Coronavirus: Lockerung der Maßnahmen?

Hallo,
die Fussballer der 1. und 2. Liga wollen ja nun auch wieder ran, äußerst Fragwürdig, auch wenn ich selbst Fussballfan bin.
Hier mal eine Aussage vom BVB-Chef, gestern bei Lanz zum Thema Abstand während des Speils.
Höchstens neun Prozent der Zeit würde man sich näher als 1,50 Meter kommen.
Das sind aber echt schlechte Spiele.
Gruss
Czauderna

Auf neun Prozent kommt man, wenn man davon ausgeht, dass das Spiel aus einem 90 Minuten dauernden Zweikampf um den Ball besteht.

22 × 90 = 1980
2 × 90 = 180

100 / 1980 × 180 = 9,09090…

Denn in der Regel kommen sch ja nur die zwei der drei Spieler nahe, die direkt um den Ball kämpfen, vielleicht auch noch zwei Spieler bei irgendeiner Deckungsaktion. Im Gegenzug besteht das Spiel allerdings auch nicht aus 90 Minuten Zweikampf. :slight_smile:

Kurz gesagt: Die meiste Zeit des Spieles dürften sich auch bei einem sehr guten Spiel die meisten Spieler tatsächlich nicht näher als 1,50 kommen. :slight_smile:

Gruß,
Max

Haqllo,
was man mit einer Rechnung alles beweisen kann. Was ist mit Strafraumszenen, also Eckbälle oder Freistöße (Mauer) und was ist mit Foul-Spielen und "Rudelbildung) und mit dem Video-Beweis , gibt es da auch eine Berechnung ?.
Gruss
Czauderna

Moin,

Nach dem Spiel ist die Umkleide und Dusche angesagt. Oder? Wie willst du da die Abstände einhalten?

-Luno

Ich? Gar nicht. Ich bin kein Fußballspieler, kein Fußbaltrainer und auch kein Fußballmanager. Ich habe auch keine Aussage darüber getroffen, ob irgendwas mögich oder sinnvoll oder machbar ist, weder auf dem Platz und noch viel weniger in den Kabinen (ein Wort, das in meinem Posting überhaupt nicht vorkommt, BTW). Ich habe nur vorgerechnet, wie der BVB-Chef vermutlich auf die 9 Prozent gekommen ist - und den Verdacht geäußert, dass Günter bei seiner Aussage, das wäre dann sehr schlechte Spiele, übersehen hat, das der größte Teil der Spieler die meiste Zeit des Spieles sich tatsächlich nicht wirklich nahe kommt. That’s all.

M.

Was genau willst Du mir damit sagen?

M.

Interessanterweise wird Deutschland (zusammen mit Südkorea und dem geographisch begünstigten Neuseeland) immer häufiger von den ausgewiesenen Experten als Referenz genannt, wenn es darum geht, die Länder zu benennen, die es richtig gemacht haben. Zuletzt von Jeremy Farrar in der Zeit:
https://www.zeit.de/wissen/gesundheit/2020-04/jeremy-farrar-pandemie-eindaemmung-coronavirus-impfstoff

Zu schauen, wie sich das Virus in anderen Ländern verbreitet hat, ist also allenfalls dazu geeignet, zu erfahren, wie man es nicht richtig macht.

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Hallo,
dass sich das mit 9% rein rechnerisch erklären lässt, aber das wohl wenig mit einem echten Spiel zu tun hat, das wollte ich damit sagen.
Gruss
Czauderna

Wie lange dauern denn Eckbälle, Freistöße, Fouls mit entsrechender Rudelbildung? Und wie viele davon hast Du im Spiel? Selbst bei sehr guten Spielen lassen sich die „Höhepunkte“ oft ohne Not auf 3:30 zusammenschneiden. :slight_smile:

Damit Du mich nicht falsch verstehst: Ich halte die Argumentation des BVB-Chefs für nicht überzeugend - aber aus ganz anderen Gründen. Ich glaube nämlich, dass das viel zu kurz gedacht ist, nur auf den Anteil an der Gesamtspielzeit zu schauen, bei dem sich Spieler näher als 1,50 Meter kommen. Die Schätzung halte ich jedoch für gar nicht mal so schlecht, und ich denke, dass Du den Anteil an Zweikämpfen, Eckstößen, Mauern an der Gesamtspielzeit aller Spieler überschätzt. Im Durchschnitt hat ein Bundesligaspiel zwischen 4 und 8 Ecken. Die Situation dauert … 20 Sekunden pro Ecke? Das sind maximal drei Minuten im Spiel. Und wieviel Spieler sind dran beteiligt? Alle? Zwei Drittel? Sagen wir alle - dann sind das 66 Minuten. Also etwa 3,33 Prozent der Gesamtspielzeit aller Spieler … und das ist mit Spitzenwerten gerechnet. :slight_smile:

Lasse es von mir aus auch insgesamt 15 Prozent sein … aber es sind garntiert keine 50 Prozent. :slight_smile:

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Hallo,
gehört meiner Meinung nach noch hier -
Die Schweden, sie dienen als schlechtes Beispiel für Deutschland, sie dienen als gutes Beispiel für Deutschland - momentan offenbar wieder mal als gutes. - https://www.focus.de/politik/ausland/quote-drei-mal-so-hoch-wie-in-deutschland-sogar-die-who-will-davon-lernen-sonderweg-ueberzeugt-schweden-trotz-vieler-toter_id_11945600.html
was mich so aufregt ist, dass unsere Medien quasi jeden Tag mit entweder mit einer neuen Studie, einem Impfstoff, mit neuen Experten oder den alten Experten mit neuen Erkenntnissen, mit Lockerungen, Hoffnungsmachern und Stimmungssenkern unsere Aufmerksamkeit haben möchten.
Natürlich muss es dann auch auf fast jedem TV-Sender jeden Tag ein Corona-.Spezial geben
und schon bereits zum gefühlten 1000mal bekommen wir gezeigt, wie man eine Maske herstellt
und wer die dann wo und wie tragen muss und ob der Backofen oder die Mikrowelle besser geeignet ist zur Reinigung.
Und wir Betroffenen sollen daraus nun die richtigen Schlüsse ziehen und entsprechend unser Verhalten daraus entsprechend einrichten.
Nach mehr als sieben Wochen wird Corona etwas langweilig und das ist nicht gut, meine ich, aber es wird durch die Wucht der Informationen genau das hervorgerufen.
Die Liste des RKI, die täglich aktualisiert wird , wird schon wie eine Liga-Tabelle gelesen und man ertappt sich dabei, dass man doch in einem Landkreis wohnt, der es doch viel, viel besser in dieser Liste aussieht, als der Nachbarkreis, mit mehr Infizierten und vor allen Dingen mehr Toten.
Aber zurück zu den Schweden - jetzt sind sie sogar Vorbild für die WHO, was doch eigentlich nix anderes heißt, die haben es richtig gemacht und wir und andere Länder in Europa eben falsch, oder doch nicht, oder wie oder was ?.
Gruss
Czauderna

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Kann man das irgendwo - außer im Focus - nachlesen?
Steht das irgendwo auf der WHO-Seite?

Das Problem bei den ganzen Ländervergleichen ist, dass sich Länder nicht wirklich vergleichen lssen - vor allem nicht über die die Durchschnittswerte. Nehmen wir zum Beispiel die Zahl der Toten pro 100.000 Eiwohner: Da steht Schweden sehr viel schlechter da als Deutschland, aber nicht so viel schlecher als Bayern. Ein Staat „Bayern-Würtemberg“ läge im Ranking deutlich hinter „Restdeutschland“. Vergleicht man allerdings Stockholm direkt mit München, wendet sich das Blatt wieder deutlich zugunsten der Bayern. Bringt man dann noch die Vereinigten Staaten ins Spiel bringt, wird es völlig konfus: Denn die stehen im Durchschnitt gar nicht mal so schlecht da. Außer, man vergleicht die einzelnen US-Staaten wie z.B. New York direkt mit den europäischen Ländern.

Was man an Schweden bestätigt findet, ist das alte 80-20-Prinzip: Mit 20 Prozent der Aufwandes erreicht man 80 Prozent des Erfolges, für die restlichen 20 Prozent braucht man 80 Prozent des Aufwandes. Das erkennt man auch an den deusche Zahlen: Die freiwillige Selbstbeschränkung hat bereits vor dem Lockdown zu ersten Teilerfolgen geführt. Letztendlich ist der Aufwand auch eine exponentuelle Kurve - wenn man den Aufwand verdoppelt, verdoppelt sich deswegen nicht auch der Erfolg.

Was das alles natürlich nicht besagt: Wieviel „Erfolg“ ausreichend und notwendig war. Das wusste vorher niemand und weiß jetzt auch niemand. Und im Grunde wird man es auch in Zukunft nicht sagen können, weil der Vergleich (siehe oben) kaum zu machen ist. Sicher ist nur, dass „Maßnahmen“ im weitesten Sinne notwendig waren.

Gruß,
Max

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Hallo,
was weiß ich, ist mir auch egal - gelesen habe ich es halt. Muss ich denn als „Otto Normalverbraucher“ jede Aussage in den Medien auf ihren Wahrheitsgehalt überprüfen und woher weiß ich dann, dass das , was ich anhand der Medien überprüft habe, auch dann wirklich wahr ist.
Klar weiß ich, dass Meinungsbildung das Ergebnis ist aus Informationen, die ich mir selbst beschaffe und genau deshalb habe ich die Meinung, dass wir Bürger einfach überfordert sind durch diese Informationsflut.
Nicht jeder Bürger ist ein kleines Genie, dass die Spreu vom Weizen trennen kann, so erklärt sich auch wahrscheinlich der Erfolg der Verschwörungstheoretiker und der AFD.
Gruss
Czauderna

Hallo,
in weitesten Sinne ist dieser ganze Thread nicht notwendig, weil er eh nix an der Situation ändert.
Das war jetzt zwar sehr ironisch, aber das muss ja auch mal sein.
Gruss
Czauderna

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Dafür, daß es ständig neue Studien gibt, können die Medien nichts. Und über vielversprechende Studien nicht zu berichten, ist m.E. auch keine Alternative. Und natürlich wird auch darüber berichtet, was die verschiedenen Amtsträger zum Thema Lockerungen zu berichten haben.

Bezogen auf die Einwohnerzahl hat Schweden mehr als dreimal so viele Tote zu beklagen als Deutschland - also konkret 26,5 je 100.000 Einwohner, während Deutschland bei knapp 8 liegt. In den USA sind es übrigens knapp 20.

In den USA wirft man Trump vor, er habe mit seinem Zögern und Leugnen Menschenleben riskiert. Und in Schweden, wo der Leiter der Gesundheitsbehörde allein agiert, d.h. kein Politiker dazwischen quatscht, hat man bewußt so gehandelt, wie man gehandelt hat und als Ergebnis liegt man bei den Todeszahlen noch schlechter als die USA.

Bei Kenntnis aller Umstände bezeichnet das sicherlich niemand als Erfolg.

Wie ich an anderer Stelle schon schrieb: Deutschland wird neben Südkorea und dem geographisch privilegierten Neuseeland von den Fachleuten in dem Gebiet als das Land bezeichnet, das alles richtig gemacht und die größten Erfolge erzielt hat. Jüngstes Beispiel:
https://www.zeit.de/wissen/gesundheit/2020-04/jeremy-farrar-pandemie-eindaemmung-coronavirus-impfstoff

„Die beste Strategie ist deshalb, R0 so niedrig wie irgendwie möglich zu drücken und währenddessen die Lektionen von Südkorea, Singapur und auch Deutschland zu lernen. Wir müssen dafür sorgen, dass es nahezu unbegrenzt Tests gibt. Wir müssen Kontakte nachverfolgen und unsere Gesundheitssysteme vorbereiten. Wir müssen den Menschen sehr klar machen, dass sie bei leichten Symptomen zu Hause bleiben – und bei Fieber, Muskelschmerzen, Kopfschmerzen sowieso.“

Und Farrar ist nun wahrlich kein Einzelfall. Die Presse im Ausland ist voll von Artikeln darüber, daß und wie Deutschland es geschafft hat, so erfolgreich mit der Krise umzugehen. Die wesentlichen Erfolgsfaktoren waren und sind die frühzeitig verfügbaren Tests, die schnell hochgefahrenen Testkapazitäten, die Vorbereitung der Krankenhäuser, die Nachverfolgung von Infektionsketten durch die Gesundheitsämter und - auch immer wieder gerne (auch im Kontrast zu den USA und zu Großbritannien) genannt - der Glaube der Bevölkerung und der Politik an die Wissenschaft.

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In Staat New Xork liegt die Todeszahl bei etwa 66. In der Region Stockholm bei 59.
Die Bevölkerungsdichte ist in der Region Stockholm ist übrigens etwa doppelt so hoch wie im Staat New York.

Und bevor du mich jetzt gleich leicht angesäuert fragst, was ich damit sagen will: Das, was ich oben geschrieben habe - nämlich dass ich solche Vergleiche fragwürdig finde.

Der amerkanische Wert enthält die Zahlen für New York ebenso wie die für Wyoming (1,2). Und der deutsche Wert ebenso den für Bayern (15) wie den für MV (1,1).

Lustigerweise hast du das vor kurzem selbst geschrieben - nämlich dass Schweden ebenso aus Stockholm (59) besteht wie aus Norbotten (6). Du solltest das bei deinen Vergleichen auch berücksichtigen und nicht aus den USA plötzlich ein Corona-Wunderland machen.

Wobei ich gerade bei den niedrigen Werte eine Angabe pro 100.000 für problematisch halte. Wir reden hier hin absoluten Fällen von 7 (Wyoming), 18 (MV) und 15 Toten (Norbotten). Da kann ein einziger Ausbruch in einem Altersheim die Quote spektakulör „verdoppeln“. Und sowas schreibt dann auch die Bildzeitung: „Zahl der Toten um 100 Prozent gestiegen!!!“

Gruß,
Max

Wo schreibe ich das?

Das, was ich schrieb, ist doch ganz leicht zu verstehen: Schwedens Strategie, um das mal so zu nennen, so sehr versagt, daß es von den Staaten über 1 Mio. Einwohner auf Platz sieben liegt, was die Zahl der Toten je 100.000 angeht. Belgien, Spanien, Italien, GB, Frankreich, Niederlande, Schweden. Somit spielt Schweden eher in der Liga der USA (Nr. 10). Vor dem Hintergrund ist es mir ein Rätsel, warum immer wieder Schweden als beispielhaft genannt wird. Darüber hat sich der Postillon übrigens auch schon gewundert:

Ja, ist ja auch so. Na und? Die Bevölkerungsdichte in Schweden ist übrigens ein Zehntel so hoch wie in Deutschland. Man sollte eigentlich schon von daher meinen, daß die Zahl der Infizierten (der tatsächlichen) und damit auch der Toten dort deutlich geringer ist. Rückgerechnet aus den Todesfällen ist das Gegenteil der Fall. Wenn man von einer gleichen Sterberate ausgeht wie in Deutschland hat Schweden auch über dreimal so viele Infizierte je 100.000 Einwohner wie Deutschland. Muß man erst einmal hinbekommen, bei der dünnbesiedelten Landschaft und einer Bevölkerung, die angeblich freiwillig ganz toll viel Abstand hält.

Blöd ist halt, daß man die symptomfreien, aber infektiösen Kinder weiter hat in die Schule und die Kindergärten hat gehen lassen und das ist auch der wesentliche Unterschied bei den Maßnahmen zwischen den Schweden und bspw. Deutschland.

Hallo Denker und C-Punkt
und was lerne ich jetzt daraus - sind die Schweden nun Vorbild für uns und nicht nur für uns, oder hat sich jetzt doch wieder nix dahingehend geändert, dass bei uns jetzt doch alles, und vor allen Dingen schnell, gelockert wird. Sorry, dass ich das frage, aber ohne meinen Beitrag hättet ihr doch sicher nicht so schnell wieder hier etwas geschrieben, oder?
Gruss
Czauderna

130.000 von 80 Millionen. Das sind 0,16 %.

Das würde ich nicht als signifikante Zahl Immunisierter betrachten.

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Das sind die bekannten und registrierten Fälle. Die Dunkelziffer dürfte etwa 10 mal so hoch sein.