Das Bildungssystem ist schuld!

Hallo Carlos!

Aha, wieder ein Sarazzinologe. Deutschland ist angeblich voll
mit genetisch dummen Türken, die den Bildungsschnitt versauen.

Tja, von mir wirst du kein herablassendes Wort über Menschen mit Migrationshintergrund hören. Aber auch, wenn ich diese Mensche achte und mich sogar für sie engagiere darf ich nicht die Augen davor verschließen, wie gering bei vielen der geistige Horizont ist! Nicht, weil Türken dümmer wären als Deutsche, sondern weil eine ganz bestimmte Gruppe zu uns nach Deutschland gekommen ist (von Ausnahmen abgesehen.

(Das muss schon genetisch sein, wenn der Effekt auch noch bei
den Enkel der Einwanderer zu sehen ist, deren Eltern in
Deutschlands aufgewachsen sind und keine Analphabeten sind.)

  1. Die bekannte unselige „Heiratsimmigration“ beobachte ich weiterhin regelmäßig in dem Stadtteil, in dem ich arbeite!

  2. Dass Enkel die Gene ihrer Großeltern erben, dürfen auch politisch eher links denkende gerne wissen…

Dementsprechend müsste die Türkei als Quelle in Beziehung auf
die Bildung ein katastrophales Eergebnis haben.

Nein, es gibt in der Türkei unter den Einheimischen genauso viele hochintelligente Menschen wie unter den Deutschen, aber die gut ausgebildeten türkischen Ingenieurinnen kommen nicht zu uns, warum sollten sie auch?

Länder wie Spanien, Frankreich, Holland oder Österreich haben
vergleichbare Migrationsraten, wie Deutschland. Die Migranten
kommen dort auch aus bildungsfernen Schichten. Diese Länder
stehen aber nicht in der Kritik.

In Spanien ist die Jugendarbeitslosigkeit so extrem hoch, dass sich jede weitere Kritik erübrigt…

Zitat.„Durch die PISA-Studien Ende der 1990er und in den
2000er Jahren wurde die soziale Auslesefunktion des
gegliederten Systems aufgezeigt. Seitdem gibt es deutliche
Kritik von Seiten der OECD, der UNESCO, der UNICEF, der
EU-Kommission, der Vereinten Nationen und anderer
Institutionen. Siehe hierzu Bildungsbenachteiligung in der
Bundesrepublik Deutschland.“

Ja, ich weiß, diese Sätze habe ich schon zigmal gelesen. Sie beweisen aber noch nichts.

Nun, es gibt Studien, die zeigen, dass bei gleicher
Leistungsfähigkeit Kinder aus unteren Schichten benachteiligt
werden.
Das sollte doch reichen, oder?

Nein, wie ich an einem Beispiel zeigte, berücksichtigen alle Studien, die ich bis jetzt gesehen habe, entscheidene Faktoren nicht. Was allerdings auch nicht so verwunderlich ist, da die Sache extrem komplex ist! Allein das deutsche Bildungssystem mit seinen 16 Länder-Varianten und unzähligen regionalen Varianten wird ja schon von kaum jemanden durchschaut!
Das ist alles nicht so einfach, wie du glaubst!

Gruß!
Karl

Moin

Die böse Lebensmittelindustrie ist also schuld, dass Kinder fett sind. Sie machen die Packungen bunt.
Seit wann kauft ein Kind Frühstücksinhalte?

Die Lebensmittelindustrie macht nicht nur die Packungen bunt,
sondern beschäftigt gut bezahlte Psychologen, die
hauptberuflich daran arbeiten, wie man Kinder, Eltern und
Onkels/Tanten/Großeltern usw. dazu zu bringen kann, diese
Produkte zu kaufen bzw. sich kaufen zu lassen und eventuelle
Bedenken der Eltern zu zerstreuen.

Jeder, der etwas verkaufen möchte, versucht die Bedenken des Käufers zu zerstreuen. Nur wenn ein Kind „IrgendwasPops“ zum Frühstück isst, die zum größten Teil aus Zucker bestehen, dann liegt es an den Eltern, was die Kinder frühstücken.

Trotz Psychologen zwingt niemand niemanden irgend etwas zu essen.

Übrigens finde ich es spannend, dass die von Dir genannten Psychologen „gut bezahlt sind“, was dann auch eine Meinungsmache für die Meinung der hier Lesenden ist.

Wenn ich irgendeinen anderen Menschen aktiv zu einer Straftat
anstifte, werde ich genauso bestraft wie der Täter. Insofern
ist es klar, dass nicht nur derjenige verantwortlich ist, der
eine Handlung letzten Endes ausführt. - (ich will damit nicht!
sagen, dass Süßigkeiten kaufen eine Straftat ist)

Der Vergleich hinkt in vielerlei Hinsicht. Zuckerhaltige Nahrung ist nicht mal per se schlecht. Kinder, die sich viel (draussen) bewegen, haben keine Probleme mit Übergewicht, sie benötigen sogar zuckerhaltige Nahrung, damit sie ihren Bewegungsdrang auffangen können. Gefährlich wird es erst dann, wenn sich die Kinder zu wenig bewegen.

Wieso soll eine Industrie, die sich mit ihrem gesamten
Potential gezielt darum bemüht, die Eltern dazu zu kriegen,
Süßigkeiten zu kaufen oder zu erlauben, nicht dafür
verantwortlich gemacht werden?

Weil Süßigkeiten per se nicht schlecht sind. Es ist wie Alkohol: In Maßen ist es okay (Rotwein in Maßen soll sogar gesund sein), übermäßig ist es schädlich.
Und weil es nach wie vor einen Punkt der Eigenverantwortung gibt. Wenn man alles verbieten wollte, was schädlich sein könnte, wo ist die Grenze?

Jeder wird verführt, sonst könntest Du Make-up verbieten, Kommentare in Nachrichtensendungen und Zeitungen werden abgeschafft, Schaufenster und irgendwie sogar die Mode insgesamt (von der Werbung mal ganz abgesehen).

Die haben doch viel mehr
Abstand und viel mehr Überblick als die gerade betroffenen
Eltern von Kleinkindern, und wissen genau, was passiert, wenn
sie mit ihren Werbekampagnen Erfolg haben.

Und eben weil sie so viel Abstand haben, können sie nicht jedes Kind beurteilen. Ein Großteil der Kinder, die Süßigkeiten essen, sind völlig ungefährdet, weil sie sich entsprechend bewegen. Und weil die Eltern darauf achten, was die Kinder essen.

Wieso sollen die
machen dürfen was sie wollen, und Schuld sind dann nur die
doofen Eltern, die darauf reingefallen sind?

Weil die doofen Eltern schuld sind, wenn sie darauf rein fallen. Kinderschutz ist sicherlich eine gute Idee, aber grundsätzlich haben die Eltern die Gewalt (sic!) über ihre Kinder.

Sie haben die Verantwortung für ihre Kinder. Ansonsten hat jeder Mensch die Verantwortung für sich selbst.

Die Frage ist also nicht, ob man bestimmte Werbung von Lebensmittelfirmen verbietet, sondern ob man Eltern unterstützt, zu wissen, was gut für ihre Kinder ist.

Gruß

Alex

Hallo Carlos,

die Fragestellung war folgende:

Ich habe die Fragestellung gelesen und verstanden - ich habe nur Deinen falschen Einwurf, dass Lehrer die Entscheidung der weiterführenden Schule treffen, korrigiert.

Warum nicht erst nach der zehnten oder zwölften Klasse, wie es
im Rest der Welt üblich ist?

Weil ich vielleicht nicht der Mensch bin, der der Meinung ist, dass man es Milliarden anderen nachmachen muss, weil es einfach so Standard ist.

Das Niveau der Akademiker hat sich enorm nach unten korrigiert, als wir anfingen, von Universitäten bescheinigte Studienabbrüche als Abschluss zu akzeptieren, statt beim Diplom zu bleiben, das übrigens nicht wenige Staaten anerkennend sehr hoch einschätz(t)en.

Gruß
Guido

P.S. In „meinem“ Bundesland machen mittlerweile 57% der Schulabgänger ihr Abitur, in der Klasse meines Sohnes sind von den 24 Kindern 8 mit einen Migrationshintergund, was ziemlich genau dem Bevölkerungsschnitt hier entspricht.
Vielleicht sollten wir einfach mal den Instrumentarien, die damals nach PISA geschaffen wurden, die notwendige Zeit geben, damit man überhaupt die Möglichkeit hat, eine Bewertung vorzunehmen…

Hallo Guido,

die Abhängigkeit, des Schulerfolg von der sozialen Herkunft variert ja auch innerhalb Deutschland deutlich. Ob es hier ein Korrelation zu verpflichtenden Grudschulempfehlungen gibt, weiss ich nicht.

Weil ich vielleicht nicht der Mensch bin, der der Meinung ist,
dass man es Milliarden anderen nachmachen muss, weil es
einfach so Standard ist.

Stimmt, jeder Nation und jedem deutschen Bundesland steht es frei ein eigenes Schulsystem zu verwenden.
Es ist halt nur eine verlogene Heuchelei, wenn man sich nicht erhobenen Hauptes zu den Konsequenzen bekennt, sondern die Schuld Migranten in die Schuhe schiebt.

Das Niveau der Akademiker hat sich enorm nach unten
korrigiert, als wir anfingen, von Universitäten bescheinigte
Studienabbrüche als Abschluss zu akzeptieren, …

Das ist eine andere Baustelle.

Vielleicht sollten wir einfach mal den Instrumentarien, die
damals nach PISA geschaffen wurden, die notwendige Zeit geben,
damit man überhaupt die Möglichkeit hat, eine Bewertung
vorzunehmen…

Die Anstengungen nach PISA gingen erst aml dahin das allgemeine Niveau zu heben und da ist ja auch was passiert. Die Abhängigkeit des Schulerfolgs von der sozialen Herkunft wurde einige Jahre später angesprochen und hier müssen Maßnahmen erst mal angegangen werden.

Gruß
Carlos

hallo ,

auch eine Rüstungsfabrik argumentiert so,indem sie behauptet,die Benutzer der Handgranate seien schließlich die Schuldigen,nicht sie als Produzent.Die Soldaten seien schließlich so blöd und würden diese Granaten ständig zum Töten von Menschen einsetzen.
Dies sollten doch wohl wissen,dass der Gebrauch dieses Artikels gefährlich sei.

Aber bitte,dies sind nur die Gedanken eines Menschen von sehr geringem Verstand. :smile:

mkm

Komplexität
Hallo Karl,

… Was allerdings auch nicht so verwunderlich ist, da die
Sache extrem komplex ist! Allein das deutsche Bildungssystem
mit seinen 16 Länder-Varianten und unzähligen regionalen
Varianten wird ja schon von kaum jemanden durchschaut!
Das ist alles nicht so einfach, wie du glaubst!

Ja, so ist es. Kein Schulsytem eines (Bundes)Landes gleicht dem eines Anderen. Es gibt zusätzlich in den Regionen Sonderfälle und insgesamt unendlich viele Rahmenfaktoren.

Was mich stört, möchte ich an einem einfachen Beispiel verdeutlichen:
Da ist ein Mann, dem am Morgen schlecht und er hat Kopfweh.
Er hat am Vorabend 5 Bier, 1 Wein, 3 Cocktails, 2 Whisky, 1 Ouzo, 1 Klaren, 2 Liköre und diverse Schnittchen mit Schinken, Ei, Salami, Käse und Fleischsalat zu sich genommen.
Der Mann geht davon aus, dass ganz klar der Fleischsalat schlecht war.
Ich bin Derjenige, der immer wieder darauf hinweist, dass die Menge und Mischung der Alkoholika eine wichtige Rolle spielt.

Schon 2004 habe ich mich über herkunftsbdingte Selektion im Schulsystem beschwert. Da gab es noch keine Kritik von der OECD, der UNESCO, der UNICEF, der EU-Kommission oder den Vereinten Nationen
/t/herkunftsbedingte-selektion/2566080

Schau dir mal die Antworten an, die ich damals bekommen habe.

Gruß
Carlos

hallo simsy mone,
ich danke dir für deine antwort.
meine ausführungen bezogen sich aber,das konntest du nicht wissen,auf ein konkretes gedankenspiel eines vorschreibers.

die debatte an sich,die jetzt wieder einmal stattfindet, ob ein kind der „unterschicht“ grundsätzlich,qua geburt, als unfähig einzustufen sei ,den königsweg der bildung zu gehen oder ob schon die scheinbar obligatorische bildungsferne der „unterschicht“ das problem sei, gestatte mir den ausdruck, kotzt mich an.neudeutsch will man sogar versuchen dieses gedankengut auch noch mit wissenschaftlichen erhebungen zu untermauern.
dieses schwarz-weiss denken unterschlägt völlig, dass sich das heer der arbeitslosen und sozialhilfeempfänger ( und um diese geht es ja im grunde!) aus vielschichtigen individuen zusammensetzt, die einfach wie hirsebrei in einem topf umgerührt werden.
um die zukunft der "richtigen ausBildung für die anstehenden umwälzungen interessiert sich bei diesen debatten niemand.stattdessen bekämpft wir uns auf nebenkriegsschauplätzen.
als ergebnis wollen wir dann allen ernstes präsentieren , dass zukunft in der kopfarbeit läge wobei wir aber vorraussetzen, dass massenproduktion,quasi fließbandarbeit zunehmen werde.

:smile:

mkm

die debatte an sich,die jetzt wieder einmal stattfindet, ob
ein kind der „unterschicht“ grundsätzlich,qua geburt, als
unfähig einzustufen sei

Das hat niemand behauptet.

die debatte an sich,die jetzt wieder einmal stattfindet, ob
ein kind der „unterschicht“ grundsätzlich,qua geburt, als
unfähig einzustufen sei

Ich schließe mich Christian an: Solche schwarz-weiß-Malerei betreibst nur du hier. Bitte lies die Texte nochmal genau durch, du wirst immer wieder von „Tendenz“ oder vom „Durchschnitt“ lesen.

Dass es absolut brillante Köpfe überall geben kann, das wurde nicht bestritten. Die Frage stellt sich aber, ob man an diesen 0.001% die Bildungspolitik ausrichten sollte.

Gruß

Anwar

Und was ist dein lösungsvorschlag?

Gibt es immer eine Lösung? Ich denke nicht.

Gebt den Ideen doch erstmal eine Chance!
Hi Carlos,

Die Abhängigkeit des Schulerfolgs von der sozialen Herkunft
wurde einige Jahre später angesprochen und hier müssen
Maßnahmen erst mal angegangen werden.

Ich weiß nicht, aus welchem Bundesland Du kommst.
Hier in NRW IST einiges passiert.

Es fing an mit „billigen“ Sprachtests in den Kindergärten, eingeführt durch unser KIBIZ der CDU/FDP, was dann aber zu teuer war, weshalb die Tests zwar gemacht wurden, Förderungen aber weitestgehend ausblieben.

Diese Spracherhebung, genannt „Delfin 4“ wurde dann von SPD/Grüne „verfeinert“, und auch, wenn man die Nase rümpfen darf, wenn Geld ausgegeben wird, was nicht vorhanden ist, halte ich es HIER für gut investiert, ebenso wie die Kostenfreiheit des dritten Jahres.

Das ist aber alles noch recht frisch. Eingeführt wurde die Spracherhebung um 2007, konsequent gelebt aber erst seit dem letzten Jahr (ich persönlich finde es schon reichlich witzig, dass die ehemalige Opposition das konsequent durchsetzt, was die ehemalige Regierung etwas halbseiden beschloss), in dem auch das kostenfreie dritte Jahr kam.
Und genau deshalb bin ich der Meinung, man sollte diesen Instrumentarien erst mal die Chance geben, sich zu bewähren…

Gruß
Guido

Die Ansätze müssen aber auch stimmen.
Gallo Guido,

… Und genau deshalb bin ich der Meinung, man sollte diesen
Instrumentarien erst mal die Chance geben, sich zu bewähren…

Die Instrumentarien, die du beschreibst, gehen von Schülern aus, die unzureichende Deutschkenntnisse haben, sei es weil sie aus einem Migrantenhaushalt oder einer stark bildungsfernen Famile stammen.
Die Maßnahmen sind gut und schön, aber Treffen sie auch die Hauptursache der Chancenungleichheit?

Was mich stört, möchte ich an einem einfachen Beispiel verdeutlichen:

Da ist ein Mann, dem am Morgen ziemlich schlecht ist und er hat Kopfschmerzen.
Er hat am Vorabend 5 Bier, 1 Wein, 3 Cocktails, 2 Whisky, 1 Ouzo, 1 Klaren, 2 Liköre und diverse Schnittchen mit Schinken, Ei, Salami, Käse und Fleischsalat zu sich genommen.
Der Mann geht davon aus, dass ganz klar der Fleischsalat schlecht war.

Ich bin Derjenige, der immer wieder darauf hinweist, dass die Menge und Mischung der Alkoholika eine wichtige wenn nicht gar die entscheidende Rolle spielt.

Schon 2004 habe ich mich über herkunftsbdingte Selektion im Schulsystem beschwert. Da gab es noch keine Kritik von der OECD, der UNESCO, der UNICEF, der EU-Kommission oder den Vereinten Nationen. Da ging es auch nicht um Sprachfähigkeiten.
http://www.wer-weiss-was.de/article/2566080

Schau dir mal die Antworten an, die ich damals bekommen habe.

Gruß
Carlos

Die Tatsachen müssen erstmal stimmen
Hallo Carlos,

wir drehen uns im Kreis.

Die Instrumentarien, die du beschreibst, gehen von Schülern
aus, die unzureichende Deutschkenntnisse haben, sei es weil
sie aus einem Migrantenhaushalt oder einer stark
bildungsfernen Famile stammen.
Die Maßnahmen sind gut und schön, aber Treffen sie auch die
Hauptursache der Chancenungleichheit?

Imho JA.
Die Tatsache, dass ich mich „ein wenig“ mit dem Zeug auskenne, liegt in dem Job meiner Frau begründet, die Erzieherin ist.

Die an die KiTa grenzende Grundschule gibt ein hervorragendes Feedback zur Thematik, und Kids mit Migrantenhintergrund haben bei gleichen Sprachkenntnissen keine höhere Hauptschulhäufigkeit als Kids ohne.

http://www.wer-weiss-was.de/article/2566080

Du hast damals gesagt, dass Lehrer und andere Personen über die Laufbahn entscheiden - das ist heute schlicht falsch, was ich hier auch schon anmerkte, was sogar der Anlass war, dass ich mich überhaupt einmischte (es sind übrigens tatsächlich nur 6 Bundesländer, und Deines kann nicht dazugehören, wenn Rhein-Main-Gebiet stimmt).

Solange Du das ignorierst, können wir uns weitere Diskussionen über das Thema sparen…

VG
Guido

Und was ist dein lösungsvorschlag?

Gibt es immer eine Lösung? Ich denke nicht.

Man müsste erst mal wissen, was das Problem ist.

Ich ignoriere nicht. Ich wäge ab.
Hallo Guido,

Die an die KiTa grenzende Grundschule gibt ein hervorragendes
Feedback zur Thematik, und Kids mit Migrantenhintergrund haben
bei gleichen Sprachkenntnissen keine höhere
Hauptschulhäufigkeit als Kids ohne.

Das klingt gut, gilt das bundesweit und schon seit 10 Jahren?

Du hast damals gesagt, dass Lehrer und andere Personen über
die Laufbahn entscheiden - das ist heute schlicht falsch…,

Wenn also Grundschullehrer Empfehlungen ausstellen, sind diese in 10 Bundesländer völlig irrelevant und ohne Auswirkungen. Alle Eltern, auch die Bildungsfernen, ignorieren diese Empfehlungen?
Wenn also die Eltern ihr Kind mit der Hauptschulempfehlung an einem Gymnasium anmelden, wird dies direkt angenommen, ohne dass es Hindernisse zu überwinden gilt?

Solange Du das ignorierst, können wir uns weitere Diskussionen
über das Thema sparen…

Ich stelle mal zusammen, was ich habe:

  • Ich habe im Laufe der letzten Jahre Bestätigungen und Annektoden (insbesondere in meinem bekanntenkreis) gesammelt, dass Kinder wegen ihrer sozialen Herkunft eine schlechtere Schulempfehlung bekamen.
  • Dann gibt es Studien, die das gleiche Beweisen.
  • Es gibt deutliche Kritik von Seiten der OECD, der UNESCO, der UNICEF, der EU-Kommission, der Vereinten Nationen und anderer Institutionen diesbezüglich.

Auf der anderen Seite steht Guido, der darauf hinweist,

  • dass die Schulempfehlung nur in 6 Bundesländern verbindlich ist.
  • dass seine Frau bestätigen kann, dass es eine Grundschule in Deutschland gibt, in der es keine soziale Selektion gibt.

Ich ignoriere nicht. Ich wäge ab.

Also wovon möchtest du mich überzeugen, dass es in Deutschland niemals eine herkunftsbdingte Selektion gab, sondern nur Sprachprobleme?
http://de.wikipedia.org/wiki/Katholische_Arbeitertoc…

Gruß
Carlos

Ok, Du willst polemisieren, dann mache es allein!
Hi!

Das klingt gut, gilt das bundesweit und schon seit 10 Jahren?

Hier ignorierst Du, dass ich bereits mehrfach anmerkte, dass erst seit kurzem Dinge geändert wurden, die erst einmal reifen müssen, was sie imo tun.

Wenn also Grundschullehrer Empfehlungen ausstellen, sind diese
in 10 Bundesländer völlig irrelevant und ohne Auswirkungen.
Alle Eltern, auch die Bildungsfernen, ignorieren diese
Empfehlungen?

Du hast gesagt, dass Grundschullehrer die Entscheidungen treffen.
Hier ignorierst Du, dass genau das falsch ist, denn letztendlich treffen die Eltern die Entscheidungen.

Wenn also die Eltern ihr Kind mit der Hauptschulempfehlung an
einem Gymnasium anmelden, wird dies direkt angenommen, ohne
dass es Hindernisse zu überwinden gilt?

In NRW? Ja!

Ich ignoriere nicht. Ich wäge ab.

Nein, Du ignorierst, sorry.

Also wovon möchtest du mich überzeugen, dass es in Deutschland
niemals eine herkunftsbdingte Selektion gab, sondern nur
Sprachprobleme?

Hier ignorierst Du, dass ich die Haupt ursache im Sprachproblem sehe und legst mir obendrein noch billig polemisierend Müll in den Mund (oder in die Hand) und ignorierst, dass ich einen solchen Schwachsinn niemals schrieb.

Ich bin raus, da diese Diskussions"kultur" bestenfalls Zeitverschwendung ist.

Schönen Abend noch
Guido

Ganz ohne Polemik
Zitat aus folgendem Link:
„Besonders ausgeprägt ist diese Chancenungleichheit in Baden-Württemberg, Bayern, Niedersachsen und Schleswig-Holstein“
http://www.ftd.de/wissen/leben/:chancengleichheit-no…

Passend nun dazu die Bundesländer in denen die Empfehlung der Grundschullehrer für das Gymnasium verbindlich ist:
Baden-Würtemberg
Bayern
Brandenburg
Bremen
Sachsen (neu seit 2010/2011)
Thüringen
http://de.wikipedia.org/wiki/Lehrerempfehlung

Um zu beurteilen, wie groß die mathematische Korrelation ist, fehlt mir die Übung.

Ein weiteres Zitat aus dem zweiten Link.
„Bundesweit lässt sich feststellen, dass die Eltern der Lehrerempfehlung mehrheitlich folgen. Dies trifft auch auf die Bundesländer zu, in denen sie nicht bindend ist.“

Gruß
Carlos

von berufener Stelle
Hallo,

  • Es gibt deutliche Kritik von Seiten der OECD, der UNESCO,
    der UNICEF, der EU-Kommission, der Vereinten Nationen und
    anderer Institutionen diesbezüglich.

das ist an sich erst einmal genauso wenig ein Argument wie das Zitat des Ausspruchs eines toten Menschen oder die Behauptung von Frau Merkel, an Griechenland hinge der Euro oder gar Europa und jeder Schuldenschnitt sei ausgeschlossen, weil darauf zwangsläufig der Weltuntergang folge.

Zunächst einmal gilt es die Motivation der jeweiligen Stellen zu hinterfragen. Jeder, der einem Bildungssystem bescheinigt, es sei spitze und nicht mehr zu verbessern, spielt mit seinem Budget oder gar seinem Job. Punkt eins.

Punkt zwei ist, daß in den Institutionen auch nur Menschen arbeiten und zudem noch solche, die ein Leben in einer Behörde oder in der Politik einem Leben in der freien Wirtschaft vorgezogen haben. Das läßt ebenfalls Rückschlüsse zu.

Der dritte Punkt ist allerdings der entscheidende: es geht nicht darum, ob eine Korrelation zwischen familiärem Hintergrund und Chancen besteht, sondern woher diese kommt. Dazu sind weiter unten Argumente ausgetauscht worden.

Das ganze Thema ist sehr komplex und berührt neben rein pädagogisch-soziologischen Aspekten auch statistische Fragestellungen. Es ist daher nicht damit getan, eine Korrelation zu entdecken, sondern man muß herausfinden, was diese verursacht, um die richtigen Maßnahmen zu treffen. Wenn man anders vorgeht, erreicht man u.U. nicht nur nicht das, was man erreichen will, sondern auch gerne mal das Gegenteil.

Gruß
Christian

P.S.
Ich hätte da noch ein schönes Beispiel für falsch interpreterbare Korrelationen. Es gibt hier einen Streckenabschnitt, den ich sowohl als Fußgänger (auf dem Gehweg) als auch als Autfahrer benutze. Immer, wenn ich dort von Süd nach Nord zu Fuß lang laufe, parkt auf dem Gehweg ein Auto. Immer, wenn ich dort von Süd nach Nord mit dem Auto entlang fahre, kommt mir auf der einspurigen Strecke ein Auto entgegen, das mich dazu nötigt, über den Gehweg auszuweichen.

Korrelation oder Kausalität? Hat sich das Universum gegen mich verschworen? Einfacher: wenn ich dort von Süd nach Nord entlang gehe, ist es in der Regel morgens zwischen 7:30 und 8:30. Zu der Zeit liefern die Eltern ihre Kinder in der dortigen KiTa ab und sind dabei zu faul, sich bzw. ihr Fahrzeug auf den reichlich vorhandenen regulären Parkplätzen abzustellen.

Fahre ich die Strecke von Süd nach Nord ist in der Regel Feierabendverkehr und listige Gesellen umfahren auf diesem Weg eine Kreuzung, an der man als Linksabbieger elend lange warten muß.

Hallo

Dass es absolut brillante Köpfe überall geben kann, das wurde nicht bestritten. Die Frage stellt sich aber, ob man an diesen 0.001% die Bildungspolitik ausrichten sollte.

Wie kommst du denn auf 0.001 %? Was genau sollen die darstellen?

Viele Grüße

Hallo Christian,

ich stimme dir in jedem Punkt zu.

Die komplette Diskussion artet deswegen aus weil, das Thema Bildung glaubensbehaftet und stark emotionbeladen ist. Um das Thema Bildung schlagen sich die Leute die Köpfe ein, seit es die Bundesrepublik gibt.

Hier ein Gleichnis:
Vergleiche mal die Situation mit einem Rating. Da wird beispielweise die Verwaltungskostenquote von Versicherungen verglichen. Natürlich gibt es bei einem solchen Vergleich Spitzenreiter und Verlierer.
Da ist eine große Versicherung die im Vergleich besonders übel darsteht. Die Mitarbeiter dieser Versicherung geben nun folgende Begründungen:
A.) Unserer Kunden sind schwieriger als bei anderen Versicherungen und verursachen mehr Aufwand.
B.) Die Ratingmethode ist falsch.
C.) Die Ratingangentur vertritt Interessen und ist nicht Objektiv.
D.) Unsere Verwaltung ist im Vergleich ineffizient.

Alle diese Aussagen können gleichzeitig wahr sein. Wie würdest du diese Aussagen bewerten? Ich persönlich würde bei A bis C im Hinterkopf einen Verdacht auf billige Aussrede haben.

Die Ratings Pisa-Studie und Iglu-Studie behaupten, dass der Schulerfolg in Deutschland stärker von der sozialen Herkunft beeinflußt wird, als in jedem andere Land. Es wurden nur diese drei Erklärungsmuster genannt:
1.) Wir haben so viele Migrantenkinder, die kein Deutsch können.
2.) Wir haben so viele ALG2-Empfänger, die ihre Kinder nicht unterstützen und fördern.
3.) Es liegt am Schulsystem, insbesondere am selektive Charakter.

Du wirst sicherlich verstehen, dass ich sehr skeptisch werde, wenn der Einfluss von Migranten und ALG2-Empfängern betont wird, und der Einfuss des Schulsystems marginalisiert wird.

Gruß
Carlos