Wie willst Du das machen? Alte Menschen werden von jungen Menschen betreut. Diese jungen Menschen haben Familien und müssen gelegentlich einkaufen. Und der Durchseuchungsgrad in der Bevölkerung ist schon zu hoch, als daß es die ultimative Hilfe wäre, alle Alten- und Krankenpfleger mit den Alten und Kranken unter Quarantäne zu stellen. Mal ganz davon abgesehen, daß man Eltern nicht über Tage oder gar Wochen von ihren Kindern trennen kann.
Es hilft also nur, die zwangsläufig eintretenden, großen Erkrankungszahlen über die Zeit zu strecken, damit jeder Fall vernünftig behandelt werden kann.
Ja, viele. Aber die Bemühungen werden konterkariert, wenn nun Leute anfangen, sich in neuen Gruppen zu neuen Aktivitäten zu verabreden. Ich bin gestern ungefähr zum tausendsten mal zwischen fünf und sechs Uhr an einem Werktag über die Theodor-Heuss-Brücke in Düsseldorf gefahren. Noch nie, wirklich noch nie, habe ich dort so viele Menschen joggen sehen und noch nie so viele Menschen in Dreier- und Vierergruppen. Warum macht man das?
Man wird den Zustand nicht ewig aufrecht erhalten können. Aber bis dahin haben wir mehr Betten, mehr Beatmungsgeräte, mehr medizinisches Personal und mehr Kenntnisse darüber, welche Medikamente helfen und vielleicht gibt es bis zum Sommer auch erste Impfstoffe, die bei Hochrisikopatienten eingesetzt werden dürfen.
Klar ist auch, daß wir nicht so lange mit den Maßnahmen fortfahren können, bis die Zahl der Selbstmorde aus Verzweiflung, Vereinsamung oder anderen Gründen die Zahl der potentiellen Coronatoten übersteigt.
Zumindest werden die Zahlen niedriger sein als wenn man dem Virus freien Lauf gelassen hätte.
Aber eben schneller. Schneller = gleich mehr Fälle = mehr schwere Fälle = mehr Menschen in den Krankenhäusern = mehr Tote durch fehlende Kapazitäten. Eine ganz einfache Rechnung.