Hallo,
Die Bekanntheit der natürlichen Radioaktivität hält sich in
gewissen Grenzen.
Ich würde mal sagen, dass die Leute die sich um die Entwicklung von Endlagerkonzepten kümmern, darüber sehr gut im Bilde sind.
Und mit den Naturreaktoren haben wir Studienobjekte zur
ungehinderten geologischen Verbreitung von „Atommüll“.
Naja, ich glaube nicht, dass man davon sonderlich viel für die Endlagerung lernen kann. Die Naturreaktoren sind seit knapp 2 Milliarden Jahren erloschen. Uns machen bei der Endlagerung aber v.a. die Isotope sorgen, die eine Halbwertszeit im Bereich von einigen tausend Jahren bis wenigen Millionen Jahren haben. Von diesen ist bei den Naturreaktoren aber nichts mehr übrig, weil das alles längst zerfallen ist.
Ganz davon abgesehen gab es damals nicht mal Leben an Land, dass dadurch bedroht hätte werden können. In welchem Rahmen deshalb hier die Stoffe in die Umwelt gelangen und inwieweit es dabei z.B. in die Nahrungskette gelangen könnte usw lässt sich daher überhaupt nicht sagen und schon gar nicht auf die heutige Situation übertragen. Und neben der natürlichen Verbreitung der Substanzen gab es damals auch niemanden, der sich z.B. das Material gerne unbefugt besorgen wollte, um es z.B. als Waffen einzusetzen.
Und auch die Dimensionen der Naturreaktoren sind im Vergleich zu den heutigen Mengen an Atommüll vernachlässigbar klein. Die in den Naturreaktoren entstandenen „Abfälle“ entsprechen ungefähr dem, was ein einziges Kernkraftwerk in 4 Jahren produziert. Allein die bisher in den Atomkraftwerken angefallen Abfallmengen entsprechen etwa der 10000fachen Menge davon. Und diese kleine Menge wurde in den Naturreaktoren über mehrere hunderttausend Jahre produziert, also nur in sehr langsamer Geschwindigkeit, so dass nie eine sonderlich hohe Abfallmenge gleichzeitig vorlag.
vg,