Hi!
- Die Rolle der Werbung: Jeder Werbefuzzi kennt die Rolle der
Bilder und wie sie Vorurteile und suggestive Verhaltensweisen
transportieren können.
Ich habe das Bild verstanden. Allerdings habe ich den „missing
link“ zum eigentlichen Thema auch nicht erkannt.
Vielleicht bin ich ja die männliche Verona…?
Verona und Werbung. Das verstehe ich so: 90-60-90 -Verpackung,
Inhalt ist austauschbar. Im Bereich Markting versucht man aus
der austauschbaren Ware Waschmittel etwas Besonderes (nur
Ariel wäscht wirklich sauber usw…) zu machen. Und so haben
sie dem Spinat einen wippenden Ausschnitt verpaßt.
Das ist wie der Sarottimohr bei Schokolade - beides braun. Was
wohl Martin Luther King dazu gesagt hätte?
mmmmh, lecker?
Die Größe hatte er.
Ich habe es zwar schon öfter geschrieben, aber hier noch mal zur Verdeutlichung: die Werbung kommuniziert lediglich das, was der Großteil der Bevölkerung (davon auch 51% Frauen!!) sehen wollen.
Die Leute mögen Verona, weil sie attraktiv, locker und nicht andauernd negativ kategorisierend ist.
Wollen wir Frauen das? Attraktivität beschränkt sich auf
Äußeres? Die Tendenz ist doch wirklich da. Ich denke an diese
neu heraus gekommenen Fitnesszeitungen. Und wenn ich schon das
Wort Body höre, werde ich grantig. Mein Körper ist mehr als
nur ein Body. Aber bei dieser Verona-Vermarktung reicht es
wohl, wenn man einen Body hat.
Oftmals mag das so sein. Da ch selber ganz gut 5 Kilo abnehmen könnte (vielleicht auch 8), schenkte man mir zu meinem letzten Geburtstag eine Ausgabe von „Fit for Fun“. Oh Gott, daraufhin habe ich mir meine Freundin geschnappt und bin erst mal essen gegangen…
Aber die Leute wollen das so.
Und Schuld daran ist nicht Verona Feldbusch.
Sie karikiert eher.
Auf der anderen Seite überlege ich, warum Arni Schwarzenegger,
der den Kühlschrank für e.on durchschüttelt, ein größerer
Symapathieträger sein soll. Es scheint niemand mit seiner
Schüttelei (als ehem. Mister Universum) sich in seinem
gesellschaftlichen Ansehen gekränkt zu fühlen, oder?
Frau+Schön=Doof, Mann+Schön=kann doof sein, muß aber nicht?
Ich denke, daß man momentan einem Trend folgt, der eher Äußerlichkeiten zelebriert.
Die breite Masse findet das gut, da der durchschnittliche Deutsche mittlerweile ein mittelmäßig gebildeter, urlaubsgeiler Konsumprolet ist.
Das heißt aber nicht, daß man als jemand, der sich für einigermaßen gebildet hält, Verona Feldbusch nicht mögen darf.
Sie verkörpert für ich zunächst eine moderne Frau im Medienbusiness. Sie hat Erfolg, ohne auf Krönung-Light-Emanze machen zu müssen wie Bärbel Schäfer oder andere weibliche Brechmittel im TV.
Da sie noch dazu äußerst attraktiv ist (denke zumindest ich), stinkt das manch anderer Frau natürlich. Eine Frau-eine Schlange. Zwei Frauen-ein Schlangennest…
Bei Deinen restlichen Aussagen habe ich den Eindruck, dass Du
nicht weißt wovon Du sprichst.
Vor kurzem ist eine Statistik herausgekommen, die sich mit dem
Wohlstand in Deutschland beschäftigt. Dabei ist die Anzahl der
Armen unter den Kindern gestiegen, meistens Kinder von
alleinerziehenden Müttern. Motiviertere Frauen gibt es nicht
als alleinerziehende, weil sie ihre Kinder ernähren müssen, es
unter den Vätern einige gibt, die sich aus dem Staub gemacht
haben.
Ist mir zu platt. Es gibt genur alleinerziehende Väter. Die bedauert komischerweise niemand.
Dieses „was-habt-ihr-Frauen-bloß-es-geht-euch-doch-gut“ mag
bei einigen Frauen, vorallem bei reichen, zutreffen, für die
Kinderbetreuung kein Thema der Finanzierung ist. Aber bei all
den anderen kann ich den Frust sehr wohl nachvollziehen, deren
Gehalt zum Drittel für Hort oder Tagesmutter drauf geht.
Selbst Akademikerinnen schütteln sich keinen lecker Job vom
Baum, wenn sie gleichzeitig kleine Kinder Zuhause haben -
außer sie haben eine Oma oder Geld für Ersatzmama.
Diesen riesigen Geldbedarf haben nur Leute, die sich nicht organisieren können.
Meine Mutter war ebenfalls alleinerziehend und das klappte.
Daß man keibne Karriere im oberen Management von BMW machen kann, wenn man den Rücken nicht 100%ig frei hat, ist klar.
Aber denk Dir nichts, die meisten schaffen das auch ohne Kinder nicht…
Kinder bedeuten IMMER eine finanzielle Einschränkung.
Daran ist NICHT die böse Gesellschaft schuld, sondern nur man selbst, da man es nicht schafft, die Differenz dazuzuverdienen!
Als BWLer weißt Du ganz bestimmt, dass vorallem der
Personenkreis die besten Chancen auf dem Arbeitsmarkt für eine
angemessene Stelle haben, die zeitlich unabhängig sind. Das
ist man (und vorallem frau - zu wenig Männer machen
Erziehungsurlaub) mit Kindern nicht. Die Arbeitszeit richtet
man automatisch nach den Bedürfnissen der Kinder aus. Und dann
wird die Auswahl an freien Stellen schon sehr dünn.
Es hat sich in den letzten 10 ahren sehr viel getan bzgl. flexiblen Arbeitszeitmodellen.
Die Arbeitgeber brauchen zumeist ihre Mitarbeiter in der Firma und nicht vor dem Kindergarten. So ist eben die böse Welt.
Vielleicht sollte man/frau sich mal darüber gedannken machen, völlig wertfrei zunächst, weswegen das System „Mann arbeitet, Frau erzieht die Kinder“ jahrhunderte und jahrtausende lang perfekt funktionierte bis zu dem Zeitpunkt, als Alice Schwarzer kam?
Frau kann nicht alles haben. Genausowenig wie man(n) das kann.
Mit der Tatsache, dass sowohl Frauen als auch Männer sich
schon ausgiebig über Gleichberechtigung und Gleichstellung in
Gesellschaft und Beruf ausgetauscht haben, soll nicht darüber
hinwegtäuschen, dass bei weitem nicht all die Pläne dazu in
die Tat umgesetzt wurden. Gesellschaftliche Veränderungen
gehen mit zunehmender Menschenmasse langsamer voran - aber es
besteht kein Grund mit geschlossenen Augen stumm auf Besserung
zu warten.
Das sehe ich auch so.
Natürlich kann man hier noch etwas tun.
Was sich aber kaum ändern wird, ist daß man trotzdem noch ein bisschen arbeiten muß, um Geld zu bekommen und daß während dieser Zeit die Kinder betreut werden müssen.
Vielleicht sollten auch Familien, die sich ja selber mittlerweile als heilige Kuh der Gesellschaft betrachten und ein wunderbares Feindbild der „DINKs“ als die für die Misere verantwortlichen zeichnen können, ihrer Verantwortung bewußt werden und sich an der Verbesserung der Situation mitbeteiligen, anstatt nur nach dem Staat und einer Umverteilung der Steuerlast auf Kinderlose zu rufen.
Kinder sind nur ein Aspekt der Gesellschaft. Natürlich ein äußerst wichtiger, aber nicht der einzige.
Ohne uns „DINKs“ gäbe es wohl kaum diese riesigen Steuereinnahmen, mit denen der Staat das Kindergeld bezahlt.
Und da sind wir auch schon bei der Lösung des Problems: wenn unsere alleinerziehende Mutter noch nicht komplett im Männerhass aufgegangen ist, kann sie sich ja noch ein paar Kinder zulegen, denn ab 4 Kindern trägt sich das System aus Kindergeld und sonstigen Beihilfen selbst. Hatte selbst ein solches Beispiel in der Nachbarschaft.
Für dumm oder wie Frau Schwarzer das auch immer beurteilen
mag, halten sie nur Leute, die neidisch oder verbissen oder
beides sind.
Alice Schwarzer hält sie nicht für dumm, das hat sie ja schon
gesagt.
Neid wird sie auch keinen haben, weil sie nicht auf der
gleichen Schiene fährt.
Naja, ich weiß nach wie vor nicht, wie ich den Fakt beurteilen soll, daß die meisten Kampfemanzen hässlich sind…
Allein durch die Aussage, Verona Feldbusch sei Körper und sie selbst sei Geist, wird schon einiges klar.
Was auch immer man von Veromna Feldbusch halten mag, sie muß m.E. nicht den Puffer für den Frust der deutschen Feministinnen abgeben.
Grüße,
Mathias