Ausstattung Kindergarten

Mahlzeit!

Darf ich fragen, ob Du sie selbst geschrieben hast oder woher
sie stammt?

Tante Google http://www.google.de/search?hl=de&q=%22Kinderg%C3%A4…

  1. link!

Gruß
Stefan

H wie Hola.

Das ist nahezu eine Eins-zu-eins-Zitation aus dem

„Gesetz über das einheitliche sozialistische Bildungssystem“
der Deutschen Demokratischen Republik, 1965.

Es schloß den 20jährigen Reformprozeß des Bildungswesens ab,
der mit dem „Gesetz über die Demokratisierung der deutschen Schule“ vom Frühjahr 1946 begann. Resultat war eine reformpädagogische deutsche Einheitsschule in vier aufeinander abgestimmten und ineinander verflochtenen Ebenen.

Die Anstriche sind die gesetzlichen Forderungen, die die erste Stufe,
oder auch Vorstufe, der Einheitsschule zu erfüllen hatte.

Ciao

1 Like

Hi!

Was mir an diesem DDR-Brei so völlig fehlt, ist die Förderung der Individualität.

Da ist dauernd die Rede von Gemeinschaft, welche natürlich auch wichtig ist, aber eine Erziehung zum genormten Einheitsbrei kann nicht richtig sein.

  • Im Kindergarten lernen die Kinder, in zunehmendem Maße
    selbständig
    in der Gemeinschaft tätig zu sein.

Außerhalb der Gemeinschaft also nicht?

Sie sind in einer ihren
Kräften und
Fähigkeiten angemessenen Weise

Warum keine individuelle Förderung um die Fähigkeiten und Kräfte zu steigern?

auf das Lernen in der Schule
vorzubereiten

Warum denn nur darauf?

Vorrangige Bedeutung hat die
Muttersprache.

Versuche das mal in Duisburg-Marxloh *g*

  • Die Freude der Kinder am Malen, Modellieren und Basteln, am
    Singen,
    Tanzen und der Sinn für das Schöne in der Natur und in unserem
    gesellschaftlichen
    Leben sind zu wecken.

Da isses wieder.

  • Die Kinder sind zur Liebe zu ihrer Heimat,

Och, da gibt es wichtigere Dinge, finde ich.

Die Freundschaft unter den
Kindern,
die gegenseitige Hilfsbereitschaft, das Gemeinschaftsgefühl ,
die Wahrheitsliebe und die Liebe und Achtung den Eltern und
allen
anderen Menschen gegenüber sind zu entwickeln.

Sagte ich schon…?

  • Durch einen sinnvollen Tagesablauf sind feste Gewohnheiten
    herauszubilden.

…die völlig an der Individualität eines fertigen einzigartigen Geschöpfes vorbei gehen.

Die Kinder sind allmählich an ein systematisches Lernen in der
Gruppe
heranzuführen.

  • Die Erzieherinnen arbeiten nach einem Bildungs- und
    Erziehungsplan.

…und werden so völlig der Fähigkeit beraubt, auf besondere Situationen besonders einzugehen

Sie wirken vertrauensvoll mit den Eltern zusammen und
unterstützen sie
durch eine vielseitige pädagogische Beratung bei der Erziehung
ihrer
Kinder,

Und wenn die Eltern so gar keinen Wert darauf legen, dass sich die Erzieherinnen weiter in die Erziehung der Kinder einmischen, als es ein Kindergarten machen sollte?

  • Es ist explizit durch eine Vorschule im 6. Lebensjahr auf
    den
    anschließenden Schulbesuch vorzubereiten.

Das halte ich für zu spät und vom Ansatz her falsch. Kindergarten ist Kindergarten - da sollte imo auch auf die Schule vorbereitet werden, allerdings nicht erst im letzten Jahr.
Eine Vorschule sollte eine Vorschule sein und nicht der Kindergarten.
Die wenigsten mir bekannten Kinder (und das sind verdammt viele) brauch(t)en explizit eine Vorschule um in der Grundschule sehr gut klar zu kommen.

LG
Guido

1 Like

H wie Hola.

Tja, hier prallen die diametralen Weltbilder aufeinander.
Ich kenne die DDR-Kinderkrippe und den DDR-Kindergarten,
sowie die Unterstufe der Einheitsschule(*) noch aus eigener Erfahrung.

Was mir an diesem DDR-Brei so völlig fehlt, ist die Förderung
der Individualität.

Erstens ist das kein „Brei“. Jener „Brei“ war 1960 schon pädagogisch wie erziehungswissenschaftlich fortgeschrittener, wie sämtliche Kindergärten der Bundesrepublik heute.
(Einschließlich der ostdeutschen, die 1990 die neuen Sichtweisen
übergestülpt bekamen.)

Was Du bemängelst, hat es als Mangel in der Praxis überhaupt so gut wie gar nicht gegeben.

Es ist natürlich nicht in Abrede zu stellen, daß es hier und da echte
Parteisoldaten gab, oder Biester von einer Erzieherin.
Solche fehlgeleiteten Exemplare sind heute allerdings um mehrere Größenordnungen häufiger anzutreffen.
Über alles gesehen wurde man jedoch in keinster Weise dem Zerrbild der vielbeschworenen „Gehirnwäsche“ oder „scharfen Indoktrination“ unterzogen. Was man manchmal so hört oder von westdeutschen Mitbürgern als Lesestoff vorgesetzt bekommt, um Himmels Willen, da hätte es Gleichschaltung wie zu Hitlers Zeiten gegeben, oder wir hätten in einer Tour Soldatenlieder und Militärmärsche zum Besten gegeben, oder wir hätten andauernd den Genossen Honecker ausgeschnitten, ausgemalt und aufgeklebt.

Ein einziges Mal kam ich im Kindergarten mit der NVA in Berühung,
und das war kurz bevor ich 6 Jahre alt wurde. Wir fuhren als Exkursion in die hiesige Kaserne und durften uns die Militärtechnik aus der Nähe anschauen und mit den Soldaten sprechen.

Das war für uns Jungen natürlich richtig toll!
Als technikbegeisterter Junge in einem russischen T-86 sitzen -
hrr hrr hrr hrr.

Mehr war’s dann aber auch nicht.

Ich habe zu DDR-Zeiten mit anSicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit einer bessere Kindheit verlebt, als die die allermeisten Kinder heute.
Um uns kümmerte man sich intellektuell wie sozial mit unglaublichem Wohlwollen. Und selbstverfreilich ging das Individuum nicht unter im Kollektiv, sondern wurde einfach nicht so nervig überbetont wie heute.
Gutes gemeinschaftliches Funktionieren ist nunmal ein kollektiver Akt,
nur hat es die DDR in den späteren Lebensphasen der Menschen bis zum Schluß nicht verstanden, bestimmte Rechte des einzelnen zu schützen.

Doch sonst war der Umgang mit uns Kindern und auch untereinander Lichtjahre dem überlegen, was man aktuell gesellschaftlich überall beobachten darf.

Das Prinzip des gemeinschaftlichen Lernens war eine der Hauptgrundlagen der zehnklassigen Einheitsschule.(*)

Es war auch das entscheidende Regulativ gegen Niveauabsturz in der Einheitsschule, vorallem in der Unterstufe (Klasse 1 bis 4).
Denn nicht nur, daß die Kinder wesentlich höher gebildet in die Schule kamen als heutzutage, und daß man sich andererseits einer modernen, straffen Pädagogik und intensiver Wissensvermittlung bediente, die Guten wurden außerdem immer wieder für das Kollektiv eingespannt, kümmerten sich um die anderen, übten mit den anderen, wiederholten den Stoff und lernten zusammen mit den mäßigen Schülern.

(Es gab freilich noch mehr Mechanismen in der Einheitsschule,
um das Niveau überdurchschnittlich zu halten.)

Deswegen rate ich dringend davon ab, ideologische Scheuklappen hochzuziehen und sofort in die Schublade mit den Klischees vom

genormten Einheitsbrei

zu sprechen.
Und dann auch noch ohne überhaupt zu wissen, womit man es zu tun hat.

Außerhalb der Gemeinschaft also nicht?

Es gab kein außerhalb der Gemeinschaft im Kindergarten.

Warum keine individuelle Förderung um die Fähigkeiten
und Kräfte zu steigern?

Ist das jetzt Dummheit oder Polemik?

Warum denn nur darauf?

Ist das jetzt Dummheit oder Polemik?

Versuche das mal in Duisburg-Marxloh *g*

Ist das jetzt Dummheit oder Polemik?

Du verkennst entschieden den machtvollen Apparat, den eine pädagogische Förderung von Kindesbeinen an eröffnet.
Gerade ein Bildungssystem wie in der DDR hätte überhaupt keine
Sorgen mit Ausländern gehabt. Nichts leichter als das.
Hätte es einen nennenswerten Anteil ausländischer Mitbürger gegeben,
wären die Bildungsinstitutionen der Vorstufe für die betreffenden Leute einfach zur Pflicht erhoben worden, damit die Chancengleichheit wieder stimmt.

Du ziehst hier über ein System her, was Du nicht im Ansatz erlebt hast,
was Du nicht im Ansatz überblickst, und was erfolgteich in unzählige Staaten außerhalb der DDR exportiert worden ist.
(Schau nach Skandinavien, dort werden jede Menge Ideen des zweiten Deutschlands heute noch mit großem Erfolg praktiziert.)

…die völlig an der Individualität eines fertigen
einzigartigen Geschöpfes vorbei gehen.

Falsch. Es ist bloße Propaganda, das hier irgendetwas an der „Individualität“ vorbeiging.
Diese ideologisch motivierte Fehleinschätzung kann man tagtäglich in Kindergärten bewundern, in den die Kinder überhaupt nichts lernen, da alles freiheitlich sein muß; keine Regeln, keine Werte, keine Bildung, kein Sozialverhalten - nichts davon wird aktiv erzogen.

In einer solchen Atmosphäre profitieren nur die wenigen Kinder, die vom Naturell so veranlagt sind, derartige Defizite in Sozialisation und intellektueller Beschäftigung gut auszugleichen.
An einem ähnlich eklatanten Problem frißt sich übrigens momentan der offene Unterricht fest. Mehr und mehr Studien halten fest: Freier Unterricht hilft nur den Kindern, die bereits alle notwendigen sozialen Grundlagen mitbringen und vor allem intelligent sind.
Dagegen führt das Max-Planck-Institut seit Jahren die Beobachtungen an, daß ein lehrerzentrierter, straff und diszipliniert geführerter Unterricht mit geschicktem pädagogischem Ausgleich des Leistungsgefälles deutlich überlegen ist.
Exakt also die Pädagogik, die die DDR maßgeblich erfunden und pädagogikwissenschaftlich Mitte der 60er fortzuentwickeln begann.

(In Finnland herrscht übrigens allergrößtenteils auch Frontalunterricht, wie man es damals von der DDR gelernt hat; mündliche Zensuren sind defacto nicht existent; Leistungen sind schriftlich zu erbringen.)

Also komm von diesem individualistischem Wahn herunter.
Ich kenne keinen Ex-DDR-Bürger in meinem Alter, den ich in seinem individuellen Verhalten als gestört bezeichnen müßte.
Im Gegenteil, durch die Erziehung, wie wir uns positiv im Kollektiv bewegen konnten, erlangte man eine recht hohe Selbständigkeit.
Tischdienst, Blumendienst, Essen holen zu den festen Mahlzeiten, später dann der Tafeldienst, Schlafbereitschaft herstellen zum pflichtmäßigen Mittagsschlaf, das eigenverantwortliche Aufräumen von Sachen, mit denen man gespielt hat. All das machte schon in sehr jungen Jahren selbständig - und das merke bei mir bis heute in punkto ordentlich den Haushalt schmeißen, die Wohnung in Ordnung halten

Ich bin immer wieder schockiert, wenn ich erlebe, wie unselbständig z.B. 12jährige Jungen sind im Westen, und wie groß die Unselbständigkeit und der Mangel zum eigenverantwortlichen, freiheitlichen Handeln bei Kindern allgemein ausgeprägt ist.
(Hier spielt auch das traditionelle Hausfrauendasein in den Alten
Ländern hinein gekoppelt an krankhafte Überbemutterung, während in
den heutigen Neuen Ländern ja kinderreiche, oft akademisch hoch
gebildete, voll werktätige Mütter die Regel waren.)

Hauptsächlich mit dem großen Mund können die Kinder heute alles, aber wehe, sie sollen ihres Alters gemäß dann Taten folgen lassen.

…und werden so völlig der Fähigkeit beraubt, auf besondere
Situationen besonders einzugehen

Das waren ausnahmslos studierte Pädagogen. Und selbstverfreilich konnte auf alle erdenklichen Situationen reagiert werden.

Du verrennst Dich zusehends in Vorurteilen und Hasch-mich-ich-bin-der-Frühling-Vorstellungen der ideologischen Indoktrination, die den Westkindern offenbar zuteil wurde. :wink:

Und wenn die Eltern so gar keinen Wert darauf legen, dass sich
die Erzieherinnen weiter in die Erziehung der Kinder
einmischen, als es ein Kindergarten machen sollte?

Unmöglich.
Die Eltern waren vom Gesetz her verpflichtet, die Kinder anständig zu erziehen.
Ebenso waren alle gesellschaftlich an der Bildung und Erziehung der Kinder beteiligten Kräfte zur gegenseitigen Zusammenarbeit verpflichtet; Lehrer hatten die Pflicht, mit den Eltern zusammenzuarbeiten, Eltern hatten die Pflicht, mit den Lehrern zusammenzuarbeiten.

Da der Kindergarten, wie auch die Kinderkrippe(**), bereits zum Bildungssystem zählte, und weil ein zentrales Prinzip des Bildungswesens die Einheit von Erziehung und Bildung war, war der Kindergarten automatisch eine Erziehungseinrichtung.

Woraus sofort folgt, daß die verantwortlichen Pädagogen in Abwesenheit der Eltern vergleichbare Befugnisse genossen.
Zudem herrschte in der Regel erhebliches Vertrauen zwischen den Eltern und den Kindergärtnerinnen, so daß sich jeder über die eigenen Grenzen im Klaren war.

Übrigens übersiehst Du ein Detail: Der Kindergarten war in der DDR bis auf das pflichtmäßige Vorschuljahr völlig fakultativ.

Niemand mußte per Gesetz sein Kind in die Kinderkrippe oder den Kindergarten bringen.

Demzufolge haben Eltern, die aus irgendwelchen Gründen die 1. Stufe der Einheitsschule meiden wollten, das Kind erst gar nicht in den Kindergarten gebracht.

Daran sieht man schön, daß Du nicht im entferntesten eine Ahnung hast,
worüber Du eigentlich sprichst, und wogegen Du eigentlich polemisierst.

Das halte ich für zu spät und vom Ansatz her falsch.

Es hat sich jahrzehntelang bewährt.

Des weiteren ist natürlich hinzuzusetzen, daß auf Grund des BEP (Bildungs- und Erziehungsplan) defacto von Anfang an Vorschule herrschte.
Die explizite Vorschule, die alternativ auch an Lernnachmittagen erfolgen konnte, garantierte, daß ALLE Kinder, eben auch die, die sonst nicht in den Kindergarten gingen, ein Mindestmaß an intellektueller wie sozialer Förderung genossen.
Für die Kinder, die regulär den Kindergarten besuchten, war das also nicht von Belang.

Außerdem:

Zum Beispiel lernte ich mit dem Übertritt von der Krippe ab dem Alter von 3 Jahren Englisch, da das mein Kindergarten eben angeboten hat.

Einheitsschule heißt nicht, daß alles präzise in 100%igen Plänen
generalstabsmäßig im absoluten Gleichtakt aufgeht, sondern es gab in der Praxis immer einen gewissen Spielraum.
Allerdings vergleichsweise gering und eher nach oben hin, d.h. vom Niveau her war das „Planüberfüllung“, denn nach unten konnte man nicht ausweichen, da dort die absolut verbindlichen Vorgaben einer Unterschreitung den Riegel vorschoben.

Der genannte Spielraum wurde sogar ministeriell „geplant“, so ist bspw. im Lehrplan der Erweiterten zwölfklassigen allgemeinbildenden polytechnischen Oberschule (EOS) für die Lehrer eine bestimmte Wochenanzahl eingeräumt, die für Wiederholung, Festigung, Vertiefung oder eigenverantwortliche Sonderinteressen zugestanden war.

Wie gesagt, hüte Dich vor Einschätzungen bei Dingen, die Du nicht überblickst, und bei denen Du nur den qualitativ fragwürdigen „westlichen“ Weg kennst.

Grüße und anhaltendes schönes Wetter :smile:

D Ing

(*) Hinweis zu „Einheitsschule“ :
„Einheitsschule“ ist im allgemeinen nicht deckungsgleich
mit "Gemeinschaftsschule.

Sondern Einheitsschule bezieht sich genau genommen auf alle Stufen
des Bildungssystems, und nicht direkt nur auf die achtklassige oder
zehnklassige Schule, die ab dem 7. Lebensjahr zu besuchen ist.
Die Einheitsschule *als Schule* ist somit vom Begriff her ein Sonderfall
der Einheitsschule, die Synonym für *Einheitsschulsystem* in mehreren Ebenen verstanden wird.
Deswegen kann eine Gemeinschaftsschule niemals eine Einheitsschule sein, aber eine Einheitsschule ist mindestens eine Gemeinschaftsschule. Das heißt aber auch, wenn nicht eine echte Einheitsschule gemeint ist, sollte von Gemeinschaftsschule gesprochen werden.

(Und natürlich, weil Einheitsschule auf deutschem Boden automatisch nur die DDR meinen kann, da es hier ansonsten noch nie eine derartige Schulstruktur gab.)

(**) Ministeriell unterstanden die Kinderkrippen dem Gesundheitswesen, rangierten aber von der Bedeutung her in der Vorstufe der Einheitsschule.

.

2 Like

Hallo

Was mich mal interessieren würde ist, ob es irgendwo mal einen Vergleich der Leistungsfähigkeit des DDR-Schulsystems mit z. B. dem Bundesdeutschen gab, so in der Art von PISA oder so ähnlich.

Mir ist das völlig neu, dass das DDR-Schulsystem so gut war, aber ich hatte ja meine Informationen ja auch weitgehend nur von hier.

Ich bin da übrigens nicht parteiisch, von unserem Schulsystem halte nicht nicht gerade sehr viel, und auch nicht von Lehrformen, wo die Schüler selber drauf kommen müssen, was sie lernen sollen.

Allerdings würde ich es nicht missen wollen, dass die Schüler im Unterricht auch mal was sagen müssen, oder einen Vortrag halten oder ähliches. Insbesondere in (zahlenmäßig) kleinen Klassen finde ich auch Diskussionen nicht schlecht.

Was ich aber sehr schade finde, dass so wenig auswendig gelernt wird (außer Vokabeln). So einige Gedichte oder auch Texte für ein Schauspiel oder Liedertexte auswendig lernen, so dass man sie später immer parat hat, das schadet bestimmt nicht. Meine Kinder mussten bisher in 10 Schuljahren nur ca. 3 Gedichte auswendig lernen, 2 davon in der Grundschule.

Also, nochmal die Frage: Gibt es irgendwo einen Vergleich von DDR-Schülern mit Schülern anderer Länder?

Viele Grüße
Simsy

H wie Hola.

Was mich mal interessieren würde ist, ob es irgendwo mal einen
Vergleich der Leistungsfähigkeit des DDR-Schulsystems mit z.
B. dem Bundesdeutschen gab

Ja.
Erhoben durch das Max-Planck-Institut 1990, veröffentlicht 1992.
Anliegen war der Vergleich DDR-BRD vor dem Anschluß der DDR.

Die Resultate waren, soweit ich Auszüge aus der Studie lesen konnte,
spektakulär. Entgegen den westdeutschen Erwartungen gab es K.O. in der
ersten Runde - für die BRD!

Insbesondere bei Mathematik-Naturwissenschaften-Technik lagen
die BRD-Werte, wohlwollend gesprochen, abseits. Ähnliches galt für Deutsch.
In den Fremdsprachen sowie in den Geisteswissenschaften hielt es sich
die Waage, da hier in der DDR Umfänge wie in der BRD erteilt wurden.
Ziemlich negativ fiel in den Geisteswissenschaften der ideologische
Ballast auf, was auch absolut verständlich und korrekt ist.

Dummerweise kam die Studie zu spät, 1992 befand sich das Ostsystem in Auflösung und steilem Sturzflug.

Ansonsten gab es mit Beginn der 60er erste Bildungsvergleiche.
Zunächst widmete man sich dem Niveau der Facharbeiterabschlüsse,
verglich also den Wissensstand und die Qualität zum Endpunkt der Lehre. Schon hier, und beim ersten Test waren lediglich 11 Staaten beteiligt, sackte die BRD sogleich ab, wurde fast Schlußlicht.
Die DDR war an solchen Evaluationen nie beteiligt.

Zu Anfang der 60er aber wunderten sich die Deutschen in der DDR!
Merkwürdig, plötzlich tauchten finnische Delegationen auf, ließen sich das Bildungssystem in allen Facetten zeigen.

Als Dank begrüßten die Finnen unsere Abgesandten 2002, nach dem großen
PISA-Wirbel, mit: „Schön, daß ihr hier seid - aber was wollt ihr hier?“
Und weiter: „Das stammt alles aus der DDR. Wißt ihr doch?!??!“

Auch mit Schweden, und einigen andern Ländern, hatte die DDR
entsprechende Staatsverträge geschlossen.

Es darf auch nicht vergessen werden, daß es ja nicht nur das blanke intellektuelle Niveau war(*), sondern das Soziale kam ja hinzu.
Mit Hilfe der Einheitsschule gelang es, Bildung zu einem gemeinschaftlichen Gut zu machen. Wer wollte, konnte, sofern er die hohen Leistungen brachte, um auf die weiterführende Schule („Gymnasium“) zu kommen.
Verzerrt wurde das leider durch Quotenregelungen für Mädchen bzw.
für Arbeiterkinder, sowie durch die Forderung nach einer neutralen Haltung gegenüber der SED-Linie.

Solche Verzerrungen, wie auch die ideologische Überfrachtung der Fächer Geschichte und Staatsbürgerkunde, gehen auf den Einfluß der Stalinisten innerhalb der SED zurück. Dagegen standen (intern) immer
die Reformpädagogen, die auch das bis ins Detail durchdachte Gesamtsystem geplant und aufgebaut hatten. Die Auseinandersetzung erlahmte niemals, doch vermochten sich immer und immer wieder die Stalinisten durchzusetzen, zumeist, wenn weltpolitisch etwas Außergewöhnliches geschah, bspw. 1956 der Ungarnaufstand, weswegen
in solchen Momenten immer die Hardliner Oberwasser gewannen.

Von diesen komplizierten Geschehnissen innerhalb des Systems abgesehen, die in der Praxis leider so manche geniale Idee mit
einem leichten Nachgeschmack belasteten, war es Verdienst des
Bildungssystems, daß die DDR ihre qualitative Bevölkerungspolitik
fahren konnte:

Mädchen wurden frühzeitig auf technische Fachrichtungen orientiert;
jeder, auch die Abgänger nach der 8. Klasse, wurden beruflich fortgebildet, gefördert und geleitet, bis ein qualitativ solider Abschluß erreicht war; berufsbegleitende Höherqualifizierung war
normal und wurde mehr oder weniger erwartet; voll werktätige Mütter waren normal; die Geburtenrate der DDR lag 1988 mehr als 40% über
der Geburtenrate der BRD; 1989 wuchs aus den Statistiken ablesbar eine
Generation von Kindern heran, die, umgerechnet auf IQ-Punkte, Finnen und Asiaten weit hintersichgelassen hätten; der Anteil bei den kinderlosen Frauen mit hoher Bildung (Meisterabschluß, Fachschulstudium, Hochschulstudium) war fünfmal höher als in der BRD,
bei den Frauen mit Kindern noch extremer.

Die Folgen sieht man noch heute: Ostdeutsche sind oft überqualifziert bezüglich der Arbeit, die sie verrichten, oft sogar, wenn sie vergleichbare Positionen wie zu DDR-Zeiten innehaben.

Mir ist das völlig neu, dass das DDR-Schulsystem so gut war

Vor allem innovativ. Man dachte sich eine Unmenge Mechanismen aus,
um das Niveau sukzessive zu steigern, und niemals die Leitideen

  • Einheit von Erziehung und Bildung
  • hohe Allgemeinbildung
  • Verflechtung von Theorie und Praxis
  • anwendungsfähiges Wissen
  • Chancengleichheit
  • Irrelevanz der sozialen Herkunft
  • kollektives Lernen

aus den Augen zu verlieren.

Um nur einiges zu nennen:

  • absolut verbindliche Lehrpläne
    (vorgegebener Stoff; vorgegebener zeitlicher Aufwand; Hinweise wie viele Leistungskontrollen bzw. Klassenarbeiten zu einem Thema geschrieben werden sollten; …)

  • zentralistische Kontrolle der Lehrpläne und Lehrplaneinhaltung
    (Direktoren waren angehalten, über den Fortschritt in der Lehrplanbearbeitung der polytechnischen Oberschule zu berichten;
    Gestaltung und Evaluierung der Lehrpläne erfolgte stets unter Beratung von normalen, im täglichen Unterricht stehenden Lehrern;
    sämtliche Einheitslehrbücher mußten zunächst eine staatliche
    Fachkommission durchlaufen mit Prüfung auf fachliche Korrektheit und didaktische Tauglichkeit, und danach vom Ministerium für Volksbildung die Freigabe erhalten --> „Vom Ministerium für Volksbildung der DDR als Schulbuch bestätigt.“, „Vom Ministerium für Volksbildung der DDR als Lehrbuch anerkannt.“; …)

  • anspruchsvolle Lehrerausbildung
    (straffes Diplomstudium; Zulassung nur der Besten; hoher didaktisch-pädagogischer Anteil; Schwerpunkt auf angewandter Lehre; …)

  • straffer, diziplinierter Unterricht
    (lehrerzentriert; frontal; autoritär; fachlich anspruchsvoll; reformpädagogische Abwechslungen durch gemeinschaftliches Lernen und Kollektivarbeit; Vorträge; tägliche Hausaufgaben; strenge Zensierung
    ab Klasse 1; Kopfzensuren; …)

  • „leistungssoziale“ Pädagogik und Erziehung
    (Leistungsprinzip, Lob & Tadel immer vor dem Klassenkollektiv, häufige Benotung; Ausgleich des Leistungsgefüges innerhalb einer Klasse durch eine geschickt agierende Lehrkraft, die DDR erfindet
    das (neudt.) „classroom management“; gemeinschaftliches Lernen;
    pädagogische Lenkung von Hilfsbereitschaft und Leistungsunterschieden
    der Kinder untereinander; Gleichbehandlung der Kinder, Maßregelung
    von Fehlverhalten/ Lob von guten Handlungen unabhängig von den sonstigen Leistungen)

  • Leistungsanreize
    (Abzeichen; Auszeichnungen; Ehrungen; bspw. Lessingmedaille in Silber,
    Lessingmedaille in Gold; Preise; Wettbewerbe; …)

  • geregelte Nachmittagsbetreuung im Hort
    (studierte Erzieherinnen halfen bei Erledigung der Hausaufgaben;
    Pflicht zur Hausaufgabenerledigung, ausgiebige pädagogische Förderung der Kinder auch außerunterrichtlich, Kompensation von Wissensdefiziten, falls ein Kind Probleme mit Unterrichtsstoff zeigte)

  • angewandte pädagogische Wissenschaften
    (Pädagogikwissenschaften staatlich gezwungen, für den Alltagsunterricht substanziell Verwertbares zu liefern; gezielte Fortentwicklung der angewandten Pädagogik; Fortentwicklung didaktischer Methodiken und psychologischer Strategien; intensive Untersuchungen in der Entwicklungspsychologie; Erarbeitung von Lernkurven über die Leistungsfähigkeit während der Tageserziehung
    im Zeitraum von 6.00 Uhr bis 18.00 Uhr; …)

Und so könnte ich noch seitenweise aus meinem reichhaltigen Fundus
an historischen Dokumenten zitieren respektive abschreiben.

[…] und auch nicht von Lehrformen, wo die Schüler selber drauf
kommen müssen, was sie lernen sollen.

Das lehnte die pädagogische Forschung der DDR strikt ab. :wink:

Insbesondere verwehrte man sich solcher Formen in der Unterstufe
(Grundschule), da man die Ansicht vertrat, Kinder seien unfähig,
in einer solchen Tragweite eigenverantwortlich zu lernen, um den
hohen Bildungsforderungen der Lehrpläne gerecht werden zu können.
Man zeigte an einzelnen Versuchen, daß freier Unterricht zwar
funktionieren könnte, jedoch nur, wenn die Kinder bereits über
ein hohes, vielseitiges UND anwendungsgerechtes Wissen verfügten,
sowie ein ausgeglichenes Individualverhalten innerhalb des Kollektivs
zeigen würden.
Beides ist offenkundig bei jungen Schulkindern in aller Regel
überhaupt nicht der Fall, sondern soll ja paradoxerweise gerade von
dieser Unterrichtsform herbeigeführt werden.

Allerdings gab es reformpädagogische Einstreuungen unter
Lehrerleitung/ Lehrerkontrolle bspw. Gruppenarbeit oder Projektarbeit -
vor allem in PA „Produktive Arbeit“ (= Polytechnik) und wpA „wissenschaftlich-praktische Arbeit“.

Also, nochmal die Frage: Gibt es irgendwo einen Vergleich von
DDR-Schülern mit Schülern anderer Länder?

Mir ist nur die genannte Studie von 1992 bekannt, die ich noch
nie vollständig und als Original in den Händen hatte.

Ciao

(*)

Ein Beispiel: Umgang mit Variablen im Mathematikunterricht ab Klasse 1.

Zum Weiterschmökern –
/t/g8-abitur-in-west-unmoeglich-in-ost-immer-so/4525…

2 Like

Ganz schön armseelig und verblendet!
Hi!

Angesichts der Tatsache, dass Du VIER Versuche für diese Antwort benötigt hast (Tipp: Benutze mal die Vorschau-Funktion! - ich mit meiner mangelhaften Westausbildung habe das ziemlich schnell begriffen), hast Du nicht mehr als ein simples *PLONK* verdient, da Du auf kritische sachliche Fragen gleich dreimal mit einem echt superintelligenten

Ist das jetzt Dummheit oder Polemik?

reagierst.
Wäre ich jetzt derart ahnungslos, wie Du es mir unterstellst, würde ich darauf kontern: Ist das typisch für die DDR-Bildung, dass man auf kritische Fragen mit dummer Dreistheit reagiert?

Deshalb nur kurz
http://www.kindergartenpaedagogik.de/443.html

und die Information, dass meine Patentante knappe 25 Jahre Erzieherin in Quedlinburg und Thale war (1989 hielt sie die „Ins-Raster-Presserei“ der Kinder nicht mehr aus und siedelte nach Bochum um) und meine Cousine die Erzieherinnen-Ausbildung erst gar nicht machen durfte, weil sie und ihre Eltern nicht in „der Partei“ (leider nicht das witzige Titanic-Anhängsel, sondern die SED) waren.

Ach ja - ca 70 % meiner Arbeitskollegen kommen aus Sachsen-Anhalt und zumindest die älteren sind da deutlich weniger verblendet als Du.

PLONK
Guido

1 Like

Hi!

Was mich mal interessieren würde ist, ob es irgendwo mal einen
Vergleich der Leistungsfähigkeit des DDR-Schulsystems mit z.
B. dem Bundesdeutschen gab, so in der Art von PISA oder so
ähnlich.

Man wird nicht wirklich etwas finden, da sich die Genossen auf solche Dinge grundsätzlich nicht einließen.
Aber ein kleiner Tipp: Suche mal die Nobelpreisträger nach Nationalitäten, und Du wirst feststellen, dass es immerhin einen aus der DDR gab.
Sch ja - ein weiterer ist da wohl noch existent, allerdings ist der damals rausgeflogen und kam eher aus dem künstlerischen Bereich.

Mir ist das völlig neu, dass das DDR-Schulsystem so gut war,
aber ich hatte ja meine Informationen ja auch weitgehend nur
von hier.

Dass die Finnen Teile des Systems übernahmen, ist Fakt. Ich sage ja auch nicht, dass alles schlecht war, aber vielleicht hilft Dir eine offizielle Verordnung weiter
http://www.ddr-schulrecht.de/Schulrechtssammlung%20-…

und die gesammelten Werke zum Genießen
http://www.ddr-schulrecht.de/Schulrechtssammlung%20-…

So viel zum Thema, dass es kein Einheitsbrei ist und die Erzeiherinnen individuell fördern konnten…

LG
Guido, der auch ein Kritiker unseres momentanen Systems ist, jedoch Egoist genug ist, um zu wissen, dass totalitärer Sozialismus nicht funktioniert

H wie Hola.

Angesichts der Tatsache, dass Du VIER Versuche für diese
Antwort benötigt hast

Genau, dann nach dem Klick rührte sich die Seite nicht, so daß ich öfter geklickt habe.

Dümmer und polemischer kann es gar nicht mehr werden.

hast Du nicht mehr als ein simples *PLONK* verdient,
da Du auf kritische sachliche Fragen gleich dreimal mit
einem echt superintelligenten

Ist das jetzt Dummheit oder Polemik?

reagierst.

Das waren keine kritischen Fragen, das war offenkundige
Leseunfähigkeit und Denkverweigerung.

Denn Du hast an den Stellen einfach nur polemisiert -
die Fragen gingen am Text vorbei, denn Du hast offenbar
überhaupt nicht begriffen, wonach Du gefragt hast.

Wie ich schon sagte, versuche Dich nicht an Dingen, die Du nicht
überblickst.

Wäre ich jetzt derart ahnungslos, wie Du es mir unterstellst

Das unterstelle ich nicht, das ist offenkundig - denn das zeigen
Deine recht eindimensionalen Fragen.

Beispiel:

[…]Sie sind in einer ihren Kräften und Fähigkeiten
angemessenen Weise

Warum keine individuelle Förderung um die Fähigkeiten
und Kräfte zu steigern?

Was soll man dazu noch sagen außer: Dummheit oder bewußte Polemik?

Denn: Die Zitation des Gesetzestextes beschreibt fortlaufend, wie die
Kinder pädagogisch gefördert und weiterentwickelt werden sollen.
Und dann fragst Du: „Warum [nicht] … Kräfte steigern?“.

*PLONK*

Eindeutig nicht gelesen oder gar nicht verstanden, was gelesen wurde.
2000 riß man über solche Leistungen Witze - mit dem Wort PISA.

Mehr gibt es dann auch nicht dazuzusagen. Kritische Fragen sehen
vollkommen anders aus, und erfordern erstmal, einen Text ordentlich
verarbeiten zu können.

Deshalb nur kurz
http://www.kindergartenpaedagogik.de/443.html

Der Link ist fein, aber vergleichsweise unbrauchbar.
Ich beschäftige mich jetzt mit dem Thema Bildungswesen schon über
zehn Jahre, insbesondere mit der Einheitsschule.
In der Regel sind solche im Rückblick geschriebenen Bücher mit der
Thematik „Erziehung“ affektiert geschrieben, denn was soll denn am
Ende hinten herauskommen? Freiheitliche Pädagogik ist natürlich das
Maß aller Dinge, unglaublich fortschrittlich, unübertroffen
leistungsfähig. Amen.

Ich dagegen verfüge über Unmengen staatlicher Dokumente der DDR,
habe also überlegenen Einblick in die Mechanismen, die wissenschaftlichen
Erkenntnisse, die Lenkung des Bildungsssystem et cetera.
Mit anderen Worten: Ich bin der Lage, direkt an der Quelle zu lesen,
und muß nicht aus dem Internet irgendwelche Nachfolgeliteratur von
1998 zitieren, um überhaupt irgendeine Ahnung vom Thema zu bekommen.

-)

Deine Reaktion zeigt eigentlich eher, was ich in meinem Kommentar
als Nebensatz eingeflochten hatte: ideologische Scheuklappen, kein
Wille, sich logisch mit der Thematik zu befassen, weltanschauliche
Assoziationen auf Klischeekistenniveau.

Wenn Du außer Polemik und Unkenntnis nichts beizutragen hast,
weswegen hast Du Dich ursprünglich überhaupt zu Wort gemeldet?

Man schaue sich nur einmal die affektierte Wortwahl in den Passagen an, wo direkt der „genormte Einheitsbrei“ so UNGLAUBLICH sachlich
umrissen wird. LOL

Ciao

1 Like

Hallo Guido,

Was mir an diesem DDR-Brei so völlig fehlt, ist die Förderung
der Individualität.
Da ist dauernd die Rede von Gemeinschaft, welche natürlich
auch wichtig ist, aber eine Erziehung zum genormten
Einheitsbrei kann nicht richtig sein.

Du legst den Finger genau auf den Schwachpunkt bzw. das Thema, welches den zentralen Unterschied (Konflikt) zwischen Ost- und Westerziehung bildet.
Wie weit darf Individualität gehen, und wie weit muß man sich innerhalb einer „Gemeinschaft“ einordnen?
Wie weit darf autoritäre (oder auch antiautoritäre) Erziehung gehen?
Ich denke, diese Diskussion ist auch noch nicht abgeschlossen.

  • Im Kindergarten lernen die Kinder, in zunehmendem Maße
    selbständig
    in der Gemeinschaft tätig zu sein.

Außerhalb der Gemeinschaft also nicht?

In Kindergarten/Schule usw. ist nun mal eine Gruppe („Gemeinschaft“), außerhalb ist dann zu Hause, auf der Straße, allein im Baumhaus, sonstwo…

Warum keine individuelle Förderung um die Fähigkeiten und
Kräfte zu steigern?

Das könnte man immerhin aus der Formulierung

Sie sind in einer ihren
Kräften und
Fähigkeiten angemessenen Weise

interpretieren.

  • Die Freude der Kinder am Malen, Modellieren und Basteln, am
    Singen,
    Tanzen und der Sinn für das Schöne in der Natur und in unserem
    gesellschaftlichen
    Leben sind zu wecken.
  • Die Kinder sind zur Liebe zu ihrer Heimat,

Och, da gibt es wichtigere Dinge, finde ich.

Welche?

Die Freundschaft unter den
Kindern,
die gegenseitige Hilfsbereitschaft, das Gemeinschaftsgefühl ,
die Wahrheitsliebe und die Liebe und Achtung den Eltern und
allen
anderen Menschen gegenüber sind zu entwickeln.

Sagte ich schon…?

Was sagtest du schon? Das es Wichtigeres gibt? Ich finde o.g. Dinge sehr wichtig - Liebe und Achtung/Respekt gegenüber anderen, Liebe zur Natur und Heimat ist für mich tatsächlich in gewisser Weise die Grundlage für alles.

  • Durch einen sinnvollen Tagesablauf sind feste Gewohnheiten
    herauszubilden.

…die völlig an der Individualität eines fertigen
einzigartigen Geschöpfes vorbei gehen.

Kinder sind eben nicht „fertig“, und gerade Kinder benötigen feste Regeln und Strukturen, die ihnen einen Rahmen, eine Art Halt für ihre Entwicklung geben.

Die Kinder sind allmählich an ein systematisches Lernen in der
Gruppe
heranzuführen.

  • Die Erzieherinnen arbeiten nach einem Bildungs- und
    Erziehungsplan.

…und werden so völlig der Fähigkeit beraubt, auf besondere
Situationen besonders einzugehen

Das hat erstmal gar nicht miteinander zu tun. Auch heute gibt es einen Rahmenplan für die Erziehung in Kindertagesstätten, an denen sich die Erzieher/innen orientieren. Die Eigenschaft, auf besondere Situationen eingehen zu können und jedes Kind dabei individuell zu fördern, ist meiner Meinung nach eine sehr individuelle Eigenschaft, die man hat oder nicht - und es gb in der DDR Erzieherinnen, die es gemacht haben und welche, die nicht. Und heute ist es ebenso.

Sie wirken vertrauensvoll mit den Eltern zusammen und
unterstützen sie
durch eine vielseitige pädagogische Beratung bei der Erziehung
ihrer
Kinder,

Und wenn die Eltern so gar keinen Wert darauf legen, dass sich
die Erzieherinnen weiter in die Erziehung der Kinder
einmischen, als es ein Kindergarten machen sollte?

Wie weit kann eine Betreuungseinrichtung sich NICHT einmischen, wenn sich ein Kind mehrere Stunden am Tag dort aufhält?
Was bedeutet überhaupt Erziehung?
Meiner Meinung kann man das alles nicht trennen. Kindergarten ergänzt immer die Erziehung der Eltern.

Beatrix

1 Like

Hi Beatrix,

Du legst den Finger genau auf den Schwachpunkt bzw. das Thema,
welches den zentralen Unterschied (Konflikt) zwischen Ost- und
Westerziehung bildet.

Nein, ich denke eher, dass in der DDR alles daran gesetzt wurde, staatstreue Marionetten zu erziehen (was auch eindeutig aus Gestzen und Verordnungen hervorgeht) und man bspw. selbst vor Zwangsverabreichung von Drogen bei sportlichen Talenten nicht zurückgeschreckt hat.

Der zentrale Unterschied war schlicht der freiheitliche Grundgedanke.

Wie weit darf Individualität gehen, und wie weit muß man sich
innerhalb einer „Gemeinschaft“ einordnen?

Nun ja - wenn ich mir die Erzählungen meiner Tante anhöre und, was viel aussagekräftiger ist, die schon genannte Verordnung (das war etwas schärfer, als normale Arbeitsanweisungen außerhalb einer Diktatur!), dann ist der Gedanke der Gemeinschaft in einer „sozialistischen“ Diktatur etwas, was völlig konträr zu dem verläuft, was uns unser Grundgesetz im Artikel 1, 2 (besonders der) und 5 zusichert.

Wie weit darf autoritäre (oder auch antiautoritäre) Erziehung
gehen?

Was hat jetzt Autorität mit Individualismus zu tun?

Ich denke, diese Diskussion ist auch noch nicht abgeschlossen.

Nicht, dass der Eindruck entsteht, ich sei völlig zufrieden mit den bestehenden Systemen! Ich halte viele Dinge für verbesserungswürdig, aber ich halte ein System zur Gleichschaltung für absolut unbrauchbar.

In Kindergarten/Schule usw. ist nun mal eine Gruppe

Nicht immer!
Wenn ich auf meine Vergangenheit in der Schule zurückblicke und dort den Sportunterricht aufgreife, fällt mir auf, dass ich auusschließlich in den EINZELsportarten so etwas wie Talent hatte.
Das ist nur ein Beispiel.

(„Gemeinschaft“), außerhalb ist dann zu Hause, auf der Straße,
allein im Baumhaus, sonstwo…

…unter anderem auch in der Schule - oder gibt es eine Gesamtnote für die Klasse?

Ich musste mich in der jüngeren Vergangenheit zunehmend mit dem Thema „Hochbegabung“ auseinandersetzen.
Es ist gar nicht so einfach, eine Schule zu finden, die individuellen Unterricht gestaltet. Beim typischen „Alle machen das Gleiche“ würde mein Sohn sich in Mathe zu Tode langweilen und weit unter seinen Möglichkeiten bleiben.

Unter anderem auch das meine ich mit Individualität.

Warum keine individuelle Förderung um die Fähigkeiten und
Kräfte zu steigern?

Das könnte man immerhin aus der Formulierung

Sie sind in einer ihren
Kräften und
Fähigkeiten angemessenen Weise

interpretieren.

Zugegeben könnte man das. Man könnte aber auch (vor allem bei Betrachtung des Hintergrunds) zu dem Schluss kommen, dass die nicht so fitten in diesem Rahmen bleiben (schließlich gab es ja auch genug Handwerkerstellen zu besetzen).

  • Die Kinder sind zur Liebe zu ihrer Heimat,

Och, da gibt es wichtigere Dinge, finde ich.

Welche?

Wenn ich jetzt anfange, diese Dinge aufzuzählen, schmeißt mein Chef mich raus, weil ich heute dann gar nicht mehr arbeite :smile:
Es war einfach nur MEINE Meinung.

Was sagtest du schon?

Das dauernd der Gemeinschaftsgedanke (im sozialistisch-diktatorischen Gewand) da auftaucht.

Kinder sind eben nicht „fertig“,

Jedes Kind ist in gewisser Weise „fertig“. Jedes Kind ist ein Individuum, was man nun mal nicht in Schablonen pressen kann.

und gerade Kinder benötigen
feste Regeln und Strukturen, die ihnen einen Rahmen, eine Art
Halt für ihre Entwicklung geben.

Ich habe nichts Gegenteiliges behauptet.

Das hat erstmal gar nicht miteinander zu tun. Auch heute gibt
es einen Rahmenplan für die Erziehung in Kindertagesstätten,
an denen sich die Erzieher/innen orientieren.

Ein fester Plan (und der Plan war VERDAMMT fest) ist etwas völlig anderes als ein Konzept, in dem z.T. sogar die situationsbezogene Flexibilität im Vordergrund steht.

Meiner Meinung kann man das alles nicht trennen. Kindergarten
ergänzt immer die Erziehung der Eltern.

Richtig! Es sollte aber auch bei einer Ergänzung bleiben - und das war im Plan der DDR nicht so vorgesehen.

LG
Guido

P.S. Bildung ist übrigens Ländersache. Wenn das frühere DDR-Modell doch ach so toll war, warum wendet es keines der 16 Bundesländer (einschließlich Mecklenburg-Vorpommern, Brandenburg, Berlin, Sachsen-Anhalt, Sachsen und Thüringen) an?

Ich meine: Gerade in den 5 „neuen“ (sorry, ich finde den Begriff eigentlich doof, aber dauernd alle fünfeinhalb aufzuzählen ist mir zu lang) hat die Linke als Nachfolgepartei der PDS mit sozialistischen Wurzeln doch einen erteilten Regierungsauftrag

H wie Hola.

Nein, ich denke eher, dass in der DDR alles daran gesetzt
wurde, staatstreue Marionetten zu erziehen

Eben nicht.
Du hast offenkundig absolut keine Ahnung, was hinter den Kulissen an
Auseinandersetzungen stattfand und wie weitgreifend der Widerspruch
in der DDR war zwischen Idealismus und Stalinismus.

Du zeigst hier ein eindimensionales Verständnis von Diktatur und
vermengst Assoziationen vom Dritten Reich mit der DDR.
Deutlicher neben der Spur kann man gar nicht sein.

[…]aber ich halte ein System zur
Gleichschaltung für absolut unbrauchbar.

Spätestens hier katapultierst Du Dich ins aus.
Gleichschaltung ist ein Fachbegriff bezüglich des Hitlerfaschismus,
und hat im Kontext DDR nichts verloren.

Du präsentierst über Geschichte und deutsch-deutsche Vergangeheit
ein beeindruckendes Unwissen.

Das intellektuell Faszinierende ist doch, warum die DDR ein Bildungssystem etabliert hat, was auch heute noch als das beste der Welt anzusehen ist, was aber den unvermeidlichen Untergang des Regimes zur Folge haben mußte. Denn der allseits gebildete, harmonische Mensch
läßt sich nicht einsperren…

Schon, daß Du die DDR als eine eindimensionale Diktatur wie eben das
Dritte Reich siehst, enttarnt, daß sich hier nie unvoreingenommen, geistreich und mit intellektueller Neugier der zweiten deutschen Nation gewidmet wurde.
Stattdessen erfolgt ein ums andere Mal eine Reduzierung auf irgendwelche Klischees oder parolenhaft vorgetragene Phrasen.

Ich musste mich in der jüngeren Vergangenheit zunehmend mit
dem Thema „Hochbegabung“ auseinandersetzen.

Im Gegensatz zur BRD hatte die DDR nicht einmal Berührungsängste mit dem Elitebegriff. Für begabte und talentierte Kinder gab es - neben der typischen Förderung in der Einheitsschule - Spezialklassen und Spezialschulen.

Auch in dieser Hinsicht schuf man mit großem Einsatz eine
vorbildliche Infrastruktur.

Beim typischen „Alle machen das gleiche“ würde mein Sohn sich
in Mathe zu Tode langweilen und weit unter seinen Möglichkeiten
bleiben.

Eine gnadenlos beschränkte Behauptung.

Es geht schon wieder einmal mit dem Geschwalle vom
„Alle machen das gleiche“ los.

Und in punkto Unterforderung kennst Du außerdem auch nur das Lernen in der Grundschule auf Westniveau.
Du bist überhaupt nicht in der Lage abzuschätzen, wie das zu
DDR-Zeiten im Unterricht der Einheitsschule gehandhabt wurde.

Es geht schon bei der Erziehung los. DDR-Kinder, und damit auch die allermeisten Hochbegabten, waren im und für das Kollektiv sozialisiert, was in bedeutenden Maßstäben Verhaltensauffälligkeiten und psychologische Störungen vorbeugte.
Des weiteren erdachte man eine effiziente Pädagogik, die es ermöglichte auch begabte Kinder in den gemeinschaftlichen Lernprozeß einzubinden. Dazu schrieb ich bereits an anderer Stelle.

Mich wundert es immer wieder, daß bei Förderung beinahe reflexartig
„individuelles Lernen“ gepoltert wird. Das ist ausschließlich eine Behauptung, weil in den westlichen Bundesländern nie etwas anderes bekannt gewesen ist. Es wird sich immerfort in die Flucht zum Individualismus gestürzt.
Mir kommen andere Ideen in den Sinn - weiterführende geistige Beschäftigung, die dann aber konstruktiv in den Lernfortschritt des Kollektivs eingebaut werden muß, bspw. indem das Kind ein Referat hält, oder den anderen erklärt, was es an tiefergreifendem Wissen
erhaschen konnte; oder gemeinschaftliches Arbeiten, Unterstützung
der schwächeren Schüler, bspw. Wiederholen, Erklären, Üben;
oder gute Schüler für hervorstechende Aufgaben in die Pflicht nehmen,
bspw. Planung und Leitung einer Klassendiskussion.

Sowas hilft auch hochbegabten Kindern, denn Hochbegabte müssen sich
später wie jeder andere Mensch in der Gemeinschaft bewegen.
Überbetontes individuelles Lernen trennt hier absolut unnötig vom Kollektiv ab. Gerade da vergleichsweise oft die Intelligenz nicht mit
der geistigen Reife eines hochbegabten Kindes übereinstimmt, muß dort
das Schwergewicht auf der Sozialisation liegen.
Das bestätigt auch die Intelligenzforschung; Minderleistende sind fast immer deswegen minderleistend, weil sie zu gut Deutsch verzogen worden sind.(*)

Man könnte aber auch (vor allem bei Betrachtung des Hintergrunds)
zu dem Schluss kommen, dass die nicht so fitten in diesem Rahmen bleiben

Man könnte zu einem solchen Schluß kommen, wenn man
nicht in der Lage ist, vernünftig zu lesen.
Aber wer natürlich aus einem fortlaufend geschriebenen Zusammenhang
eine Zeile herausreißt und diese dann fehlinterpretiert, tja …

Kinder sind eben nicht „fertig“

Jedes Kind ist in gewisser Weise „fertig“. Jedes Kind ist ein
Individuum, was man nun mal nicht in Schablonen pressen kann.

Falsch!
Wäre dem so, würde auch unsere Gesellschaft jetzt ÜBERHAUPT nicht funktionieren.

Es besteht ein klares Abhängigkeitsverhältnis Kind-Kollektiv,
bzw. Kind-Eltern. Kinder sind KEINE „kleinen Erwachsenen“ und nicht
im entfernstesten „mündige Wesen“ oder „mündige Bürger“.

Wäre dem so, müßte man nämlich einem Kind ein Buch in die Hand
drücken können mit den Worten „In einem Jahr ist der und der Wissensstand zu erreichen, in einem Jahr wissen Sie außerdem, wie
Sie sich in der Gemeinschaft zu benehmen haben, und für Ihr
Auskommen sorgen Sie natürlich selber. Ab jetzt.“

Kinder haben bis in ein vergleichsweise hohes Alter bedeutend mehr
Pflichten als Rechte, die gesellschaftlichen Rechte muß man sich
nämlich erst mittels einer gewissen Tauglichkeit verdienen.
(Und wenn man sich die Jugendlichen von heute so anschaut, gewinnt
man den Eindruck, die geistige Reife kommt später und später und
nicht mit 18 Jahren.)

Kinder sind intellektuell wie verhaltenstechnisch klarerweise das untergeordnete Glied in einer durch Autorität geprägten Hierarchie.

Das verneinen zu wollen und mit „demokratischer Erziehung“, „antiautoritärer Erziehung“ oder „Individualismus“ bringt die ganze Jämmerlichkeit pseudomoderner Pädagogik auf den Punkt.

Ein fester Plan (und der Plan war VERDAMMT fest)

Ja, und der feste Plan beinhaltete auch reale Freiräume, um eine
„Planübererfüllung“ oder in kleinem Rahmen auch ein bescheidenes
Abweichen von der Linie zu ermöglichen.

Es sollte aber auch bei einer Ergänzung bleiben - und
das war im Plan der DDR nicht so vorgesehen.

Unfug.

Wäre das im Plan vorgesehen, hätte ein gesetzlicher Zwang
zur Kinderbetreuung bestanden.

Es war jeder Familie freigestellt, die Kindereinrichtungen zu nutzen,
oder eben auch nicht.

Und Kindergarten kann niemals nur ergänzen!
Diese Haltung ist es ja gerade, weshalb westdeutsche Kindergärten
auch jetzt noch in der Regel eine blanke Aufbewahrungseinrichtung
darstellen.

Wenn ich ein Kind, verbindlich pünktlich (!) um 7.00 Uhr in den
Kindergarten schaffe, und das Kind 17.00 Uhr abhole, oder wenn das
Kind dann später mit 5 Jahren alleine den Nachhauseweg geht, KANN
eine Einrichtung überhaupt nicht nur ergänzen.
Denn dann würde das Kind zehn Stunden lang potenziell beinahe nichts
an Erziehung und Bildung mitbekommen.

Das ist doch logischer Schwachsinn bis in den Himmel;
unserer Schulen sollen am besten sofort wieder endlich
Erziehungseinrichtung werden, und die Kindergärten,
die die entscheidende Vorarbeit für das restliche Leben
leisten, müssen sich weitestgehend zurückhalten?!

Also immer wenn Du denkst, dümmer gehts nicht mehr, naja …

Ciao

(*)

/t/schulwechsel-gymnasium-realschule/4549031/9

Hallo!

Ich denke, da ist trotz allen Lobes (oder eben trotz aller Abneigung) zu differenzieren - und zwar SEHR zu differenzieren.

  • Einheit von Erziehung und Bildung
  • hohe Allgemeinbildung
  • Verflechtung von Theorie und Praxis
  • anwendungsfähiges Wissen
  • Chancengleichheit
  • Irrelevanz der sozialen Herkunft
  • kollektives Lernen

Alles Schlagworte, die ich seit der „Einführung in die Pädagogik“ bis zum Examen hin hundertmal gehört habe. Heute wird darüber bestimmt etwas kritischer reflektiert als vor 20 Jahren (und es heißt natürlich nicht mehr „kollektives“ :wink: ). Selbst die „Einheit von Erziehung und Bildung“ war Thema Nr. 2 meiner Staatsexamensprüfung im Jahr 2006 im Fachbereich Schulpädagogik (in Bayern!!!). Alles nicht neu und nicht alt.
Um noch eines herauszugreifen: Die „Irrelevanz der sozialen Herkunft“. Du kannst heute in jedem einigermaßen wertfreien Lehrwerk der Soziologie (oder verwandter Wissenschaften) nachlesen, dass dies ein wunderschönes Märchen ist, das bis heute gern hochgehalten wird und nichts mit der Realität zu tun hat. Es waren nicht die Arbeiter-und Bauernkinder, die besonders häufig das Gymnasium besuchten, sondern es fand eine enorme Reproduktion der sog. sozialistischen Intelligenz statt (davon Anteil der Studenten 1988: 78%; Arbeiterkinder: 7%). Bereits in den 60er Jahren wurden die weiterführenden Schulen quasi „sozial geschlossen“.

Um nur einiges zu nennen:

  • absolut verbindliche Lehrpläne
    (vorgegebener Stoff; vorgegebener zeitlicher Aufwand; Hinweise
    wie viele Leistungskontrollen bzw. Klassenarbeiten zu einem
    Thema geschrieben werden sollten; …)

Das findest du gut? Wo bleibt da Raum für individuellen Gestaltungsspielraum, vielleicht sogar zugunsten der Kinder!?!

  • zentralistische Kontrolle der Lehrpläne und
    Lehrplaneinhaltung
    (Direktoren waren angehalten, über den Fortschritt in der
    Lehrplanbearbeitung der polytechnischen Oberschule zu
    berichten;
    Gestaltung und Evaluierung der Lehrpläne erfolgte stets unter
    Beratung von normalen, im täglichen Unterricht stehenden
    Lehrern;
    sämtliche Einheitslehrbücher mußten zunächst eine staatliche
    Fachkommission durchlaufen mit Prüfung auf fachliche
    Korrektheit und didaktische Tauglichkeit, und danach vom
    Ministerium für Volksbildung die Freigabe erhalten --> „Vom
    Ministerium für Volksbildung der DDR als Schulbuch
    bestätigt.“, „Vom Ministerium für Volksbildung der DDR als
    Lehrbuch anerkannt.“; …)

Viele Lehrbücher heute sind gar nicht so schlecht wie ihr Ruf. War da selbst positiv überrascht, als ich meine Examensthemen in den Fächern mal im Lehrplan (der in Bayern zugegebenermaßen sehr vage ist) und in den zugelassenen Büchern nachgeschaut habe. Durchaus alles vorhanden und vieles gut dargestellt.

  • anspruchsvolle Lehrerausbildung
    (straffes Diplomstudium; Zulassung nur der Besten; hoher
    didaktisch-pädagogischer Anteil; Schwerpunkt auf angewandter
    Lehre; …)

Das ist ja nicht wirklich schwer… :wink:

  • straffer, diziplinierter Unterricht
    (lehrerzentriert; frontal; autoritär; fachlich anspruchsvoll;
    reformpädagogische Abwechslungen durch gemeinschaftliches
    Lernen und Kollektivarbeit; Vorträge; tägliche Hausaufgaben;
    strenge Zensierung
    ab Klasse 1; Kopfzensuren; …)

  • „leistungssoziale“ Pädagogik und Erziehung
    (Leistungsprinzip, Lob & Tadel immer vor dem Klassenkollektiv,
    häufige Benotung; Ausgleich des Leistungsgefüges innerhalb
    einer Klasse durch eine geschickt agierende Lehrkraft, die DDR
    erfindet
    das (neudt.) „classroom management“; gemeinschaftliches
    Lernen;
    pädagogische Lenkung von Hilfsbereitschaft und
    Leistungsunterschieden
    der Kinder untereinander; Gleichbehandlung der Kinder,
    Maßregelung
    von Fehlverhalten/ Lob von guten Handlungen unabhängig von den
    sonstigen Leistungen)

Klingt toll, möchte ich anzweifeln. „Gleichbehandlung“ der Kinder?! Ich war nur ein Jahr im DDR-Schulsystem und habe es nicht direkt erlebt. Andere waren länger drin und durften plötzlich nicht mehr mit Schüler X sprechen (vom Lehrer aus!), weil dessen Vater/Bruder/Nachbar Wasserhähne aus dem Westen hatte und das alles sehr verdächtig war. Bestrafung gab es auch bei uns (oder eben nicht). Ich glaube, der Junge, der mir damals auf die Jacke gespuckt hat, rennt bis heute frei herum…

  • Leistungsanreize
    (Abzeichen; Auszeichnungen; Ehrungen; bspw. Lessingmedaille in
    Silber,
    Lessingmedaille in Gold; Preise; Wettbewerbe; …)

Ich habe einmal den ersten Platz in der Englischolympiade gemacht, wir hatten Mathe- und Physikausscheide (bis hin zur Bundesebene, wenn man gut ist), es gibt Geographiewettbewerbe und Ehrungen aller Art (für Leistung und Engagement). Wie gesagt, alles nach 1990.

  • geregelte Nachmittagsbetreuung im Hort
    (studierte Erzieherinnen halfen bei Erledigung der
    Hausaufgaben;
    Pflicht zur Hausaufgabenerledigung, ausgiebige pädagogische
    Förderung der Kinder auch außerunterrichtlich, Kompensation
    von Wissensdefiziten, falls ein Kind Probleme mit
    Unterrichtsstoff zeigte)

Wenn man am richtigen Ort ist, gibt es das bis heute. Sogar mittlerweile in Bayern :wink:

  • angewandte pädagogische Wissenschaften
    (Pädagogikwissenschaften staatlich gezwungen, für den
    Alltagsunterricht substanziell Verwertbares zu liefern;
    gezielte Fortentwicklung der angewandten Pädagogik;
    Fortentwicklung didaktischer Methodiken und psychologischer
    Strategien; intensive Untersuchungen in der
    Entwicklungspsychologie; Erarbeitung von Lernkurven über die
    Leistungsfähigkeit während der Tageserziehung
    im Zeitraum von 6.00 Uhr bis 18.00 Uhr; …)

Kollektive Lernkurven oder individuelle Lernkurven? Ich lerne v.a. zwischen 10 und 20 Uhr. Am besten wohl so gegen 3. Und du?

Um zurück zum Ausgangsthema, den Kindergärten, zu kommen: Mit den Bildungsplänen der DDR wurde auch nach 1990 in vielen Kindergärten weitergearbeitet, natürlich v.a. inoffiziell. Viele Kindergärten waren da durchaus innovativ und haben aus vorhandenem und neuen etwas entwickelt, was jetzt wieder Bildungsstandards o.ä. heißt und offiziell wieder eingeführt wurde. Die Erzieherinnen, die in der DDR ausgebildet wurden, sind natürlich mit der Ideologie ihres Staates in Berührung (und ggf. auch in Konflikt) geraten. Ich würde aber schon sagen, dass die meisten selbstständig genug waren, um nicht dem Wohl des Staates, sondern dem Wohl des Kindes zu dienen. Eine Indoktrinierung in diesem Alter finde ich extrem überbewertet. Fragt man heute einen vierjährigen, was er so von Demokratie hält, ich denke, er würde sagen „Kenne ich nicht, bei uns gibts aber oft Pizza.“. Friedenstauben zu basteln oder im Altenheim zu singen - das hat mich nicht zu einem besseren Sozialisten gemacht. Ansonsten mussten wir nie Antreten, keine Appelle abhalten, keine Soldaten pflegen, keine bösen Lieder singen (zumindest keine, die mich nachhaltig geprägt hätten), nie dem Erich winken und auch nicht unter seinem Porträt schlafen. Da halte ich kirchliche Kindergärten, die hier sehr verbreitet sind, für wesentlich „gefährlicher“ (wenn man als Eltern mit der „Ideologie“ dort nichts anfangen kann). Dort wird mehr praktiziert.

Zur Ausstattung der Kindergärten: Wir hatten von Lego-ähnlichen Bausteinchen über Holzklötze und Puppenwagen, Kuscheltieren und Knetmasse, Kipplastern und Bilderbüchern alles, was es wohl so gab. Es wurde viel Wert auf kreative Arbeit gelegt (ich habe eine riesige Sammlung mit sehr kreativen Arbeiten :wink: )und viel draußen gespielt. Dann kam die Wende und plötzlich standen da Plastikküchen, Matchboxautos, Fahrräder, tonnenweise Filzstifte und alles, was so richtig bunt war. Und ich musste in die Schule. Was mich beruhigt: Der Kindergarten wurde drei Jahre später geschlossen und ist heute Treff für eine Arbeitsloseninitiative und Sitz der Stadtteilpolizei. Spielzeug macht also noch keinen lebendigen Kindergarten :wink:

Grüße!

offtopic :wink:)
H wie Hola.

  • Einheit von Erziehung und Bildung
  • hohe Allgemeinbildung
  • Verflechtung von Theorie und Praxis
  • anwendungsfähiges Wissen
  • Chancengleichheit
  • Irrelevanz der sozialen Herkunft
  • kollektives Lernen

Alles Schlagworte, die ich seit der […] hundertmal gehört habe.

Mit dem Unterschied, daß es, im Ggs. zu heute, keine Phrasen waren,
sondern ernstgenommene idealistische Pädagogik.
Es wäre ohne Probleme der Nachweis möglich, daß es für jeden einzelnen Stichpunkt in der DDR *mehrere* schulpraktische Entsprechungen gab, währenddessen unsere heißgeliebte Kultusministerkonferenz defacto
ausschließlich hohle Reden schwingt und auf Jahre hinaus im Schulalltag nichts passiert.

Zudem bezweifle ich stark, daß die pädagogischen Wissenschaften
der DDR Ähnliches darunter verstanden haben, wie es dieser Tage
gelehrt wird.

Um noch eines herauszugreifen: Die „Irrelevanz der sozialen
Herkunft“. Du kannst heute in jedem einigermaßen wertfreien
Lehrwerk der Soziologie (oder verwandter Wissenschaften)
nachlesen, dass dies ein wunderschönes Märchen ist, das bis
heute gern hochgehalten wird und nichts mit der Realität zu
tun hat. Es waren nicht die Arbeiter-und Bauernkinder, die
besonders häufig das Gymnasium besuchten, sondern es fand eine
enorme Reproduktion der sog. sozialistischen Intelligenz statt
(davon Anteil der Studenten 1988: 78%; Arbeiterkinder: 7%).
Bereits in den 60er Jahren wurden die weiterführenden Schulen
quasi „sozial geschlossen“.

Das ist grober Unfug, und kommt davon, wenn man keine Statistiken
verstehen kann.

Deine Zahl, die ich sogar eigentlich mittels Dokumenten des
Volksbildungsministeriums überprüfen müßte, aber ich
lasse es einmal so stehen, stammt von 1988.

Mit anderen Worten: Es liegen mehr als 40 Jahre Einheitsschule
hinter dem Osten.

Folgerichtig: Wo die Eltern noch echte Arbeiterklasse waren,
waren die Kinder das natürlich nicht mehr - denn die Eltern hatten
ja studiert oder andere partiell akademische Höherqualifikation(en)
hinter sich.

Deswegen auch der Begriff der „sozialistischen Intelligenz“, der
nicht mit der gesellschaftlichen Schichtung des Westens verwechselt
werden darf, sondern die Bildung einer Intelligenz auf dem Fundament
bzw. mit dem Hintergrund der Arbeiterklasse meint.

  • absolut verbindliche Lehrpläne
    (vorgegebener Stoff; vorgegebener zeitlicher Aufwand; Hinweise
    wie viele Leistungskontrollen bzw. Klassenarbeiten zu einem
    Thema geschrieben werden sollten; …)

Das findest du gut?

Wer findet das Kraft des logischen Denkens nicht gut?

Wenn Dir vernünftige „Ostlehrer“ eines sofort wie aus der Pistole
nahelegen, dann sind es die verbindlichen Lehrpläne.
Und diese Lehrpläne wurden, im Ggs. zu heute, nicht am Runden Tisch
aus der Ferne entschieden, waren zudem einer permanenten Analyse
bzw. Beobachtung unterzogen.

Absolut verbindliche Lehrpläne vereinfachen jede Menge, bspw.
können sich die Lehrer auf das eigentliche Lehren, also die
didaktisch-pädagogische Vermittlung konzentrieren.
Stundengestaltung rückte vermehrt in den Mittelpunkt; die Lehrer
wurden zu hoher fachlicher und noch mehr zu hoher pädagogischer
Güte angehalten, bekamen umgekehrt allerdings auch wohldurchdachte
Hilfsmittel (Handreichungen, Bücher, Erläuterungen zum Lehrplan)
an die Hand.

Auf Grund des zentralistischen, national einheitlichen Aufbaus
des DDR-Bildungssystems konnte damit erreicht werden, daß in
jeder POS respektive EOS in jedem Fach das gleiche Kapitel zur
gleichen Zeit und auf gleichem, hohen Niveau unterrichtet wurde.

Darüber hinaus waren auch Spielräume ministeriell geplant, so daß
die Einheitsschule eben in kein starres Gebilde verkam.

Zitat Ministerium für Volksbildung, Lehrplan der erweiterten
zwölfklassigen allgemeinbildenden polytechnischen Oberschule,
Erläuterungen zur Stundentafel, 1965:

„… Das Schuljahr umfaßt 38 Wochen. 30 Wochen dienen der
Stoffvermittlung auf Grundlage der Lehrpläne. Die restlichen
Unterrichtswochen stehen dem Lehrer für Wiederholung, Festigung
und Vertiefung der Kenntnisse zur Verfügung. …“

Andere Spielräume finden sich in den fachdidaktischen Erläuterungen
der jeweiligen Fächer. Zitat ebenda, Lehrplan für Physik:

„… Die im Lehrplan angegebenen Themen der Praktika sind als eine
Empfehlung zu betrachten und können vom Lehrer auch erweitert werden.
Dabei ist aber zu sichern, daß jeder Schüler eine Mindestanzahl von
Praktika durchführt. …“

Hieran sieht man, daß die Einheitsschule das hohe Niveau in der
Breite mit Hilfe der Lehrpläne strikt aufrechterhielt und simultan
Freiräume nach oben kannte.

Freilich nicht nach unten, denn das wäre ja absurd.

Viele Lehrbücher heute sind gar nicht so schlecht wie ihr Ruf.

Das betreitet niemand. Abgesehen davon, daß vor allem die mathematisch-naturwissenschaftliche
Fachliteratur der DDR didaktisch bedeutend besser aufbereitet war
und ist, fehlte das Verlagschaos dieser Tage.

So gut wie jeder Verlag kocht sein eigenes Süppchen; soviele Verlage
es gibt, soviele verschiedene qualitativ stark streuende Lehrbücher
gibt es, natürlich gleich mit einer Horde zumeist teurer Arbeitshefte
auf dem Fuße. Zentralistische Kontrolle von Fachwissen und Didaktik fehlt
bzw. findet nur vergleichweise in geringen Maßen im Verlag selber statt.

Dagegen waren die DDR-Lehrbücher national einheitlich (Volk und Wissen
Volkseigener Verlag Berlin) und immer vom Ministerium geprüft.

im Lehrplan der in Bayern zugegebenermaßen sehr vage ist

So?

Ich dachte, in Bayern sei der Lehrplan relativ eng.

Zumindest brüstet sich Bayern (wie immer) im Diskurs gerne mit
ziemlich genauen Vorgaben im Lehrplan.

  • anspruchsvolle Lehrerausbildung
    (straffes Diplomstudium; Zulassung nur der Besten; hoher
    didaktisch-pädagogischer Anteil; Schwerpunkt auf angewandter
    Lehre; …)

Das ist ja nicht wirklich schwer… :wink:

Wie gut, daß der Smiley dahinterklemmt, ansonsten könnte man das
glatt ernstnehmen.

Klingt toll, möchte ich anzweifeln. […]

Was sonst. :wink:

Dümmliche Gegenbeispiele findet man zudem bei allem.
Ich habe nie bestritten, daß es nicht auch Lehrer gab, die eher
Parteisoldat oder fehlgeleiteter Ideologe waren.

Merkwürdigerweise getraut sich aber keiner der immer schnell auf
dem Plan befindlichen Kritiker, den Vergleich zu heute zu ziehen.
Mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit springen dieser
Tage weitaus mehr untaugliche Pädagogen im Bildungssystem herum.

  • Leistungsanreize
    (Abzeichen; Auszeichnungen; Ehrungen; bspw. Lessingmedaille in
    Silber, Lessingmedaille in Gold; Preise; Wettbewerbe; …)

[…]Wie gesagt, alles nach 1990.

Ach, hier genügt der Eins-zu-eins-Vergleich plötzlich wieder?

Du übersiehst, daß solche Anreize nach 1990 abseits des Kollektivs
stattfinden, weswegen auch sogleich der Anreiz für die anderen
gemindert ist. Solche Auszeichnungen bzw. Ehrungen waren nicht nur
Ausdruck individueller Leistung, sondern dienten gleichzeitig als
Vorbild, Maßgabe, Anregung, oder wie man es auch nennen mag, für
das Klassenkollektiv.

Ich bin ja nun auch viele Jahre im gegliederten Schulsystem gewesen,
und sämtliche Anreize, die Du aufgezählt hast, fanden grundsätzlich
abseits vom Rest statt. Wenn die Lehrer nicht ab und an einen Ton
gesagt hätten, hätte man nicht einmal mitbekommen, daß ein Mitschüler
gerade irgendwo etwas gewonnen hatte.

  • geregelte Nachmittagsbetreuung im Hort
    (studierte Erzieherinnen halfen bei Erledigung der
    Hausaufgaben; Pflicht zur Hausaufgabenerledigung, ausgiebige
    pädagogische Förderung der Kinder auch außerunterrichtlich,
    Kompensation von Wissensdefiziten, falls ein Kind Probleme mit
    Unterrichtsstoff zeigte)

Wenn man am richtigen Ort ist, gibt es das bis heute.

Grober Unfug.
Wäre dem nämlich so, hätte es nie den blinden Aktionismus in punkto
Ganztagsschule (oder in punkto frühkindliche Betreuung) gegeben.
Und nichtmal dort tut man Sinnvolles! Statt echte Nachmittagsbetreuung
zu schaffen, strecken die meisten Bundesländer den Unterricht bis tief
in den Nachmittag hinein.

Auch hier darf man nicht leichtfertig traditionelle westdeutsche
Betreuungsvorstellungen in einen Korb mit den jahrzehntelang
gewachsenen Erziehungsstrukturen des Ostens verwechseln, nur weil
vielleicht verwandte Begriffe benutzt werden.

Die Betonung muß ziemlich stark auf „Wenn man am richtigen Ort ist, …“ liegen,
so daß die Bemerkung mehr als nur äußerst seltene, und
somit für die Systembetrachtung irrelevante Einzelfälle in den
Alten Ländern erfaßt.

  • angewandte pädagogische Wissenschaften
    (Pädagogikwissenschaften staatlich gezwungen, für den
    Alltagsunterricht substanziell Verwertbares zu liefern;
    gezielte Fortentwicklung der angewandten Pädagogik;
    Fortentwicklung didaktischer Methodiken und psychologischer
    Strategien; intensive Untersuchungen in der
    Entwicklungspsychologie; Erarbeitung von Lernkurven über die
    Leistungsfähigkeit während der Tageserziehung
    im Zeitraum von 6.00 Uhr bis 18.00 Uhr; …)

Kollektive Lernkurven oder individuelle Lernkurven?

Allgemeine psychologische Lernkurven.

Um zurück zum Ausgangsthema, den Kindergärten, zu kommen:
Mit den Bildungsplänen der DDR wurde auch nach 1990 in vielen
Kindergärten weitergearbeitet, natürlich v.a. inoffiziell.

Was Du nicht sagst. :wink:

Viele Kindergärten waren da durchaus innovativ und haben aus
vorhandenem und neuen etwas entwickelt, was jetzt wieder
Bildungsstandards o.ä. heißt und offiziell wieder eingeführt
wurde. Die Erzieherinnen, die in der DDR ausgebildet wurden,
sind natürlich mit der Ideologie ihres Staates in Berührung
(und ggf. auch in Konflikt) geraten. Ich würde aber schon
sagen, dass die meisten selbstständig genug waren, um nicht
dem Wohl des Staates, sondern dem Wohl des Kindes zu dienen.
Eine Indoktrinierung in diesem Alter finde ich extrem
überbewertet. Fragt man heute einen vierjährigen, was er so
von Demokratie hält, ich denke, er würde sagen „Kenne ich
nicht, bei uns gibts aber oft Pizza.“. Friedenstauben zu
basteln oder im Altenheim zu singen - das hat mich nicht zu
einem besseren Sozialisten gemacht. Ansonsten mussten wir nie
Antreten, keine Appelle abhalten, keine Soldaten pflegen,
keine bösen Lieder singen (zumindest keine, die mich
nachhaltig geprägt hätten), nie dem Erich winken und auch
nicht unter seinem Porträt schlafen.

So war es ja auch fast überall.

Da halte ich kirchliche
Kindergärten, die hier sehr verbreitet sind, für wesentlich
„gefährlicher“ (wenn man als Eltern mit der „Ideologie“ dort
nichts anfangen kann). Dort wird mehr praktiziert.

Zitat, Akademie der pädagogischen Wissenschaften der DDR,
Institut für Theorie und Methodik der sozialistischen Erziehung,
Handreichungen für Lehrer und Erzieher, Erziehungsziele der
Klasse 3 und Klasse 4, 1971:

„… Durch die Kenntnis von den Ursachen einiger Naturerscheinungen
sollen die Schüler erkennen, daß es keine übernatürlichen Erscheinungen
gibt und man deshalb jeden Aberglauben ablehnen muß
(Gott, Teufel, Gespenster, Hexen, schwarzer Mann usw.). …“ :smile:)

Zur Ausstattung der Kindergärten: Wir hatten von
Lego-ähnlichen Bausteinchen über Holzklötze und Puppenwagen,
Kuscheltieren und Knetmasse, Kipplastern und Bilderbüchern
alles, was es wohl so gab. Es wurde viel Wert auf kreative
Arbeit gelegt (ich habe eine riesige Sammlung mit sehr
kreativen Arbeiten :wink: )und viel draußen gespielt. Dann kam die
Wende und plötzlich standen da […]

Gott sei Dank war ich zu dem Zeitpunkt schon in der Schule.

Subjektiv hatte man *als Kind* nämlich den Eindruck, daß sich
anscheinend erstmal nichts änderte. Nur der Sonnabendunterricht
war plötzlich abgeschafft. ._.

Ciao

Hallo!

Deine Zahl, die ich sogar eigentlich mittels Dokumenten des
Volksbildungsministeriums überprüfen müßte, aber ich
lasse es einmal so stehen, stammt von 1988.

Na klar, wir überprüfen seit neuestem Zahlen, die nicht ganz so gut aussehen, mit einem Dokument des Volksbildungsministeriums. Sehr qualifiziert.
(Zahlen stammen vom Leipziger Zentralinstitut für Jugendforschung, nachzuschlagen bei Geißler, S.289)

Folgerichtig: Wo die Eltern noch echte Arbeiterklasse waren,
waren die Kinder das natürlich nicht mehr - denn die Eltern
hatten
ja studiert oder andere partiell akademische
Höherqualifikation(en)

Na logisch. Nach deinen Aussagen entsprechen also 78% der Intelligenzkinder an Hochschulen der DDR einem gleichen Anteil an 78% „Intelligenzmenschen“ in der DDR. Wo waren denn dann die ganzen Arbeiter und Bauern?! Noch 1988 hatten gerade einmal 8% der DDR-Bürger einen Universitätsabschluss und 18% einen Fachschul- oder Meisterabschluss. Wo jetzt die 78% herkommen, weiß ich nicht.

hinter sich.

Deswegen auch der Begriff der „sozialistischen Intelligenz“,
der
nicht mit der gesellschaftlichen Schichtung des Westens
verwechselt
werden darf, sondern die Bildung einer Intelligenz auf dem
Fundament
bzw. mit dem Hintergrund der Arbeiterklasse meint.

Es war einmal…

  • absolut verbindliche Lehrpläne
    (vorgegebener Stoff; vorgegebener zeitlicher Aufwand; Hinweise
    wie viele Leistungskontrollen bzw. Klassenarbeiten zu einem
    Thema geschrieben werden sollten; …)

Das findest du gut?

Wer findet das Kraft des logischen Denkens nicht gut?

Ich.
Ich möchte nicht von einem grauhaarigen Mann im Ministerium für Lehrsicherheit gesagt bekommen, wann ich zu welchem Thema eine LK zu schreiben habe. Ich möchte auch gern, wenn die Thematik der Identitätsfindung bei Max Frisch bei den Schülern gut ankommt, spontan und ohne vorherige Genehmigung ein paar Stunden dranhängen dürfen. Ich möchte auch Kafka lesen lassen, auch wenn es das Ministerium nicht will, und ich möchte REAGIEREN können.

bekamen umgekehrt allerdings auch
wohldurchdachte
Hilfsmittel (Handreichungen, Bücher, Erläuterungen zum
Lehrplan)
an die Hand.

Glaube mir, es ist auch heute nicht alles schlecht. Wenn man sich mal umschaut, findet man tausende von tollen Handreichungen. Man muss nur wollen!

Auf Grund des zentralistischen, national einheitlichen Aufbaus
des DDR-Bildungssystems konnte damit erreicht werden, daß in
jeder POS respektive EOS in jedem Fach das gleiche Kapitel zur
gleichen Zeit und auf gleichem, hohen Niveau unterrichtet
wurde.

Klar, weil alle Menschen gleich sind. Kollektiv oder so heißt das. Sorry, gibt es in meinem Sprachschatz nicht. Zumindest nicht in dem, mit dem ich ernsthafte Gespräche führe.

Freilich nicht nach unten, denn das wäre ja absurd.

Natürlich, wer blöd ist, hat halt einfach verloren. Wäre ja sonst auch absurd.

im Lehrplan der in Bayern zugegebenermaßen sehr vage ist

So?

Ich dachte, in Bayern sei der Lehrplan relativ eng.

„Eng“ und „vage“ sind keine Wörter einer Wortfamilie. MIt „vage“ meine ich „interpretationsoffen“. Er ist voll, aber nicht so formuliert, als dass man jene Ganzschrift lesen und dieses spezifische Experiment machen müsste.
Falls du Interesse hast, den Lehrplan Bayerns kann man online locker finden, gib mal ISB und Lehrplan Bayern ein und du hast sie alle.

Ach, hier genügt der Eins-zu-eins-Vergleich plötzlich wieder?

Hä?!

Du übersiehst, daß solche Anreize nach 1990 abseits des
Kollektivs
stattfinden, weswegen auch sogleich der Anreiz für die anderen
gemindert ist. Solche Auszeichnungen bzw. Ehrungen waren nicht
nur
Ausdruck individueller Leistung, sondern dienten gleichzeitig
als
Vorbild, Maßgabe, Anregung, oder wie man es auch nennen mag,
für
das Klassenkollektiv.

Dann warst du aber auf einer seltsamen Schule. Vielleicht war dort das Lehrer-Kollektiv einfach ein schlechtes? Es gibt wirklich reichlich Initiativen und Wettbewerbe, die Schüler und Klassen ansprechen sollen. Einen engagierten Lehrer braucht es natürlich trotzdem. Aber nicht immer ist jedes Engagement auch gewünscht. Ich fand ja nichts schlimmer, als jedes Jahr wieder bei der 1.Stufe der Matheolympiade mitmachen zu müssen. Erwähnt wurde ich da nämlich nie. Ich weiß aber bis heute, wer da immer gewonnen hat :wink:

Wenn man am richtigen Ort ist, gibt es das bis heute.

Grober Unfug.
Wäre dem nämlich so, hätte es nie den blinden Aktionismus in
punkto
Ganztagsschule (oder in punkto frühkindliche Betreuung)
gegeben.
Und nichtmal dort tut man Sinnvolles! Statt echte
Nachmittagsbetreuung
zu schaffen, strecken die meisten Bundesländer den Unterricht
bis tief
in den Nachmittag hinein.

Weißt du, deine vorhin zitierte studierte Hortnerin ist für mich ein Trauma schlechthin geworden. Ich kann mich ja jetzt mal über sie auslassen. Wir mussten nämlich ihre Tasche und ihre Decke in den Wald tragen, wo sie sich in die Sonne legte und uns den Tag genießen ließ. Wir waren so um die drei Stunden pro Nachmittag allein auf uns gestellt. Wer zuletzt in der Kantine war, musste den ganzen Nachmittag auf ihren Hund aufpassen. Wenn es geregnet hat und wir in der Schule Mittagsschlaf machen mussten (und nicht konnten), hat sie mit Bauklötzen nach uns geworfen. Nach ca. einem Jahr wurde Anzeige gegen sie erstattet. Leider genoss sie irgendwie Vollschutz. Ab der 2.Klasse war ich „Schlüsselkind“. Das war tausend Mal besser, als bei dieser studierten Hortnerin (sie war während der ganzen DDR-Zeit Hortnerin, aber dort konnte man ihr wohl noch weniger) „betreut“ zu werden. Ich war danach nie wieder im Hort. Mein Bruder ist Jg. 1991, GS also 1997 bis 2001. Er liebte den Hort. Soweit ich mich erinnere, gab es da keine studierten Hortnerinnen mehr. Die waren einfach nur nett und folgten nicht dem Plan des Ministeriums für Nachmittagserziehung mittels Bauklötzen im Schulhort.
Vielleicht hatte ich ja aber auch einfach nur Pech…

Zitat, Akademie der pädagogischen Wissenschaften der DDR,
Institut für Theorie und Methodik der sozialistischen
Erziehung,
Handreichungen für Lehrer und Erzieher, Erziehungsziele der
Klasse 3 und Klasse 4, 1971:

„… Durch die Kenntnis von den Ursachen einiger
Naturerscheinungen
sollen die Schüler erkennen, daß es keine übernatürlichen
Erscheinungen
gibt und man deshalb jeden Aberglauben ablehnen muß
(Gott, Teufel, Gespenster, Hexen, schwarzer Mann usw.). …“

-))

Ich lasse jedem seinen Glauben, mein Nachbar glaubt an Gott und du an die Verfassung der DDR. Ich glaube halt an meinen Menschenverstand.

Vielleicht sollte man das ganze wirklich mal verlagern, in „Bildung und Erziehung“ zum Beispiel.

Grüße,
sonne

1 Like

H wie Hola.

Deine Zahl, die ich sogar eigentlich mittels Dokumenten des
Volksbildungsministeriums überprüfen müßte, aber ich
lasse es einmal so stehen, stammt von 1988.

Na klar, wir überprüfen seit neuestem Zahlen, die nicht ganz
so gut aussehen, mit einem Dokument des
Volksbildungsministeriums.

Warum sollte die Zahl „nicht ganz so gut aussehen“?

Und selbstverständlich traue ich der knallharten internen Statistik
des Ministeriums für Volksbildung eher, als sekundär beschafftem
Quellenmaterial. Denn dort rappelte es gewaltig, wenn die ach so
hoch gehaltenen Ideale nicht so recht in der Praxis ankamen.

Wer hat, der kann. Und ich habe.

Folgerichtig: Wo die Eltern noch echte Arbeiterklasse waren,
waren die Kinder das natürlich nicht mehr - denn die Eltern
hatten
ja studiert oder andere partiell akademische
Höherqualifikation(en)

Na logisch.

Ja, eben logisch. Der Sachverhalt ist heutzutage übrigens ähnlich.
Ein Kind ist kein Arbeiterkind mehr, wenn die Arbeitereltern
trotz mangelhaftester Durchlässigkeit und sozialer Schieflage
wider Erwarten studiert haben sollten.

Wer findet das Kraft des logischen Denkens nicht gut?

Ich.

Ja, dann hast Du eventuell starke Defizite und einen mangelhaften
Überblick, was ein zentralistisches, einheitliches Bildungssystem
mit einer Einheitsschule vor Niveausturz schützt.
Verbindliche Lehrpläne sind dafür ein Lenkungsinstrumentarium
(von mehreren).

[…]wann ich zu welchem Thema eine LK zu schreiben habe.

Das war auch in der DDR nicht so.
Nochmal lesen!

Auf Grund des zentralistischen, national einheitlichen Aufbaus
des DDR-Bildungssystems konnte damit erreicht werden, daß in
jeder POS respektive EOS in jedem Fach das gleiche Kapitel zur
gleichen Zeit und auf gleichem, hohen Niveau unterrichtet
wurde.

Klar, […]

Wenn man sonst nichts weiß, außer die dummen, polemischen Phrasen
des rechtskonservativ-bürgerlichen Lagers zu dreschen, die über
den beschränkten Horizont eines gegliederten Schulsystems nicht
hinaussreichen…

Freilich nicht nach unten, denn das wäre ja absurd.

Natürlich, wer blöd ist, hat halt einfach verloren.

Ungewollte Ironie nennt man das! Während die DDR alles daran setzte,
auch jeden Mäßigen mit Hilfe der vielfältigen, leistungsorientierten
Maßnahmen mitzuziehen und was ja auch im großen Maßstab gelang, ist
es doch gerade das gegliederte Schulsystem, welches nach Deinem
Spruch handelt.

„Wer blöd ist, und/oder wer arm ist, hat einfach verloren.“ –
das ist das Stigma des aktuellen Bildungssystems.
Du hast Dich mit Deiner Polemik leider im Staat geirrt.

Dann warst du aber auf einer seltsamen Schule.

Nein, das war ziemlich üblich. Vielleicht nicht überall, aber
ähnliche Berichte kenne ich von vielen anderen.

Vielleicht war dort das Lehrer-Kollektiv einfach ein schlechtes?

Ich war Gott sei Dank ausnahmslos an guten Schulen, und hatte -
eine Seltenheit - keinen einzigen schlechten Lehrer.

Weißt du, deine vorhin zitierte studierte Hortnerin ist für
mich ein Trauma schlechthin geworden.

Da kann ich aber nichts dafür. Ändert nichts an den vorbildlichen
Zuständen über weite Teile des Betreuungssystems betrachtet.
Wo bleibt Deine Kritik an den jetzigen Zuständen in punkto
Betreuung? Wo bleibt der Tonfall gegenüber den durch die lasche Ausbildung zahlenmäßig wesentlich häufiger anzutreffenden Pädagogen
dieser Tage?

Mit einer dumpfen Debatte über schwarze Schafe kommst Du jedenfalls
nicht weit. Zumindest nicht bei mir.

Vielleicht hatte ich ja aber auch einfach nur Pech…

Dem ist wohl so.

Ich lasse jedem seinen Glauben, mein Nachbar glaubt an Gott
und du an die Verfassung der DDR.

Ich glaube mit Sicherheit nicht an die Verfassung der DDR. -.-’

Womit natürlich auch diese stumpfsinnige Polemik endgültig
herausstellt, daß Du auch nicht in der Lage bist, über Ideen
und Strukturen zu debattieren. Mit ungebildetem und unbelesenem
Geschwätz klappt es nunmal nicht.

Alle weiteren polemisch-dummen Kommentare bitte per eMail.

Ciao

Hallo nochmal!

Und selbstverständlich traue ich der knallharten internen
Statistik
des Ministeriums für Volksbildung eher, als sekundär
beschafftem
Quellenmaterial. Denn dort rappelte es gewaltig, wenn die ach
so
hoch gehaltenen Ideale nicht so recht in der Praxis ankamen.

Dann solltest du mit deinem knallharten Faktenwissen über deine Vergangenheit aber auch feststellen, dass das genannte Zentralinstitut ebenfalls ein Institut der DDR war, welches eine wechselvolle Geschichte hat. Ich würde ihm nicht prinzipielle Staats-Gegnerschaft unterstellen, aber auch keine unbedingte Parteitreue.

Tut mir leid, aber auf deinen Brei kann man nur noch ironisierend reagieren. Du wirfst mit einem Vokabluar um dich, das ideologisch so ermaßen verblendet ist, dass man eigentlich annehmen muss, dass du das alles nicht ernst meinen kannst. Wörter verändern ihren Bedeutungsgehalt, wusstest du das?! Und sie verändern ihre Konnotation. Wenn du also vom „Kollektiv“ oder den „Idealen“ der „Arbeitereltern“ sprichst, solltest du dir im Klaren darüber sein, in welche Ecke du dich stellst.
Leider hast du noch immer nicht preis gegeben, in welchem Zusammenhang du mit der DDR, ihrem Bildungswesen und der Politik stehst. Das würde hier viel aufklären (evt. bist du ja Bildungspolitischer Sprecher der Linken o.ä., dann wäre das ja okay. Bist du aber „nur“ Dipl.Ing. und erzählst uns hier all diese Dinge aus dem Bauch heraus, können wir gleich aufhören und ich erkläre dir mal, wie der Strom aus der Steckdose kommt und warum ein Auto lauter ist, wenn es rückwärts fährt). Ich bin keineswegs „rechtskonservativ-bürgerlich“. Ein bißchen bürgerlich vielleicht, nach meiner Definition, aber ich kenne deine nicht. Aber ich bin auch das komplette Gegenteil von „sozialistisch“ und v.a. nicht „nostalgisch“. Ich denke, ich kann ich meinem (durchaus nicht unendlichen) Rahmen über Dinge reflektieren, und ich liege sicherlich nicht immer richtig. Ich bin ein aufgeklärter Mensch, der einen Weg gegangen ist, den ich in deiner verheißungsvollen DDR nie hätte gehen können. Ich vermute, ich wäre ab einem Alter von 7 Jahren ohne Vater aufgewachsen, weil er wohl im Gefängnis gesessen hätte. Wahrscheinlich wäre ich heute Melkerin oder ähnliches. Ich bin froh, dass mir die Welt offen stand, auch wenn sie durch andere Dinge (Geld, Einfluss, Vitamin B) beschränkt bleibt. Aber sie ist heute offener als mit Mauer.

Wer findet das Kraft des logischen Denkens nicht gut?

Ich.

Ja, dann hast Du eventuell starke Defizite und einen
mangelhaften
Überblick, was ein zentralistisches, einheitliches
Bildungssystem
mit einer Einheitsschule vor Niveausturz schützt.
Verbindliche Lehrpläne sind dafür ein Lenkungsinstrumentarium
(von mehreren).

Ich habe in einem Land mit zentralistischem, einheitlichen Bildungssystem unterrichtet, ein Land, das bei PISA vor Deutschland war, das viel zulässt und wenig selektiert, zumindest offiziell. Ein sehr reiches Land in Europa. Glaube mir, auch dort ist nicht alles Gold, was glänzt. Von Disziplin wollen wir nicht sprechen. Dort sitzen Leute zusammen, die haben keinen Bock auf nichts und welche, die gern wollen, aber nicht können, weil die anderen sie nicht lassen. Der Selektionsprozess dort ist schleichend, aber nicht minder hart. Wer nicht will und kann (und sich nicht kümmert), fliegt. Von Niveau in manchen Abiturklassen wollen wir aber mal nicht sprechen.
Ich sage nicht (und habe nie gesagt), dass das gegliederte deutsche Schulsystem der Weisheit letzter Schluss ist - aber ein Einheitsschulsystem à la Einheitsbrei ist es beim besten Willen auch nicht. Schon allein am Gymnasium gibt es so enorme Leistungsunterschiede, dass selbst ich als ausgemachter Naturwissenschaftsnichtmöger mich in Mathe und Chemie gelangweilt habe. Selektion findet auch an deiner Einheitsschule statt, keine Angst. Selektion ist sogar eine anerkannte Funktion der Schule in sehr, sehr vielen Ländern. Ganz offiziell (wobei Selektion hier nicht in DDR-Sprache zu verstehen ist, sondern in pädagogischer Hinsicht).

Wenn man sonst nichts weiß, außer die dummen, polemischen
Phrasen
des rechtskonservativ-bürgerlichen Lagers zu dreschen, die
über
den beschränkten Horizont eines gegliederten Schulsystems
nicht
hinaussreichen…

Mein Horizont reicht wesentlich weiter als deiner, was den Vergleich von Schulsystemen betrifft. Ich habe nicht nur davon gehört, ich habe sogar davon gelesen (uiuiui, das ist der erste Schritt) und ich habe in ihnen unterrichtet. In deinen beiden Modellen. Und ich glaube noch immer daran, dass viele Menschen viel mehr Ahnung davon haben als ich. Aber du gehörst da nicht dazu.

„Wer blöd ist, und/oder wer arm ist, hat einfach verloren.“ –
das ist das Stigma des aktuellen Bildungssystems.
Du hast Dich mit Deiner Polemik leider im Staat geirrt.

Ich stimme dir zu, dass es für jemanden, der sich eine gezielte Förderung bei evt. Wissens- und Lerndefiziten nicht leisten kann, durchaus Probleme hat, an solche Maßnahmen heranzukommen und nicht durchs Raster zu fallen. Ich habe nie behauptet, dass alles im Hier und Jetzt perfekt ist. Eröffne doch diese Diskussion im Brett „Unterricht und Erziehung“. Dort ist der bessere Ort, um Reformvorschläge offen zu legen. Ich habe nur auf deine komplett einseitige und unreflektierte Darlegung der Bildungsziele der DDR in der Vorschulbildung und die daraus entstehende Diskussion reagiert, weil man das einfach nicht so stehenlassen darf. Das ist in manchen Fällen einfach fast ein Verbrechen. (Einzelschicksal, jaja)

Wo bleibt Deine Kritik an den jetzigen Zuständen in punkto
Betreuung? Wo bleibt der Tonfall gegenüber den durch die
lasche Ausbildung zahlenmäßig wesentlich häufiger
anzutreffenden Pädagogen
dieser Tage?

Wo war die Frage nach der Kritik an der heutigen Betreuung? Gehört sie hierher? Ich äußere mich gerne kritisch dazu, ich stehe am Ende dieser Pädagogenausbildung und glaube mir, ich habe da einiges zu kritisieren, auch bei der frühkindlichen Förderung.

Womit natürlich auch diese stumpfsinnige Polemik endgültig
herausstellt, daß Du auch nicht in der Lage bist, über Ideen
und Strukturen zu debattieren. Mit ungebildetem und
unbelesenem
Geschwätz klappt es nunmal nicht.

Mit unkritischem und verblendetem Geschwätz leider auch nicht. Dafür lebe ich zu lange in einem freien Land. Und das ist auch gut so.
(Und hey, wer polemisch ist, zeigt wenigstens, dass er vorher mal drüber nachgedacht hat. Anders sieht es beim unreflektierten Zitieren von Artikeln aus der Verfassung der DDR und diversen Lehrplänen aus. Demnächst zitiert uns hier noch einer was von vor 45 und teilt höchst ernsthaft mit, wie fehl am Platze doch Polemik sei…).

Alle weiteren polemisch-dummen Kommentare bitte per eMail.

Glaube ich nicht. Es gibt nichts, was ich nicht offen sagen könnte. Es muss halt nur der richtige Ort sein. Aber ich denke mal, dieser Strang wird eh demnächst geschlossen. Etwas weit vom Thema ab. Aber interessant.

So, ich habe jetzt über ein Thema zu lernen, das im strengen Lehrplan des zentralistischen Einheitslehrplanes des gelobten Bildungslandes DDR schlichtweg VERBOTEN war, weil es der Ideologie widersprach. Dazu lese ich ein Buch „Damals war’s - Früher war ja eh alles besser“-DDR und auch eines mit dem gleichen Namen zur BRD. Und dann schaue ich mal, was die Menschen, die sich ein wenig kritisch an die Sache herangetraut haben, so sagen. Ich denke mal, man wird feststellen, dass alles seine guten und schlechten Seiten hatte. Und der Wandel der Zeit Veränderungen mit sich bringt. Und ein gebildeter, aufgeklärter Mensch die Freiheit haben muss, sich sein eigenes Urteil zu bilden. Ganz individuell.
Die Welt ist vielleicht was bunt…

Ich verbleibe mit einem herzlichen
Ade :smile:

1 Like

H wie Hola.

Dann solltest du mit deinem knallharten Faktenwissen über
Deine Vergangenheit aber auch feststellen, dass das genannte
Zentralinstitut ebenfalls ein Institut der DDR war, welches
eine wechselvolle Geschichte hat. Ich würde ihm nicht
prinzipielle Staats-Gegnerschaft unterstellen, aber auch keine
unbedingte Parteitreue.

Was hat das damit zu tun?
Es geht darum, daß intern sauber und detailliert Statistik
geführt wurde und eine unverhohlene Beobachtung über die
bildungspolitischen Maßnahmen herrschte.

Tut mir leid, aber auf deinen Brei kann man nur noch
ironisierend reagieren.

Eigentlich nicht. Denn Du hast ja schon beim Auftakt gleich mächtig
aus der typischen Sichtweise eines voreingenommenen Lehrer des
gegliederten Schulsystems losgepoltert.

Du wirfst mit einem Vokabluar um dich,
das ideologisch so ermaßen verblendet ist,

Wo denn bitte?

Vielmehr ist es eher historische Korrektheit.
Es hieß nunmal Kollektiv, und es hieß nunmal Arbeiterklasse,
und es ist nunmal Fakt, daß das Bildungssystem und die Lenkung
des Bildungssystems ein ziemliches Spannungsverhältnis im
Rücken hatte, nämlich die dauerhafte Auseinandersetzung von
Stalinisten und Reformpädagogen.

Und man kann überhaupt das damalige Vokabular überhaupt nicht
verlassen, da es keine Alternative gibt. Jetzige Begriffe sind
BRD-geprägt und deswegen untauglich, die nötige Exaktheit in
den Text zu bringen.

Leider hast Du noch immer nicht preis gegeben, in welchem
Zusammenhang Du mit der DDR, ihrem Bildungswesen und der
Politik stehst.

Weswegen sollte ich das auch explizit tun?

Bist du aber „nur“ Dipl.Ing. und erzählst uns hier all
diese Dinge aus dem Bauch heraus, können wir gleich aufhören

Vermutlich hat es bei Dir gerade einen Kurzschluß gegeben?! :wink:
Oder wie erklärst Du eine dermaßen unlogische Äußerung?

Nicht nur, daß Du ausnahmslos eine ganze Reihe dummer polemischer
Annahmen tätigst, Du schlußfolgerst sogar noch daraus.
Den gerne von mir zitierten Spruch Stefan Zweigs spare ich mir jetzt…

Führst Du auch Deinen Unterricht auf ähnlichem Hauptschulniveau,
daß also nur Kinder einen reflektierten, faktenuntermauerten
Standpunkt vertreten dürfen, wenn sie erstmal einen hübschen
Katalog an genehmen Referenzen ausbreiten?

Und Du hast (vermutlich) ein Lehramtsstudium geschafft?

[…] Aber sie ist heute offener als mit Mauer.

Das ändert immer noch nichts daran, daß man mit Distanz und auf
die Fakten und Ideen konzentriert die Struktur des Bildungssystems
besprechen kann.
Du flüchtest bei jeder Gelegenheit in herzerweichende subjektive
Schilderungen, die die logische Erörterung der Thematik nicht im geringsten voranbringt.

Glaube mir, auch dort ist nicht alles Gold, was glänzt.

Komisch, daß sich ausgerechnet die Deutschen, also die mit einem
der derzeit katastrophalsten Bildungssysteme, immer aufschwingen,
erstmal die andere Bildungssysteme abzuwerten.

Deutschland darf sich ein Urteil über das, was glänzt und kein
Gold ist, erlauben, wenn wir ein vernünftiges Bildungssystem
aufgebaut haben. Bis dahin empfehle ich Demut; eine Eigenschaft
die deutsche Pädagogen erstaunlich oft nicht aufweisen.

Wie man wieder schön sehen konnte.

[…] aber ein Einheitsschulsystem à la Einheitsbrei ist es beim
besten Willen auch nicht.

Man fragt sich manchmal, warum man sich die Mühe macht, immer wieder
Fakten deutlich herauszustellen, wenn das alles dann zum linken Ohr
reingeht und zum rechten wieder rauskommt.
Die Wortwahl erinnert mich auch an eine gewisse Person dieses
Themas, die sogleich mit einem derartig geistig beschränkten
Vokabular ins Abseits geschossen hatte.

Schon allein am Gymnasium gibt es so enorme
Leistungsunterschiede, dass selbst ich als ausgemachter
Naturwissenschaftsnichtmöger mich in Mathe und Chemie
gelangweilt habe.

Nicht präzise. Exakt muß Du formulieren „am Gymnasium nach westdeutscher Prägung“, denn wie gesagt, es existiert ein
jahrzehntelanger Erfahrungsschatz der DDR, wie man solche
Phänomene effizient und auf nationaler Ebene unterbindet,
so daß nur noch eine unvermeidliche, irrelvante Streuung
von einheitlicher Schule zu einheitlischer Schule vorhanden ist.

Und darum geht es.
Deutschland debattiert bildungspolitisch auf dem Niveau eines
Dritte-Welt-Landes. Zu weiten Teilen liegt das daran, weil
eine fulminante Abwertung von 40 Jahren getaner Einheitsschule
in den Kopfen vieler Leute vorherrscht; Leute, die oft nicht im
mindesten informiert sind. Aber die ideologischen Scheuklappen,
die sind sofort oben, wenn es irgendwo DDR heißt.
Dann sind plötzlich alle im Bilde und wissen alles über den
„Einheitsbrei“, über die „sozialistische Gleichmacherei“, über
die „Abschaffung des deutschen Gymnasiums“. :smiley:

Mein Horizont reicht wesentlich weiter als Deiner, was den
Vergleich von Schulsystemen betrifft.

Das ist definitiv bis ans Äußerste zu beweifeln.
Schon, wie Du hier platte Klischees und anrührende subjektive
Erfahrungsberichte verknüpfst, bist Du überhaupt nicht in der
Lage, Schulsystem zu vergleichen. Du bist ja nichtmal in der
Lage, unvoreingenommen Strukturen zu debattieren, sondern
kommst entweder mit den ollen Kamellen von der Ideologie oder
den stalinistischen Verzerrungen, während Du Dich umgekehrt
nicht vom jetzigen System lösen kannst.

Ich habe nur auf deine komplett einseitige und unreflektierte
Darlegung der Bildungsziele der DDR in der Vorschulbildung und
die daraus entstehende Diskussion reagiert, weil man das
einfach nicht so stehenlassen darf.

Falsch - eben genau andersherum.

Seit 20 Jahren tut sich nichts anderes, als daß grundsätzlich
einseitig auf die stalinistischen Deformationen der refompädagogischen
Schule geschossen wird.

Für eine moderne Schulestruktur, deren erster Schritt definitiv
eine Form von Gemeinschaftsschule sein muß, ist das aber irrelevant.
Es geht um die Strukturen, die Ideen und die Leitkonzepte nach
Subtraktion der zur Genüge ausgebreiteten Entartungen.

Und wenn dahingehend etwas einseitig und unreflektiert ist, dann
ist es ein Ansatz, wie der Deine, der die Debatte wieder und immer
wieder erstickt.
Du zeigst hier die geistige Entwicklung eines Holzklotzes, da auf
die genannte, für eine große Schulreform in der BRD unangebrachte
Weise schon 1990 diskutiert worden war.
Das Resultat dieser minderbemittelten Haltung beginnt gerade,
die Grundfesten der Republik zu erschüttern, denn jetzt rächt sich
das reaktionäre Festhalten an einem lange überholten Bildungssystem.

Wenn man schon eine hochmoderne Bildungsstruktur des sozialen
Ausgleichs 1990 den Bach runterschippern ließ, so sollte man
wenigstens 20 Jahre später endlich den Schneid haben, und sich mit
den in der Tat wohldurchdachten Konzepten zu befassen.

Was soll man umgekehrt dann von einer Lehrerin (!) halten, der
als erstes nichts Beßres einfällt, als erstmal zutiefst beschränkte
Mutmaßungen loszulassen über DDR-Gläubigkeit, nichtvorhandene
Verbindungen zur Linkspartei oder dergleichen.

Deine Schüler bemitleide ich bezüglich eines gesunden
Deutschunterrichts zutiefst…

Anders sieht es beim unreflektierten Zitieren von Artikeln
aus der Verfassung der DDR und diversen Lehrplänen aus.

Erstens. Die DDR-Verfassung wurde nirgends zitiert.

Auch hier sage ich wieder: Schon bei einer Bemerkung von solcher
Unbelesenheit zum Thema ist doch im Grund eine vernünftige
Auseinandersetzung nicht möglich.

Zweitens. Ich wüßte nicht, was die DDR-Lehrpläne zu einer
Quelle zweiter Klasse degradieren würde.

An den Zitationen war nichts zu bemängeln - anscheinend hast
Du aber nie ordentliche Quellenarbeit erlernt.

Und natürlich das gleiche beschränkte Schema wie oben -
ohne Sinn und Verstand werden historische Quellen einfach so
als vergleichsweise wertlos eingestuft. Und das in einer
Art und Weise, das ist schon an weltanschaulicher Verblendetheit
kaum zu überbieten.

Demnächst zitiert uns hier noch einer was von vor 45

Der geneigte Leser muß sich ernsthaft Fragen, was für
Gestalten so Lehrer werden dürfen, wenn er Deine
ungebildeten, unbelesenen und ignoranten bis dummen
Kommentare hier so genießt.

Ich denke mal, man wird feststellen, dass alles seine guten und
schlechten Seiten hatte.

Erstaunlich, daß Du dafür Bücher benötigst.

Und ein gebildeter, aufgeklärter Mensch

Jene Seite wußtest Du in Deinen Beiträgen hier sehr gut zu verbergen.

Ciao

Guten Morgen!

Ich dachte ja, nach fast 20 Jahren wären endlich mal alle bereit (ausgenommen dieser netten Frau mit den roten Haaren von der Linken, die uns in allen Talkshows mit geistig hochwertigen Beiträgen beehrt), die Vergangenheit kritisch zu betrachten. Kritisch heißt nicht, dass alles erstmal schlecht ist. Aber kritisch heißt eben auch nicht die Übernahme der ‚technischen‘ Seite eines Systems, wobei man dann behauptet, von Ideologie habe man sich freigemacht. Das geht nicht. Das ist unglaubwürdig.
(dazu deine Worte: :Es geht um die Strukturen, die Ideen und die Leitkonzepte nach

Subtraktion der zur Genüge ausgebreiteten Entartungen.)

Das ändert immer noch nichts daran, daß man mit Distanz und
auf
die Fakten und Ideen konzentriert die Struktur des
Bildungssystems
besprechen kann.

Du sagst es doch selbst, tust aber das genaue Gegenteil. Wo ist deine Distanz? Du stellst hier als „Argument“ Zitate aus Gesetzen, Verordnungen und Lehrplänen der DDR rein und kommentierst sie nicht einmal. Wo ist da ein „besprechen“? Die Struktur des Bildungssystems der DDR beruht einzig und allein auf ihrer Ideologie. Das Bildungssystem der BRD ebenso. Natürlich ist auch letzteres kritisch zu betrachten. Natürlich sind Änderungen notwendig, hat das irgendjemand bezweifelt?! Aber das eine durch das andere zu ersetzen, macht in meinen Augen wenig Sinn. Erläutern kann ich das an anderer Stelle.

Glaube mir, auch dort ist nicht alles Gold, was glänzt.

Komisch, daß sich ausgerechnet die Deutschen, also die mit
einem
der derzeit katastrophalsten Bildungssysteme, immer
aufschwingen,
erstmal die andere Bildungssysteme abzuwerten.

Gut, lassen wir’s. Geh zurück, wo du hergekommen bist. Mit dir ist nichts anzufangen. Ich bin ein übersteigert rechtskonservativ-bürgerlicher Verteidiger des gegliederten Schulsystems ohne Vorschläge zur Alternative, auf Hauptschulniveau, ohne Distanz, dumm und polemisch in meinen Aussagen, zu Demut verpflichtet (warum eigentlich?), mit geistig beschränktem Vokabular und der geistigen Entwicklung eines Holzklotzes. Meine minderbemittelte Haltung hindert mich daran, weiter an dieser „Diskussion“ teilzunehmen. Ich muss jetzt nämlich Bücher lesen, um den Stand deiner Weisheit zu erreichen - und ja, ich kann lesen, ich habe es trotz Festhalten am überkommenen System der BRD-Schule perfektioniert (denn gelernt habe ich es natürlich im Schoße des geheiligten und entideologisierten System deines Heimatlandes).

Amen.

Und einen schönen Tag noch.

Sonne

2 Like

H wie Hola.

die Vergangenheit kritisch zu betrachten.

Du verdrehst ziemlich deutlich die Tatsachen, und nochmal:
Die dem Stalinismus geschuldeten Entartungen sind noch lange
nicht Deckungsgleich mit den ursprünglichen Idealen, die dann
im Laufe der Jahre mehr und mehr von der SED vereinnahmt
worden sind.

Aber kritisch heißt eben auch nicht die Übernahme der
‚technischen‘ Seite eines Systems

Doch, das eben gerade. Denn das erfordert zuvor eine
entsprechende Auseinandersetzung mit den Dingen, unter
denen die vielen guten Ideen in der Praxis zu leiden
hatten.

Du sagst es doch selbst, tust aber das genaue Gegenteil.
Wo ist deine Distanz? Du stellst hier als „Argument“ Zitate aus
Gesetzen, Verordnungen und Lehrplänen der DDR rein und
kommentierst sie nicht einmal.

Das ist natürlich falsch.
Ich weiß nicht, wo Deine Leseschwierigkeiten liegen, aber
es sind mehrere eindeutige Kommentarierungen zu lesen.

Darüber hinaus muß man im allgemeinen nicht jedes Zitat
kommentieren, wenn dieses eindeutig ist.

Beispiel: Es ging um eindeutige Spielräume, die das System
gewährte, ich brachte den faktischen Beweis dafür, in dem
jene Spielräume felsenfest in die Lehrpläne eingearbeitet war.

Und nochmal: Ich wüßte nicht, was an Zitationen aus den
Lehrplänen der Oberschule und der Erweiterten Oberschule
unreflektiert sein sollte, wenn sie zunächst einmal der
Information dienen.
Das ist genau nichts anderes, als würde man einen beliebigen
aktuellen Lehrplan bspw. aus Bayern zitieren.

Verfolgt man Deine Beiträge, hast Du Dich zudem doch gar nicht
an den Zitaten versucht.

Also was soll sowas? Und das von einer Lehrerin. :smile:

Gut, lassen wir’s. Geh zurück, wo du hergekommen bist.
Mit dir ist nichts anzufangen.

Naja, ich kann nichts dafür, wenn Du hier größtenteils zum
Thema unbelesen und ungebildet irgendwelches Geschwätz in
die Weltgeschichte polterst und dann ein ums andere Mal
den Boden unter den Füßen in der Debatte verlierst, um Dich
als Reaktion in mangelhaften Leseleistungen, unlogischen Tiraden
und recht unterbelichteten Unterstellungen zu echauffieren,
was meine exakte Quellenarbeit angeht.

[…]rechtskonservativ-bürgerlicher[…]

Daß Du Dich daran so stößt?!
Das ist der allgemeine Oberbegriff für das politische Spektrum,
was am gegliederten Schulsystem festhält. Bezogen auf die
Parteien sind damit in der Regel CDU/CSU-FDP gemeint.

ohne Vorschläge zur Alternative, auf Hauptschulniveau,
ohne Distanz, dumm und polemisch in meinen Aussagen

Das besonders, denn Du hast mehrfach in den Beitragen
entsprechende Defizite beim Wissen und auch beim Lesen gezeigt.
Alleine das absolut unterbelichtete Gestottere von wegen
DDR-Verfassung oder die Absätze über die politische Einordnung.
Ich empfehle einen verringerten Alkoholkonsum. :smiley:

Ich muss jetzt nämlich Bücher lesen, um den Stand Deiner
Weisheit zu erreichen - […]

Versuchen kannst Du es zumindest, da gebe ich recht.
Höchstwahrscheinlich wird es aber nichts.

Der Rest ist natürlich wieder primitives Geschwalle von jemandem,
der sich Lehrer nennt, groß mitreden wollte, aber sich nicht im
entferntesten dazu in der Lage zeigte.
Du darfst dennoch gerne wieder an der nächsten Debatte zum Thema
teilnehmen, falls Du bis dahin etwas mehr auf dem Kasten hast,
und Dich hier nicht aufführst wie ein dummer Bayer am Stammtisch
oder der vergleichbare Hauptschüler ohne Sinn und Verstand. :smile:

Bis dahin (vielleicht)

Ciao