede betont oder hervorhebt, sollte sich nicht
wundern, wenn diese auch nur diese wahrgenommen werden.
Gruß

re

Eckard

Tibu

Hallo Elke

und wie ist das mit denen, die das Andersein
nicht verstecken koennen? Die vielleicht gar nicht
wirklich anders sind, aber so aussehen als ob?

Ich kann mein „Andersein“ nicht vestecken, da ich mehr Gene von meiner südamerikanischen Mama mitbekommen habe, als von meinem fränkischen Vater!
Ich habs sportlich genommen und aus dem vermeintlich „Anderssein“ mir einen Bonus rausgeholt. Ich nannte das immer scherzhaft Exotenbonus.

vewirrte Gruesse,

beruhigende Grüsse

Elke

Tibu

Inside out - Outside in
Hallo Malte,

Nun, dann wäre vielleicht eine mögliche Erkenntnis dieses
Threads, daß die Art und Weise, auf die Du Dich in Deiner Vika
präsentierst, offenkundig zu Mißverständnissen führt. Warum
das so ist, habe ja z.B. ich Dir auch hoffentlich
nachvollziehbar erklärt.

Für mich folgt daraus das Fazit, daß ich mir hoffentlich
merken kann, daß der Eindruck, den Deine Vika auf mich macht,
offenbar falsch ist. Wie wäre es, wenn Du mir und anderen
hilfst, indem Du sie irgendwann mal so gestaltest, daß sie
Dich etwas „besser“ im Sinne von passender, zutreffender
präsentiert?

Es ist immer so bei Kommunikation: Der Sender ist
verantwortlich für das, was beim Empfänger ankommt.

Wie präsentiere ich mich und wie komme ich an! Wie sieht mich die Umgebung und wie möchte ich gesehen werden! Inside out - Outside in! …

Gruss

Tibu

Hi eklastic

nicht selten auch in nachgemachtem Auslaenderdeutsch
vorgetragen:
„Wo deine Eltern?“.

Das erinnert mich an eine Geschichte, die ich mal in einem Bus in Wien erlebt habe.
2 schwarze Mädchen wurden von einer älteren Dame angesprochen, ob sie denn in Wien studieren werden. Die beiden hatten wohl eine Studienbroschüre in der Hand. Das konnte ich allerdings nicht sehen.

Die Frage war nicht unfreundlich gestellt, nur eben in diesem Ausländerdeutsch - ok, das ist schon ansich unhöflich -. Die Antwort darauf verblüffte die Dame dann aber sichtlich. Denn die wurde im schönsten, tiefsten „meidlinger“ Wienerisch gegeben. Und es war 100 % die „Muttersprache“ der beiden.
Wer Wien und den Stadtteil Meidling kennt, weiß was ich meine *gg*

Gruß
Edith

Das Thema?
Hi Eli,

nachdem so ziemlich viele Teilnehmer versucht haben, dich zum Thema zu machen, möchte ich etwas zum ursprünglichen Thema beitragen:

  1. Aktuelle Studien bestätigen deine Feststellung.

Insgesamt ist Europa und gerade
auch Deutschland recht fremdenfeindlich, daran hat sich leider
nichts geändert.

„In Europa ist Antisemitismus nach einer Studie der US-Bürgerrechtsorganisation Anti-Defamation League (ADL) leicht rückläufig. Danach ging die Ablehnung von Juden in acht von zehn westeuropäischen Staaten in den vergangenen Jahren leicht zurück. Aber am stärksten ist die Ablehnung der Umfrage zufolge in Deutschland: 36 Prozent der Befragten äußerten hier laut ADL Vorbehalte gegen Juden, in Belgien waren es 35 Prozent und in Frankreich 25 Prozent. Vor zwei Jahren waren es der Erhebung zufolge in Deutschland noch 37 Prozent, in Belgien 39 Prozent und in Frankreich 35 Prozent. In Großbritannien und den Niederlanden verzeichnete ADL einen Zuwachs antisemitischer Vorbehalte.“

Oder: „Zu einem anderen Fazit kommt eine Studie des Wiener EU-Zentrums zur Beobachtung von Rassismus und Fremdenfeindlichkeit (EUMC). Danach nahmen antisemitische Vorfälle in fünf EU-Ländern in den Jahren 2002 und 2003 zu: In Deutschland, Belgien, Frankreich, den Niederlanden und Großbritannien. Jüdische Gemeinden in Europa nähmen ihr Umfeld zunehmend als bedrohlich wahr, heißt es im Ende März veröffentlichten Bericht. In Deutschland sei ein „drastischer Anstieg“ von Schreiben, E-Mails und Anrufen mit aggressivem judenfeindlichen Inhalt zu verzeichnen.“

Quelle: http://www.ndrinfo.de/ndrinfo_pages_std/0,2758,OID33…

  1. Postings der Teilnehmer, die auf deinen Beitrag reagiert haben, beantworten deine weitere Frage deutlich.

PS. Mich interessiert hier ehe weniger die nächste Studie,
sondern das konkrete Zusammenleben vor Ort und wie dieses
gestaltet wird. Oder ist es wirklich von Interesse wie
Menschen über Juden denken, die niemals einem begegnet sind?

Ein Jude stört immer noch durch sein Anderssein, fällt auf. Es wird nicht danach gefragt, was fühlt ein Mensch, der Einrichtungen seiner Gemeinde im Schutz der Polizei besucht. Es wird ihm vorgeworfen, nicht assimiliert zu sein, kein richtiger Deutscher zu sein.

Seine Erfahrungen werden ignoriert, denn die Schreiber wissen es besser. Die Statistik wird verschwiegen, weil man eigene persönliche durchaus friedliche Kenntnisse höher als die der Statistik stellt. Wenn ich etwas nicht weiß, dann existiert es auch nicht,sagen solche Meinungen implizit.

  1. Die Mehrheit kann eine Minderheit auf mindestens zwei Wegen begegnen. Zum einen durch deren Hinweis, die Minderheit grenze sich selbst aus und soll demnach sich nicht wundern, daß sie unfreundlich belehrt wird, was sie zu tun hat. Zum anderen durch die Akzeptanz der Andersartigkeit und die Toleranz im Umgang. Welcher Weg zur Verständigung führt, soll die Geschichte entscheiden.

Wenn sich die Mehrheit durch die Minderheit bedroht fühlt, zeigt es sehr wohl, daß es etwas mit dieser Mehrheit nicht in Ordnung ist. Sie sollte dann sich nicht mit der Minderheit, die sie stört, sondern mit sich selbst beschäftigen.

Im Klartext, ein deutscher Jude weist darauf hin, daß es in Deutschland laut Statistik fremdenfeindliche Stimmungen zum Problem werden. Der weitere Ablauf der Diskussion wendet sich abrupt vom Thema, was man von diesem Ausmaß der Fremdenfeindlichkeit weiß, und konzentriert sich auf eine einzelne Vika. Wessen Vika?..

Peinlich.

Hallo peet,

auf deinen Beitrag habe ich gewartet. Lego wird sich vermutlich auch gleich melden. Derzeit prüft er noch meine Mitgliedschaft in einer rechtsradikalen Vereinigung.

  1. Postings der Teilnehmer, die auf deinen Beitrag reagiert
    haben, beantworten deine weitere Frage deutlich.

Mit den Posting von Eckard, Malte und mir wird Elis Frage nach Antisemitismus in Europa beantwortet? Wir sind also Antisemiten, weil wir dem allzu düsteren Bild Deutschlands entgegen treten und Tipps für erfolgreiche Integration bieten?

Das , mein Herr, ist peinlich!

Gruß,
Klaus

Entschuldigung
Moin Christian,

Mir hat noch
nie jemand gesagt, daß er Fleisch ißt, aber alle Vegetarier,
die ich kenne, haben mir das ungefragt in den ersten 15
Minuten mitgeteilt, die wir uns kannten. Für Juden gilt das
analog.

Diese Erfahrung kann ich absolut nicht bestätigen. In den USA und GB müsste ich rein statistisch zu Duzenden von Juden persönlichen Kontakt gehabt haben, der über 15 Minuten hinausging. Als Jude „geoutet“ hat sich mir gegenüber davon keiner. Eine Klassenkameradin wurde mir gegenüber von anderen „geoutet“, die wohl davon ausgingen, dass diese Information für mich als Deutsche irgendwie relevant sei.

Von jemand anderem hier in D, mit dem ich lange Zeit recht gut befreundet war, hab ich erst nach ca. einem Jahr unserer Bekanntschaft erfahren, dass er jüdisch ist. Selbst von vielen Personen des öffentlichen Lebens hab ich es lange Zeit nicht gewusst (z.B. von Stefan Heym), was aber vielleicht auch daran liegen mag, dass es mich nie interessiert hat.

Warum dieses präsentieren der Religion? Es interessiert nicht,
aber die sture Verbreitung der Information nervt, ehrlich.
Allein schon, weil niemand weiß, was er mit dieser Information
anfangen soll. Applaudieren? Entschuldigen? Beglückwünschen?

Nun ja, es ist schon kurios welche Informationen manche Leute von sich als wichtig erachten. Aber hast du ernsthaft ein Problem damit, mit sowas umzugehen ? Falls ja, empfehle ich „entschuldigen“, das kommt immer gut in diesem Zusammenhang *fg*.

Gruß
Marion

Hallo Eli,

Ansonsten finde ich, dass Ausländerfeindlichkeit und
Antisemitismus zwei völlig unterschiedliche Baustellen sind.

Allerdings gibt es hier Überschneidungen und bei vielen
Untersuchungen geht es meiner Meinung nach, oft auch um
Fremdenfeindlichkeit und hierauf habe ich mich bezogen.

Fremdenfeindlichkeit hat aber nichts mit Ausländerfeindlichkeit oder Antisemitismus zutun. Fremdenfeindlichkeit äußert sich auch darin, dass ein nach Amrum gezogener Bayer auch nach 50 Jahren und bis zur nächsten Generation noch als „zugezogen“ (also nicht wirklich Teil der Gemeinschaft) angesehen wird.

Zudem hatte ich dich so verstanden, dass du gerade nicht auf dem Ergebniss irgendwelcher Studien rumreiten, sondern etwas anderes diskutieren wolltest. Dieses Ansinnen teile ich mit dir, vor allem, seit ich mir die Fragestellungen solcher „Studien“ angesehen habe. Es gibt eben kein „Land“, das fremdenfeindlich oder ausländerfeindlich ist, es sei denn, es gibt spezielle Gesetze, welche dies vermuten lassen. Aber die Fremdenfeindlichkeit von der wir hier reden, passiert im täglichen Umgang, und ich finde, um dieses Anspekt eiert diese ganze Diskussion hier ziemlich herum.

Gruß
Marion

nachdem so ziemlich viele Teilnehmer versucht haben, dich zum
Thema zu machen,

Wo? Das hat keiner versucht.

möchte ich etwas zum ursprünglichen Thema beitragen:

Na endlich kommst Du unter Deinem Stein hervorgekrochen.

  1. Aktuelle Studien bestätigen deine Feststellung.

Nö.

Insgesamt ist Europa und gerade
auch Deutschland recht fremdenfeindlich, daran hat sich leider
nichts geändert.

„Grundsätzlich lässt sich sagen: Seit vielen Jahren nehmen antisemitische Einstellungen in Deutschland kontinuierlich ab.“

(Zahlen finden sich via Quellennachweis)

Interessant fand ich aber folgendes:

„…der Prozentsatz jener, die einer „Instrumentalisierung des Holocaust“ durch die Juden das Wort reden, zwischen 1994 und 2002 um 15,4 Prozentpunkte von 48,3 auf 63,7 Prozent gestiegen ist.“

http://www.psychologie-heute.de/news/dietexte/kommun…

  1. Postings der Teilnehmer, die auf deinen Beitrag reagiert
    haben, beantworten deine weitere Frage deutlich.

LOL Wo denn?

PS. Mich interessiert hier ehe weniger die nächste Studie,
sondern das konkrete Zusammenleben vor Ort und wie dieses
gestaltet wird. Oder ist es wirklich von Interesse wie
Menschen über Juden denken, die niemals einem begegnet sind?

Ein Jude stört immer noch durch sein Anderssein, fällt auf. Es
wird nicht danach gefragt, was fühlt ein Mensch, der
Einrichtungen seiner Gemeinde im Schutz der Polizei besucht.
Es wird ihm vorgeworfen, nicht assimiliert zu sein, kein
richtiger Deutscher zu sein.

Jung, lies die Beiträge hier nochmal. Und nochmal. Und nochmal. Bis Du verstanden hast, was sie aussagen. Danke schön.

…sagen solche Meinungen implizit.

Wie willst Du implizites richtig deuten, wenn Du schon an explizitem scheiterst? Nochmal: Du scheinst von einem anderen Thread in einem anderen Forum zu reden.

Wenn sich die Mehrheit durch die Minderheit bedroht fühlt,
zeigt es sehr wohl, daß es etwas mit dieser Mehrheit nicht in
Ordnung ist. Sie sollte dann sich nicht mit der Minderheit,
die sie stört, sondern mit sich selbst beschäftigen.

Das ist nichts weiter als eine Meinung. Warum?

Peinlich.

Allerdings.

Das ist recht leicht. Zum einen empfinde ich ganz persönlich
die Erwähnung der Religionszugehörigkeit in der Vika als
unpassend und plakativ.

Und was hat dies mit dem Thema hier zu tun?

Bislang ging niemand auf die Frage ein, dafür wird dann auch noch weiter oben bestritten, es ginge hier um mich oder mein Profil.

Zum zweiten empfinde ich die
Formulierungen „Jude“ und „in Deutschland“ als auffallend
wertend.

LOL. Wer sonst keine Probleme hat.

Wertend insofern […]
„{Jude,Christ,Moslem} in Deutschland“ und „Deutscher
{jüdischen,islamischen,christlichen} Glaubens“ sind halt zwei
unterschiedliche Aussage.

Amüsanterweise steht weder das eine noch das andere in meinem Profil. Zwischen der Aussage, dass ich in Deutschland arbeite und Jude bin, ist ein Komma. Schon einmal etwas von dem grammatikalischen Konstrukt eine Aufzählung gehört?

Diese Herausstellung des Glaubens
befremdet mich und ich verbinde mit ihr ein Wertebild, welches
ich selbst ablehne.

Ich habe das erklärt und bislang ist offen, was denn hier abzulehnen ist, vor allem bezogen auf inhaltliche Aussagen bei dem Thema hier?

Und das, obwohl ich sicher alles andere
als ein Patriot bin :smile:

Äh, wie, darf ein Jude kein Patriot sein oder wie soll ich das jetzt verstehen?

Langsam nervt mich das, weil ich hier als einziger(!) in der Diskussion mich zu meinem Deutschsein bekannt habe. Muss ich jetzt noch rumgröllen, dass ich stolz darauf wäre?

Wo sind wir hier?

Ich schon. Aus dem simplen Grund, daß das Umgehen mit den ganz
normalen Migrationsproblemen imho sehr viel über die generelle
Geisteshaltung aussagt.

Ja, ja, wie hier Geistenshaltungen bemessen werden, kann ja jeder nachlesen.

Generell hab
ich den Eindruck, daß die, die sich integrieren wollen, daß
auch problemlos tun können. Ich habe einfach noch keine
Ausländerfeindlichkeit direkt mitbekommen.

Du redest also über Ausländer, ohne auch nur im entferntesten deren Probleme zu kennen? Alleine aufgrund deiner Erfahrungen als Mehrheit?

Ich meine, wer vollvermummt durch die Gegend rennt, darf
einfach nicht damit rechnen, mit offenen Armen aufgenommen zu
werden. Es steht ja jedem frei, die Vermummung wegzulassen.

Nu, genau das würde ich Fremdenfeindlichkeit nennen. Somit verstehe ich eigentlich die Aufregung nicht. Mich stört eine solche Einstellung, dich nicht.

Bespucken oder beschimpfen tatsächlich lediglich aufgrund der
Nationalität hab ich noch nicht erlebt.

Dein Glück, aber mit auch das Problem der Mehrheit eben nicht von ihren Erfahrungen auf die der Minderheiten schliessen zu können.

Nur, wer so fast gar nichts „deutsches“ an sich hat, der ist
nunmal auch nicht sonderlich „deutsch“ (nochmals die Betonung,
daß ich kein Patriot bin, allerhöchstens ein holsteinischer
:wink:).

Sonderbare Einstellung.

Scholem,
Eli

Hallo Marion

Von jemand anderem hier in D, mit dem ich lange Zeit recht gut
befreundet war, hab ich erst nach ca. einem Jahr unserer
Bekanntschaft erfahren, dass er jüdisch ist. Selbst von vielen
Personen des öffentlichen Lebens hab ich es lange Zeit nicht
gewusst (z.B. von Stefan Heym), was aber vielleicht auch daran
liegen mag, dass es mich nie interessiert hat.

Wie von Malte schon erwähnt, es geht doch um die Leute, die dies explizit erwähnen müssen. Pauschal kann man sicherlich nicht sagen, daß das alle tun. Dennoch gibt es viele, die das auf eine penetrante Art tun, die unangenehm ist, da es nicht relevant ist.
Ich mag einen Menschen nicht wegen seiner Religion oder sexuellen Vorliebe, sondern wegen dem was und wie er ist. Wer aber meint mir in einer penetranten Art erst mal von seinem „Anderssein“ erst erzählen zu müssen und dann sich über banale Dinge unterhält, muss sich nicht wundern, wenn er nur noch über diese eine Schiene definiert wird.

Gerade Stefan Heym hat nie aufhebens darüber gemacht, daß er Jude ist und das ist doch auch ok, denn er ist wie jeder andere hier auch in erster Linie deutscher Staatsbürger. Das ist ausserdem ein Phänomen, welches ich bei Juden eigentlich nur aus Deutschland kenne. Ich weiss es nicht wie es in Österreich, Schweiz oder Dänemark ist, aber die französischen Juden (habe mal ne zeitlang in Strasbourg gewohnt, ne Stadt mit relativ grosser jüdischer Präsenz auch in den Strassen) waren in erster Linie erstmal immer Franzosen und genau diesselben Patrioten und alle haben sie genauso laut VIVE LA FRANCE geschrieen wie manch Christ und Moslem.

Lieben Gruss

Tibu

Nun, dann wäre vielleicht eine mögliche Erkenntnis dieses
Threads, daß die Art und Weise, auf die Du Dich in Deiner Vika
präsentierst, offenkundig zu Mißverständnissen führt.

Nu, wenn es hier einige stört, dass dort steht, dass ich Jude bin, dann wird ja wohl keiner mehr annehmen, dass ich dies nun ändern werde. Die Disukssion ist nach wie vor einfach nur peinlich und die meistens merken es nicht einmal.

Scholem,
Eli

Diese dumpfe, undifferenzierte
Ausländerfeindlichkeit findet sich doch eher in Kreisen, die
sich ihres eigenen Status in der Gesellschaft nicht so ganz
sicher sind, die sich selbst als eher „an den Rand gedrängt“
fühlen.

Sprach ich davon? Nein, ich sprach allgemein davon, wie fremdenfeindlich wir sind und dieses kann man auch daran bemessen, wie Politiker hierzulande öffentlich darüber reden. Freundlich sind da viele nicht gerade.

Wie andere hier schon schrieben, ist es ein gradueller
Unterschied, ob ich anders bin, anders auftrete, oder mein
Anderssein wie ein Banner vor mir hertrage (Beispiel:
Kopftuch) und bei jeder passenden oder unpassenden Gelegenheit
darauf hinweise, ob es relevant ist oder nicht. Das wirkt eben
penetrant und wird abgelehnt.

Und genauso haben einige darauf hingewiesen, dass diese Penetranz eben auch beim Betrachter liegen kann und überhaupt nicht gewollt ist. Genauso würde ich es beim Kopftuch sehen, welches für viele Muslima einfach normal ist dieses zu tragen. Das dieses nun auf dich Penetrant wirkt, liegt an dir und nicht am Kopftuch.

Scholem,
Eli