Der letzte und einzige verbliebene 'Gottesbeweis'?

Hallo und Guten Tag,

es gab im Laufe der Geschichte schon viele Versuche, Gott zu „beweisen“, aber mir erscheint in der gegenwärtigen wieder aufflammenden „Gott vs. neue Atheisten“-Diskussion der einzig übrig gebliebene „Beweis“, den gottesgläubige Menschen immer wieder triumphal anführen, der (ich nenne ihn mal so) „Das-kann-doch-kein-Zufall-sein“-Beweis zu sein. Etwa: „Ein Orkan, der einen Schrottplatz tausend Jahre lang durcheinanderwirbelt, würde doch nie ‚zufällig‘ eine Boeing 747 hervorbringen. Nun schau die Welt an, schau selbst ein kleines Insekt an, das soll ‚zufällig‘ entstanden sein? Das kann doch nicht sein. Also, weil das ja alles nicht zufällig entstanden sein kann, muss es jemanden geben, der das alles geschaffen hat. Einen Schöpfer, Gott eben. Q.E.D.“ Ist es so, dass dies im Grunde der einzige noch verbliebene Gottesbeweis ist, der noch ins Feld geführt wird? Wie stichhaltig ist dieser „Gottesbeweis“? Welche Gegenargumentationen gibt es?

Vielen Dank im Voraus für Antworten und Meinungsußerungen,

Jasper.

Moien

Die Informatiker bauen nach diesem semi-Zufallsprinzip sehr erfolgreiche Programme auf (genetische Programmierung). Deine Post wird sehr wahrscheinlich von so einem sortiert.

cu

Hallo,
ja so kann man vielleicht die Notwendigkeit Gottes beweisen, auch wenn man einfach annehmen kann, die Zeit von 1000 Jahren und die Größe eines Schrottplatzes sind viel zu gering angesetzt und mit genügend Zeit und Experimentiermasse kommt am Ende eben doch ein sich selbst reproduzierendes Molekül zu stande usw…
Noch abstakter kommt der Beweis in Form der letzten unverursachten Ursache daher.
Letztlich sind diese Beweise aber bedeutungslos, zumindest im jüdisch-christlichen-islamischen Verständnis.
Auch ein logisch zwingender göttlicher Bastler ist für den Glauben an den sich selbst offenbarenden persönlichen Gott keine Grundlage. Die unwahrscheinliche Perfektion der Schöpfung schafft keine Beziehung zu Gott.
Gruß Werner

Hallo und Guten Tag, Jasper,

dieser Aufguss des alten teleologischen Gottesbeweises ist wie alle anderen von Kant abserviert worden.

„Das-kann-doch-kein-Zufall-sein“-Beweis zu sein.

Ist es so, dass dies im Grunde der einzige noch verbliebene Gottesbeweis ist, der noch ins Feld geführt wird?

Nein! Man versucht es immer wieder mit allen möglichen Tricks.

Wie stichhaltig ist dieser „Gottesbeweis“?

Genauso wenig wie alle anderen auch!

Welche Gegenargumentationen gibt es?

Nachzulesen bei Kant.
Oder etwa hier: http://www.mindpicnic.de/cardbox/geschichte-der-gott…

Auch im Archiv dieses Forums dürftest du fündig werden. Das Thema kommt immer wieder mal auf.
Wodurch es nicht besser wird.

Gruß Fritz

Alles spricht gegen Gott!
Hallo Jasper,

Also, weil das ja alles nicht zufällig
entstanden sein kann, muss es jemanden geben, der das alles
geschaffen hat. Einen Schöpfer, Gott eben. Q.E.D."
Ist es so, dass dies im Grunde der einzige noch verbliebene
Gottesbeweis ist, der noch ins Feld geführt wird? Wie
stichhaltig ist dieser „Gottesbeweis“? Welche
Gegenargumentationen gibt es?

Und wer sollte dann Gott geschaffen haben? Zur Erklärung der Welt trägt die „Größe Gott“ absolut nichts bei! Sie wirft nur neue Fragen auf. Kürze sie aus deinem Modell einfach heraus!

Schließlich ist die Evolution nicht bloße Theorie, sondern eine unbestreitbare Tatsache, deren Wirken wir -etwa an der Mutation von Viren- auch innerhalb unseres an astronomischen Maßstäben gemessenen kurzen Lebens beobachten können, am augenfälligsten leider am eigenen Leibe, z.B. durch sequenziell mehrfache Infizierbarkeit mit Influenza.

Gruß Gernot

Hallo Jasper

Religionen drehen sich doch um Glauben, nicht um wissen.
Es besteht also keine Notwendigkei eines Gottesbeweises, wenn man beweist, dass es (einen) Gott gibt, dann kann man nicht mehr in dieser Form an ihn glauben, denn er wäre ja erfassbar und sogar stichhaltig beweisbar.

Darum lehne ich den Versuch eines Gottesbeweises persönlich ab, ebenso lächerlich empfinde ich aber auch Beweise für Gottes Nichtexistenz.
Es ist letztendlich glaubenssache, wenn jemand fest glaubt (oder vebohrt ist) wird auch ein Beweis für Nichtexistenz ggf. auf unfruchtbaren Boden fallen.

Die sehr interessante Frage ist hier: Was würde geschehen, wenn Gott beweisbar wäre?
Würde die Menschheit ruckartig zum Christentum (oder was auch immer) konvertieren?
Würde das was bringen? Denn sie glauben ja nicht mehr, sie wissen nun.
Doch ich bezweifle es. Man würde an seinem Glauben festhalten und versuchen den bewiesen Gott wieder zu demontieren- wie bei so vielen Dingen in der Welt.

Das lustige an Zufällen ist aber, dass sie ebenfalls nicht beweisbar sind.
Du kannst einfach nicht beweisen, dass etwas aus „Zufall“ passiert ist, denn allein dass es aus „Zufall“ passiert ist, bedeutet die eigentlichen Gründe dafür sind unbekannt. Das Wort selbst gibt an, dass es in sich unerklärlich ist.
Somit hat der Zufall nicht mehr Konsistenz als ein Gott, er wird jedoch (meistens) nicht angebetet und ist auch sonst ganz pflegeleicht :wink:

Mein Glaube an den Zufall ist begrenzt, doch genauso ist mein Verständnis dieser Welt, ich denke irgendwann kann alles erklärt werden, ich denke aber es ist genauso falsch alles mit dem Zufall zu erklären.

Ob es jedoch sinnvoller ist mit einem Gott (oder mehreren) alles zu erklären, nun, das ist Glaubenssache :wink:

lg
Kate

Als Zugabe: Douglas Adams
Babelfisch

Babelfische sind fischähnliche Lebewesen, die als kleine, gelbe blutegelartige Fische beschrieben werden. Der Babelfisch ernährt sich von Gehirnströmen.

Das Besondere daran ist, dass er nicht von den Gehirnströmen seines Wirts lebt, sondern von den Strömen von Wesen aus der Umgebung. Alles von ihnen Gesagte wird von dem Babelfisch aufgenommen und als telepathische Matrix in das Gehirn des Wirts ausgestoßen. Hat man eines dieser putzigen Tierchen im Ohr, kann man jede Sprache des Universums verstehen.

Damit hat der Babelfisch nicht nur mehr Unheil und Kriege verursacht, als man sich denken kann.

Auf die Unwahrscheinlichkeit der Entstehung des Babelfischs durch pure Evolution wurden kluge Denker aufmerksam und bewiesen mit Hilfe dieses Fisches, dass es Gott nicht geben kann:

„Ich weigere mich zu beweisen, dass ich existiere“ sagt Gott, „Denn ein Beweis ist gegen den Glauben, und ohne Glauben bin ich nichts.“

„Aber,“ sagt der Mensch, „der Babelfisch ist doch eine unbewusste Offenbarung, nicht wahr? Er hätte sich nicht zufällig entwickeln können. Er beweist, dass es dich gibt, und darum gibt es dich, deiner eigenen Argumentation zufolge, nicht. Quod erat demonstrandum.“

„Ach du lieber Gott“ sagt Gott, „daran habe ich nicht gedacht“ und löste sich prompt in ein Logikwölkchen auf.

„Na, das war ja einfach“ sagt der Mensch, und beweist, weil’s gerade so schön war, dass Schwarz gleich Weiß ist und kommt wenig später auf einem Zebrastreifen ums Leben."

beweislasten

Welche
Gegenargumentationen gibt es?

eigentlich keine. kreationismus (ID) ist leider grad ziemlich hip.

wenn du schon gegen glauben argumentieren möchtest, der sich pseudowissenschaftlich gibt:

-verweise auf den unterschied von glauben & wissenschaft
-stelle den unterschied von hypothese, these und theorie dar
-erkläre, wie ein zirkelschluß funktioniert

-da dies wenig ausrichten wird, reserviere dir vorsorglich einen guten platz in der hölle
und trainiere ein paar sünden, die dir freude machen.

e.c.

Hallo Gernot (und alle),

erst einmal vielen Dank für deine/eure Antworten. Die Gegenfrage „Wer hat denn dann Gott erschaffen?“ kennen die Gottgläubigen natürlich auch. Das Gegenargument, das man z.B. hier findet: http://de.youtube.com/watch?v=Sfp5–zfBRA lautet: Nur Dinge, die einen Anfang haben sind erschaffen. Weil, im Gegensatz zum Universum, Gott ja per definitionem keinen Anfang hatte, sondern ewig existiert, braucht er auch keinen Schöpfer.

Gruß Jasper.

Hallo Kate,

Das lustige an Zufällen ist aber, dass sie ebenfalls nicht
beweisbar sind.
Du kannst einfach nicht beweisen, dass etwas aus „Zufall“
passiert ist, denn allein dass es aus „Zufall“ passiert ist,
bedeutet die eigentlichen Gründe dafür sind unbekannt. Das
Wort selbst gibt an, dass es in sich unerklärlich ist.
Somit hat der Zufall nicht mehr Konsistenz als ein Gott, er
wird jedoch (meistens) nicht angebetet und ist auch sonst ganz
pflegeleicht :wink:

Das ist richtig, es könnte jeder Lottogewinner als „Gottesbeweis“ angeführt werden. Ich meine, sechs Richtige plus Zusatzzahl, das ist doch soo unwahrscheinlich…

Aber wenn Gott richtig Sinn für Humor hätte, dann würde er ein Jahr lang Woche für Woche dieselben Lottozahlen ziehen lassen. Das würde auch die eingefleischtesten Atheisten überzeugen.

Gruß Jasper.

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Hallo,

Gottesbeweis ist, der noch ins Feld geführt wird? Wie
stichhaltig ist dieser „Gottesbeweis“? Welche
Gegenargumentationen gibt es?

Vielen Dank im Voraus für Antworten und Meinungsußerungen,

Ich denke , es ist das Paradoxon Allmacht die es den Göttern so schwer macht.

Viele Grüße
Markus

Hallo Jasper

kann mich für einmal dem Commandante mehr oder weniger anschliessen.
Dazu noch folgende Überlegung:

Beweiskraft ist nicht gleich Beweiskraft, >BeweisBeweisBeweis

Hallo Jasper,
Nur Dinge,
die einen Anfang haben sind erschaffen.
Weil, im Gegensatz zum Universum, Gott ja per
definitionem
keinen Anfang hatte, sondern ewig
existiert, braucht er auch keinen Schöpfer.

alles was existiert, muß geschaffen worden sein.
Gott existiert - wer hat ihn geschaffen?
Ein Übergott?
Aber wer hat den Übergott geschafffen?
Ein Überübergott

–> Absurd!

War wohl nichts mit Gott

Hallo Jasper,

Das würde auch die eingefleischtesten Atheisten überzeugen.

nö!

Gandalf

Hallo Gandalf,

alles was existiert, muß geschaffen worden sein.
Gott existiert - wer hat ihn geschaffen?
Ein Übergott?
Aber wer hat den Übergott geschafffen?
Ein Überübergott

–> Absurd!

War wohl nichts mit Gott

Eben nicht. Gott soll ja angeblich als einziger ewig existieren, ohne erschaffen worden zu sein. Alles andere aber schon.

Gruß Jasper.

Hallo Jasper,

ohne erschaffen worden zu sein.

eben drum gibt es ihn nicht (was nicht erschaffen wurde, existiert nicht).

Zudem (es wurde Dir schon (mehrfach) angeraten), lies Kants ‚Kritik der reinen Vernunft‘. Wenn Du Dann immer noch so redest wie jetzt, ist Dir nicht zu helfen.

Gandalf

dass es gott gibt, beweisen täglich 5 mrd menschen. was hätte es sonst für einen sinn, zu beten. also ich meine, wieso beten, wenn es keinen gott gibt. wäre doch sinnlos.

das einzige problem ist, dass „gott“ einer und viele zugleich ist und er von verschiedenen kulturen unterschiedlich bezeichnet und definiert wird.

atheisten sagen halt, es gibt keinen gott. das ist auch nicht falsch.

Hallo Jasper,

es gibt keinen Gottesbeweis und wird nie einen geben!

Die Aussage, dass es jemand geben müsse, der die Welt erschaffen habe, erfordert zwingend die Frage, woher denn nun dieser Gott kommt.

Wer damit argumentiert, dass es jemand geben muss, der die Welt erschaffen hat, muss sich logischerweise die Frage gefallen lassen, dass es dann auch jemand geben müsste, der Gott erschaffen hat.

Wir schieben die Frage somit nur auf eine imaginäre metaphysische Ebene, eine Schublade, in der letztendlich alles landet, was sich der Mensch nicht erklären kann.

In dieser Schublade ist menschliche Logik, die vorher als Beweis diente, dann auf einmal außer Kraft gesetzt und es wird mit Begriffen wie ewig und allmächtig herum geworfen.

(„Kann ein allmächtiger Gott einen Stein erschaffen, der so schwer ist, dass er ihn selbst nicht heben kann?“, ist die bekannte Scherzfrage zu diesem Thema.)

Wenn es Gott, wie auch immer, wirklich gibt, ist er mit menschlichem Verstand nicht zu erfassen und somit auch nicht zu beweisen.

Gruß, Nemo.

keine Logik, allerhöchstens ein Postulat
Hallo, Gandalf!

Zudem (es wurde Dir schon (mehrfach) angeraten), lies Kants
‚Kritik der reinen Vernunft‘. Wenn Du Dann immer noch so
redest wie jetzt, ist Dir nicht zu helfen.

das ist zuviel und zu schwer.

Aber „Die Religion innerhalb der Grenzen der bloßen Vernunft“ oder den Schluß der „Kritik der praktischen Vernunft“, wo Gott als moralisches Postulat auftritt.
Ebenso den zweiten Teil der Kritik der Urteilskraft.
Nach Kant kann es nur einen „moralischen Gottesbeweis“ geben, der ist aber nicht objektiv-gültig, sondern stellt nur eine Maxime der praktischen Vernunft dar.

Immer wieder lesenswert ist auch Heines Darstellung von Kant Kritiken.

Ich habe das schon mehrmals zitiert: /t/nietzsche-und-der-getoetete-gott/459756

Gruß Fritz

Hi,

Für die Katholiken und Evangelisten gibt es ja noch das Grabtuch in das Jesus eingewickelt war und das wohl nun das Gesicht von Jesus zeigt. Ich denke jedoch das auch früher schon Menschen, sagen wir mal im Mittelpunkt stehen wollten und das Tuch evtl. gefälscht haben. Das kann man ja bis heute noch nicht genau sagen.
Ich selbst glaube nicht an Gott. Ich glaube an die Urknalltheorie. Das Universum ist zu groß für den menschlichen Verstand und somit kann man den Anfang nicht richtig begreifen. Wir brauchen für alles einen Anfang und ein Ende die Unendlichkeit passt nicht in unsere Dimension. Deswegen denken wir uns einen Grund aus, der alles Erklären soll. Ich glaube die Menschen brauchten einfach etwas an das sie glauben können um Kraft zu bekommen. Weshalb sollte es sonst so viele verschiedene Götter geben und so viele verschiedene Geschichten? Woher sollte man wissen welcher der „richtige Gott“ ist? In der Schule haben wir früher viele verschiedene Religionen durchgenommen, den Glauben, die Entstehung usw. Immer gibt es eine Art Leitfigur, einen Gott, aber die Geschichten zu jedem diffenzieren sich zum Teil sehr stark. Wenn es wirklich einen Gott gäbe, wieso sollte dann alles so stark voneinander abweichen? Gäbe es dann nicht nur eine Geschichte/Wahrheit? Dann nehmen wir mal das Christentum. Hier soll Gott ein allmächtiges, und herzensgutes Wesen sein, das einem hilft wenn man betet… Warum sterben dann täglich tausende Kinder in Afrika und so? Wieso gibt es Krieg bei dem unschuldige sterben? Wenn man sich darüber mit den Menschen unterhält die daran glauben, bekommt man immer nur zu hören: Ab der Sinnflut hat Gott gesagt das er sich nicht mehr einmischt… Wieso aber beten dann die Menschen wenn er sowieso nicht hilft?`Keiner der Gläubigen kann richtig argumentieren. Sie wiederholen sich permanent und wenn ihnen nichts mehr einfällt, sagen sie: Glaub du was du willst und ich glaube was ich will…
Ich denke es gibt keinen Beweis für Gott weil es einfach keinen Gott gibt. Es gibt lediglich Geschichten welche sich in sich teilweise wiedersprechen.
Ein weiterer Gegenbeweis ist z.B. die Sache mit den Dinosauriern, in keiner mir bekannten Gottesgeschichte kommt die Erschaffung der Dinos vor. Deren Existenz ist jedoch bewiesen durch Funde und Rekonstruktionen. Außer dem Grabtuch hat man jedoch nichts Handfestes von Gott gefunden…
Ich denke diese Frage gibt es Gott, gibt es Ihn nicht, muss jeder Mensch für sich alleine klären da es nie wirklich bewiesen werden kann das es ihn gibt und für gewöhnlich ist alles von dem nicht das Gegenteil bewiesen ist für uns möglich.
Und einen richtigen Anfang für die Unendlichkeit wird niemals ein Menschlicher Verstand erfassen und somit nie jemand finden deswegen wird es in 1000 Jahren noch die Diskussionen und Spekulationen über den Anfang allen Lebens geben… Jedoch niemals eine Antwort…

Liebe Grüße
Eve