Salve!
Finnland ist das […] unseriöse Argument, das durch
ständiges Wiederholen nicht besser wird.
Finde ich nicht.
Die Leistungen des finnischen Bildungssystem zeigen, daß dort mit den Reformen der 60er und 70er Jahre viele Sachen richtig gemacht wurden. Offensichtlich haben die Finnen sich in der DDR gut umgesehen und fleißig mitgeschrieben. Und da denke ich noch nicht einmal an die Schulstruktur, die in die Richtung der ostdeutschen Einheitsschule geht.
- Der Anteil der Bevölkerung mit Migrationshintergrund […]
Das ist absolut kein Argument.
Wozu gibt es bitte Kindergärten? Den Ausländern den Schwarzen Peter zuschieben zu wollen, ist die Kapitulationserklärung des gegliederten Schulsystems und der BRD-Einwanderungspolitik. Das heißt nämlich, daß das Bildungssystem jahrzehntelang (!) völlig inkompetent agierte und außer Stande war, Sprachkompetenz und kulturelle Einbindung der Ausländer sicherzustellen.
Wie ich immer sage: Es gäbe nichts Einfacheres, als in der Einheitsschule Ausländer zur Frühförderung zu verdonnern. Ein lumpiges Gesetz, einige wenige gut ausgebildete Erzieherinnen für die Sprachförderung, eine Kommission, die den notwendigen Bildungsplan erstellt – und die vielbeschworenen Probleme mit den Ausländern verschwänden in kürzester Zeit. Genau in dieser Weise würde das Finnland machen und genau in dieser Weise hätte das die DDR gemacht.
Nichts schlägt die Agilität und Steuerungskraft von einheitlich strukturierten Bildungssystemen.
- Unter den deutschen Migranten befindet sich ein hoher Anteil
von Menschen, die bildungsfern/ als Analphabeten nach
Deutschland gekommen
Eine erneute Kapitulationserklärung des gegliederten Bildungssystems.
Es könnte auch heißen: „Wer hier nicht mit hohen Vorkenntnissen ins Land kommt, ist aufgeschmissen, weil die Schulen dermaßen antipädagogisch und leistungsschwach ausgelegt sind, daß Probleme nie aufgeholt werden können, sondern sich stetig vergrößern.“
Oder: „Wer hier als halber Assi 'reinkommt, der wird wahrscheinlich Assi bleiben, weil sich keiner um das tatsächliche Lernen, bspw. der Sprache, kümmert.“
Herzlichen Glückwünsch.
Möge man zur DDR denken, was man will. Die Hausbesuche der Lehrer in den Familien und die staatlichen Hilfen für arme Familien und Menschen, die wir damals etwas unschön „Assis“ nannten, eröffneten den Menschen realistische Bildungschancen. Diese Ressourcen wurden vorbildlich eingesetzt, nämlich zielgerichtet und effektiv. Manchmal klappte es nicht ohne leichten Zwang, d.h. von oben verordnete Bildung und Höherqualifizierung, doch wenigstens wurde niemand alleine gelassen.
Wenn ein Bildungssystem noch nicht einmal in der Lage ist, sich der Probleme von Minderheiten anzunehmen, gehört dieses Bildungssystem doch eigentlich auf den Schrottplatz der Geschichte, nicht wahr?
Gruß
reinerlein