Es gab ein paar mehr Abschnitte in der Geschichte Afghanistans als „Amis noch nicht da“, „Amis da“ und „Amis wieder weg“.
so auch gestern wieder…
„Wir müssen den Krieg und das Leid beenden“ - „verhandeln“ - „akzeptieren“ - „arme russische Soldaten“ - „Deutschland vor Krieg schützen“
Wenn man das übersetzt kommt nichts anderes bei raus als „alles, was Putin sich wünscht“ und „bitte tu uns nichts, wir sind Pazifisten“
Es ist schon faszinierend, wie Wagenknecht es schafft, sich als Heilsbringer für die Ukraine und russische Armee zu positionieren…
Ein Teil des Problems sind natürlich die Medien, die die Extremisten von beiden Rändern immer und immer wieder einladen und auch nicht unmittelbar inhaltlich korrigieren, wenn sie mal wieder die Unwahrheit verbreiten. Wie man das richtig machen kann, zeigte ja CNN vor rd. zwei Wochen während des Duells mit Harris oder auch hier n-tv:
Wenn man natürlich Wagenknecht, Chrupalla & Co. ständig die Möglichkeit bietet, ihre Lügen und Verdrehungen unkommentiert zu verbreiten, führt das natürlich dazu, dass sie bei einigen verfangen. Natürlich ist ein Großteil der Wähler gerade der afd für seriöse Medien(„MSM“) sowieso kaum noch erreichbar, aber es gibt ja noch Menschen in der Grauzone.
Es lebten „in früheren Zeiten“ auch mal Dinosaurier dort. Dass Frauen dort zunehmend entrechtet worden ist nun einmal Fakt. Oder möchtest Du das ernsthaft bestreiten? Und zu Zeiten des Engaments der UdSSR dort, hat sich daran nichts gebessert. Dieses Thema stand da nicht einmal auf der Tagesordnung. Ebensowenig, aus Afghanistan einen Staat machen zu wollen, der stabile, demokratische Strukturen entwickelt. Die USA haben all dies zumindest versucht.
Wer sich einmischt, Dinge anfängt, die das Risiko des Scheiterns tragen, ist natürlich immer leichter für Fehler und Versäumnisse anzugreifen, als jemand, den solche Themen nicht ansatzweise interessieren. Nach dem Abzug der russischen Truppen damals hat niemand solche Fragen gestellt, weil sie überflüssig waren. Da hatte sich zwischendurch nichts zum Besseren gewendet, was danach wieder schlechter werden konnte. Und die Amerikaner sind dort nicht abgezogen, weil ihnen diese Dinge plötzlich egal geworden wären, sondern weil dort Mächte die Überhang gewonnen haben, gegen die sie nicht mehr mit vertretbaren Mitteln bestehen konnten.
Aber es ist schon erstaunlich, dass nachdem insbesondere die Russen immer wieder das Ende amerikanischer Präsenz in Afghanistan gefordert haben, jetzt Putin-Versteher damit kommen, dass die Amis dafür zur Verantwortung zu ziehen wären, dass sich nach deren Abzug das Land erneut in den Händen von genau den Extremisten befindet, vor denen die UdSSR damals schon klein bei geben mussten und jetzt die Dinge zurückgedreht werden, die sich zumindest zwischenzeitlich während des amerikanischen Einsatzes mal verbessert hatten. Also was nun? Hätten die Amerikaner doch besser da bleiben sollen?
Eine gute Frage, auf die du aber ziemlich sicher keine Antwort bekommen wirst. Noch komplexer wird die Geschichte dadurch, dass der Abzug von Trump beschlossen wurde, dem ein ziemliches Naheverhältnis zu Putin nachgesagt wird. Und wer profitiert denn am meisten davon, wenn die USA öffentlich scheitern? Egal, welche Kollateralschäden (und das sind in dem Fall unter anderem alle afghanische Frauen) es dabei gibt. Die werden hier ja gerne ausgeblendet, Hauptsache, der Ami steht schlecht da.
In der DDR erzählte man den Schülern fast täglich vom „Bruderstaat“ Sowjetunion, der Deutsch-Sowjetischen Freundschaft, und von den bösen USA.
In Westdeutschland, in westl. Staaten wars halt genau anders herum.
Das ist immer noch in vielen Köpfen.
… und damit meine ich Deinen Beitrag.
Es ging bei meiner Aussage um die unterschiedliche Politiktradition von China und Russland.
Es ging nicht um die Frage Vielvölkerstaat oder nicht sondern um die Expansions- und Raubmentalität in Bezug auf die Nachbarn.
Wenn man die 2200 Jahre Staatlichkeit Chinas mit teilweise unpassenden Beispielen (Koreakrieg, Taiwan, UdSSR) auf die letzten 80 Jahre verkürzen will, kann man das tun aber wirklich schlau ist das sicher nicht.
Gebietsvergrößerungen Chinas ergaben sich unter anderem auch durch die Angriffe von Außen z.B. Mongolen und Mandschu, die jeweils jahrhundertelang herrschende Dynastien etablierten.
Tibet war im Mittelalter ein durchaus expansiver Staat, der China immer wieder bedrängte.
Deshalb: „Der chinesische Kaiser erkaufte sich Frieden mit Tibet, indem er dem König eine Prinzessin (Wen Cheng) zur Frau gab. Sie kam 641 nach Tibet.“ (Wikipedia).
Ein großer Teil der Aristokraten der „Alten Uiguren“, die in der Yuan-Dynastie als Gelehrte und Regierungsmitglieder in China eine gewisse Bedeutung hatten, waren vor einem Bürgerkrieg nach China geflohen.
Die heutigen Uiguren haben sich nach diesen mittelalterlichen Uiguren benannt, sind aber eine muslimische, turksprachige Gruppe mit türkisch-persischen Traditionen, die sich nach den alten Uiguren benannt haben.
Die nördlich von China existierenden Nomaden waren immer von dem Reichtum der Hochkultur Chinas fasziniert und unternahmen ständig Raubzüge, die letztendlich dann auch zweimal in die vollständige Übernahme Chinas mündeten.
Der weitaus größere Teil der militärischen Aktivitäten Chinas war Verteidigung (die Herrschaft der Mongolen bzw. Mandschus ausgenommen). Im Laufe der langen Geschichte gab es aber natürlich auch Momente, in denen staatliche Interessen und persönliche Defizite der Herrscher zu regionalen Kriegen führten.
Darüber hinaus ist ein wichtiger Bestandteil der chinesischen Politiktradition/Staatskunde die Lehre von Ordnung und Harmonie (Konfuzius 561 - 479 v.Chr.).
Eine solche ethisch-moralische Richtschnur fehlen in Russland völlig.
China und Russland in puncto Aggressivität nach außen auf eine Stufe stellen zu wollen, wäre einfach unterbelichtet.
… und nicht nur in Afghanistan.
wenn man merkt, dass man mit solchen Versuchen auf dem Holzweg ist, muss man es nicht wieder und wieder probieren.
Es sei denn, es stecken andere Absichten dahinter.
Der Unterschied war halt nur: Im Westen konnte man sich frei entscheiden, eine staatliche oder eine private Schule mit einer einem passenden Weltanschauung zu besuchen. Eine beliebige Ausbildung oder ein beliebiges Studium zu absolvieren. Als Arbeitnehmer, Freiberufler, Beamter (dass der ÖD sich gesondert zeitweise durch den Radikalenerlass gegen Extremisten geschützt hat, und nach nicht bestätigten Angaben es rund 1200 Fälle über viele Jahre gegeben hat, denen man eine Einstellung verweigert hat, steht dem nicht entgegen) oder Selbständiger sein Geld zu verdienen, mit dem eigenen Unternehmen beliebig zu wachsen, dieses zu Internationalisieren, damit an die Börse zu gehen, … Sich von jetzt auf gleich ein Fahrad, Motorrad oder Auto beliebiger weltweiter Marken zu kaufen. In einer Mietwohnung zu wohnen, oder ein Haus zu bauen oder zu kaufen. Auszuwandern in den größten Teil der Welt. Den Urlaub im Schwarzwald, Italien oder Japan (und dem überwiegenden Rest der Welt zu verbringen), ohne dass irgendjemand nach einer Parteizugehörigkeit, Regimetreue o.ä. gefragt hätte.
Und insbesondere: Trotz dieser Freiheiten konnte sich jeder jederzeit mit beliebig vielen Mitstreitern öffentlich hinstellen (solange es friedlich blieb) und wahlweise gegen und für jede beliebige Partei, Weltanschauung, Maßnahme, … demonstrieren und musste dabei nicht einmal bei der Wahrheit bleiben.
Du kannst dich ja mal fragen, wie so ein Vielvölkerstaat zustande kommt.
Zum Rest: So klingt jemand, der von einem Thema keine Ahnung hat, aber wild zusammenkopiert:
Was soll das überhaupt heißen??
Das hat hier soweit ich sehe auch keiner gemacht.
Nur weil Du es behauptest, sehe ich mich hier keineswegs auf dem Holzweg. Aber ich merke, dass Du mit solchen durch nichts belegten Pauschalangriffen einfach nur versuchst der inhaltlichen Auseinandersetzung aus dem Weg zu gehen. Du beantwortest keinerlei Fragen die darauf abzielen, dass Du für deine Position mal „Butter bei die Fische“ geben müsstest, sondern verbreitest hier einfach nur tumben Antiamerikanismus.
Heute auch noch? hmm…
Was ich hingegen so am Rande mitbekommen habe: Das Goethe-Institut … auf die Schnelle habe ich nichts gefunden - habe aber in Erinnerung, dass es die letzten Jahre … sagen wir mal „von gefördert (2000er) zu jetzt unbeliebt“ in China entwickelt.
Ferner noch eine Anmerkung: Die Geschichte Chinas hat seit WK2 eine komplett neue Zeitrechnung (vom Kaiserreich zum Kommunismus)
Richtig, in der DDR hatte man diesbezüglich keine Wahl.
Was du geschrieben hast,
steht ja nicht gegen die Punkte in meinem vorherigen Post.
Aber dein erster Beitrag oben - sichere Ämter und geflossene Gelder, Prämien … von Putin für Wagenknecht. Muss man das ohne Beweise glauben?
Äh, nein. Es gab durchaus immer wieder bzw. kontinuierlich (im Grunde beginnend mit Gründung der Bundeswehr bzw. Beitritt der Bundesrepublik zur NATO) gesellschaftliche und politische Auseinandersetzung mit dem großen Bruder USA, die im Gegensatz zum Osten auch öffentlich, d.h. in den Medien, in Schulen, Universitäten und eben auch im privaten Kreis geführt wurde und auch geführt werden konnte, ohne dass man negative Konsequenzen zu befürchten gehabt hätte.
Für meine Begriffe ist das auch eine wesentliche Ursache dafür, dass die Einstellung der Bevölkerung auf dem Gebiet der ehemaligen DDR in Richtung Russland eine andere ist als die Einstellung der Bevölkerung auf dem Gebiet der ehemaligen Bundesrepublik in Richtung USA. Zumindest nehme ich im Westen einen weitaus differenzierten Umgang mit den USA und Russland wahr als von denen, die im Osten Deutschlands aufgewachsen sind. Insbesondere, wenn es darum geht, dass denen im Westen aus dem Osten eine unkritische Haltung ggü. den USA nachgesagt wird. Das ist nämlich in der Pauschalität schlicht und ergreifend Unsinn (siehe oben).
naja, glauben tut man in der Kirche.
Vermuten… denn Beweise zu finden ist schwierig, da kompetente Menschen um die Gefahr wissen.
Wie schwierig das ist sieht man auch z.B. bei den Mafia/Clans… weit weniger professionell und dennoch trotz intensiver Recherche gelingt oft auch nicht alles aufzuklären. Da kommt noch hinzu, dass das juristisch gedeckt ist und das Bankgeheimnis (-> Auskunftspflicht der Bank) aufgehoben werden kann.
Andererseits sind Geldbeträge bis 10.000€ oft gar nicht nachvollziehbar. Und 1000 Leute mit russischer Verbindung zu finden ist letztlich auch nicht sonderlich schwer.
Dann kommen noch „Unterstützungsvereine“ dazu… Aber ohne begründeten Anfangsverdacht wird da keine Staatsanwaltschaft aktiv.
Es lebe der Rechtsstaat…
Musst Du nicht, kannst Du aber. Wenn ein staatlicher Akteur in so einer Geschichte involviert ist, dann sollten wir nicht damit rechnen, dass der damit sofort auffliegt. So dumm wird der sich nicht anstellen, und er verfügt über personelle, technische und finanzielle Ressourcen, die es ihm gestatten hinreichend unter dem Radar zu agieren. Insoweit nein, ich habe dafür keine Beweise. Hätte ich sie, würde ich es zudem hier nicht an die große Glocke hängen, weil ich sonst vermutlich morgen aus einem Hochhaus fallen würde.
Aber es ist natürlich nicht so, dass man nicht in anderen Fällen russischer Einflussnahme auf die deutsche und europäische Politik durchaus im Rahmen geheimdienstlicher Maßnahmen an belastendes Material gekommen wäre: https://www.tagesschau.de/investigativ/kontraste/russland-afd-krah-bystron-voice-of-europe-100.html, man nicht in großer Zahl russische Trolle identifiziert und von sozialen Medien ausgeschlossen hätte, die hierüber Einfluss auf deutsche und europäische Politik nehmen, … Und da soll ausgerechnet das russlandfreundliche BSW sauber und über jeden Zweifel erhaben sein? Ich bin ja auch für die Unschuldsvermutung. Aber andererseits auch nicht naiv.
Nein, überhaupt nicht! Auf meinem Gymnasium wurde der kalte Krieg sehr differenziert und objektiv behandelt.
Als „Bruderstaat“ empfand meiner Einschätzung nach fast niemand die USA. Abgesehen von Kennedy waren amerikanische Präsidenten auch nicht sonderlich beliebt, Reagen wurde immer wieder als Westernschauspieler verspottet.
Beginnend mit dem Vietnamkrieg gab es in der BRD Teile der Gesellschaft, die einen massiven Anti-Amerikanismus entwickelten. Auch gegen die Aufstellung von amerikanischen Atomraketen gab es massiven Widerstand.
Achso, und Lehrer in der BRD waren tatsächlich viel freier in ihrem Handeln als DDR-Lehrer.
Das ist eben meine Meinung und damit bin ich nicht allein.
Ich schreibe hier auch nicht hauptamtlich, habe noch ein zweites Leben.
Irgendwelche Quellen zu suchen habe ich keine Lust.
Aber so einiges, was ich im laufe der Jahre mitkriege, speichert sich bei mir ab.
Natürlich nicht.
Hier gibt es einige Leute, die sofort nach Quellen schreien.
Ich finde es ja auch eher sinnfrei so zu tun, als wäre „China“ ein 2000 Jahre alter Organismus, dessen kollektives Bewusstsein sich über Jahrtausende hinweg bis zu seiner jetzigen Form entwickelt hat.
Das heutige China wurde maßgeblich durch Xi Jinping geprägt, im Grunde führt er aber das fort, was durch die fünf bisherigen Überragenden Führer in Bewegung gesetzt wurde.
Ich sehe das wie du: Es macht wenig Sinn weiter zurück als bis 1949 zu gehen, um das heutige China zu verstehen.
Gleichzeitig ist es völlig verfehlt so zu tun, als wäre das heutige Russland das alternativlose Ergebnis seiner bisherigen Geschichte. Bis zum Überfall auf die Ukraine waren weder Putin noch Russland irgendwie ‚auffällig‘ und mir fällt spontan nichts ein, was andere (westliche) Staaten nicht genau so getan oder getan hätten. Aussagen wie „Bestandteil der politischen DNA“ sind hohle Phrasen, mit denen komplexe Sachverhalte so einfach wie möglich erklärt werden sollen. Der Überfall auf die Ukraine war sicher nicht unvermeidbar und auch der Westen hat hier seinen Anteil daran, dass die Geschichte sich so entwickelt hat.