Hallo,
danach entschieden sich 99% der bürger, lieber zu leben, als
zu sterben. keiner will gewalt als täglich brot. und nach 1953
war 35 jahre ruhe. den afghanen drängen wir es einfach auf.
die haben gefälligst frei zu sein…koste es, was es wolle.
Jetzt wird es skurril.
Du verherrlichst indirekt die 35 Jahre Unfreiheit, Unrecht und Unterdrückung nach dem Aufstand von 53 als Errungenschaft und
behauptest implizit, dass die Afghanen (auch) lieber unfrei sein wollen.
Im Grunde beschreibst du damit aber höchstens noch parallelen zur Herrschaft der Taliban aber nicht zur Gegenwärtigen Situation.
Darauf bezogen wäre der Vergleich mit der DDR völlig irreführend. Die Situation in der DDR war in im Grunde jeder Hinsicht anders als die Heute in Afghanistan. In Afghanistan findet kein Volksaufstand statt und es stehen sich nicht zwei hochgerüstete Blöcke unter der Drohung totaler Nuklearer Vernichtung auf Armeslänge gegenüber.
Außderdem ist es doch ein völliges Zerrbild, dass die Taliban von einem Großteil der Bevölkerung begrüßt würden oder dass der Westen das Land unterdrückt.
Keine Frage, dass wie überall in der Welt, die Menschen sich Frieden und Ordnung wünschen, und in dem Maße wie die westlichen Mächte dies nicht erreichen, werden sie auch zunehmend abgelehnt, das ist doch aber etwas ganz anderes als die Auflehnung gegen ein Aufgezwungenes ideologisches System.
Bezogen auf die Zeit vor 2001 müsste man von deiner Position aus nun was schließen?
Die Nato sollte sich zurückziehen und dafür sorgen, dass wieder die schöne friedliche Talibanherrschaft aufgerichtet wird?!
Natürlich kann man auch über die Ursachen der heutigen Situation diskutieren. Ich hatte aber irgendwie den Eindruck dieser Strang wurde für eine Betrachtung der Gegenwart aufgemacht (wie es ja auch dem Brettthema entspricht).
Aus welchen vielleicht falschen Gründen die Nato auch immer nach Afghanistan gekommen ist, nun können sie das Land nicht einfach in Anarchie versinken lassen - oder den alten Gewaltherrschern (denn genau das waren die Taliban) überantworten.
Gruß
Werner