Moin Elke,
danke für deine Antwort!
Das nicht zu sehen, geht doch gar nicht. Es gibt Männer, die Opfer von sexueller Gewalt durch Frauen werden, dennoch kann man doch nicht einfach leugnen, dass wesentlich mehr Frauen Opfer von sexueller Gewalt durch Männer werden.
was ich eigentlich sage ist erstens: was spielt es für eine Rolle auf welchem Platz der Statistik das jeweilige Geschlecht steht?! Diese Unterscheidung nehme ich hauptsächlich von Frauen wahr.
Zweitens denke ich, sind Statistiken in diesem Bereich sehr vorsichtig zu bewerten. Eben aus den bereits von mir genannten Gründen. Keines der Fälle in denen ich Opfer war taucht in irgendeiner Statistik auf. Ich weiß es genau, weil ich die nicht zur Anzeige gebracht habe. Das geht anderen natürlich auch so, keine Frage - ich bin da ja kein besonderer Einzelfall. Aber ich denke, dass das Auftauchen in diversen Statistiken geschlechtsabhängig sein wird.
Und genau da kommt dein: Warum erwähnst du es nicht? Weil diese Fälle nicht wichtiger sind, als die tausend anderen Fälle in denen es umgekehrt passiert ist.
GENAU! Sie sind eben nicht wichtiger. Aber sobald eine Frau das Opfer ist heißt es sofort, so wie auch in diesem Thread geschehen, sowas passiere eben nur Frauen. Und das ist halt quatsch. Und genau das prangere ich an. Diese Unterscheidung der Geschlechter welche eben gerne von Frauen vorgenommen wird - so erlebe ich es in der öffentlichen Debatte.
Ich erwarte, dass nicht die Zahlen umgedreht werden und wegen einer kleinen (ja, kleinen) Anzahl von männlichen Opfern wieder alles sich nur um diese männlichen Opfer dreht,
Wie gesagt, die geschlechtliche Differenzierung erlebe ich in erster Linie von Frauen. Und in unserer Gesellschaft besteht IMHO ein überhöht positives Bild von Frauen, welches nicht der Realität entspricht (welches aber gerne von zB Feministinnen geschützt wird). Und das denke ich mir nicht nur aus, es gibt auch Fremdmeinungen dazu über die auch berichtet wird. Nur: die öffentliche Meinung nimmt das wohl nur ungerne wahr bzw an:
Monika Egli-Alge, Rechtspsychologin:
Wir trauen Frauen und Müttern … nicht zu, dass sie sexuell aggressiv auftreten.
ein weiteres Klischee, das unsere Wahrnehmung verstärkt: Prinzipiell ist der Mann der Täter und die Frau das Opfer. Dadurch wird der Missbrauch durch Frauen noch mehr zu einem Tabu.
Und, weil du ja so betont von „einer kleinen (ja, kleinen) Anzahl“ sprichst noch dieses Zitat:
Nach neuesten Studien werden zwischen 15 und 20 Prozent der Missbrauchstaten von Frauen begangen.
Soo klein klingt das für mich nicht.
Die Männer, denen ich Jammerei unterstellen, tun öffentlich so, als seien sie permanent in allen Lebenslagen unterdrückt
Das ist natürlich auch Quatsch. Vielleicht sollten einfach mal beide Seiten diesen blöden Geschlechterbezug fallen lassen und Menschen als Menschen betrachten. Dann wäre ich schon sehr zufrieden
Wenn ich die Ablehnung dieses verzerrten Weltbildes zu einer Sexisitin stempelt, dann ist das eben so.
Das war überzogen von mir, ich möchte dich nicht Sexisitin nennen oder als eine solche dargestellt haben. Aber mir war wichtig zu zeigen, dass man solche Aussagen so interpretieren kann und wie ich es erleben, das bei Männern auch oft so gehandhabt wird! Das einer Frau zu spiegeln gilt als ungehörig, das ist mir schon klar. Für Männer ist das Alltag, für Frauen noch recht ungewöhnlich
VG
J~