Das Bildungssystem ist schuld!

Moin,

Genie ist 1% Inspiration und 99% Transpiration aka Schweiss und manchmal auch Traenen.

Aber mit Freude lernt man besser als ohne Freude, und Tränen
sind imho gar nicht nötig. Und nur 1 % Inspiration, das ist
wohl doch etwas zu tief gegriffen.

Das soll angeblich von Edison stammen, der ersten „Denkfabrik“ unserer Zeit :wink:

Natuerlich lernt man mit Freude besser, als ohne Freude. Man braucht zum Erfolg aber auch die Erkenntnis, dass eben nicht alles Freude macht, und dass das auch OK ist. Schule kann nicht nur „Spass machen“. Und Traenen, tja, frueher ™ musste man sich fuer Traenen lediglich die Leute anschauen, die nach der Vordiplompruefung an „meinem“ Fachbereich aus dem Pruefungsraum kamen. Enttaeuschungen und Fehlschlaege gehoeren zum Lernen und Begreifen nun Mal auch dazu…

Aber es wird da in Finnland schon so sein, dass die Schüler
nicht vor sich hinpennen, sondern versuchen, sich das zu
merken, was der Lehrer da erzählt, einfach weil sie es
irgendwann können müssen.

So wird es sein.

Aber trotzdem muss jeder Mathe und eine Naturwissenschaft bis
zu Ende belegen, und Deutsch und eine Fremdsprache, und noch
so ein paar Pflichtfächer.

Als ich im Jahre 2000 Abi gemacht habe (jo, im Bildungshochland Bremen…), war es moeglich, Mathe nach 12/2 abzuwaehlen, wenn man zum Bleistift Bio und Chemie belegt hatte. Um eine Fremdsprache kam man allerdings nicht herum. Aber auch um Kunst oder Musik nicht (das war bei mir nahe bei den oben angesprochenen Traenen, weil mehr als 2 Punkte waren in den Faechern nicht drin). Und um Sport schon gar nicht.

Außerdem ist die erste Konstellation, die du anführst, ja
nicht unbedingt einfacher oder weniger Lernstoff als die
zweite Konstellation, auch wenn sie als Voraussetzung für ein
Medizinstudium wahrscheinlich weniger günstig ist.

Ich habe ja auch nicht behauptet, dass es einfacher ist. Ich habe nur gesagt: es ist nicht vergleichbar und schafft nicht die gleichen Voraussetzungen. Aber u.U. bessere Noten. Ich haette auch damals den Weg des geringsten Widerstandes gehen koennen und meine Muttersprache als LK haben koennen, was meinen Abi-Schnitt dann klar in den Bereich 1,5 oder so gepusht haette. Dadurch waere ich allerdings auch nicht fuer bestimmte NC-Studiengaenge besser geeignet.

Ach, keine Ahnung, nur immer wenn ich mir die Fragen
durchlese, die bei der Erhebung von solchen Studien den
Probanden gestellt werden, finde ich, dass da viel zu wenig
abgefragt wird, da wird immer viel zu stark vereinfacht.

Richtig. Und lass Dir gesagt sein: wenn man sich bissl auskennt, kann man fast jede Studie zerlegen.

Gruss
Paul

Je nachdem, wie man Intelligenz definiert,

Genau das ist das Problem.

ist es aber durchaus so, daß diese genauso vererbt werden kann wie Augen und Haarfarbe, Haarausfall, Körperbau, Immunität gegen
bestimmte Krankheiten bzw. die Anfälligkeit dafür,
Gesichtsform und die Fähigkeit lange Strecken in kurzer Zeit
zurückzulegen.

Und dem ist eben nicht so, wenn man von Erkenntnisen der Hirnforschung ausgeht. Was angeboren ist, ist ein Teil des Charakters, also ob ein Kind eher ruhig oder lebhaft ist, aber eben auch das nur zum Teil. Der Rest entsteht durch Prägung.
Die Fähigkeit des Wissenserwerbs ist nochmal was anderes. Jedes Kind ist erstmal neugierig und interessiert.
Kindern mit verschiedenen Charakteren Wissen zu vermitteln ist ja dann (neben den Eltern natürlich) die Aufgabe der Erzieher und Lehrer. Insbesondere dann, wenn die Eltern daz nicht in der Lage sind.

Davon auszugehen, daß die Menschen gleich geboren werden und
deswegen alle die gleichen Chancen haben müßten, ist eine
Illusion, der besonders ganz links im Parteienspektrum
nachgehangen wird. Dort entwickelt man leider auch immer
wieder den Gedanken, daß deswegen auch alle Menschen gleich
leben müßten.

Und im ganz rechten Spektrum geht man davon aus, das manche Menschen schon minderwertig von Geburt an sind. Das ist dann das andere Extrem.
(Nein, damit meine ich dich jetzt nicht)

Und woher wissen die Adoptiv-Eltern, wie blöd oder klug die
leiblichen Eltern sind und was aus dem Kind geworden wäre,
wenn es bei denen geblieben wäre?

Es werden ja oft Kinder aus Familien in prekären Verhältnissen adoptiert, aus denen dann trotzdem „was gescheites“ wird.

ist es aber durchaus so, daß diese genauso vererbt werden kann wie Augen und Haarfarbe, Haarausfall, Körperbau, Immunität gegen
bestimmte Krankheiten bzw. die Anfälligkeit dafür,
Gesichtsform und die Fähigkeit lange Strecken in kurzer Zeit
zurückzulegen.

Und dem ist eben nicht so, wenn man von Erkenntnisen der
Hirnforschung ausgeht.

Dann kennst Du wohl andere Erkenntnisse als ich, was mich wenig überrascht. Allerdings schlage ich vor, daß Du liest, was ich schrieb und nicht das, was Du lesen möchtest. Ich habe aus Sicherheitsgründen ein Wörtchen markiert, das durchaus wesentlich ist.

Und im ganz rechten Spektrum geht man davon aus, das manche
Menschen schon minderwertig von Geburt an sind.

Ach, daher weht der Wind: Du bewertest mehr Intelligenz als positiv und weniger als negativ. Darauf muß man erst einmal kommen.

Und woher wissen die Adoptiv-Eltern, wie blöd oder klug die
leiblichen Eltern sind und was aus dem Kind geworden wäre,
wenn es bei denen geblieben wäre?

Es werden ja oft Kinder aus Familien in prekären Verhältnissen
adoptiert, aus denen dann trotzdem „was gescheites“ wird.

Man könnte meinen, Du hättest kein bißchen von dem gelesen, was in diesem Artikelbaum geschrieben worden ist. Darum, daß das familiäre Umfeld in höchstem Maße dazu beiträgt, was aus einem Kind wird, ging es doch die ganze Zeit.

Hallo,

Ich bin weiterhin der Ansicht, daß Geld bzw. Nachhilfe allein
nicht reicht (und darum ging es in dem Abschnitt, den Du
zitierst), um aus einem weniger intelligenten Menschen einen
guten Schüler zu machen, was wiederum ein häufiges Argument
ist, das angeführt wird, wenn es darum geht zu begründen,
warum der Erfolg eines Schülers mit dem Haushaltseinkommen
bzw. der Ausbildung der Eltern korreliert.

Nein,

wie „nein“?

das häufigste Argument,

Aus Sicherheitsgründen habe ich für Dich in meinem vorstehenden Artikel ein Wörtchen hervorgehoben, das eine durchaus wesentliche Bedeutung hat.

Ziemlich fassungslos

C.

Man könnte meinen, Du hättest kein bißchen von dem gelesen,
was in diesem Artikelbaum geschrieben worden ist. Darum, daß
das familiäre Umfeld in höchstem Maße dazu beiträgt, was aus
einem Kind wird, ging es doch die ganze Zeit.

zuletzt schriebst du:

Je nachdem, wie man Intelligenz definiert, ist es aber durchaus so, ::daß diese genauso vererbt werden kann wie Augen- und Haarfarbe, ::Haarausfall, Körperbau, Immunität gegen bestimmte Krankheiten bzw. ::die Anfälligkeit dafür, Gesichtsform und die Fähigkeit lange Strecken ::in kurzer Zeit zurückzulegen.

Es war ja gerade DEINE (im übrigen nicht zutreffende) Definition, die die genetische Komponente hier hereingebracht hat.
Und ich sagte nur, das Intelligenz nicht vererbbar ist, im Gegensatz zur Körpergrösse.
Das Kinder aus bestimmten Verhältnissen im Bildungssystem benachteiligt werden kann also nicht daran liegen, das das Vermögen zu lernen genetisch bedingt ist (nochmal: abgesehen von Behinderungen). Da bin ich ja nun schon lange nicht mehr der einzige, der das jetzt hier schreibt.

Vorurteile
Hallo

Nein, das häufigste Argument, mit dem begründet wird, dass der Erfolg eines Schülers mit dem Haushaltseinkommen, bzw. der Ausbildung der Eltern korreliert ist das, dass die Schulempfehlung für die weiterführende Schule nennenswert durch das Haushaltseinkommen und der Ausbildung der Eltern beeinflußt wird.

Dass das zumindestens hier und da mal vorkommt, das weiß ich definitiv.
Ich habe es auch erlebt, dass Grundschullehrer extrem Vorurteilsbelastet sein können. Dass die ihre Vorurteile teilweise regelrecht als Lernstoff vermitteln, z. B. dass Mädchen schlecht im Rechnen und gut in Sprache sind, und Jungs umgekehrt.

Und dass in Konflikten zwischen Mädchen und Jungs die Jungs immer lügen und schuld sind. Ok, das wurde nicht im Unterricht vermittelt, aber es wurde stets danach gehandelt. Das war teilweise so schlimm, dass sich sogar die Mädchen darüber empört haben.

Viele Grüße

zuletzt schriebst du:

Nachdem Du zuvor einen Satz von mir aus dem Zusammenhang gerissen, in gewohnter Manier falsch interpretiert hast, um mich auf diese Weise in eine bestimmte Ecke zu stellen.

Das meinte ich mit „gelenkt“.

Hallo

und ich dachte immer der Mensch lernt von Geburt an.Sein Gehirn bildet Netzwerke und das Ganze nennt man dann grob gesagt Intelligenz,so wie wir sie verstehen.

Wie und auf welche Weise das Gehirn Netzwerke bildet, das kann aber schon angeboren sein. - Ohne dieses Lernen von Geburt an wird sicher keine Intelligenz möglich sein, aber das muss noch nicht heißen, dass alle gleich intelligent sind, wenn sie von Geburt an gelernt haben.

So oder so wird dieses frühkindliche Lernen ohne die Eltern kaum optimal machbar sein, da die eben nicht so einfach ersetzbar sind. Es besteht zumindestens zwischen Mutter und Kind bereits vor der Geburt eine Bindung, deswegen wird das neugeborene Kind sich vielleicht nur in Gegenwart der Mutter wohl und geborgen und lernlustig fühlen. Und wenn die dann das Kind vernachlässigt, dann entsteht da bereits ein Manko, das nicht wieder aufzuholen ist.

alles eine Sache des richtigen Erbguts.

Die Eltern sind halt auch angeboren …

Dass diese nun doch durch Vererbung,also von Hause aus, schon bei Geburt voll ausgeprägt ist -

So viel ich weiß, bezweifelt es in der Wissenschaft niemand mehr, dass es sowohl Vererbung als auch Prägung ist, nur wie groß die Anteile jeweils sind, ist vielleicht strittig.

Blaue Augen, stattliche Figur und die geistige Brillianz -

Man kann auch klein und dunkel und geistig brilliant sein.
Das hat auch nie jemand bezweifelt, nicht mal die Nazis, nur haben sie geistige Brillianz häufig als werte-zersetzend bezeichnet. Die standen nicht so auf die Intellektuellen. Blaue Augen, stattliche Figur und die ‚richtige‘ Gesinnung, das wäre eher nach deren Geschmack gewesen.

MfG

Hallo

Das soll angeblich von Edison stammen, der ersten „Denkfabrik“ unserer Zeit :wink:

Vielleicht war es bei ihm ja so.

Und Traenen, tja, frueher ™ musste man sich fuer Traenen lediglich die Leute anschauen, die nach der Vordiplompruefung an „meinem“ Fachbereich aus dem Pruefungsraum kamen. Enttaeuschungen und Fehlschlaege gehoeren zum Lernen und Begreifen nun Mal auch dazu…

Erstens kann man auch ohne Prüfungen lernen (intrinsische Motivation), zweitens - Enttäuschungen gehören doch nicht zwangsweise zum Lernen und Begreifen? Es gibt doch auch Leute, die alle wichtigen Prüfungen bestehen? Oder gehört die Beobachtung der Tränen anderer Leute dazu, damit das einem nicht passiert man unbedingt bestehen will?

Als ich im Jahre 2000 Abi gemacht habe (jo, im Bildungshochland Bremen…), war es moeglich, Mathe nach 12/2 abzuwaehlen

Echt?
Unglaublich …

Um eine Fremdsprache kam man allerdings nicht herum. Aber auch um Kunst oder Musik nicht (das war bei mir nahe bei den oben angesprochenen Traenen, weil mehr als 2 Punkte waren in den Faechern nicht drin).

Aber gelernt hast du aus den Tränen doch nichts, oder? Oder inwiefern sind die Tränen hier positiv zu bewerten?

Viele Grüße

Moin,

Das soll angeblich von Edison stammen, der ersten „Denkfabrik“ unserer Zeit :wink:

Vielleicht war es bei ihm ja so.

Ich glaube nicht, dass es nur bei ihm so war. Mir ist zumindest kein Wissenschaftler bekannt, der es zu was gebracht hat und die Aussage in Richtung „war alles ein Sonntagsspaziergang“ taetigte. Man muss viel Arbeit reinstecken in seine Bildung.

Und Traenen, tja, frueher ™ musste man sich fuer Traenen lediglich die Leute anschauen, die nach der Vordiplompruefung an „meinem“ Fachbereich aus dem Pruefungsraum kamen. Enttaeuschungen und Fehlschlaege gehoeren zum Lernen und Begreifen nun Mal auch dazu…

Erstens kann man auch ohne Prüfungen lernen (intrinsische
Motivation), zweitens - Enttäuschungen gehören doch nicht
zwangsweise zum Lernen und Begreifen? Es gibt doch auch Leute,
die alle wichtigen Prüfungen bestehen? Oder gehört die
Beobachtung der Tränen anderer Leute dazu, damit das einem
nicht passiert man unbedingt bestehen will?

Ich bin mir gerade nicht sicher, was Du mir damit sagen willst. Rueckschlaege und Enttaeuschungen gehoeren dazu, und ja, man lernt daraus.

Als ich im Jahre 2000 Abi gemacht habe (jo, im Bildungshochland Bremen…), war es moeglich, Mathe nach 12/2 abzuwaehlen

Echt?
Unglaublich …

Tjo, Bildung ist Laendersache und so.

Um eine Fremdsprache kam man allerdings nicht herum. Aber auch um Kunst oder Musik nicht (das war bei mir nahe bei den oben angesprochenen Traenen, weil mehr als 2 Punkte waren in den Faechern nicht drin).

Aber gelernt hast du aus den Tränen doch nichts, oder? Oder
inwiefern sind die Tränen hier positiv zu bewerten?

Natuerlich lernt man aus Rueckschlaegen. Ich hatte ja meinerseits das Glueck (oder Pech) in der Schule nicht viel lernen zu muessen. Dinge die ich halt nicht konnte (so wie Kunst oder Musik) wurden links liegen gelassen, der Rest ergab sich von selbst. Bis man mit dieser Attituede eben nicht auf einer hochschule ausschlaegt und feststellt, dass eine Pruefung eben nicht zu schaffen ist, wenn man vorher keine 4-5 Wochen gebueffelt hat. Das war fuer viele meiner Mitstudenten (mich inklusive) ein Schlag mitten in die Fresse. Weil kaum einer von uns trotz Abitur eben gelernt hat, wie man lernt, und dass das Lernen eben nicht mit dem Pausengong vorbei ist. Herauskamen dann junge Menschen, die 8 Jahre studieren und es immer noch nicht schaffen, die Zwischenpruefungen abzulegen oder nach dem ersten Fehlversuch gleich aufhoeren.

Frustrationstoleranz ist massiv wichtig, und die kriegt man erst, wenn man auch Mal frustriert war und damit umzugehen lernt. Und IMHO (ganz IMHO) ist es besser, wenn das wohldosiert in der Schule passiert (auch wenn dann so ein Umfrageergebnis wie das von Dir angesprochene herauskommt, dass eben in Finnland die Schueler trotz guter Ergebnisse in Vergleichsstudien eben ungern zur Schule gehen), als wenn man in der Schulzeit tut, wozu man Lust und Bock hat, und spaeter auf die Schnauze faellt.

Gruss
Paul

Hi,

Was hat das mit der
Chancengleichheit zu tun?

Eltern mit mehr Einkommen können ihren Kindern mehr/bessere Bildungsmöglichkeiten bieten, als ärmere Eltern.

Ob die Kinder die Möglickeiten nutzen, ist eine andere Sache. Immerhin können auch ärmere Kinder ihr Abitur schaffen und reiche Kinder evtl. gerade mal einen Realschulabschluss schaffen.

Wer kann mir erklären, warum (mal wieder) „das System an allem
schuld“ ist?

Der Staat gibt „die Schule vor“ (im Sinne von staatlichen Schulen). Die Kinder, welche auf staatlichen Schulen den Unterricht besuchen lernen das Selbe. Der Unterschied >in

Danke, das bestätigt es ja noch mehr! owt
.

Hallo Carlos,

Fakt ist, dass Deutschland bei der Chancengleichheit weltweit
das Schlußlicht ist.

Ich bezweifele, dass dies ein Fakt ist. Wenn der Sohn einer türkischen Analaphabetin in Deutschland den Realschulabschluss schafft, hat das deutsche Bildungssystem in Wahrheit viel mehr geleistet als das Finnische, wenn ein Kind einer norwegische Ingenieurin dort die Universitätsreife bekommt.

Dennoch bekommt Finnland für seinen Ingeniuerssohn mehr Punkte!
Was ich damit sagen will: Man müsste die ganze Sache viel genauer untersuchen. Sehnsüchtig warte ich auf eine wirllich kompetente Arbeit zu dem Thema!

Karl

Was ist hier das Alleinstellungsmerkmal,

die Ursache?
Die Migrantenquote ist es nicht.
Eine extreme Bildungsfeindlichkeit bezweifle ich auch.
Also muss man sich das Bildungssystem ansehen.

Die Vorstellung, Schüler mit unterschiedlicher
Leistungsfähigkeit in einem drei(vier)gliedrigen Schulsystem
unterzubringen entstand erst in dern 60er Jahren. Davor
entsprachen die Schultypen den Ständen, bzw. Klassen.
Das Schulsystem leistet also gewollt oder ungewollt genau das,
wofür es konzipiert wurde, nämlich eine Bildung gemäß
gesellschaftlicher Klassen.
http://de.wikipedia.org/wiki/Gymnasium#Entwicklung_d…
http://de.wikipedia.org/wiki/Realschule#Geschichte_d…
http://de.wikipedia.org/wiki/Volksschule#Volksschule…

Gruß
Carlos

Hallo Karl

Fakt ist, dass Deutschland bei der Chancengleichheit weltweit
das Schlußlicht ist.

Ich bezweifele, dass dies ein Fakt ist. Wenn der Sohn einer
türkischen Analaphabetin in Deutschland den Realschulabschluss
schafft, hat das deutsche Bildungssystem in Wahrheit viel mehr
geleistet als das Finnische, wenn ein Kind einer norwegische
Ingenieurin dort die Universitätsreife bekommt.

Aha, wieder ein Sarazzinologe. Deutschland ist angeblich voll mit genetisch dummen Türken, die den Bildungsschnitt versauen. (Das muss schon genetisch sein, wenn der Effekt auch noch bei den Enkel der Einwanderer zu sehen ist, deren Eltern in Deutschlands aufgewachsen sind und keine Analphabeten sind.) Ähh, und was ist mit den Italienern?

Dementsprechend müsste die Türkei als Quelle in Beziehung auf die Bildung ein katastrophales Eergebnis haben.

Länder wie Spanien, Frankreich, Holland oder Österreich haben vergleichbare Migrationsraten, wie Deutschland. Die Migranten kommen dort auch aus bildungsfernen Schichten. Diese Länder stehen aber nicht in der Kritik.
Zitat.„Durch die PISA-Studien Ende der 1990er und in den 2000er Jahren wurde die soziale Auslesefunktion des gegliederten Systems aufgezeigt. Seitdem gibt es deutliche Kritik von Seiten der OECD, der UNESCO, der UNICEF, der EU-Kommission, der Vereinten Nationen und anderer Institutionen. Siehe hierzu Bildungsbenachteiligung in der Bundesrepublik Deutschland.“
http://de.wikipedia.org/wiki/Dreigliedriges_Schulsys…

Was ich damit sagen will: Man müsste die ganze Sache viel
genauer untersuchen. Sehnsüchtig warte ich auf eine wirllich
kompetente Arbeit zu dem Thema!

Nun, es gibt Studien, die zeigen, dass bei gleicher Leistungsfähigkeit Kinder aus unteren Schichten benachteiligt werden.
Das sollte doch reichen, oder?

Du hast eine feste Meinung und wartest also auf eine Studie, die nachweist, dass das Deutsche Schulsystem schon OK ist und nur wegen dummer Migranten bis in die dritte Generation hin runter gezogen wird.

Dann warte mal weiter.

Gruß
Carlos

Hallo Carlos!

Aha, wieder ein Sarazzinologe. Deutschland ist angeblich voll
mit genetisch dummen Türken, die den Bildungsschnitt versauen.

Tja, von mir wirst du kein herablassendes Wort über Menschen mit Migrationshintergrund hören. Aber auch, wenn ich diese Mensche achte und mich sogar für sie engagiere darf ich nicht die Augen davor verschließen, wie gering bei vielen der geistige Horizont ist! Nicht, weil Türken dümmer wären als Deutsche, sondern weil eine ganz bestimmte Gruppe zu uns nach Deutschland gekommen ist (von Ausnahmen abgesehen.

(Das muss schon genetisch sein, wenn der Effekt auch noch bei
den Enkel der Einwanderer zu sehen ist, deren Eltern in
Deutschlands aufgewachsen sind und keine Analphabeten sind.)

  1. Die bekannte unselige „Heiratsimmigration“ beobachte ich weiterhin regelmäßig in dem Stadtteil, in dem ich arbeite!

  2. Dass Enkel die Gene ihrer Großeltern erben, dürfen auch politisch eher links denkende gerne wissen…

Dementsprechend müsste die Türkei als Quelle in Beziehung auf
die Bildung ein katastrophales Eergebnis haben.

Nein, es gibt in der Türkei unter den Einheimischen genauso viele hochintelligente Menschen wie unter den Deutschen, aber die gut ausgebildeten türkischen Ingenieurinnen kommen nicht zu uns, warum sollten sie auch?

Länder wie Spanien, Frankreich, Holland oder Österreich haben
vergleichbare Migrationsraten, wie Deutschland. Die Migranten
kommen dort auch aus bildungsfernen Schichten. Diese Länder
stehen aber nicht in der Kritik.

In Spanien ist die Jugendarbeitslosigkeit so extrem hoch, dass sich jede weitere Kritik erübrigt…

Zitat.„Durch die PISA-Studien Ende der 1990er und in den
2000er Jahren wurde die soziale Auslesefunktion des
gegliederten Systems aufgezeigt. Seitdem gibt es deutliche
Kritik von Seiten der OECD, der UNESCO, der UNICEF, der
EU-Kommission, der Vereinten Nationen und anderer
Institutionen. Siehe hierzu Bildungsbenachteiligung in der
Bundesrepublik Deutschland.“

Ja, ich weiß, diese Sätze habe ich schon zigmal gelesen. Sie beweisen aber noch nichts.

Nun, es gibt Studien, die zeigen, dass bei gleicher
Leistungsfähigkeit Kinder aus unteren Schichten benachteiligt
werden.
Das sollte doch reichen, oder?

Nein, wie ich an einem Beispiel zeigte, berücksichtigen alle Studien, die ich bis jetzt gesehen habe, entscheidene Faktoren nicht. Was allerdings auch nicht so verwunderlich ist, da die Sache extrem komplex ist! Allein das deutsche Bildungssystem mit seinen 16 Länder-Varianten und unzähligen regionalen Varianten wird ja schon von kaum jemanden durchschaut!
Das ist alles nicht so einfach, wie du glaubst!

Gruß!
Karl

Moin

Die böse Lebensmittelindustrie ist also schuld, dass Kinder fett sind. Sie machen die Packungen bunt.
Seit wann kauft ein Kind Frühstücksinhalte?

Die Lebensmittelindustrie macht nicht nur die Packungen bunt,
sondern beschäftigt gut bezahlte Psychologen, die
hauptberuflich daran arbeiten, wie man Kinder, Eltern und
Onkels/Tanten/Großeltern usw. dazu zu bringen kann, diese
Produkte zu kaufen bzw. sich kaufen zu lassen und eventuelle
Bedenken der Eltern zu zerstreuen.

Jeder, der etwas verkaufen möchte, versucht die Bedenken des Käufers zu zerstreuen. Nur wenn ein Kind „IrgendwasPops“ zum Frühstück isst, die zum größten Teil aus Zucker bestehen, dann liegt es an den Eltern, was die Kinder frühstücken.

Trotz Psychologen zwingt niemand niemanden irgend etwas zu essen.

Übrigens finde ich es spannend, dass die von Dir genannten Psychologen „gut bezahlt sind“, was dann auch eine Meinungsmache für die Meinung der hier Lesenden ist.

Wenn ich irgendeinen anderen Menschen aktiv zu einer Straftat
anstifte, werde ich genauso bestraft wie der Täter. Insofern
ist es klar, dass nicht nur derjenige verantwortlich ist, der
eine Handlung letzten Endes ausführt. - (ich will damit nicht!
sagen, dass Süßigkeiten kaufen eine Straftat ist)

Der Vergleich hinkt in vielerlei Hinsicht. Zuckerhaltige Nahrung ist nicht mal per se schlecht. Kinder, die sich viel (draussen) bewegen, haben keine Probleme mit Übergewicht, sie benötigen sogar zuckerhaltige Nahrung, damit sie ihren Bewegungsdrang auffangen können. Gefährlich wird es erst dann, wenn sich die Kinder zu wenig bewegen.

Wieso soll eine Industrie, die sich mit ihrem gesamten
Potential gezielt darum bemüht, die Eltern dazu zu kriegen,
Süßigkeiten zu kaufen oder zu erlauben, nicht dafür
verantwortlich gemacht werden?

Weil Süßigkeiten per se nicht schlecht sind. Es ist wie Alkohol: In Maßen ist es okay (Rotwein in Maßen soll sogar gesund sein), übermäßig ist es schädlich.
Und weil es nach wie vor einen Punkt der Eigenverantwortung gibt. Wenn man alles verbieten wollte, was schädlich sein könnte, wo ist die Grenze?

Jeder wird verführt, sonst könntest Du Make-up verbieten, Kommentare in Nachrichtensendungen und Zeitungen werden abgeschafft, Schaufenster und irgendwie sogar die Mode insgesamt (von der Werbung mal ganz abgesehen).

Die haben doch viel mehr
Abstand und viel mehr Überblick als die gerade betroffenen
Eltern von Kleinkindern, und wissen genau, was passiert, wenn
sie mit ihren Werbekampagnen Erfolg haben.

Und eben weil sie so viel Abstand haben, können sie nicht jedes Kind beurteilen. Ein Großteil der Kinder, die Süßigkeiten essen, sind völlig ungefährdet, weil sie sich entsprechend bewegen. Und weil die Eltern darauf achten, was die Kinder essen.

Wieso sollen die
machen dürfen was sie wollen, und Schuld sind dann nur die
doofen Eltern, die darauf reingefallen sind?

Weil die doofen Eltern schuld sind, wenn sie darauf rein fallen. Kinderschutz ist sicherlich eine gute Idee, aber grundsätzlich haben die Eltern die Gewalt (sic!) über ihre Kinder.

Sie haben die Verantwortung für ihre Kinder. Ansonsten hat jeder Mensch die Verantwortung für sich selbst.

Die Frage ist also nicht, ob man bestimmte Werbung von Lebensmittelfirmen verbietet, sondern ob man Eltern unterstützt, zu wissen, was gut für ihre Kinder ist.

Gruß

Alex

Hallo Carlos,

die Fragestellung war folgende:

Ich habe die Fragestellung gelesen und verstanden - ich habe nur Deinen falschen Einwurf, dass Lehrer die Entscheidung der weiterführenden Schule treffen, korrigiert.

Warum nicht erst nach der zehnten oder zwölften Klasse, wie es
im Rest der Welt üblich ist?

Weil ich vielleicht nicht der Mensch bin, der der Meinung ist, dass man es Milliarden anderen nachmachen muss, weil es einfach so Standard ist.

Das Niveau der Akademiker hat sich enorm nach unten korrigiert, als wir anfingen, von Universitäten bescheinigte Studienabbrüche als Abschluss zu akzeptieren, statt beim Diplom zu bleiben, das übrigens nicht wenige Staaten anerkennend sehr hoch einschätz(t)en.

Gruß
Guido

P.S. In „meinem“ Bundesland machen mittlerweile 57% der Schulabgänger ihr Abitur, in der Klasse meines Sohnes sind von den 24 Kindern 8 mit einen Migrationshintergund, was ziemlich genau dem Bevölkerungsschnitt hier entspricht.
Vielleicht sollten wir einfach mal den Instrumentarien, die damals nach PISA geschaffen wurden, die notwendige Zeit geben, damit man überhaupt die Möglichkeit hat, eine Bewertung vorzunehmen…

Hallo Guido,

die Abhängigkeit, des Schulerfolg von der sozialen Herkunft variert ja auch innerhalb Deutschland deutlich. Ob es hier ein Korrelation zu verpflichtenden Grudschulempfehlungen gibt, weiss ich nicht.

Weil ich vielleicht nicht der Mensch bin, der der Meinung ist,
dass man es Milliarden anderen nachmachen muss, weil es
einfach so Standard ist.

Stimmt, jeder Nation und jedem deutschen Bundesland steht es frei ein eigenes Schulsystem zu verwenden.
Es ist halt nur eine verlogene Heuchelei, wenn man sich nicht erhobenen Hauptes zu den Konsequenzen bekennt, sondern die Schuld Migranten in die Schuhe schiebt.

Das Niveau der Akademiker hat sich enorm nach unten
korrigiert, als wir anfingen, von Universitäten bescheinigte
Studienabbrüche als Abschluss zu akzeptieren, …

Das ist eine andere Baustelle.

Vielleicht sollten wir einfach mal den Instrumentarien, die
damals nach PISA geschaffen wurden, die notwendige Zeit geben,
damit man überhaupt die Möglichkeit hat, eine Bewertung
vorzunehmen…

Die Anstengungen nach PISA gingen erst aml dahin das allgemeine Niveau zu heben und da ist ja auch was passiert. Die Abhängigkeit des Schulerfolgs von der sozialen Herkunft wurde einige Jahre später angesprochen und hier müssen Maßnahmen erst mal angegangen werden.

Gruß
Carlos

hallo ,

auch eine Rüstungsfabrik argumentiert so,indem sie behauptet,die Benutzer der Handgranate seien schließlich die Schuldigen,nicht sie als Produzent.Die Soldaten seien schließlich so blöd und würden diese Granaten ständig zum Töten von Menschen einsetzen.
Dies sollten doch wohl wissen,dass der Gebrauch dieses Artikels gefährlich sei.

Aber bitte,dies sind nur die Gedanken eines Menschen von sehr geringem Verstand. :smile:

mkm

Komplexität
Hallo Karl,

… Was allerdings auch nicht so verwunderlich ist, da die
Sache extrem komplex ist! Allein das deutsche Bildungssystem
mit seinen 16 Länder-Varianten und unzähligen regionalen
Varianten wird ja schon von kaum jemanden durchschaut!
Das ist alles nicht so einfach, wie du glaubst!

Ja, so ist es. Kein Schulsytem eines (Bundes)Landes gleicht dem eines Anderen. Es gibt zusätzlich in den Regionen Sonderfälle und insgesamt unendlich viele Rahmenfaktoren.

Was mich stört, möchte ich an einem einfachen Beispiel verdeutlichen:
Da ist ein Mann, dem am Morgen schlecht und er hat Kopfweh.
Er hat am Vorabend 5 Bier, 1 Wein, 3 Cocktails, 2 Whisky, 1 Ouzo, 1 Klaren, 2 Liköre und diverse Schnittchen mit Schinken, Ei, Salami, Käse und Fleischsalat zu sich genommen.
Der Mann geht davon aus, dass ganz klar der Fleischsalat schlecht war.
Ich bin Derjenige, der immer wieder darauf hinweist, dass die Menge und Mischung der Alkoholika eine wichtige Rolle spielt.

Schon 2004 habe ich mich über herkunftsbdingte Selektion im Schulsystem beschwert. Da gab es noch keine Kritik von der OECD, der UNESCO, der UNICEF, der EU-Kommission oder den Vereinten Nationen
/t/herkunftsbedingte-selektion/2566080

Schau dir mal die Antworten an, die ich damals bekommen habe.

Gruß
Carlos