Befehlsform von 'lesen'?

Denk mal an Wolkenkratzer, Großmutter, Flutlicht,
Datenverarbeitung, Kulturhaus, uvm. Andersrum ist das
natürlich genauso der Fall.

Das sind aber neue Begriffe, während Sinn machen und oh mein Gott Synchronkatastrophen sind.

Gruß
datafox

Sprache folgt keinen Regeln, die Regeln folgen ihr. Sie sind
ein nachträglich geschaffenes Gerüst.

Genau. Die Regeln sind wie Naturgesetze, die man als schon vorhanden entdeckt. Naturgesetze sind ja keine Vorschriften, die der Mensch der Natur macht :wink:

Das ist sinnvoll, um jemandem zu helfen, die Sprache zu
erlernen, es sind aber Krücken, die immer wieder der
Weiterentwicklung einer lebendigen Sprache im Weg stehen, wenn
man nicht lernt, ohne sie auszukommen bzw. wenn man sie allen
aufdrängen will.

Genau.

Da es aber zu so gut wie jeder Regel Ausnahmen gibt, gehört
zum tatsächlichen Beherrschen einer Sprache eben mehr als
genaue Kenntnis der bestehenden (oder grad aktuellen?) Regeln

  • nämlich das „Gefühl“ für die Sprache, das Sprachgefühl. *g*

Zum Beherrschen der gesprochenen Sprache braucht man die Regeln nicht zu wissen. Sonst könnte kein Erstklässler sprechen! Um die Sprache intellektuell zu analysieren, wird dem Kind bewußt gemacht, daß es Regeln gibt. Als Mensch hat man so etwas wie einen Trieb alles verstehen und logisch einordnen zu wollen. Dieser wird befriedigt, wenn man erkennen darf, welche Regeln es in einer Sprache gibt. Aber notwendig sind sie zum Sprechen eigentlich nicht, sondern nur zum korrekten Schreiben (Schriftsprache), welche ja eigentlich „unnatürlich“ ist, ebenso wie Notenschrift - eine geistige bewußte Entwicklung der Zivilisation.

Gruß
datafox

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Hi!

Genau. Die Regeln sind wie Naturgesetze, die man als schon
vorhanden entdeckt.

Nur daß sich Naturgesetze nicht ändern, Sprache aber schon.

Zum Beherrschen der gesprochenen Sprache braucht man die
Regeln nicht zu wissen. Sonst könnte kein Erstklässler
sprechen! Um die Sprache intellektuell zu analysieren, wird
dem Kind bewußt gemacht, daß es Regeln gibt. Als Mensch hat
man so etwas wie einen Trieb alles verstehen und logisch
einordnen zu wollen. Dieser wird befriedigt, wenn man erkennen
darf, welche Regeln es in einer Sprache gibt. Aber notwendig
sind sie zum Sprechen eigentlich nicht, sondern nur zum
korrekten Schreiben (Schriftsprache), welche ja eigentlich
„unnatürlich“ ist, ebenso wie Notenschrift - eine geistige
bewußte Entwicklung der Zivilisation.

Wie schon gesagt: ich kenne die Regeln bis heute nicht. Zum Glück mußte ich niemals eine Deutsch-Grammatikprüfung ablegen.
Das heißt nein, einmal gab´s einen Test, in der zweiten Gym. Ich habe damals am meisten erraten und hatte das einzige Gut - das war offenbar Grund genug für die Professorin, die Aktion nie mehr zu wiederholen. *g*

alien

Ja, dann gib doch nicht nur so einen kryptischen Satz von
dir, sondern verweise, belege damit man das diskutieren kann.

Inwiefern der Satz kryptisch ist, vermag ich nicht zu sehen. Verweis habe ich angegeben. Liebe Elke: Das war ein Kommentar, aber nicht für dich, sondern für den wohlwissenden (aber superklugen) Fritz. Er weiß sehr wohl, wovon ich gesprochen habe, hat aber (wie superklug!) in deine Kerbe geschlagen.
Und noch etwas, liebe Elke: Es gibt hier keinen Grund zur Unfreundlichkeit. Also bitte schön lieb bleiben, ok?

Schandor

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Bravo, Fritz!

Ich bin beeindruckt von deiner Gelahrtheit :smile:

(Was die Gans neben der Sache zu tun hat, scheint ein Beweis deines Zitates zu sein…)

Schandor

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Hallo,

Inwiefern der Satz kryptisch ist, vermag ich nicht zu sehen.

Er ist nicht wirklich zu verstehen, weil du etwas andeutest,
aber nicht ausspricht.

Verweis habe ich angegeben. Liebe Elke: Das war ein Kommentar,
aber nicht für dich, sondern für den wohlwissenden (aber
superklugen) Fritz.

Ich lese aber auch mit. Insofern bist du sehr arrogant,
mir liegt auf dem Keyboard: du hälst dich für superklug,
wenn du denkst, hier nur für einen zu schreiben und
ihn maßregeln zu müssen.

Und noch etwas, liebe Elke: Es gibt hier keinen Grund zur
Unfreundlichkeit. Also bitte schön lieb bleiben, ok?

  1. Ich bin nicht deine liebe Elke.
  2. Ich war nicht unfreundlich, ich habe einer halben
    Bemerkung von dir nachgehakt, weil dein Verweis arrogant
    klang, ohne dass du durch wirkliches Wissen belegt hast,
    dass du die Berechtigung hattest, arrogant zu sein.

Elke

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Das sind aber neue Begriffe, während Sinn machen und oh mein
Gott Synchronkatastrophen sind.

warum?

Wie schon gesagt: ich kenne die Regeln bis heute nicht.

das macht nichts, aber glaube, sie sind da:smile:))

wennse nüsch dawärn wördmo soschreim alswi mo spräsche dun

Das sind aber neue Begriffe, während Sinn machen und oh mein
Gott Synchronkatastrophen sind.

warum?

Weil es für Wolkenkratzer kein anderes Wort gibt. Wie kann es dann falsch sein. (Hochhaus ist viel zu schwach.)

Gruß
datafox

wer war zuerst da? gefuehl oder regel?

Hi!

Unter „Kennen“ verstehe ich, daß ich die Regeln nennen kann,
die ich anwende. Daß ich die Frage: „Warum sagst du so und
nicht anders?“ mit mehr als „Weil es so gehört“ beantworten
kann.
Das könnte der springende Punkt sein. :wink:

das erste problem beim sprachgefuehl ist, dass du auch niemandem erklaeren kannst, warum du das so sagst.
das zweite: jeder hat ein anderes.
das dritte ist, wenn du etwas aus regionalen gruenden falsch erlernt hast, wirst du es kraft deines sprachgefuehls bis zum tode verteidigen - es sei denn, dir sagt einer die regel.
das vierte, wenn dir keiner die regel sagen kann, hast du immer recht.
das fuenfte: sprachgefuehl baut auf nachahmen auf, deutsch auf regeln, die der nachgeahmte kennt und dem nach sprachgefuehl nachahmenden vorspricht.

ich hoere zu oft hier im forum:„nach meinem sprachgefuehl…“
diese 400seiten-schwarte deutsche grammatik bei mir zu hause zeigt mir, dass das sprachgefuehl nur platz hat, wenn man die sprache richtig gelernt hat - ansonsten ist das sprachgefuehl ein unfall.

mfg:smile:
rene

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Nur daß sich Naturgesetze nicht ändern, Sprache aber schon

Ja, das ist ein großer Unterschied.

Wie schon gesagt: ich kenne die Regeln bis heute nicht. Zum
Glück mußte ich niemals eine Deutsch-Grammatikprüfung ablegen.

Aha-Erlebnisse bringt es, wenn man jemandem Deutsch beibringen soll (Unterricht an Erwachsenen meine ich). Ohne Lehrbuch kann man auf Fragen nämlich nicht antworten. Du kannst nur sagen wie es richtig heißt aber nicht WARUM. Ebenso sinnlos ist es, irgendwen wegen seiner Muttersprache zu fragen, es sei denn er ist Lehrer.

Gruß
datafox

Weil es für Wolkenkratzer kein anderes Wort gibt. Wie kann es
dann falsch sein. (Hochhaus ist viel zu schwach.)

natuerlich: hochhaus geht nur bis 300m - steht sicher im duden.

wobei ich im moment gar nicht verstehe, was das mit wolkenkratzer zu tun hat.

Hi!

Ich habe schon erwähnt, daß ich als Deutschlehrer eine Katastrophe wäre, eben weil ich die Regeln nicht kenne.
Daher stelle ich die Sinnhaftigkeit der Regeln im Zusammenhang mit Deutschunterricht nicht in Frage, nur die Notwendigkeit ihrer Kenntnis für nichtdeutschlehrende Muttersprachler.

alien

Hi!

das erste problem beim sprachgefuehl ist, dass du auch
niemandem erklaeren kannst, warum du das so sagst.

Ja, diese Problem ist mir bewußt. Daher halte ich mich bei „Wie sagt man richtig?“-Fragen hier auch meist zurück, obwohl ich die richtige Antwort kenne.

ABER: meinst Du ernsthaft, es hätte zuerst die Regeln gegeben und erst später Deutsch?

alien

Hi!

das macht nichts, aber glaube, sie sind da:smile:))

DAS habe ich nie bezweifelt!

alien

Nochmals: Erster und ernster Ansatz
Solange hier nicht unterschieden wird zwischen

kennen, wissen, können, verstehen, beherrschen

und

fühlen

raschelt hier nur Stroh!

Fritz

1 Like

Strohgeraschel
Hallo zusammen,

kennen, wissen, können, verstehen, beherrschen
und
fühlen

Verstand, verstehen, begreifen, ertasten, erfühlen, fühlen, Gefühl.

Wenn die Bedeutungen der einzelnen Worte sich nicht mit scharfen Definitionen gegeneinander abgrenzen lassen, dann braucht es wohl Sprachgefühl, um die Bedeutungsnuancen wirkungsvoll einsetzen zu können.

Viele Grüße
Stefan

3 Like

huhu,

das erste problem beim sprachgefuehl ist, dass du auch
niemandem erklaeren kannst, warum du das so sagst.

Ja, diese Problem ist mir bewußt. Daher halte ich mich bei
„Wie sagt man richtig?“-Fragen hier auch meist zurück, obwohl
ich die richtige Antwort kenne.

du meinst sicher: wie-sagt-man-richtig-fragen *frechgrins*

du kannst z.b. sagen: " ich fuehre den ich-bin-ein-alien-tanz auf."

es heisst nicht: „ich fuehre den „ich bin ein alien.“-tanz auf.“

und mein sprachgefuehl sagt mir, dass da ein akkusativobjekt fehlt.

wie-sagt-man-es-richtig-frage
wie-sagt-man-das-richtig-frage

allerdings ist das nur [m]ein sprachgefuehl…

ABER: meinst Du ernsthaft, es hätte zuerst die Regeln gegeben
und erst später Deutsch?

als herr duden seinen bestseller schrieb, hatte dies den grund, eine einheitliche sprache zu schaffen. vorher hatten wir naemlich nur sprachgefuehl.
da koennen auch schnell mal kriege entflammen, denn weil bismarck falsch gelesen hat, stand er ploetzlich in paris…der dachte naemlich, auf den ortseingangsschildern haben ein paar bauern ihr sprachgefuehl ausgelebt…dabei war das franzoesisch.

mfg:smile:
rene, der reissaus nimmt…

Fritz:

Ich würde behaupten, daß ich Deutsch KANN, die deutsche Sprache BEHERRSCHE. Ich denke, ich würde die Regeln VERSTEHEN - aber ich KENNE sie nicht. Trotzdem WEISS ich normalerweise die Antwort auf die hier gestellten „Wie sagt man richtig?“-Fragen.

Wenn Du mich fragst, wieso ich das kann, dann werde ich behaupten: ich FÜHLE es einfach. Wie willst Du das nennen, wenn nicht „Sprachgefühl“?

Natürlich finde ich es gut und wichtig, daß es Menschen wie Dich gibt, die die Regeln kennen und erklären können, aber ich wehre mich gegen die Behauptung, man könne nicht Deutsch können, wenn man die Regeln nicht kenne.

Wirklich kritisch würde ich nur den Versuch sehen, eine nicht regelkonforme Weiterentwicklung der Sprache mit dem Hinweis auf das Regelwerk verhindern zu wollen - aber so unflexibel ist ja nicht einmal der Duden.

alien

2 Like

Hallo zusammen,

Wenn die Bedeutungen der einzelnen Worte sich nicht mit
scharfen Definitionen gegeneinander abgrenzen lassen, dann
braucht es wohl Sprachgefühl, um die Bedeutungsnuancen
wirkungsvoll einsetzen zu können
.

Genau! Das sagt mir auch mein Sprachgefühl zum „Sprachgefühl“, ganz ohne Grammatikregeln …

lg
Helene