Es würden mir schon 1 oder 2 Länder reichen. Du hast ja behauptet, es hätte genug Daten gegeben. Meine doch recht einfache Frage ist, wann und wo das der Fall gewesen sein soll.
Deine Ausgangsthese war:
Genug Datenmaterial ist also vorhanden.
Das ist nicht der Fall. Es gibt kein Datenmaterial, weil die Situation und die Reaktion in jedem Land anders ist und war.
Und was steht darunter:
Anmerkung: In dieser Kurve sind die Wochenenden als Täler und die Nachmeldungen in den Folgewochen als Peaks gut erkennbar.
Aus diesem Grund berechne ich seit Wochen einen achttägigen gleitenden Durchschnitt der Neuinfektionsrate:
Oder auch gerne einen achttägigen Durchschnitt der Neuinfektionen:
Wobei die Zahl etwas weniger aussagekräftig ist, weil da eine absolute Zahl betrachtet wird. Jeder Infizierte steckt aber seinerseits Menschen an, weswegen eine Rate aussagekräftiger ist.
Deswegen trifft man die ja baw auch besser nicht.
Tut mir leid, aber das Coronathema ist so breit in den Medien - es ist fast unmöglich nicht mitzubekommen in welchen Ländern es wann und wie stark ausgebrochen ist.
Wenn Du denkst, dass rhetorische Fragen die Diskussion weiterbringen geh in einen Debattierclub.
Hallo,
entschuldige, du hast recht, es ist alles etwas verwirrend, und so geht es mir auch hier in diesem Thread - was genau ist jetzt deine Meinung zum Thema „Lockerung der Massnahmen“ - bis du dafür oder bist dagegen, was jetzt an Lockerungen beschlossen wurde. Ich habe das aus den Augen verloren - rorry.
Gruss
Czauderna
Die letzten Daten auf dem Diagramm vom DLF waren vom 17.4 - also vor dem Wochenende und zeigten einen leichten Anstieg.
Klar ist es allgemein sinnvoll für das Rauschen durch die teilweise fehlenden Meldungen an Wochenenden zu korrigieren - aber dadurch wird es eben wenig aussagekräftig wenn man genau erkennen will welche Auswirkung die Diskussion um bzw. die tatsächlichen Lockerungen hatten. Das wird sich in ein paar Tagen zeigen. Aber auch in Deinem Diagramm erkennt man einen leichten Anstieg der Neuinfektionen, ob er statistisch und praktisch signifikant ist wird sich zeigen.
Weil in Deutschland rund jedes zehnte Kind an Asthma leidet https://www.lungenaerzte-im-netz.de/krankheiten/asthma-bei-kindern/wie-haeufig-ist-asthma-bei-kindern/ und über 7 Millionen Menschen Diabetes haben kann auch eine kleine Steigerung der Neuinfektionszahlen viele zusätzliche Infizierte und Tote bedeuten. https://www.diabetesde.org/ueber_diabetes/was_ist_diabetes_/diabetes_in_zahlen
Das einzige was noch schlimmer ist als ein Familienmitglied zu verlieren ist es, wenn man für den Tod (oder die bleibenden Schäden durch den Virus) verantwortlich ist bzw. das denkt weil man sich z.B. nicht immer an die Maßnahmen gehalten hat. Kinder tendieren sogar bei einer Scheidung der Eltern die Schuld bei sich zu suchen - wenn Eltern, Geschwister, Großeltern, Freunde… erkranken oder sterben ist das auch deshalb eine enorme psychische Belastung für Kinder.
Das ist keine rhetorische Frage, sondern eine Reaktion auf Deine Behauptung und diese Reaktion ist insofern gerechtfertigt, als daß die Behauptung falsch ist.
Wir sind inzwischen bei einer so geringen Zahl der Neuinfektionen, daß schon ein durchgetestetes Altenheim mit entsprechend vielen Fällen zu so einem Zwischenhoch führen kann. Hinzu kommt, daß meine Tabelle nicht berücksichtigt, daß Fälle zwar an Tag X übermittelt werden, aber für die Meldung an Tag X-3 relevant waren.
Viel interessanter ist allerdings, wie sich die Zahl der Todesfälle entwickelt, weil sich daraus die Zahl der tatsächlichen Infektionen vor gut zwei Wochen ableiten läßt.
Und was auch noch wichtig ist: es gibt verschiedene Daten. Ich habe mich anfänglich für die Daten der JHU entschieden, weil die häufiger aktualisiert wurden und sich somit gleichmäßiger entwickelten als die des RKI. Die Zahlen von der JHU stammen wiederum von der Morgenpost, die sie aus den veröffentlichten Zahlen der Gesundheitsämter zusammenstellt.
Hinzu kommt die Dunkelziffer, die nach wie vor nicht bekannt ist und nur mit statistischen Methoden ermittelt bzw. durch Antikörpertests ermittelt werden kann. Bei letzteren gibt es das Problem der Trefferquote der Tests, die wiederum vom zeitlichen Abstand zwischen Test und Infektion abhängt sowie den Umstand, daß Antikörper erst ein bis drei Wochen nach Infektion gebildet wird (und das auch wieder unterschiedlich nach Art der Antikörper).
Was ich damit sagen will: wenn einer aus der Dunkelziffer vor ungefähr drei Wochen - also einige Tage nach Inkrafttreten des Kontaktverbotes - auf zwei Grillpartys oder bei ieiner Spontandemonstration 40 Leute angesteckt hat, kann das dazu führen, daß zwei Wochen später für 300 Leute ein positiver Test vorliegt und diese Tests dann eine weitere Woche später in der Statistik auftreten. Der gleiche Effekt tritt auf, wenn nur 100 Infizierte nach Inkrafttreten der Kontaktsperre zuhause ihre restlichen drei Familienmitglieder anstecken. Infektionen innerhalb der Familie dürften tatsächlich derzeit die häufigsten Neuinfektionen sein und natürlich auch gehäuft auftreten, weil die Leute zuhause rumhocken und nicht - wie normalerweise - unabhängig voneinander zur Arbeit, zur Schule und in den Kindergarten gehen/fahren und abends und nachmittags vielleicht auch noch getrennte Aktivitäten ausüben. Außerdem werden viele am letzten Wochenende vor Inkrafttreten ihre Infektion noch von der Arbeit mit nach Hause gebracht haben.
Kurz gesagt: ob es eine Trendwende gibt, weiß man in drei oder vier Tagen und es ist höchst unwahrscheinlich, daß das der Fall ist. Die nächste Trendwende wird es erst in zwei-drei Wochen geben, wenn die Meldungen der Fälle eingehen, die sich Anfang der kommenden Woche infiziert haben.
Sorry dass ich mit einem Off-Topic-Beitrag dazwischen grätsche.
Ich hatte auch mit den JHU-Daten angefangen, bin aber inzwischen zu den RKI-Daten übergegangen. Das RKI hat zwar einen Meldeverzug, der insbesondere bei den Todesfällen bis zu drei Wochen beträgt, aber im Gegensatz zur JHU ist dieser Verzug in den RKI-Daten anhand des Meldedatums zu erkennen. Dazu vermerkt das RKI soweit bekannt das Datum des Auftretens der ersten Symptome (Referenzdatum), Ausserdem kann man zumindest für den aktuellen Tag die Nachmeldungen identifizieren. Mit all diesen Informationen bekommt man ein recht realitätsnahes Bild des Infektions- und Mortalitätsverlaufs, natürlich mit einem Verzug von etwa einer Woche, da für die letzten sieben Tage nur sehr lückenhafte Daten vorliegen.
Es gibt ja inzwischen ein Papier aus dem RKI, in welchem das anschaulich erklärt ist. Auch in die täglichen Lageberichte des RKI wurden diese Auswertungen aufgenommen.
Ich verstehe nicht ganz, was an meiner Frage rhetorisch gewesen sein soll. Ich beziehe mich auf diese Aussage hier:
Du wirst doch in der Lage sein, ein paar dieser Länder, auf die du dich hier beziehst, benennen zu können. Andernfalls ist es schlicht unmöglich, deine Behauptung zu bewerten.
Über die Qualität der Daten wurde hier schon einiges geschrieben - aber Daten gibt es, man muss sie eben mit Vorsicht behandeln, z.B. auf Plausibilität kontrollieren, für unterdurchschnittliche Erfassungen aufgrund fehlender Tests, politischen Vertuschungsversuchen usw. korrigieren usw. - aber in der jetztigen Situation wäre es verantwortungslos Datenmaterial aus anderen Ländern komplett zu ignorieren nur weil diese nicht den wissenschaftlichen Standards genügen die man für eine aussagekräftige Studie braucht.
Es ist mir weiterhin zu blöd alle möglichen Länder aufzuzählen in denen Covid19 ausgebrochen ist.
Es geht weiterhin nur um die Länder, in denen es rechtzeitig für Deutschland genug belastbare Daten gab. Mir würde mittlerweile schon ein einziges Land reichen.
Definiere „belastbare Daten“ in diesem Kontext.
Nach meiner Definition gibt es diese belastbaren Daten nicht - aber in Notsituationen muss man eben mit den Daten arbeiten die man hat - und weil Datenmaterial aus verschiedenen Ländern zur Verfügung stand bekommt man auch ein halbwegs vernünftiges Bild wenn man mehrere Studien kombiniert die alle für sich genommen keine hohen wissenschaftlichen Standards erfüllen würden.
Daten denen man soweit vertraut, dass man sich angesichts einer neuartigen Pandemie auf eigene Erfahrungen verzichtet. Also das, was du hier behauptet hast. Ich warte noch immer auf ein Land bzw. den Zeitpunkt, zu dem es deiner Meinung nach ‚genug‘ Daten gab.
Hallo,
wir sind jetzt in der Phase, dass jedermann und jederfrau in die Richtung von mehr Infektionen strebt. Als wenn wir das Virus besiegt haetten.
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Den Fortgang der Infektionen werden wir hier sehen koennen, in ca 2 Wochen.
Diese Unterstellung verbitte ich mir!
Nicht jeder, aber diese weitgehende „Einheitsfront“ der letzten Wochen ist für mein Empfinden dabei, deutlich zu bröckeln. Das war auch von vorne herein erwartbar und ist auch nicht komplett als „Fluch der guten Tat“ (weg)erklärbar.
Ich frage mich, was du dir mit deiner Kritik vorstellst.
Es ist undenkbar, dass sich die überwiegende Mehrheit der Bevölkerung (wohl in keinem Land) auf die Linie einschwören ließe, den Shutdown-Zustand, wie er bis vor kurzem bestand, über einen langen Zeitraum -bis etwa zum großflächigen Einsatz eines Impfstoffs Mitte 2021- durchzuziehen.
Insofern folgt der partielle Ausstieg (und seine Folgen für die Infektionszahlen) dem Einstieg in den fast-generellen Shutdown eben so unweigerlich wie der Schmerz dem Faustschlag, um es einmal so poetisch zu formulieren.
Gruß
F.
mein Freund kann es kaum mehr erwarten haha aber wie soll das gehen, wenn man eine Maske aufhaben soll? die ist ja bei den Ohren festgemacht?
Hallo,
einige Veranstaltungen werden abgesagt,
andere Veranstaltungen werden verschoben.
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Vatican news
Weltjugendtag von Lissabon im August 2023 (statt August 2022)
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www.vaticannews.va/de/vatikan/news/2020-04/vatikan-coronavirus-weltfamilientreffen-weltjugendtag-verschoben.html
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Nochmal hervorgehoben, vertagt von naechstes Jahr August auf uebernaechstes Jahr August
Bei uns wollen etliche dieses Jahr August schon reisen.
Hat der Papst mehr Hintergrundwissen, einen Draht nach oben, dass es etwas laenger dauern koennte mit dieser Corona Stoerung?
Hmmmm
Aktuell haben wir 2020 …
Aber gut, dieses Jahr zählt ja vielleicht gar nicht.
PS: Das habe ich gerade gesehen:
" Das Weltfamilientreffen, ursprünglich für Juni 2021 in Rom geplant, wird deshalb im Juni 2022 stattfinden, während der Weltjugendtag von Lissabon …"
Hallo,
die Lockerung der Massnahmen koennte zu einer Erhoehung der Neu-Infektions-Zahlen fuehren. Ein erster Hinweis, ganz rechts steigt die blaue Kurve etwas:
Quelle /www.ndr.de/nachrichten/info/Coronavirus-Neue-Daten-stellen-Epidemie-Verlauf-infrage,corona2536.html
Inzwischen sind die täglichen Neuinfektionen wieder knapp halb so hoch (um 1000). Das können Nachmeldungen vom Wochenende davor gewesen sein oder zwei Altenheime. Für einen durch Ostern verursachten Effekt war es da noch zu früh. Gerade weil es kurzfristige Effekte geben kann, es den Meldeverzug gibt, der je nach Gesundheitsamt unterschiedlich lang ausfällt, und zusätzlich den Wochenendeffekt, empfiehlt es sich, gleitende Durchschnitte über mehrere Tage zu verwenden und da ist die Aussage ganz einfach: seit dem 18. März geht es abwärts mit den täglichen Neuinfektionen.