Hallo,
Der letzte Kandidat auf der zitierten Seite gibt an, vom Fach
zu sein und erzählt da irgendetwas von Strömen, die in das
Gerät fließen können. Das ist also falsch?
Ja.
Die angeblichen Impulsströme entstehen schon deshalb nicht, weil der Trafo auf seiner Sekundärseite einen Verbraucher hat, über den er die Energie des Magnetfeldes abbauen kann. Zudem haben ALLE Geräte schon seit Jahrzehnten Netzfilter und müssen auch sehr viel größere Impulse aushalten. Das ist nicht erst seit Einführung des CE-Zeichens Pflicht, und selbst das gibt es schon ewig. Der ‚Elektrotechniker‘ (was immer das genau sein mag) hat leider nicht wirklich Ahnung. gutefrage.net halt.
Um mich auch mal mit einem Titel zu schmücken: ich bin Dipl.Ing. Nachrichtentechnik und hab früher in der TV-Entwicklung gearbeitet.
Bei den alten Röhrengeräten habe ich mal gelesen, dass es dort
sehr ungünstig sei, die auf diesem Weg vom Netz zu trennen,
ich glaube es ging um Spannungsspitzen.
Grad bei den alten Röhrengeräten gab es kein ‚Herunterfahren‘ wie bei einem PC. Grad bei den Dingern waren Spannungsspitzen egal (Röhren sind dafür völlig unempfindlich). Grad dabei war der Netzschalter nichts anderes als ein Stecker-ziehen.
Ich hab keine Ahnung, was Du da gelesen hast, aber es ist falsch.
Dass es hier um ein „aktuelles“ TV-Gerät gehen soll, steht
übrigens nirgends, dass das einen „echten“ Netzschalter hätte,
auch nicht, dass es daher im laufenden Betrieb über
Steckdosenschalter ausgeschaltet werden sollte oder dürfte,
ist nicht ersichtlich.
Das ist auch egal, JEDES Gerät muss das aushalten. Ganz einfach eigentlich. Und ganz logisch, denn das ist eine ganz normale Verwendung, ein ganz normaler Vorgang.
Dass es noch Gewährleistungsansprüche gegen den Hersteller
geben könnte, auch nicht. Aber zumindest verstehe ich dich so,
dass es sein kann, dass selbst ein aktuelles Markengerät
manchmal nicht mehr funktioniert, weil man es durch
Stromlosschalten „unerwartet“ vom Netz trennt. Sind die Geräte
dann alle mangelhaft?
Nö. Steht dann auch so in der Gebrauchsanweisung. Wie gesagt, wenn man das während eines Speicher-Programmierens in einem wirklich ungünstigen Zeitpunkt macht, kann schon was passieren - so, wie wenn man einen USB-Stick beim Schreiben abzieht. Meistens reparabel (mit speziellen Serviceprogrammen oder -interfaces), deshalb an den Händler wenden. Die Spannungsspitzen sind aber dabei nicht das Problem.
Ob das auf Gewährleistung geht, ist davon doch erst mal unabhängig, das ergibt sich dann.
Gruß
loderunner